Test Truly Ergonomic Mechanical Keyboard im Test

AbstaubBaer schrieb:
1) Speziell Vielschreiber haben eine Umgewöhnungsphase, die durch die Veränderten Tastenpositionen und -entfernungen erheblich ausfällt. Bereits der Hersteller warnt ausdrücklich und bittet um Geduld, zahlreiche Nutzereindrücke bestätigen diese und unsere Einschätzung. Es mag im Einzelfall sicherlich Personen geben, die nach ein paar Stunden "durch" sind und zum Tagesgeschäft übergehen können, Ausnahmen existieren speziell bei von Präferenzen geprägten Produktgattungen aber immer. Der springende Punkt heißt "Ausnahmen". Sicherlich handelt es sich bei akuten gesundheitlichen Problemen hierbei um einen nicht relevanten Nachteil, der allerdings für Mr. Mustermann schon besteht.
2) Es hätte "üblicher Layouts" heißen müssen, der Fehler muss bei der Korrektur passiert sein. Wenn man gezwungen ist, regelmäßig auf eine "normale" Tastatur zu wechseln, führt das zu Komplikationen. Oder kann führen, schön, wenn der Punkt individuell nicht zutrifft. Um einen grundsätzlichen Nachteil handelt es sich dennoch, weil ein einheitlicher Umstieg auf dieses Layout bzw. diese Tastenanordnung schlicht unmöglich ist (siehe Laptops z.B.).
Glaubst du? Ich würde eher meinen, dass vor allem Vielschreiber eine kürzere Umgewöhnungsphase haben, weil diese die Tastatur bereits auswendig kennen und wenn man beispieslweise zwischer dieser und einer Standard-Layout-Tastatur wechselt, hat man nur zwei Layouts die man sich merken kann/muss.
Ich als selbsternannter Vielschreiber, schreibe täglich mehrere Seiten, schreibe sehr viele E-Mails und verbringe kurz fast die gesamte Zeit in Office (solange ich im Büro bin).
Und als Besitzer von vielen Tastaturen verschiedener "Arten" (Surface Pro 2, Cherry eVolution Stream, G80-3000 MX-Clear & MX-Blue, KBC Poker MX-Red, Topre, etc.), tuhe ich mich relativ leicht beim Umgewöhnen. Nach ein paar Stunden, spätestens 1-2 Tagen bin ich wieder voll drinn und schreibe so, als hätte ich Jahre keine andere Tastatur gehabt und erreiche meine gewohnten 550-650 Anschläge pro Minute bei normalem Text.

Kurz:
Ich will damit sagen, dass man entweder sich nur an zwei verschiedene Layouts gewöhnen muss, was wohl wirklich jeder schafft oder beim neuen Layout bleibt und diesen Tastatur überall mitnimmt bzw. am einzigen Ort benutzt, an der man die wirklich braucht und somit ist die Lernkurve überflüssig bzw. sollte nicht in eine Bewertung einbezogen werden.
Lernkurven werden schließlich auch nicht in die Bewertungen von Smartphones oder Mäusen miteinbezogen.

AbstaubBaer schrieb:
3) Das Layout führt nun einmal dazu, dass Tastenbelegungen überproportional oft angepasst werden, ggf. auch über die Firmware, angepasst werden müssen. Herkömmliche Ausführungen sind wesentlich unproblematischer. Relevant ist schlicht der Normalfall bzw. die gegebene Situation, mit dem diese Tastatur im Vergleich schlechter abschneidet. Was sonst soll Grundlage der Einschätzung sein? Ob die Nachteile individuell Gewicht haben, muss der Nutzer schlussendlich selbst entscheiden. So wie immer.
Im Normalfall nutzt man doch entweder die normalen Standard-Kürzel, welche sich auch bei dieser Tastatur für die Masse nicht groß bis gar nicht unterscheidet oder man macht alles individuell (wie ich) und lässt optimalerweise sämtliche Kürzel und Belegungen über eine Drittsoftware laufen und kann sich für zwei oder mehr Layouts die selben Belegungen/Kürzel anlegen. So habe ich beispielsweise Kombinationen wie "Strg+C" durch Eigene ersetzt oder die Pfeiltasten über "F+J, F+K, F+L und F+I", damit ich auch bei Verwendung meiner KBC Poker nicht den Fehler mache, mit an die Standard-Pfeiltasten zu gewöhnen und bei jeder Tastatur somit die selben Kombinationen benutze.

AbstaubBaer schrieb:
In eigener Sache: Um die Einschätzungen zur Lautstärke nachvollziehbarer und vergleichbarer zu machen, haben wir in einem ersten Schritt erstmals ein Audio-Sample eingebunden. Gibt es zur Methodik bzw. dem Vorgehen Anmerkungen, Vorschläge, Wünsche?

