SirSinclair schrieb:
Doch das war ganz am Anfang eines der primären Argumente mit dem die Entwicklung von systemd gerechtfertigt wurde.
Die Grundidee bei systemd ist, das Init-System dynamischer zu gestalten. In dem man auf Ereignisse (Events) reagiert und Abhängigkeitsverhältnisse integraler Bestandteil sind.
Bei Sys-IV-Init wird dagegen einfach nur sequentiell Skripte abgearbeitet. Daraus kann natürlich ein Geschwindigkeitsvorteil resultieren, da Dinge die nicht voneinander abhängen parallel gestartet werden können. Der muss sich aber nicht zwangsläufig ergeben. Das ist also wenn überhaupt, dann nur ein Nebeneffekt.
SirSinclair schrieb:
Gnome interessiert wohl die wenigsten die X11 bevorzugen
Das Argument war an der Stelle nicht GNOME, sondern das Du in zunehmenden Maße mit Software konfrontiert sein wirst, die nur unter Wayland (optimal) läuft.
Und klar kannst Du das versuchen mit forken usw. aufzufangen: Das Ding ist, Du wirst realistischerweise nicht alles forken können. Vor allem weil Du ja dann auch immer dem hinterherhecheln musst, was der jeweilige Upstream vorgibt. Und irgendwann werden das auch Funktionalitäten sein, die sich mit X11/Xorg nur schwer implementieren lassen.
Das heißt: Du musst eh schon damit rechnen, das Du nicht die Ressourcen hast, die in die ganze Upstream-Entwicklung fließen, Du hast dann sogar noch u.U. Mehraufwand um Features zu bauen.
SirSinclair schrieb:
aber KD3 wurde schon mal geforkt
Ja. Es gibt immer mal Projekte, die geforkt und weiter geführt werden oder was auch immer. Du kriegst auch jetzt immer noch GUIs für DOS und auch DOS selbst wird in Form von
FreeDOS weitergeführt.
Sowas gibts alles. Aber meine Behauptung war ja auch nie, das das völlig verschwinden wird. Im Gegenteil. Ich hab ja sogar bezüglich Xorg explizit eingeräumt, das es das noch eine ganze Weile geben wird.
Die Frage ist doch eher, welche Größe und Bedeutung wird das haben. Und meine Einschätzung ist, das das eher klein sein wird. Heute dürfte schätzungsweise die Verteilung zwischen Xorg und Wayland bei 50% liegen. Ich denk mal, in 5 Jahren ist das spürbar in Richtung Wayland gerutscht.
Was auch vollkommen logisch ist. Weil sowohl von den Programmen her geht der Trend dahin Wayland besser zu supporten als Xorg als auch von der Hardwareseite (Treiber) her.
Und auch bei Xorg selbst muss man schauen, wie es wird. Auch beim Grafiksystem gehen die Entwicklungen weiter. Xorg ist ja da ein gutes Beispiel für. Wie oft wurden da Dinge schon dran geändert usw.
Die Frage ist, inwieweit das bei der Codebasis noch machbar ist. Vor allem unter der Maßgabe, die Kompatibilität nicht zu brechen.
Und da hatten die Xorg-Entwickler selbst(!) ja schon gesagt, das das halt nur noch mit Schmerzen geht.
Nicht umsonst ist ja Xorg seit Jahren im reinen Maintance-Mode. Und wer es besser weiß, der hätte sich dem ja annehmen können. Das geschah aber bisher nicht. Und das aus gutem Grund.
Ob
Xlibre daran grundsätzlich was ändert, würde ich erst mal bezweifeln.
Wenns dann irgendwann vielleicht mal in den Repositorys der bekannten Distributionen auftaucht, die X11 noch weiter supporten, dann können wir da vielleicht mal drüber reden.