Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

Wie steht ihr zum Bauprojekt "Stuttgart 21"?

  • Ich bin für "Stuttgart 21".

    Stimmen: 327 48,2%
  • Mir ist es egal, ob gebaut wird.

    Stimmen: 119 17,6%
  • Ich bin gegen "Stuttgart 21".

    Stimmen: 232 34,2%

  • Umfrageteilnehmer
    678
AW: Proteste allgegenwärtig ...

Burner87 schrieb:
Ob die CDU jemals wieder in Stuttgart an die Macht kommt - ich hoffe nicht.
Ich bin überzeugt, das sie auch in Zukunft regieren wird.
Denn sie ist inzwischen so volksfern, das sie sich nicht einmal um ihre Wiederwahl kümmern muss.
Sehen wir es realistisch, bei 40% Wahlbeteiligung und wievielen Wahlberechtigten, wieviele CDU Wähler braucht man schon für eine Regierung?

Die Systempresse leitet die Lügen perfekt weiter. Es gibt keine offene Informationspolitik.
In sämtlichen Medien wird doch tatsächlich behauptet es sei so super toll.
Diese unschönen Studien werden unter den Tisch gekehrt, besser zum x-ten Mal von der Anbindung an europäische Netz reden.

Gegen diese Regierung hilft nur noch ein Generalstreik, der ja weise verboten wurde.


ika2k schrieb:
Aber solche Projekte bringen Geld wieder in Umlauf, schaffen Arbeitsplätze und halten alles am laufen.
Du weisst das man 80% Schwarzarbeiter (afaik aus Polen o.ä.) in Stuttgart gefunden hat?

Und schon vergessen das die Systempresse uns erzählen will wie heftig es aufeinmal brumt?

Und jetzt mal eherlich, jeder der schonmal am Stuttgarter Bahnhof war - das ist für so eine riesige Stadt echt lächerlich... Hier in Berlin haben wir einige bessere bahnhöfe im umkreis weniger km
Was ist mit dem Bahnhof?
17 Gleise, prima zum Umsteigen, besser als innerhalb von 2min auf einem zu schmalen Bahnsteig umzusteigen und eine Stunde auf den Anschluss zu warten, so wie bei S21 geplant.
Die 2 S-Bahn Gleise sind am absoluten Limit, soll sich jedoch nicht ändern. Aktuell siehts für S-Bahn Fahrer wiedermal scheisse aus, S21 sei dank gibts Stau.

Meinst du jeder der Gegner ist automatisch gegen eine Verbesserung der Verkehrslage?
Bezweifel ich, eher sind sie gegen die geplante Verschlechterung.
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

Ich verstehe die ganze Aufregung um das Projekt ebenfalls nicht. Die Ausgangslage war schon zu den Landtagswahlen 2006 klar. Trotzdem war die Wahlbeteiligung niedrig wie nie zuvor und die Beführworter CDU, FDP und SPD hatten eine klare Mehrheit. Quelle: wikipedia

Die Fakten lagen zu dieser Zeit schon auf dem Tisch. Das kann ich so sagen, weil ich zu dieser Zeit ein sehr umfangreiches Referat für die Schule über dieses Thema gemacht habe. Selbst von der enormen Kostenexplosion war damals schon die Rede.

Warum jetzt plötzlich der Ruf nach mehr Demokratie? Die Demonstranten sollten erstmal vor der eigenen Haustüre kehren und sich fragen, warum wahrscheinlich auch unter ihnen so wenige zur Wahl gegangen sind und noch viel weniger die Grünen gewählt haben, die sich damals schon klar gegen das Projekt gestellt haben.

Ich bin auch eher gegen Stuttgart 21, da das Projekt offensichtlich zu viele Risiken brigt, aber die Art und Weise wie sich jetzt Demonstranten als Opfer des "bösen" Systems hinstellen geht mir einfach auf den Keks. Mit etwas Weitsicht unter der Bevölkerung wäre alles zu verhindern gewesen. Ohne Protest, ohne Gewalt, ohne Verletzte. Einfach nur zur Wahl gehen und sein Kreuzchen an der richtigen Stelle machen.