Auf alle Fälle ist es sehr gut, dass ihr auch die Lautstärke präsentiert.
Das einzige was fehlt, ist eine Referenz. Jeder hat eine andere Lautstärke eingestellt und hört entweder über InEars, Lautsprecher oder Kopfhörer mit verschiedenen Bass-Einstellungen. Um es einfacher zu gestalten, sollte man also vor allem zwei wichtige Punkte beachten, finde ich:
1. Es sollte immer gleich gemessen werden, am besten also auch von der selben Person, mit den selben Geräten aus der selben Entfernung im selben Raum! Bereits eine Abweichung von nur einem Punkt, kann den Klang stark verfälschen!
2. Ein "Start- oder Referenz-Geräusch", um seine Lautsprecher kurz anzupassen. Um es nicht kompliziert zu machen, würde es ausreichen, einfach vor den Tastengeräuschen einen kurzen Text zu sprechen. So kann man seine Lautsprecher grob auf "Sprachlautstärke" einstellen. Hierbei muss natürlich wieder Punkt 1 beachtet werden!

Beispiel für einen Text:
"Sie hören nun die Tippgeräusche der Truly Ergonomic Mechanical Keyboard." oder was auch immer...
Solch einen Text unter Beachtung von Punkt 1 könntet ihr beispielsweise auch für Lüfter-Tests machen.


Sonst ist der Test der Tastatur gut, finde ich, auch wenn es für mich persönlich zu spät ist, da ich die Tastatur vor einem Jahr selbst testen konnte. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du dein Nutzungsverhalten anlegst, schließt man bereits vom Spezialfall auf die Allgemeinheit - was ebenso für eigene Tastenkürzel gilt. Das ist schon eher speziell, vor allem aber "normalerweise" in weniger großem Umfang überhaupt nötig. Bei der Shine 3 wurde, wie bei vielen Tastaturen zuvor, die Anordnung der Medien-Hotkeys kritisiert. Auch dem lässt sich abhelfen - es bleibt dennoch ein Kritikpunkt des Auslieferungszustandes.

Keine der von dir genannten Tastaturen versetzt die Tasten vertikal wie die Model 207. Mit neuen Schaltern oder einfach einem verkürzten Layout (TKL oder die Poker) lässt sich viel besser leben und umstandslos weiterschreiben. Da weder der Tester wenig schreibt noch der einzige mit dieser Einschätzung ist, handelt es sich ein auf die Tastatur einzugrenzendes Phänomen, das mit dem Design/Layout einhergeht. Es gibt also vernünftige Anhaltspunkte, was für mich den Ausschlag gegeben hat.

Der Umstand einer offenbar häufig auftretenden, umfangreichen (und umfangreich ist der Punkt, auf den es ankommt) Umgewöhnungsphase ist dann schon ein Nachteil des Produkts. Sie nicht zu erwähnen würde unter Umständen bedeuten, auch andere negative Punkte nicht erwähnen zu müssen: Das seltsame Wahlrad der EpicGear Dezimator, die kleinen Rubberdome-Medientasten der Corsair K70. Man gewöhnt sich schließlich daran. Smartphones - bei denen eine überladenes UI z.B. durchaus Erwähnung finden sollte - sind eine ganz andere Produktklasse. Bei Mäusen ist mir derartige Kritik allerdings noch nie aufgefallen, ebensowenig aber der Test einer Ergo-Maus. Gedankenkette Ende: Es ist sicherlich grundsätzlich eine grenzwertige Angabe, in diesem Fall halte ich das Aufführen der Eingewöhnungsphase als Kritikpunkt allerdings für gerechtfertigt.
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Identische Testbedingungen - Mikrophon, Umgebung, Tester - sind selbstverständlich. Die Idee einer kurzen Ansage vorab zur ungefähren Abschätzung der Lautstärke ist exzellent und wird sofort umgesetzt. :)
 
Truly Ergonomic
Higgs Boson schrieb:
Für mich eine völlig gruselige Tastatur in allen Belangen, vor allem die extra große Handballenauflage löst bei bei mir eine chronische Allergie aus.

Die in Schreibpausen sehr sinnvolle Handballenauflage ist optional auch entfernbar.

Gibt es für deine Gruselung auch Anhaltspunkte oder einfach nur "was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht"?

Gruselig ist das, was deine Hände auf einer herrkömmlichen Tastatur machen müssen beim Tippen.

