Supportende für X11?

Es scheint wohl so. Unter Fedora 43 ist es glaube ich auch gar nicht mehr möglich, überhaupt noch X11 zu installieren, wenn ich das richtig verstanden habe? Ich bin allgemein mit Wayland bereits sehr zufrieden, allerdings lässt es dennoch zu wünschen übrig und es wird wohl noch etwas dauern, bis wirklich alle in X11 enthaltenen Features auch unter Wayland zur Verfügung stehen.

Ich habe Gnome schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt, aber vor allem unter Plasma gibt es mit Wayland enorme Probleme bei der Schriftdarstellung, vor allem wenn man, wie ich, einen Bildschirm hat, den man gerne mit Fractional-Scaling betreiben möchte. Firefox vor allem macht da bei mir immer noch Probleme (aber ich bin was Schrift angeht eh sehr sensibel, kann auch gut und gerne daran liegen). Ich habe zudem germekt, dass Wayland – entgegen der mir häufig unterkommenden Meinungen – deutlich mehr Leistung braucht (auch hier wieder wenn man, wie ich, Fractional-Scaling benutzt).

Meine alte ThinkStation konnte auch mit iGPU meinen 1440p-Bildschirm mit 120 Hz ohne Probleme betreiben, allerdings konnte man vor allem bei YouTube-Videos enorme Framedrops erkennen; nach Umstellung von Wayland auf X11 waren da dann nicht nur die eben beschriebenen Schriftdarstellungsprobleme behoben, sondern auch die Framedrops bei YouTube.

Ich kenne auch Leute, die einen alten Röhrenbildschirm betreiben möchten und bei X11 einfach manuell eine Bildschirmauflösung und -wiederholrate einstellen konnten. Bei Wayland ist das wohl ohne eigens erstellte EDIDs gar nicht möglich.
 
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foofoobar schrieb:
Vor ein paar Tagen:
Nuja, nen CVE, aber nen Path leitet sich noch nicht direkt daraus ab, also das der gemacht wurde. Nen Link habe ich nicht gesehen. Aber klar, bei solchen Bugs erwarte auch ich Patches.
Ergänzung ()

Was für ne Grafikkarte hast du denn und welchen treiber benutzt du?
@hexaitos wie äußern denn sich die Schriftprobleme? ich hab grad mal 130% und auch 90% skaliert und auch wieder zurückgestellt, sieht alles normal aus.
Hört sich ja irgendwie nach nem Treiberbug oder so an?
 
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@hexaitos
Screenshot 2025-11-13 at 15-30-41 Supportende für X11 Seite 3 ComputerBase Forum.png
FireFox unter Manjaro, Gnome mit 125% auf Intel iGPU (Intel N300) an 4K + FullHD
3% CPU-Last für gnome-shell, iGPU taktet bei 0..5% Last mit 50..200MHz und benötigt dafür 0,03W

Aber es sind auch nur statische Webseiten im Fuchs offen und top + gpu-top aktualisieren ja nur Sekundenweise.
 
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Piktogramm schrieb:
FireFox unter Manjaro, Gnome
Ich muss es mal unter Gnome testen, ich habe bislang halt immer nur KDE Plasma benutzt (weil es mir persönlich besser gefällt). Aber es wäre mal interessant zu sehen, ob sich meine Wayland-Probleme mit Gnome dann auch beheben. Werde ich mal ausprobieren!
 
Das ist aber etwas anderes als Support-Ende. Es gibt, unbestritten, Probleme in X11 oder der Entwicklung, insbesondere unterschiedliche Ansichten, wie es weitergehen soll, daraus entstehen ja dann so Forks, das ist erstmal nichts ungewöhnliches. Damit ist das aber noch nicht tot. In der Linux Welt stirbt nichts einfach so aus, nur weil es nicht mehr populär ist.

Nimm Systemd als Beispiel. Wenn man heute einen groben Blick in die Distrolandschaft wirft, könnte man meinen, es hätte sich vollständig durchgesetzt. Aber das stimmt eben nicht. Gibt genug Distros, die das absichtlich nicht mitgehen. Die sind nur nicht so populär wie die großen Namen. Aber weil es die gibt, wird auch das alte Sysv-Init-System weitergepflegt, oder zumindest forks davon. Genauso kannst du davon ausgehen, dass zumindest das auch mit X11 passieren wird, in welcher Form auch immer. Und die befinden sich dann in aller Regel auch immer noch in den großen Repositories der jeweiligen populären Distros. SysV-Init ist z.B. noch immer in Debian Trixie zu finden, und damit auch ebenso in Ubuntu. Default ändern heißt nicht ersatzlos streichen.