Unyu schrieb:
Die Systempresse leitet die Lügen perfekt weiter. Es gibt keine offene Informationspolitik.
In sämtlichen Medien wird doch tatsächlich behauptet es sei so super toll.
Diese unschönen Studien werden unter den Tisch gekehrt, besser zum x-ten Mal von der Anbindung an europäische Netz reden.

Belege dafür, bitte. Ich lese jetzt nicht jedes Blatt aus Stuttgart, sehe nicht jeden Nachrichtenbeitrag und habe sicher nicht jeden Internetbericht duchgekaut, aber im Großen und Ganze ist die Berichterstattung meiner Meinung nach durchaus kritisch gegenüber diesem Projekt und beleuchtet beide Seiten relativ ausgewogen.
 
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AW: Proteste allgegenwärtig ...

Wars so klar? Vor allem wenn es jetzt doch gekippt wird? Außerdem ändern sich die Ausmaße auch ständig.
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

@BelaC
Du stellst dir das etwas zu einfach vor... und nicht jeder der jetzt dort protestiert dürfte 2006 schon wählen.

Davon abgesehen, sind die Proteste eine Sache und der Umgang mit diesen eine andere - bei ersten dürften die Meinungen recht weit auseinander gehen, aber beim zweiten sollte jeder in der Lage sein zu beurteilen ob es OK ist, oder nicht.


Unyu schrieb:
Gegen diese Regierung hilft nur noch ein Generalstreik, der ja weise verboten wurde.

Wirklich ? - was würde "unsere" regierung tun wenn morgen ALLE streiken würden...
Verbieten kann man vieles, aber ein Verbot das alle ignorieren durchzusetzen ist unmöglich.
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

Wer gegen geltendes Recht verstößt darf sich nicht wundern, wenn eben dieses Recht durchgesetzt wird.

Die meisten Leute dort sind nur Mitläufer und würden auch gegen den Weltfrieden demonstrieren. So richtig Ahnung vom Thema hat kaum jemand - ich kenn genug Leute, die dort oft demonstrieren und manche wussten bis vor ein paar Wochen nicht mal, dass es Stuttgart21 überhaupt gibt oder was das ist.

Hauptsache Fortschritt stoppen.


Und Volksentscheide fordern... klar. Alleine hier bei CB sieht man doch ausreichend, wie weit das Volk in einfachen Dingen gebildet ist. Und da sollen diese ganzen Unwissenden über wichtige Themen entscheiden? Na bitte nicht.
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

jhoech schrieb:
Wars so klar? Vor allem wenn es jetzt doch gekippt wird? Außerdem ändern sich die Ausmaße auch ständig.

Wie gesagt, meiner Meinung nach war es schon 2006 völlig klar was da auf uns zukommt. Die Argumente die Beführworter und Gegner heute sich gegenseitig an den Kopf werfen, waren 2006 schon genau die selben. Und das sich bei einem solchen Großprojekt (vor allem mit so vielen Tunneln) die Ausmaße ständig ändern war damals ebenfalls schon klar.

Robo32 schrieb:
@BelaC
Du stellst dir das etwas zu einfach vor... und nicht jeder der jetzt dort protestiert dürfte 2006 schon wählen.

Davon abgesehen, sind die Proteste eine Sache und der Umgang mit diesen eine andere - bei ersten dürften die Meinungen recht weit auseinander gehen, aber beim zweiten sollte jeder in der Lage sein zu beurteilen ob es OK ist, oder nicht.

Für einen heute 14-Jährigen ist das natürlich eine blöde Situation, das gebe ich zu. Aber irgendwo muss auch in einer Demokratie eine Grenze gezogen werden und ich denke wir sind und einig, dass man einen 10-Jährigen nicht wählen lassen kann. Solche Ausnahmen ändern aber nichts an der Tatsache, dass 2006 gerade einmal 53% der Wahlberechtigten überhaupt wählen waren und davon 80% die Befürworter von Stuttgart 21 gewählt haben.

Ob nun der Einsatz der Polizeikräfte verhälnismäßig war, kann ich nicht beurteilen, da ich nicht dabei war. Ich kann nur die Stimmung und die Lage in der Stadt beurteilen und die ist, vor allem von Seiten der Demonstranten, hoch vergiftet. Da wird zum "zivilen Ungehorsam" aufgerufen (klingt für mich nur wie ein schöneres Wort für Randale und Gewalt), da werden Kurse angeboten wie man richtig eine Straße blockiert usw. usw.