Einfach nur mal mit dem Cursor eins nach rechts gehen und weitertippen. Schau mal, was deine Hand da für eine Weltreise macht. Oder tippe mal ein großes R: rechte hand nach rechts bewegen oder kleinen Finger abspreizen und linke hand bewegen oder Zeigefinger strecken und nach links bewegen.
Dann schau dir das mal auf dem truly ergonomic an.

Leute, die einfach nur daherquatschen ohne nachzudenken lösen bei mir zum Glück keine Allergie aus - ist auch gut so, da würde ich ja nur mit Pusteln im Gesicht herumrennen...

Frage an alle:
Die krasse Ablehnung gegenüber neuen (und erstmalig dem 21. Jahrhundert würdigen) Tastaturen interessiert mich - woher kommt die?


Kinesis Advantage
Commander Keks schrieb:
Ich fordere einen Vergleichstest!
Auch wenn die Umlaute fehlen.
Sieht echt angenehm aus.

Da "fehlen" keine Umlaute! Das ist einfach nur das QWERTY-Layout aufgedruckt, sprich das englische. Da wo []' sind, sind bei dir die Umlaute. Aber die Pro kann auch die Tasten ganz einfach umprogrammieren. Geht ganz einfach, Keymap-Taste, Quelltaste, Zieltaste, Keymap-Taste. Fertig.

Ich komme sehr gut mit dem Deutschen Colemak klar. Das hat mal einer hier gemacht: https://github.com/itbastian/colemakForGerman

Was für einen Vergleich genau willst du denn sehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
So und nochmal eine Ergaenzung/Kommentar nach einem weiteren halben jahr Pause zwischen dem letzten :)

Fand den test relativ interessant, allerdings habe ich 2 Dissense mit dem Test.

1. die Tastatur wuerde sich nicht zum Coden gut eignen, weil die Sonderzeichen an der seite waeren, dem kann ich nicht zu stimmen. Gute entwickler benutzen oft kommandos ueber tastenkombinationen, z.B. kann man auch klammern per kommando erzeugen lassen, also besonders das Plural ist hier wichtig.

Es kommt auch sehr auf die Sprache an die man schreibt jeh nachdem braucht man andere Sonderzeichen heufiger. Z.B. braucht man bei python heufig den . und : und vielleicht noch ein paar mal die normalen klammern (), in html braucht man dagegen viel die <> in c und c++/java braucht man widerrum heufig das ;

Da man normales klammernpaar einfach erzeugen kann spielt das auch nicht die riesen rolle.

Ob man z.B. das deutsche Layout oder das Englische verwendet spielt dabei eine viel groessere Rolle, da die klammern auf dem deutschen layout eine Qual zu druecken sind, nicht nur das man auf dauer schmerzhafte Keychords fuer alle klammern machen muss (alt/shift+) nein die eckigen klammern [] sind auch noch nicht direkt nebeneinander, auch <> ist nicht nebeneinander.

Durch die unverschobene anordnung am rand des keyboard kann man diese Tasen auch sehr gut blind erfuehlen. So druecke ich z.B. = und + immer mit dem Ringfinger und verlasse daher die homerow auf der seite mit der ganzen hand, da der kleine finger das schwaechste Glied in dem Spiel ist, schont man somit den wichtigsten Teil.

Aber kann man sich drueber streiten ob das gut oder schlecht ist, was aber relativ unstrittig sein sollte, ist das beim Programmieren, man viele Tastenkombinationen verwendet oder verwenden sollte. Egal ob mit VI oder Emacs oder wegen mir auch Eclipse oder ner Microsoft oberflaeche, hier ist der im Test nicht extra erwaehnte 2. "Space" Knopf in der Mitte ein Segen, statt irgendwelche fuer den kleinen finger anstrengende Control-kombinationen druecken zu muessen, legt man sich auf die linke space taste eine gute Taste, bei vi waere das vermutlich Esc, bei Emacs ist das die Menu taste. die equivalent ist zu alt+x in emacs, also man bekommt seinen kommando-prompt und kann kommandos eingeben.

Das ist ein nicht zu unterschaetzender Aspekt dieser Tastatur das man mit den daumen 3 Tasten bedient. welche zusaetlich noch die heufigsten sein duerften zumindest beim coden.

Das hat mich soweit inspiriert das ich letztens ein thinkpad mit japanischem Layout gekauft habe, da hier 2/3 extra tasten um das space gelegt sind. habe es sogar unter linux geschaft diese Tasten nur auf dem internen keyboard anders zu belegen mit enter backspace und menu gleichzeitig aber das generelle layout von usbtastaturen (vorallem die truly ergonimic) unangetastet zu lassen.

my 2 cents :)
 
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