uburoi
Lt. Commander
- Registriert
- Aug. 2008
- Beiträge
- 1.314
Hallo zusammen!
Ich habe mir vor anderthalb Jahren ein Asus Transformer Book gekauft, um mein inzwischen recht betagtes Netbook abzulösen. Da ich es von dem Vorgänger gewohnt war, mit Linux zu arbeiten, wollte ich natürlich gleich Windows löschen und Ubuntu aufspielen -- doch dann die Ernüchterung (ich hatte mich vorher, zugegeben, auch nicht erkundigt): Das Gerät mit Bay-Trail-Atom kommt, obwohl die CPU selbst 64-bit-fähig ist, mit einem 32-bit-UEFI daher, für das es zu dem Zeitpunkt keine Linux-Unterstützung gab. Die Recherche in einschlägigen Foren war ernüchternd, und obwohl ich mich mit Linux aus der täglichen Arbeit ein wenig auskenne, bin ich kein Fachmann, und die Aussicht, an irgendwelchen Kernel- und Bootloader-Teilen zu fummeln (mit geringer Aussicht auf Erfolg), war dann doch ziemlich abschreckend.
Seitdem habe ich immer mal wieder einen Blick in die Foren geworfen, doch so richtig in Gang wollte das nicht kommen. Vor einer Weile hat jemand den "Magic Stick" vorgestellt, ein installationsfähiges Ubuntu, das in der Version 1.5 auch leidlich lief, aber es hakelte doch an allen Ecken und Enden und war für den Produktiveinsatz keine wirkliche Lösung.
Nun habe ich vorgestern in der Google+-Community zum Thema gesehen, dass sich da in den vergangenen Wochen/Monaten einiges getan hat. Ich habe mir dann die dort angebotene ISO-Datei auf einen Stick gepackt (die i386-Variante, da die x64-Version bei mir an der Installation des Grub-Bootloaders gescheitert ist) und auf dem T100TA installiert, und bislang funktioniert es so, wie ich es möchte.
Das Image basiert auf Ubuntu 15.10, enthält aber noch einige Modifikationen an Kernel und Bootloader. Da ich eigentlich nur mit LTS-Versionen von Ubuntu arbeite, hoffe ich, dass der Umstieg auf 16.04 kein Problem werden wird...
Ein paar Dinge funktionieren nach wie vor nicht oder nicht richtig, was mich persönlich zwar nicht stört (fehlende Multitouch-Gesten auf dem Bildschirm etwa, da ich ohnehin nur mit Trackpad und Tastatur arbeite), was man aber wissen sollte, bevor man es installiert. (Was geht und was nicht, ist > hier gut dokumentiert.)
Einzig dass das Gerät immer mit 100% Bildschirmhelligkeit startete, hat mich sehr gestört, aber hier konnte ich für Abhilfe sorgen, indem ich das Paket "xbacklight" installiert habe. Mit einem kleinen Shellscript, das beim Anmelden ausgeführt wird, stellt sich die Helligkeit dann auf den gewünschten Wert.
Was es auch zu beachten gilt: Wenn man in der Installationsroutine einfach "Alles löschen und Ubuntu installieren" wählt (ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr), wird auch die EFI-Partition überschrieben, wodurch man sich den Rückweg zu Windows versperrt -- zumindest ist es mir danach nicht mehr gelungen, einen Windows-Stick zu booten, als ich es spaßeshalber einmal ausprobiert habe.
Wer also weiterhin mit Windows arbeiten möchte, sollte unbedingt die Installationsart "Neben Windows installieren" wählen.
FAZIT: Inzwischen scheint die Linux-Kompatibiltät von Bay-Trail Geräten wie meinem T100TA und anderen Fahrt aufgenommen zu haben -- auch wenn man immer noch gelegentlich merkt, dass das Gerät nicht auf Linux-Tauglichkeit hin konzipiert ist. Wer mit den Einschränkungen leben kann (die für mich keine sind, weil ich die betreffenden Funktionalitäten nie genutzt habe), sollte ruhig einmal einen Blick riskieren.
Dabei soll dieser Text nur dazu dienen, ein wenig Neugier zu wecken, und/oder dazu auffordern, eigene Erfahrungen beizusteuern, da ich im deutschsprachigen Raum eigentlich nichts Nenneswertes zu dem Thema (das eine Nische bleiben wird, keine Frage) gefunden habe ...