Unter solchen Vorraussetzungen wundert es mich nicht, dass es dann da mal knallt.
 
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BelaC schrieb:
Die Fakten lagen zu dieser Zeit schon auf dem Tisch. Das kann ich so sagen, weil ich zu dieser Zeit ein sehr umfangreiches Referat für die Schule über dieses Thema gemacht habe. Selbst von der enormen Kostenexplosion war damals schon die Rede.
In der Presse sind immer noch die 4 Milliarden im Raum, obwohl bereits die Befürworter von 4,3+2,9=7,2 sprechen.
Ich persöhnlich gehe von 20 aus, inklusive 15 Jahren Bauzeit + eine eventuelle Nachbesserung, wenn dann ganz überraschend auffällt das der Betrieb nicht möglich ist.

Man hat klug abgewartet und Niemanden informiert. Kein Wunder das es keine Proteste gab. Man geht nicht wegen womoglich geplanten Unternehmungen auf die Straße.
Schon gar nicht wenn man gar nichts darüber weiss. Man hörte nur, oh alles wird schön.
Man hat nichts von den 2min Standzeit gewusst, nichts von dem Gefälle im Bahnsteig, nichts von 8 Bahnsteigen die besonders unter diesen Umständen lächerlich sind, nichts wie und wohin mit dem Abraum, nichts davon das ein Fluss hochgepumt wird, nichts wie man sich das mit dem Grundwasser absenken vorstellt.
Und die katastrophalen Studien, die Regierung nicht hören will, kannte man erst Recht nicht.

Deine Taktik ist echt super, mit dem Zeitargument alles schön platt machen. Als ob es dann keinerlei Rechte gäbe.

Wie wärs mal mit Untersuchung der Fakten? Du scheinst zu vergessen, das man nicht des Bauens wegen bauen sollte. Gut die Regierenden wollen das schon, profitieren nunmal persöhnlich, da beteiligt.
Man sollte Bauen um Vorteile zu erlangen. Und genau hier darfst du ansetzen. Erzähl von den Vorteilen und ich bin begeistert.
Solange du es nicht tust sehe ich die Neubaustrecke, die ihre Versprechen nur deshalb erfüllt, weil man über Jahre hinweg kein Geld in die Vorhandenen Strecken gesteckt hat, war kein Geld da, haha.

Ich geb dir mal das Wochenende Zeit, bin jetzt weg und kotz eine Runde.

Belege dafür, bitte. Ich lese jetzt nicht jedes Blatt aus Stuttgart, sehe nicht jeden Nachrichtenbeitrag und habe sicher nicht jeden Internetbericht duchgekaut, aber im Großen und Ganze ist die Berichterstattung meiner Meinung nach durchaus kritisch gegenüber diesem Projekt und beleuchtet beide Seiten relativ ausgewogen.
SWR ist ein Regierungskanal, ebenso die Stuttgarter Zeitung.
Überregional sind die üblichen Verdächtigen, also praktisch alle.
 
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AW: Proteste allgegenwärtig ...

BelaC schrieb:
Unter solchen Vorraussetzungen wundert es mich nicht, dass es dann da mal knallt.

Mich wundert eher, dass die Leute nicht zurückschlagen - kommt aber noch wenn es mehr werden und dann will ich nicht mehr hier sein...

Ich bezweifle übrigens dass auch nur 5% deiner 80% überhaupt über Stuttgart 21 Bescheid wussten und auch wenn es so wäre, ist ein Projekt unter vielen nicht umbedingt Wahlentscheidend.

Wahlen sind sowieso so eine Sache, rein von den prozentualen Verhältnissen werden Rentner immer gewinnen - Tendenz steigend... ( Wahlberechtigung beim Renteneintritt entziehen wäre vll. hilfreich^^ ).
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

Oh unyu, warum informierst du dich nicht selber erst mal in den Medien (ich mein woher kommen sonst bitte die Zahlen, mit denen du hantierst?). Die Behauptung ist echt so gravierend falsch, dass es weh tut. Alle Medien berichten umfassend über Risiken, berechtigte Kritik, Misswirtschaft und Vorteile.

