Studiengang WI und I - Erfahrungen

msycho

Lt. Junior Grade
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Hallo!

Ich suche Leute, die Wirtschaftsinformatik und Informatik studieren bzw. studiert haben.

Mir geht es in erster Linie darum, wie Ihr mit der Zweigleisigkeit bzw. Eingleisigkeit zurecht gekommen seid.

Ist das Informatik-Studium eher zu trocken?
Wieso haben sich manche von Euch für das WI-Studium entschieden? Lag es am allgemeinen Interesse an BWL, Rechnungswesen und Co oder weil Ihr Abwechslung haben wolltet?

Ist an den "Gerüchten" was dran, dass die Uni eher was für Theoretiker ist und man mehr praktisch an der FH arbeitet (abgesehen vom Praxis-Semester)?

Wieso würdet Ihr vom einen Fach abraten und das andere empfehlen?
 
Ich habe Informatik an einer FH studiert. Generell kam es mir bei den WIlern so vor - ich hoffe jetzt fühlt sich keiner angegriffen - dass sie weder das eine noch das andere richtig können am Schluss. Das WI-Studium kam mir auch weitaus weniger anspruchsvoll vor.

Und ja Unistudium ist sehr theoretisch.
 
Moin ich studiere

Informatik auf Diplom an der RWTH Aachen und mache dabei ein WIWI Zusatzstudium.

Meine Erfahrung ( bin mitte Hauptstudium )

- Grundstudium Informatik ist extrem mathematisch
- Wenn du Informatik studierst ist BWL ne absolute lachnummer, WIWI ist IMO nen bisschen Anspruchsvoller als BWL, aber alles andere als schwer ;)
- Soweit ich weiß, baut Wirtschaftinformatik aber eher auf BWL / Informatik auf. Ich würde mir das ganze mal anschauen. BWL ist halt ne ziemlich anspruchslose pseudo wissenschaft, und für die meisten Informatiker in sofern schwer, dass einfach bei sonem einfachen Kappes keine richtige motivation zum lernen aufkommt.

Wie es an der FH aussieht weiß ich nicht genau, ich kenne aber relativ viele die von der TH an die FH in Aachen gewechselt haben. Und die Meinung ist durchweg, dass es hier ( in Aachen ) an der FH wesentlich praktischer und vor allem einfacher ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich studiere ebenfalls Informatik (an der TU Ilmenau) und bin nun im 5. Semester.

Das Grundstudium war:
- scheisse mathematisch (Algebra, Analysis, Numerik, Stochastik) um nur ein paar Perlen zu nennen
- sehr theoretisch
- anreiz fuer die vertiefungsgebiete, also du hattest mal von allem ein bischen was (Betriebssysteme, Datenbanken, Softwaretechnik, Rechnertechnik etc)

Ich hatte ein paar Vorlesungen mit den WIrtschaftsinformatikern zusammen (z.B. Betriebssysteme). Da hat sich gezeigt, dass die Wirtschaftsinformatiker, die Bezeichnung Informatiker nicht so recht verdienen. Ein Informatiker sollte wenigstens in der Lage sein, ein wenig zu programmieren (muss ja nicht viel sein), aber das, was die Jungs da abgeliefert haben, kommt einem Schulniveau gleich.

Also, wenn du was mit Informatik zu tun haben willst, dann studier Informatik, oder Ingenieurinformatik, oder angewandte Informatik oder weiss der Teufel was, WI hat (imo) nicht sehr viel mit Informatik zu tun.