Solche grundlegenden Urgesteine verschwinden nicht einfach. Und selbst umstrittene Kuriositäten, die viel jünger sind, sind nicht totzukriegen, z.B. gibt es Unity auch noch immer. Oder Gnome2 lebt mit Mate weiter. KDE3 ist jetzt Trinity (TDE). Ja sogar Mir lebt noch!

Diese Totsagerei ist daher eigentlich ziemlicher Quark. Dass die großen DEs sich auf Wayland konzentrieren, ist halt so. Dennoch gibt es ja genügend andere Window Manager und Desktops, die nach wie vor mit X arbeiten. Linux lebt von Auswahl. Und diese Auswahl entsteht schon ganz von allein durch die Uneinigkeit der gesamten Community, darauf ist Verlass :)
 
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Meta.Morph schrieb:
Lange rede, kurzer Sinn: Erleben wir gerade das Ende von X11?
Im Mainstrem Linux-Desktop Bereich Ja. Die grossen Desktops verabschieden sich. Gnome hat den X11 Support im Desktop und Display Manager rausgepatcht. Aber nächsten Version die im Frühling erscheint, kann man Gnome nicht mehr mit X11 starten.

KDE folgt mit dem Release von KDE7.
SirSinclair schrieb:
Wayland ist genau so wie systemd ein von IBM (Redhat) Entwicklern dominierter Projekt, mit freier Community-Software hat das nix zu tun,
Ja und der Linux Kernel ist ein Produkt hauptsächlich von Google und Micrrosoft. Die Vorstellung das "OpenSource" = 10 Nerds in ihren Keller die was grossartiges basteln ist - hat mir der Realität und der heutigen Komplexität von Betriebssystemen nun wirklich nichts mehr zu tun.
hexaitos schrieb:
allerdings lässt es dennoch zu wünschen übrig und es wird wohl noch etwas dauern, bis wirklich alle in X11 enth
Henne / Eii Problem. Das der Wechsel kommt ist seit gut 15 Jahren bekannt. Wenn nun andere Projekte sich nicht anpassen muss man eben Druck machen - in dem man sie dazu zwingt.
Ist halt einer der grössten Nachteile an freier Software, die Entwickler verdienen oft kein Geld damit und sich nur mässig motiviert - ihre Software an neue Bibliotheken anzupassen.

In der Apple Welt werden ständig grundlegende Systembibliotheken angepasst und die Third-Party-Software zieht in der Regel umgehend mit, weil die eben gut Geld mit ihrer Software verdienen.
 
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kim88 schrieb:
In der Apple Welt werden ständig grundlegende Systembibliotheken angepasst und die Third-Party-Software zieht in der Regel umgehend mit, weil die eben gut Geld mit ihrer Software verdienen.
Das Linux-Ökösystem ist auch durchaus "agil".
 
Grimba schrieb:
Die sind nur nicht so populär wie die großen Namen. Aber weil es die gibt, wird auch das alte Sysv-Init-System weitergepflegt, oder zumindest forks davon.
Und das fine ich irgendwo auch wichtig, ich glaube gerade auch für BSD das auch immer von Entwicklungen im größeren (glaube ich) Linux Universu, Profitiert (teils auch darunter Leidet)
Und gerade für ggf. bestimmte Einsätze kann ein anderes Init Tool/Dienst wichtig sein wegen anderen eigenheiten.

Und gleichzeitig ist X11 dennoch tot, wie auch @kim88 auch schreibt. Vielleicht nicht toto kompletto natürlich, aber ein großteil aller Nutzer in der Linux Welt dürfte halt SystemD abbekommen auch wenn viele sich ggf. 0 für differenzen interessieren. mehr ob es läuft oder nicht.