Aber nur als ein Beispiel von vielen, vielen mehr, ein Bericht vom SWR: http://swrmediathek.de/player.htm?show=a9828cc0-a384-11df-96e4-00199916cf68

Und das ist eine Sendung, die nun sicherlich eher pro Bahn ist.

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Generell möchte ich sagen: Miese Eröffnung. Warum soll es gehen? Stuttgart 21- Proteste, Proteste allgemein, Polizeigewalt, gewalttätig Demonstranten? Warum fehlt dann die passende Grundlage? Ich schaue mir das hier noch ein Weilchen an, erwarte aber nicht viel. Von der Volksentscheid-Debatte bis zur gekauften Presse haben wir echt auch wieder alles hier drin. So ist das auch kaum sinnvoll.

Ansonsten bitte die Stammtischparolen hier einfach lassen und sachlich diskutieren. Wünschenswert wäre es, wenn sich jemand die Mühe macht einen eigenen Stuttgart 21-Thread zu machen mit einer guten neutralen Eröffnung.
 
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AW: Proteste allgegenwärtig ...

@Unyu: Man muss wegen einem geplanten Projekt auch nicht auf die Straße gehen. Nur den "Richtigen" wählen.

8 Bahnsteige, verkürzte Standzeit, explodierende Kosten, gefährdete Mineralquellen etc. war 2006 schon alles bekannt.

Eindeutige Vorteile kann ich dir nicht liefern. Wie gesagt, ich bin auch eher gegen Stuttgart 21. Für jedes Argument gibt es ein Gegenargument und umgekehrt. Eine klare Meinung kann ich mir dabei nicht bilden. Und eine eigene Untersuchung durchzuführen ist mir dann doch zu teuer ;)

Mir geht langsam nur das ewige Gejammer auf die Nerven wie schlecht es um unsere Demokratie steht. Die politischen Verantwortlichen konnten von allen in BW lebenden Deutschen über 18 Jahren gewählt werden. Es gab Alternativen. Aber diese wurden nicht, oder nur zu wenig wahrgenommen. Dann darf man sich jetzt auch nicht auf diese Art und Weise beschweren.

Und wegen den gleichgeschalteten Systemmedien ein paar Beispiele:

STZ: Kritik am Polizeieinsatz
"Eine bizarre Machtdemonstration"

SWR: Viele Verletzte nach S21-Polizeieinsatz - Scharfe Kritik
Spiegel: Was für "Stuttgart 21" spricht - und was dagegen

Ich sehe da kein eindeutiges Pro für Stuttgart 21.

@Robo32: Natürlich sind Wahlen so eine Sache. Aber wäre das bei einem Volksentscheid anders (ich denke darauf möchtest du hinaus)? Da gibt es dann garantiert auch mehr als genug, die entweder gar nicht hingehen, oder sich nur ungenügend oder einseitig über die Sache informieren. Das ist eines der großen Probleme an Demokratie.
Und wegen den Rentnern: Nach meinen Erfahrungen sind die noch viel stärker gegen Stuttgart 21 als die Jüngeren.
 
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@HappyMutant: Danke für den Link! :daumen:

Jeder Satz, mit dem die Vorteile und Einzelheiten von Stuttgart 21 angepriesen werden, überzeugt mich mehr und mehr davon, dass das Projekt schwachsinnig ist. :grr:

Beispiele: Um das überhaupt zu realisieren, mussten ein Haufen Sondergenehmigungen erlassen werden. Wozu gibt es Vorschriften, wenn sie einfach mit einer Sondergenehmigung umgangen werden können? :confused_alt:

Früher bin ich oft über Stuttgart gereist, und musste da schon aufgrund der überragenden Pünktlichkeit der Bahn recht schnell in den anderen Zug umsteigen. Wie soll das nur werden, mit 2 Minuten Aufenthalt oder 1 Meter breiten Bahnsteigen?
Gemütliches Bahnfahren, ade!
Fernreisen werden der Zeitersparnis zuliebe der Hektik von S- Bahn- Fahrten angepasst, na toll.

