Unfall in Deutschland mit ausländischem Unfallgegner - Direkte Abwicklung möglich?

FuXxMiTdOpPeLX

Commander
Registriert
Mai 2007
Beiträge
2.335
Hallo,

ich hatte einen Unfall mit einem ausländischem (dänischem) Fahrzeug. Der Unfallgegner hat mir die Vorfahrt genommen und nun ist eine große Delle in meiner Fahrertür.
Ich war auf einer Vorfahrtsstraße unterwegs und der Unfallgegner ist aus einer Seitenstraße in die Vorfahrtsstraße eingebogen und hat mich anscheinend nicht oder erst zu spät gesehen.
Ich bin also nicht schuld.

Ich habe die Daten mit dem Unfallgegner ausgetauscht. Allerdings muss ich mich laut meiner Versicherung in diesem Fall an das "Deutsche Büro Grüne Karte e.V." wenden, die mir dann die Gesellschaft mitteilen, die die Abwicklung für die ausländische Versicherung in Deutschland übernimmt.

Allerdings hat die Gesellschaft, die die Abwicklung übernimmt, anscheinend einen sehr schlechten Ruf und bezahlt nicht oder bezahlt nur die Häflte oder bezahlt erst nach einem Jahr usw.

Jetzt ist meine Frage:
Muss ich mich zwingend an diese Gesellschaft wenden? Oder kann ich mich auch direkt an die dänische Versicherung wenden?

Danke.

Gruß
FuXx
 
Hallo Fuxx,

meines Wissens nach kannst du dich auch direkt an die dänische Versicherung wenden, sofern du den Versicherer bzw. Versicherung deines Unfallgegners kennst.
Allerdings würde ich das an deiner Stelle nur machen, wenn du dich mit den Haftungs- und Versicherungsbestimmungen sowie den dazugehörigen Regulierungspraktiken in Dänemark auskennst. Wenn da was schief läuft kann es auch schnell passieren, dass du länger als ein Jahr auf dein Geld warten musst, im schlimmsten Fall gehst du leer aus und bleibst auf den Kosten sitzen.

An deiner Stelle würde ich die Gesellschaft, die dir das "Deutsche Büro Grüne Karte e.V." genannt hat, den Fall bearbeiten lassen.
Das "Deutsche Büro Grüne Karte e.V." ist hierbei "passiv legitimiert" und kann durch dich dann auch im Anschluss verklagt werden (ähnlich einer Haftpflichtversicherung), wenn bspw. Fehler durch die genannte Gesellschaft gemacht wurden usw.

Gruß
 
Vielen Dank für deinen Beitrag.

Der Unfall ist aber in Deutschland passiert, somit gelten dann doch die deutschen Gesetze und Bestimmungen, oder?

Bei der Gesellschaft die mir genannt wurde handelt es sich um Van Ameyde Germany AG. Wenn man mal nach denen googlet dann findet man nur Probleme mit der Bezahlung usw...
 
Umgekehrt wirst du Probleme mit deutschen Versicherern finden. Das sind alles keine Wohlfahrtsunternehmen.
Trotzdem mit Optimismus und nem guten Rechtsbeistand dran gehen. :)
 
Ich hatte nur gedacht, dass es vielleicht sinnvoller ist, sich direkt an die dänische Versicherung zu wenden, da die Gesellschaft, die die dänische Versicherung in Deutschland vertritt, nicht so zuverlässig zu sein scheint.
Ich möchte ungerne dem Geld hinterher rennen und nachher noch auf den Kosten sitzen bleiben.
 
Sieh es mal so meistens klappen die Zahlungen reibungslos, das schreibt aber niemand ins Netz. Nur bei Problemen melden sich die Leute, dadurch kommt natürlich bei so etwas auch oft das ganze negativ rüber. Ich bin mir aber sicher, da kannst du so ziemlich jede Gesellschaft auf der Welt googlen und es wird dir so ergehen.