Beste Grueße
Der Arzt
 
Ich studiere WI an der HTW in Dresden (FH) im ab Oktober 7. Semester, wir hatten im Grundstudium folgende Fächer:

Grundlagen der Wirtschaftsinformatik, Buchführung und Abschluss,
Betriebssysteme (Shellskripting in der Linux-Konsole), Rechnerarchitekturen,
Allgemeine BWL, Wirtschaftsmathematik I und II,
Programmieren in C (praktisch) , Betriebswirtschaftl. Praktikum (Buchen mit Finanzsoftware)
Datenbanksysteme I (Grundlagen, Access, SQL, embedded SQL)
Statistik I +II, Kosten- und Leistungsrechnung,
Systems Engineering (u.a. mit CASE), Produktionswirtschaft,
Marketing, Programmieren in C++ (praktisch)
Englisch I, II, III, Software Engineering (CASE)
Rechnernetze/Kommunikationssysteme (Praktische Nutzung div. Protokolle, HTML, CSS, Socketprogrammierung),

Mit den AI´s zusammen hatten wir Software-Engineering und Rechnernetze.

Weiterhin hat man im 5. Semester ein 20-wöchiges Pflichtpraktikum zu absolvieren, welches man bei einem Unternehmen seiner Wahl ableistet.

Im Hauptstudium kannst Du neben Pflichfächern wie BDVA (SAP-Nutzung & Report-/ Anwendungsprogrammierung), Geschäftsprozessmodellierung (ARIS),
Entscheidungsunterstützende Systeme (Multidim. Datenbanken, Neuronale Netze, etc.),
Wirtschafts- & DV-Recht, Steuerlehre, Simulation, etc.
SÄMTLICHE Fächer der Informatik studierenden als auch der BWL studierenden als Wahlpflichtfach besuchen. Somit kannst Du selbst entscheiden, in welche Richtung du gehen möchtest.

WI als "nix halbes und nix ganzes" zu sehen, ist kleinkarierter Schwachsinn.

Allerdings kommt das auch ein wenig mit auf die Hochschule an, bei uns gehört WI zum Fachbereich Informatik. Es gibt auch Hochschulen, wo WI zum FB Wirtschaftswissenschaften gehört, da kann die Lehre ganz anders aussehen.

http://www.informatik.htw-dresden.de
(Link zu den Informatikstudiengängen der HTW)

Jruß ReBa
 
ich kann floschmann leider nur zustimmen.
ich studiere informatik und bwl als nebenfach. bwl ist die reinste qual (genau aus den gründen die floschmann anführt).
das grundstudium is hart - da soll ausgefiltert werden falls es zuviele studieren (wie immer halt). die frage ist nun wofür du überhaupt die wirtschaftsrcihtung willst?
um es mal so zu formulieren: "nem physiker bwl beizubringen ist einfach, aber nem bwl'er physik beizubringen was ganz anderes" ;-)
ich würde bei dem nebenfach eher nach intresse gehen. wenn du dich wirklich für wirtschaft interessierst ist mathematik ein gutes nebenfach. damit kannst dann gut in banken und versicherungen was reißen - die brauche mathematiker.
 
BWL und co ist in meinen augen einfach nur stupides auswendiglernen von hunderten bis tausenden seiten von skript.
dafür sind die mathevorlesungen ein witz. das was ein WI´ler an unsrer hochschule in mathe können muss, hatte ich bereits auf der BOS (technik).
also je nachdem was dir mehr liegt oder weniger solltest du dich für das eine oder andere entscheiden. (der frauenanteil sollte bei WI auch um einiges höher sein)
edit: und ich hab nächstes semester 4SWS BWL. ich verfluche es jetzt schon :(
 
Ich danke Euch für Eure Erfahrungen und Meinungen. Würde mich über weitere freuen!

Allerdings kommt das auch ein wenig mit auf die Hochschule an, bei uns gehört WI zum Fachbereich Informatik. Es gibt auch Hochschulen, wo WI zum FB Wirtschaftswissenschaften gehört, da kann die Lehre ganz anders aussehen.

Wie finde ich es heraus bzw. woran erkenne ich, dass WI zum Fachbereich Informatik und nicht zum FB WiWi gehört?


Ich persönlich habe Abitur gemacht und mache momentan eine Ausbildung zum Fachinformatiker (Fachrichtung Anwendungsentwicklung).
Ich möchte auf jeden Fall mein Wissen festigen und ausweiten - vorallem was die Programmierung anbelangt.