Darüber hinaus werden sogar Verbesserungsvorschläge des bestehenden Kopfbahnhofes abgelehnt (K21), und das nur um sein politisches Gesicht zu wahren. Dabei könnten sich heute, wenn man sich die Proteste anschaut, ein Politiker wahrhaft profilieren, wenn er sich (aus den Befürworterparteien, und natürlich nicht irgendein kleines Licht) klar dagegen ausprechen würde.
So was wird heutzutage von Politikern erwartet und genau diese Charakterstärke fehlt bislang allen CDUlern, FDPlern und SPDlern. Schade. :(

Da schau ich mir doch lieber eine andere Folge Eisenbahnromantik an, in der wenigstens noch die wahre Romantik der Eisenbahn erkennbar ist! :)

Zur Diskussion über die Proteste:
Blinde Demonstration gegen Stuttgart 21, aus Prinzipien oder was weiß ich, ist nicht sonderlich produktiv. Solche Proteste bringen weder den Demonstranten selbst, noch anderen Betroffenen etwas.
Solche Initiativen wie K21 zeugen von der Auseinandersetzung mit dem Thema (objektiver als Bahn oder Politik) und sind auf keinen Fall abzulehnen. Dass aber auch solche Proteste grundweg ignoriert werden... *kopfschüttel*
 
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AW: Proteste allgegenwärtig ...

Da haben wir den Salat: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720612,00.html

Erinnert mich an etliche Berichterstattungen von Fußballspielen bzw. "randalierenden Hooligans": erst mal Falschmeldungen verbreiten um dann still und leise nen Rückzieher zu machen. Davon kriegen aber nur wenige Prozent was mit weil es solche Randnotizen wie Diese sind. Ein hoch auf unsere sensationsgeile Medien!
Ich hoffe die Demonstranten lassen sich nicht entmutigen und machen so weiter wie bisher - noch ist es nicht zu spät. Die Macht des Volkes darf man nicht unterschätzen. In diesem Land müssen die unverschämten Politiker endlich begreifen, dass es so, wie sie momentan regieren, nicht weiter gehen kann.
 
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Die "Macht des Volkes" sind im Großraum Stuttgart keine 10.000, 20.000 oder 100.000 Leute, sondern >800.000. Und wo sind die ganzen Solidaritätsdemos? Ich sehe keine 5 oder 6 Millionen Menschen auf der Straße.

Als Schüler hätte ich auch gerne demonstriert. Mit Freunden rumhängen, ein Tag Schule fällt aus... coole Sache.

Und wenn man Bäume retten möchte, würde ich Indonesien oder Brasilien vorschlagen. Da geht es dann auch nicht um knapp 300 Bäume in 10 Jahren, sondern um 300.000 Bäume in 10 Wochen.
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

Ich wiederhole es zum letzten Mal: Eure persönlichen Befindlichkeiten haben mit dem Thema nichts zu tun. Das ist exakt das Problem der Eröffnung. Alle packen sie ihr Lieblingstehma aus.

Schön, das der Fußball-Fan sich hier wieder erkennt und natürlich wieder die Medien Schuld sind. Also die, die gerade in epischer Breite über die Eskalation berichten. Nein, das ist nicht vergleichbar mit der Fußball-Randale und Polizeieinsätzen bei Fußballspielen, das sind und bleiben andere Kaliber und ein Thema für eine anderen Thread.

Hier geht es um angemeldete, grundsätzlich friedliche Demos, deren Gewaltpotential nach aktueller Nachrichtenlage bei quasi Null lag.

@C3rone:

Ja du bist anderer Meinung, es ist angekommen. Aber wo sind die Argumente? Die Aussage ist exakt auf dem Niveau, was du kritisierst. Die politische Mehrheit hat es beschlossen und das sollte man nicht in Abrede stellen. Aber wie viele tatsächlich explizit wegen Stuttgart 21 nun diese oder jene Partei gewählt haben, als das Projekt beschlossen wurde, ob sich daraus wirklich eine Mehrheit für das Projekt herleiten lässt, ist gerade mit der Begründung zweifelhaft. Oder in welcher Form verleihen die Befürworter ihrer Zustimmung Stimme?