Ich würde den offiziell üblichen Weg erstmal gehen. Dein Auto ist ja kein Totalschaden, sprich du bist nicht auf eine schnelle Abwicklung angewiesen. Eine Delle ist zwar unschön aber das Auto fährt ja noch.
 
wenn dein Unfallgegner die volle Schuld trägt, muss seine Versicherung voll zahlen. Iirc springt im Zweifelsfall je nach abgeschlossener Police erstmal deine eigene VS ein und holt sich das Geld dann von der gegnerischen VS zurück. Du "solltest" also so oder so nicht auf den Kosten sitzenbleiben - egal ob es nun Gutachter, Anwalts oder Prozesskosten sind.
Es kann aber so oder so eine Weile dauern bis der Schaden vollständig reguliert ist, wenn du Pech hast. Mit einem guten Rechtsbeistand, der sich im KFZ-Rechtschutz auskennt, geht es ggf schneller.
 
Muss ich den Schaden denn auch noch bei meiner VS melden? Die wollten nämlich gar nichts von mir wissen, sondern haben mich direkt an den "Deutsches Büro Grüne Karte e.V." verwiesen.
 
Deiner Versicherung musst du den Schaden nicht melden, es sei denn das Fahrzeug ist geleast.

Der Unfall ist aber in Deutschland passiert, somit gelten dann doch die deutschen Gesetze und Bestimmungen, oder?

Ja, der Unfall ist in Deutschland passiert, aber die Versicherung vom Schuldner sitzt ja in Dänemark ... und da gehts nämlich schon los mit den Unklarheiten =) ... also einfach mal die Van Ameyde Germany AG machen lassen, wenn du den begründeten Verdacht hast, dass was nicht stimmt wendest du dich in dem Fall an die Grüne Karte e.V.
 
Hallo,

wie hoch ist dein Schaden? Sollte die Bagatellgrenze überschritten sein (> €1.000) würde ich sofort einen Anwalt für Verkehrsrecht aufsuchen und den machen lassen. Wenn die Schuldfrage eindeutig ist und der Gegner die schuld trägt
muss die gegnerische Versicherung diese kosten übernehmen.

Ich hatte mal einen Unfall mit einem polnischen LKW (der an mein parkendes Auto gefahren ist) und der Schriftverkehr der Anwältin mit der Versichung füllt bestimmt einen halben Aktenordner. Glaub mir den Stress willst du dir nicht antun.
 
Ich denke der Schaden wird ziemlich sicher über 1000€ liegen. Der Unfallgegner hat eindeutig schuld. Ich habe auch einen Zeugen (Passanten).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin leider kein Mitglied beim ADAC. Und eine Erstberatung beim Anwalt wird ja auch Geld kosten.
 
Hatte letztes Jahr im April auf der Autobahn mal einen Unfall mit einem grieschiechen Sattelschlepper mit bulgarischem Auflieger. Er war klar Schuld. Mein Auto hatte Totalschaden (hatte echt schwein). Polizei war da und hat den Unfall aufgenommen.

Wir sind damit direkt zum Anwalt. Der hat sich um alles gekümmert. Nach ca. 3-4 Monaten hatte ich das Geld fürs Auto. Ich warte aber immer noch auf das Geld für den Nutzungsausfall.

An deiner Stelle würde ich auf jedenfall zu einem Anwalt gehen. Wenn du Rechtsschutz versichert bist kostet das ja auch glaub ich nichts. Damit kannst du dir einiges an Ärger sparen.
 
Ich glaube es kostet mich auch so nichts, da der Unfallgegner ja den Unfall alleine zu verschulden hat. Ich werde nun auf jeden Fall zum Anwalt gehen.
 
Da kann ich leider nichts zu sagen. Wäre aufjedenfall logisch, wenn der Unfallverursacher auch deinen Anwalt zahlen muss.
Der Anwalt wird dir mit Sicherheit viel Ärger ersparen.
Mach dich aufjedenfall darauf gefasst, das die Angelegenheit etwas länger dauern könnte. Eine Bekannte hatte mal einen Unfall mit einem Polen. Die hat ca. 1 Jahr auf ihr Geld gewartet.
Aber vielleicht geht das in Dänemark ja etwas schneller, ich würde mal behaupten, die sind dort was fortschrittlicher als in Polen oder Griechenland.
Viel Glück bei der Sache.
 

Ähnliche Themen

A
Antworten
17
Aufrufe
1.567
DuckDuckStop
D
Zurück
Oben