News Vectoring-Streit: Telekom-Konkurrenten planen juristische Schritte

BamLee2k schrieb:
Ich verstehe nur Bahnhof.

Habe selbst VDSL mit G.Fast und bin nicht bei der Telekom.

Du hast VDSL mit Vectoring weil Telekom bei Dir ohne staatliche Förderung ausgebaut hat. Telekom durfte bei Dir ausbauen weil Du über einen KVZ versorgt wurdest, dessen HauptKabel bis zur Vermittlungsstelle wiederum länger als 500 m war. Bei Dir wurde der KVZ durch einen DSLAM ersetzt bzw. überbaut.

Hier gehts nun um die Kunden deren Hauptkabel kürzer als 500m ist. Aus technischen Gründen war hier Vectoring bisher von der BnA verboten. Nun wird es erlaubt, das heißt es darf ausgebaut werden. Weil nur ein Controller das Vectoring steuern kann kommt dabei nur ein Anbieter zum Zug, alle anderen müssen ihre eigene VDSL-Technik abbauen und sich ggf. bei dem einen einmieten. Wer der eine ist, das möchte die BnA mit Regeln festlegen die den Mitbewerbern nicht schmecken und zu welchem Preis das einmieten erfolgen soll ist scheinbar noch völlig offen weswegen alle beteiligten schonmal vorauseilend darüber jammern und zetern und schachern und klagen.

Jetzt klarer?


@All: Kann jemand den Unterschied zwischen VULA und BSA erklären? Da komm ich nicht mehr mit...
 
Schöne neue Welt der Privatisierungen.
Wären ALLE Kommunikationsleitungen in Hand des Staates und würde dieser diese Leitungen an alle Mitbewerber vermieten, dann hätten wir diese Kleinstreitereien nicht und der Staat wäre selber in Zugzwang das Netz auszubauen. Stattdessen hat man der Telekom das Netz quasi geschenkt und nun streiten sich die Konzerne wie kleine Kinder...
 
DeusoftheWired schrieb:
Du hast nach den Prozent der Anschlüsse gefragt und die Prozent der Anschlüsse bekommen.

Im Kontext eines Threads über den Ausbau schneller Internetanschlüsse.
 
Sliderraider schrieb:
Schöne neue Welt der Privatisierungen.
Wären ALLE Kommunikationsleitungen in Hand des Staates und würde dieser diese Leitungen an alle Mitbewerber vermieten, dann hätten wir diese Kleinstreitereien nicht und der Staat wäre selber in Zugzwang das Netz auszubauen.

Mit Zugzwängen kennt sich die öffentliche Hand aber bestens aus und läßt sich trotz Zugzwängen bei der Sanierung des Schienennetzes, des Straßennetzes viel Zeit. Zeit die aber gut genutzt wird um die Kompetenzen im Projektmanagement (BER, Stuttgart21) zu demonstrieren.

Gibt es denn weltweit auch nur ein Beispiel für ein Land bei dem das Monopol auf die Infrastruktur zur Breitbandversorgung beim Staat liegt und in dem Versorgungsgrad und Preise besser sind als hier?
 
Die gibt es, aber die Situationen sind nicht vergleichbar, da es sich um kleine Stadtstaaten wie Andora, Malta oder Monacco handelt. Ansonsten - Nein.
 
Kenneth Coldy schrieb:
@All: Kann jemand den Unterschied zwischen VULA und BSA erklären? Da komm ich nicht mehr mit...

Bei BSA hat man freie Hand als Mieter und kann und schalten, was und wie man möchte.
Bei VULA dagegen ist man auf die Kombination aus Up/Down festgelegt, die die Telekom vorgibt.

Nun stimmen diese Vorgaben mit der Produktpalette kaum eines Mitbewerbers überein. Jeder müßte gesonderte Tarife/Produkte für Nahbereichskunden einführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier frisch aus der Presse: Link

"Die Telekom wird in Eigenregie den Breitbandausbau im Kreis Offenbach vornehmen. Bis 2018 sollen alle 13 Kreiskommunen an das schnelle Internet angeschlossen sein."


Und hier die wichtigste Aussage für die ganzen Nörgler: "Der Kreis hatte den Ausbau europaweit ausgeschrieben, doch nur die Telekom habe ernstliches Interesse gezeigt und sich nun entschlossen, statt im Auftrag des Kreises den Breitbandausbau in Eigenregie vorzunehmen. Angebote weiterer Unternehmen seien keine beim Kreis eingegangen."


Und nun?
 
Hat mit der Entscheidung zum Nahbereich nichts zu tun.

Und wow, kein anderes regionales Unternehmen hat dort genügend LWL- und/oder Leerrohrbestände, um diese Fläche von 350 km² mit ~ 350.000 Einwohnern auszubauen. Bei der Größe bekommt man einfach eine andere Wirtschaftlichkeit als mit einem Einzelort. Wird sogar im Artikel erwähnt („Eine einzelne Kommune hätte dieses Ergebnis nicht erzielen können“).