Die bloße Tatsache, das noch nicht jeder auf der Straße ist (worüber man froh sein sollte), ist nicht unbedingt Ausdruck mangelnder Unterstützung in der Breite. Die Landesregierung (und auch die Bundeskanzlerin) arbeitet schwer daran, die eigene Abwahl vorzubereiten, die Meinung kippt und die Umfragen belegen eben eine wachsende Gegnerschaft. Können wir das nun gar als Mehrheit gegen das Projekt werten?

Ja, es ist "nur" Lokalpolitik und entsprechend erstaunlich ist eben die Anzahl der Demonstranten und die Vehemenz. Die Bäume, der Schlossgarten sind nur ein Symbol, ebenso der Abriss des historischen Bahnhofsgebäudes. Das ist nicht die klassische Öko-Bewegung, die du offenbar verunglimpfen willst, sondern Protest aus der bürgerlichen Mitte. Auch jeder Schüler hat das Recht, seiner politischen Meinung Ausdruck zu verleihen.

Und man sollte sich ganz klar fragen: Wie kam es soweit, dass der Protest überhaupt derart anschwoll. Selbst wenn keiner von den bis gestern wusste was Stuttgart 21 ist, es ist der Fakt, dass sie heute auf der Straße stehen, dass sie sich Wasserwerfern und Tränengas entgegenstellen, der die mittlerweile eskalierten Emotionen verdeutlichen.

Klar mag die indifferente Masse in der Mehrheit sein, nur ein solcher Protest ist auch für ein Großprojekt eher ungewöhnlich und das kann man nicht beiseite schieben.

Natürlich ist das Gerede vom unverschämten Politiker ebenso Unsinnig wie die die Sprüche über die Medien. Das sind Leute, die teils als Nachfolger vom Nachfolger Projekte durchsetzen müssen oder wollen, die Bahn, Bund. Land und Stadt vor über einem Jahrzehnt geplant und beschlossen haben. Aber wie sie es tun ist mittlerweile als absurd zu erachten. Man hat sich erst in Verträge verrannt, die sowohl zu teuer, als auch zu knapp bemessen sind (aus Kostengründen!). Und dann hat man es nicht verstanden die Menschen mitzunehmen.

Man macht Symbolpolitik mit Abrissbirne und Wasserwerfern. Völlig unnötig und kontraproduktiv. So wird erst recht der Keim für die Proteste gelegt.

Haben Gegner und Kritiker erst zu spät in der Bevölkerung Gehör gefunden. Natürlich. Ändert das was an der grundsätzlich sinnvollen Vorhaben, das leider nur zu wenig Nutzen für das Geld was es kostet bietet? Nein. Aber man sollte es langsam wissen, dass solche Vorhaben erst bei der Umsetzung den größten Protest erfahren und insofern man vorher genau das einplanen muss und entsprechend auch dann die Bedenken zerstreuen können muss. Den Protest also minimieren. Spätestens heute ist die Rückendeckung für die Gegner eben auch da und es wird immer schwerer werden.

Aber wie der Elefant im Porzellanladen reißt man auch noch den Rest der sachlichen Debatte ein. Genau solche Leute haben Demokratie eben nicht verstanden. Demokratie sind nicht Verträge, aus denen man nicht mehr raus kann, die man nicht mal selber genau kennt, wen man sie eigentlich absurd lange vor Baubeginn unterschreibt. Das sind alles so Signale, die an der Kompetenz, ja am Primat der Politik erhebliche Zweifel aufkommen lassen.

Und das wischt man nicht damit weg, in dem man die Masse der Leute klein redet oder das Problem für irrelevant erklärt, weil es ja auch andere Probleme auf der Welt gibt. Klar 7 Milliarden sind Peanuts, das versenkt die staatseigene HRE jeden Monat locker alleine. Oder warum nicht lieber gegen das Staatsdefizit protestieren, ist viel wichtiger für die Zukunft, als Stuttgart 21.
 
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Nix gegen Demonstranten, aber das Völkchen kommt mir manchmal vor wie das Quängelnde Kind vor einem an der Kasse.