Wenn ich etwas Negatives über das "normale" Informatikstudium gehört habe, dann wird generell gesagt, dass "viel mathematisches Zeug" dabei ist, worin viele ein Problem sehen/haben. Die Mathematik spielt nunmal eine wichtige Rolle in der Informatik. Wie sieht DAS bei Euch aus?
Für mich selber sehe ich das Problem an einer UNI. Die ständig andauernde Theorie, die einer UNI nachgesagt wird, liegt mir wenig. Ich brauch da Praxis.

Nochwas, entspricht dieses Hochschulranking wirklich der Realität?
http://www.das-ranking.de/che8/CHE?module=Hitliste&do=show_l1&esb=1&hstyp=2
Die Mittelgruppen und Schlussgruppen überwiegen hier ja fast.
 
Also wenn du deine Programmierkenntnisse erweitern willst, bist du mit nem Informatikstudium auf dem Holzweg, egal ob UNI oder FH. Das wird auf keinen Fall über das hinaus gehen, was du in deiner Ausbilsung gelern hast.
 
Soll heißen, dass ich danach zwar einen Titel habe, aber auch nicht mehr?
Demnach würdest Du mir empfehlen garnicht mehr zu studieren, sondern direkt in die Arbeitswelt einzusteigen?
 
Nein so meinte ich das nicht! Was du im Informatik Studium beigebracht bekommst, kann man sehr wohl gebrauchen. Es hat allerdings nur indirekt mit Programmierung zu tun. Es geht mehr um Mathematik in allen Formen, welche dabei hilft Bestimmte Dinge zu berechen, zu beschleunigen etc. C und C++ Kann man sich selber beibringen, da gehört nicht viel zu. Aber effizient bestimmte Probleme zu lösen, ist ne andere Sache.

So als Beispiel, das müsstet ihr eigentlich gemacht haben:

- Du kannst n zahlen mit Bubblesort in n^2 sortieren, oder mit Heap-Sort in n*log(n). Da ist es nebensächlich wie toll man Proggen kann, mit HeapSort wird das ganze für große n immer schneller sein.

- Du kennst doch bestimmt die Fibonacci zahlen ?! Also F(n)=F(n-1)+F(n-2) mit F(0)=0 und F(1). Eine naive Methode um die Berechung auf einem PC zu implementieren, wäre ein Algorithmus, der die Funktion rekursiv aufruft. Da wäre aber grotten lahm. Daher lernt man zum Beispiel, wie man manche Rekursionsgleichungen auflösen kann. Dann kann man die Fibonacci zahlen in Null Komma nix wie folgt berechnen: http://upload.wikimedia.org/math/5/f/9/5f914ec0170479d746bc035c9619e6f6.png ( ist zwar ne Potenz drinn, geht aber trotzdem viel schneller! )

Das ist lange nicht alles worum es geht, wollte dir nur ein wenig zeigen, in welche Richtung es führt. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich denke ist ein wenig wie folgt:
- Will ein "Programmierer" was beschleunigen, implementiert er nen paar Funktion in Assembler, schreib hier und da "inline"vor einige Funktionen, und optimiert an ein paar Stellen was.
- Will ein Informatiker was beschleunigen, sucht er sich irgend ein Mathematisches Modell, und merkt das man im Worst Case eigentlich nur nen zehntel der Laufzeit benötigt.
 
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Tag,

hab den thread hier mal ein bisschen verfolgt... ich steh momentan auch mehr oder minder vor einer ziemlich blöden entscheidung: informatik oder WI?!
Die sicherlich interessanteste frage für mich wäre die anforderung der kompetenzen bei beiden studiengängen zu klären. Was muss ich mitbringen um WI bzw. Informatik zu studieren/studieren zu können? Und was wäre ein absolutes "no-go" für diese studiengänge?

freue mich auch zahllreiche antworten.

mfg fire
 
- Will ein "Programmierer" was beschleunigen, implementiert er nen paar Funktion in Assembler, schreib hier und da "inline"vor einige Funktionen, und optimiert an ein paar Stellen was.
- Will ein Informatiker was beschleunigen, sucht er sich irgend ein Mathematisches Modell, und merkt das man im Worst Case eigentlich nur nen zehntel der Laufzeit benötigt.