In den Augen der rosanen Fanboys liegt das natürlich nur daran, daß die Telekom die Gute ist, die das aus purer Menschenfreude macht, während alle Konkurrenten die blutsaugenden Bösen sind. Überraschung: Jede Firma wird etwas ausbauen, was in ihren Möglichkeiten liegt und eine positive Wirtschaftlichkeitsrechnung aufweist. Egal ob die Firma nun rosa oder gelb oder grün ist.
 
LW-Bestände hat jedes Unternehmen nachdem es diese verlegt hat und Leerrohre muss die Telekom untervermieten wenn das verlangt wird. Was bleibt ist nicht Telekom als Heilsarmee sondern ein Unternehmen das versucht seine Ressourcen so effektiv wie möglich einzusetzen um Preise der Konkurrenten zu unterbieten. Und genau das macht den Jammerprovidern im Nahbereich ja solche Sorgen, das sie mit der Super-Duper-Luxus-FTTH/HFC-Lösung mit Schleifchen drum und noch einem Cappuchino für den Hausbesitzer obendrauf einfach viel zu teuer sind für die pragmatische, kurzfristigere und eben auch weitaus billigere Lösung.
 
Hier auch ein guter Artikel zum Thema Breitbandausbau: Mit Brückentechnologien in die Gigabit-Gesellschaft – irgendwann | netzpolitik.org


Ich empfehle besonders diesen Absatz:
"Die in Deutschland weit verbreitete Geiz-ist-geil-Mentalität mache es schwierig, Angebote jenseits der 30-Euro-Marke auf dem Markt zu platzieren. Und wenn ein Anbieter wie die Telekom ein Gebiet mit billigem VDSL2-Vectoring versorge, könne ein kostenintensiver FTTH-Ausbau (Glasfaser bis in die Wohnung, Fiber to the home) nicht refinanziert werden und falle damit flach, so Thielk."
 
DeusoftheWired schrieb:
Und wow, kein anderes regionales Unternehmen hat dort genügend LWL- und/oder Leerrohrbestände, um diese Fläche von 350 km² mit ~ 350.000 Einwohnern auszubauen. Bei der Größe bekommt man einfach eine andere Wirtschaftlichkeit als mit einem Einzelort.
Ja, man hat als Unternehmen auch mehr potentielle Kunden als bei einem Einzelort...

NewUser schrieb:
Ich empfehle besonders diesen Absatz:
"Die in Deutschland weit verbreitete Geiz-ist-geil-Mentalität mache es schwierig, Angebote jenseits der 30-Euro-Marke auf dem Markt zu platzieren.
Papalapap....
Ich kann es nicht mehr hören. Geiz ist geil. Ist doch bei den Firmen auch so. Das nennt man dann Gewinnmaximierung.
Und jahrelang gab es Preisschlachten und es konnte kaum billiger werden und jetzt will man den Leuten erzählen das es plötzlich nicht 5€ mehr sondern teils 50€ mehr kosten soll.
 
Conceptions schrieb:
Ja, man hat als Unternehmen auch mehr potentielle Kunden als bei einem Einzelort

Es geht um Kapazitäten. Ein regionaler Mittelständler kann nicht auf einen Schlag mehr als 100.000 Neukunden bearbeiten. In deiner Vorstellung kann er das aber, es liegt ja nur an seiner Bösartigkeit und seinem Unwillen, hm?

Conceptions schrieb:
Papalapap....
Ich kann es nicht mehr hören. Geiz ist geil. Ist doch bei den Firmen auch so. Das nennt man dann Gewinnmaximierung.
Und jahrelang gab es Preisschlachten und es konnte kaum billiger werden und jetzt will man den Leuten erzählen das es plötzlich nicht 5€ mehr sondern teils 50€ mehr kosten soll.

Ausbau mit FttH kostet durchschnittlich das Zehnfache dessen, was man mit FttC hinblättert, weil man eben nicht einfach zu einem zentralen Punkt wie dem KVz bauen kann, sondern bis in jede einzelne Wohnung muß. Und selbst FttC erreicht erst nach Jahren ein ± 0, danach wirft es dann mal Gewinn ab. Ohne Fördermittel oder Billigstbauweisen wie Microtrenching ist das nicht zu verwirklichen. Und ja, das schlägt sich auch im Preis für FttH-Produkte nieder.

Gewinnmaximierung beinhaltet übrigens auch, unwirtschaftliche Projekte nicht durchzuführen.
 
Jaja, die Brecko-Heulsusen mit ihren geschönten Statistiken. Würden sie nur halb so viel Energie in den Ausbau stecken wie ins Jammern, wäre Deutschland schon überversorgt.
 
Was wollen Leute wie du eigentlich vom BREKO? Sind 2,15 Millionen FttH-Anschlüsse und Investitionen von 4,2 Milliarden Euro nicht genug?
 
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