- Kein Schwein interessiert sich für die Probleme des balgs
- Es blockiert alles
- Es nervt höllisch


Demonstranten, dieum jeden Preis ihre Meinung durchsetzen wollen sind eine Plage, mehrnicht. Ganz egal ob dies Atomgegner sind, die den Transport verlangsamen und somit gefährlichen Atommüll deutlich länger als notwendig in der freien Natur belassen, oder ob dies irgendwelche Bahnhofsgegner sind, die nur an ihr eigenes Wohl denken, kompromisse fordern jedoch nichteinmal im Ansatz bereit sind selbst welche einzugehen.

Ihr pocht auf euer "Recht", ebenso können andere auf ihr "Recht" pochen schneller zur Arbeit zu kommen.



Der Horizont von Demonstranten ist oft dermaßen klein, da fragt man sich, ob sie überhaupt den Vordermann in der Masse sehen...
 
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@ HappyMutant

Mein Argument ergibt sich aus der Einwohnerzahl Stuttgarts, der Metropolregion Stuttgarts, der Region um Stuttgart inkl. Großstädten welche gut per Bahn und Autobahn angebunden sind und der Einwohnerzahl Deutschlands im Vergleich zu der Anzahl der Demonstranten.

Die Befürworter müssen prinzipiell nicht ihre Stimme verleihen, da das Projekt ja in ihrem Sinne verläuft.

Umfragen belegen IMMER eine andere Meinung. Die Regierungen, die bessere Umfragewerte während ihrer Amtszeit hatten, als zuvor, dürfte man weltweit an zwei Händen abzählen können.

Verunglimpfen will ich gar niemanden. Ich arbeite aber in der Region und kenne sowohl Polizisten (Kornwestheim, Tübingen, Weilimdorf, welche nun direkt oder indirekt involviert sind), aber auch Studenten der typischen "gegen alles" Fraktion genau so wie Anwohner, welche eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, aber einfach mal dagegen sind.


Rein sachlich gesehen kann weder die Gegen- noch die Dafürfraktion mit Gewissheit sagen, was passieren wird. Vielleicht wird das alles ein riesen Fiakso, vielleicht wird es ein großer Erfolg. Sowas weiß man vorher nur sehr selten.
Das war so beim Bau der ersten großen Eisenbahnstrecken, z.B. der Transsib oder der Küstenverbindung in den USA. Das war auch schon bei normalen Großprojekten der Fall - Empire State Building, die Palmeninsel, der Eurotunnel etc. Oder bei anderen Glaubensfragen - Gleichstrom gegen Wechselstrom.

Was aber nicht sein darf ist, dass ein moderner Staat wie Deutschland auf der Stelle stehen bleibt. Die Situation in Stuttgart ist alles andere als perfekt, stoppt man jetzt das Projekt und zieht es neu auf, vergehen weitere 20-30 Jahre bis dort eine Entspannung eintritt.



Nun also meine Frage an dich, HappyMutant, da ich denke, ich habe deine recht ausführlich beantwortet;
wie soll man so einen Thread objektiv und sachlich gestalten? Niemand hier von uns hat Einsicht in irgendwelche Gutachten und Baupläne, die Anzahl der in diesem Bereich kompetenten Architekten, Bauleiter etc. dürfte sich in Grenzen halten. Die tatsächlichen Vor- und Nachteile ergeben sich, wie erwähnt, daraus, wie stark der neue Bahnhof später genutzt wird, daraus ergeben sich dann auch eventuelle Folgeaufträge aus dem Ausland für die daran beteiligten Unternehmen.

Also wie genau stellst du dir eine Diskussion hier vor, wo doch niemand wirklich Ahnung hat? Sowas kann doch aufgrund der Definition gar nicht sachlich funktionieren.
 
AW: Proteste allgegenwärtig ...

Demonstrieren ist derzeit eben Mode. In gewisser Weise eine andere Form des Flashmobs.

Mir gefällt die Gewalt der Polizei auch nicht, aber einen Rechtsbruch kann ich auch nicht sehen. Höchstens bei den Demonstranten, denn wer die Bahn am legitimen Baurecht hindert, muss mit den Konsequenzen leben.

Wer trotz wiederholter Aufforderung einen Platz nicht räumt, gehört dort weggetragen. Wäre ja noch schöner, wenn künftig nicht mehr gewählte Parlamente, sondern eine Horde Demonstranten bei uns das Sagen hätte
 
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