Gruß Jens
Ich habe mir vor anderthalb Jahren ein Asus Transformer Book gekauft, um mein inzwischen recht betagtes Netbook abzulösen. Da ich es von dem Vorgänger gewohnt war, mit Linux zu arbeiten, wollte ich natürlich gleich Windows löschen und Ubuntu aufspielen -- doch dann die Ernüchterung (ich hatte mich vorher, zugegeben, auch nicht erkundigt): Das Gerät mit Bay-Trail-Atom kommt, obwohl die CPU selbst 64-bit-fähig ist, mit einem 32-bit-UEFI daher, für das es zu dem Zeitpunkt keine Linux-Unterstützung gab. Die Recherche in einschlägigen Foren war ernüchternd, und obwohl ich mich mit Linux aus der täglichen Arbeit ein wenig auskenne, bin ich kein Fachmann, und die Aussicht, an irgendwelchen Kernel- und Bootloader-Teilen zu fummeln (mit geringer Aussicht auf Erfolg), war dann doch ziemlich abschreckend.
Seitdem habe ich immer mal wieder einen Blick in die Foren geworfen, doch so richtig in Gang wollte das nicht kommen. Vor einer Weile hat jemand den "Magic Stick" vorgestellt, ein installationsfähiges Ubuntu, das in der Version 1.5 auch leidlich lief, aber es hakelte doch an allen Ecken und Enden und war für den Produktiveinsatz keine wirkliche Lösung.
Nun habe ich vorgestern in der Google+-Community zum Thema gesehen, dass sich da in den vergangenen Wochen/Monaten einiges getan hat. Ich habe mir dann die dort angebotene ISO-Datei auf einen Stick gepackt (die i386-Variante, da die x64-Version bei mir an der Installation des Grub-Bootloaders gescheitert ist) und auf dem T100TA installiert, und bislang funktioniert es so, wie ich es möchte.
Das Image basiert auf Ubuntu 15.10, enthält aber noch einige Modifikationen an Kernel und Bootloader. Da ich eigentlich nur mit LTS-Versionen von Ubuntu arbeite, hoffe ich, dass der Umstieg auf 16.04 kein Problem werden wird...
Ein paar Dinge funktionieren nach wie vor nicht oder nicht richtig, was mich persönlich zwar nicht stört (fehlende Multitouch-Gesten auf dem Bildschirm etwa, da ich ohnehin nur mit Trackpad und Tastatur arbeite), was man aber wissen sollte, bevor man es installiert. (Was geht und was nicht, ist > hier gut dokumentiert.)
Einzig dass das Gerät immer mit 100% Bildschirmhelligkeit startete, hat mich sehr gestört, aber hier konnte ich für Abhilfe sorgen, indem ich das Paket "xbacklight" installiert habe. Mit einem kleinen Shellscript, das beim Anmelden ausgeführt wird, stellt sich die Helligkeit dann auf den gewünschten Wert.
Was es auch zu beachten gilt: Wenn man in der Installationsroutine einfach "Alles löschen und Ubuntu installieren" wählt (ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr), wird auch die EFI-Partition überschrieben, wodurch man sich den Rückweg zu Windows versperrt -- zumindest ist es mir danach nicht mehr gelungen, einen Windows-Stick zu booten, als ich es spaßeshalber einmal ausprobiert habe.
Wer also weiterhin mit Windows arbeiten möchte, sollte unbedingt die Installationsart "Neben Windows installieren" wählen.
FAZIT: Inzwischen scheint die Linux-Kompatibiltät von Bay-Trail Geräten wie meinem T100TA und anderen Fahrt aufgenommen zu haben -- auch wenn man immer noch gelegentlich merkt, dass das Gerät nicht auf Linux-Tauglichkeit hin konzipiert ist. Wer mit den Einschränkungen leben kann (die für mich keine sind, weil ich die betreffenden Funktionalitäten nie genutzt habe), sollte ruhig einmal einen Blick riskieren.
Dabei soll dieser Text nur dazu dienen, ein wenig Neugier zu wecken, und/oder dazu auffordern, eigene Erfahrungen beizusteuern, da ich im deutschsprachigen Raum eigentlich nichts Nenneswertes zu dem Thema (das eine Nische bleiben wird, keine Frage) gefunden habe ...
Gruß Jens
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