Wobei natürlich das relativ schwer auszudrücken ist, denn in der Linux welt und das ist auch genau richtig so, bekommt man nicht an jeder Ecke überwachung aufs Ohr gedrückt. da ist die Menge an Downloads noch irgendwo der verlässlichste grobe Schätzfaktor.
Während aber nichtmal jeder Download mit einer Installation korelliert, könnte auch keine oder gleich mehrere pro Download sein.
 
Also solange mein System mit X11 nach wie vor funktioniert, sehe ich keinen Grund hier alles umzuwerfen. Ich könnte mich auch nicht so richtig mit dem Gedanken anfreunden, keine Auswahl mehr zu haben und gezwungen zu sein, Wayland zu nutzen. Ich meine, hallo? Das ist ja gerade bei Linux eben nicht Sinn der Sache. "Linux lebt von Auswahl." Das Langohr mit der Brille hat schon recht. ^^
 
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Es gibt aber keinen Wechsel im herkömmlichen Sinne. Es gibt ja auch quasi keine harten Vorgaben, an die sich alle zu halten haben, wenn sie eine Distro bauen. Es gibt allerhöchstens Konventionen und Quasi-Standards. Das hindert aber niemanden daran, ganz eigene Wege zu gehen. Deshalb ist das Druck-Szenario auch relativ. Wir können vielleicht von sowas wie Mainstream reden. Dann ist X11 eben nicht mehr Mainstream, so what? Das wird trotzdem noch ewig paketiert werden.
 
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Was ist eigentlich das Äquivalent zu "ssh -X" unter Wayland?
 
Grimba schrieb:
Das hindert aber niemanden daran, ganz eigene Wege zu gehen.
Naja, das ist die Frage. Wie lange es noch möglich sein wird, da eigene Wege zu gehen. Wenn man nicht auf zu viel verzichten will. Klar kann ich X11 noch ewig nutzen, aber das alleine nützt mir ja auch nichts. Und manches hier liest sich, als würde man X11 den Niedergang wünschen. Diese Mentalität passt für mich nicht mit Linux zusammen. Das war meine Kritik.
 
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Kuristina schrieb:
Klar kann ich X11 noch ewig nutzen, aber das alleine nützt mir ja auch nichts. Und manches hier liest sich, als würde man X11 den Niedergang wünschen. Diese Mentalität passt für mich nicht mit Linux zusammen. Das war meine Kritik.
Analog zu Xnest(1), also X11 unter X11, gibt es auch einen X11-Server der unter Wayland läuft.
 
Ich weiß, ich wollte auch eher die Fraktion ansprechen, die hier von einem Wechsel spricht. Aber klar, Reibungsverluste sind nicht ausgeschlossen. Wenn ich jetzt GNOME oder KDE Nutzer bin, bin ich beim einen früher beim anderen später in Bredouille, und solange keiner da was zurechtforkt und auch dann, wird's vermutlich eher holprig. Aber soweit ich weiß bist du doch auf einem eingefleischten X11 Window Manger unterwegs. Gibt's denn bei dem ernsthafte Tendenzen zu wechseln?
Ergänzung ()

SavageSkull schrieb:
Vor Wayland wird ja immer wieder gewarnt, wenn man eine Nvidia Grafikkarte hat. Ist das heute noch so?
Bis vor kurzem gab's da noch merklich Probleme, aktuell merke ich wirklich gar keine mehr, kein Flackern, keine Bildfehler, kein seltsames Fensterverhalten, nix mehr dergleichen. Dennoch funktionieren alle Nvidia Technologien vermutlich noch mit X11 besser, das dürfte nach wie vor so sein. Aber einen signifikanten Unterschied kann ich jedenfalls derzeit nicht mehr feststellen im alltäglichen Gebrauch.
 
Grimba schrieb:
Aber soweit ich weiß bist du doch auf einem eingefleischten X11 Window Manger unterwegs. Gibt's denn bei dem ernsthafte Tendenzen zu wechseln?
Nein, das wird sich bei dem nicht ändern. Aber ich nutze ja noch mehr Software oben drauf. Und wie sich das da entwickeln wird, weiß ich halt nicht. Ich würde ungern entscheiden müssen, ob ich auf bestimmte Software verzichte oder auf meine eigenen Scripte, die automatisiert auf den (pixelgenauen) Inhalt anderer Fenster zugreifen.
 
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