Also geht es ja ganz klar um das WIE, nicht?
Während der "normale" Programmierer eher unüberlegt ein Ablauf versucht, durch verschiedene Änderungen, zu optmieren, rechnet und überprüft der Informatiker das erstmal alles mathematisch.
 
Genau so in etwa ;) Sorry hört sich nen bisschen gemein an! ist jetzt nicht so gemeint, dass normale Programmierer keine Ahnung haben. Ich würde mich an deiner Stelle erstmal einfach mal informieren. Ich denke du bist auf jeden Fall ein einer FH besser aufgehoben. Praktischer als an den meisten Unis geht es da auf jeden Fall zu. Guck doch einfach mal auf den Homepages von FHs, die in Frage kommen.
 
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programmieren tun eh nur die lakaien des studierten :)
ganz krass is es auf manchen unis. da lernst du keine einzige programmiersprache. keine einzelne zeile code.
 
und wie schauts mit den kompetenzen aus? was sollte man umbedingt für info oder WI mitbringen und was nicht?
 
Ich denke du bist auf jeden Fall ein einer FH besser aufgehoben.

Um damit nochmal auf meine Aussage zurück zu kommen:

Also geht es ja ganz klar um das WIE, nicht?

So sollte man Programmierkenntnisse mitbringen und ebenso diversen Programmiersprachen mächtig sein, denn an der FH (Studiengang: Informatik) lernt man zum größten Teil WIE man ein Problem löst bzw. eine Aufgabe umsetzt?
 
programmierkenntnisse brauchst du erstmal überhaupt nicht. viel wichtiger ist da die mathematik. wenn du bis jetzt probleme damit hattest, lass es sein.
wenn es etwas anspruchsloser sein soll dann WI :)
 
findet ihr denn einen WI-studiengang an eine BA sinnvoll? bzw. sinnvoller als an einer FH oder uni?
 
habe an der uni stuttgart 2 semester informatik studiert bevor ich es geschmissen hab. soviel mathematik, kam vom gymnasium in baden württemberg mit mathe-lk und hatte schon im mehrwöchigen vorkurs vor dem studium so meine probleme da vieles neu war und unser guter alter mathelehrer wohl die ein oder andere wichtige sache in der mathematik noch nie angesprochen hat.
von der uni selbst kann ich es empfehlen, aber informatik muss man das rechnen mögen - weil was anderes machst du im grunde nicht (außer andere fächer, aber das is im vergleich leicht und nicht so gehirnzellenfressend). später stehen dann so fächer an wie "perlen der mathematik", was einfach jeder normal denkende mensch nie im leben braucht - aber n informatiker halt! einige informatiker studieren nebenbei gleich noch mathematik mit, was für 2 abschlüsse ein "sehr geringer" aufwand wäre. paar kollegen die mittlerweile in nem zweistelligen semester sind haben auch 0 plan was sie danach wirklich arbeiten wollen als informatiker.

bin keine 19 mehr und frisch aus der schule, aber wäre ich es würde ich nur BA studieren: i.d.r 3 jahre und mehr kohle als ein azubi, man hat nen geregelten alltag (3 monate schule, 3 monate arbeiten) und es fehlt die zeit zum rumgammeln. zudem hat man berufserfahrung (suche mal nen job als informatiker oder sonstwas frisch von der uni ohne berufserfahrung) und das unternehmen hat mehrere zehntausend euro in deine ausbildung gesteckt und will dich im normalfall weiter beschäftigen. zudem hat man nen international anerkannten abschluss (bachelor, wie mittlerweile 99% der fhs und teilweise unis ihn anbieten). in richtung informatik gibts da genug, und auch als betriebswirt (bwl) mit fachrichtung informatik. und machst das in einem großen unternehmen hast du riesige aufstiegschancen.
 
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