News Verdi will Amazon bundesweit bestreiken

methadron schrieb:
Einen VW kann sich darum auch kaum noch ein jemand leisten, die Fahrzeuge werden immer teurer bei immer größeren qualitativen Mängeln. VW gliedert alles mögliche in eigene GmbHs und andere Unternehmen aus, sicher nicht um faire Löhne zu zahlen. Dein Beispiel ist ein schlechtes Beispiel, schon allein deshalb, weil Amazon nichts produziert. Aber selbst wenn man den Fliesbandarbeitern plötzlich nur noch 12 statt 25 EUR pro Stunde zahlt, würde man bei VW einen Grund erfinden die Preise nicht senken zu können. Sie ticken alle gleich, hinter den Kulissen sieht es anders aus, als man von aussen vermutet, siehe BMW und Daimler die ebenfalls fast nur noch über eigene Zeitfirmen einstellen um Löhne zu drücken.

Die meisten Audis und VWs sind Dienstwagen, oder teuer finanzierte/geleaste Fahrzeuge und werden gekauft, weil unseren deutschen Autofahrern Image, Ansehen und Status wichtiger sind als ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Da haben alle deutschen Autobauer meiner Meinung nach das Nachsehen.
 
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Dr. MaRV schrieb:
Da haben alle deutschen Autobauer meiner Meinung nach das Nachsehen.

Stimme dir da schon zu, allerdings muss man ehrlich sagen wenn man wirklich viel im Auto unterwegs ist, ist man froh wenn man ein Deutsches Auto hat. Ich mein ich lieb mein i30, vor allem was den Verbrauch angeht (4,1L), aber ich habe es schon gespürt als ich mal ~ 300 km am Stück gefahren bin man ermüdet doch recht schnell. Kein Vergleich zu einer E- oder S-Klasse. Aber da ist auch ein Preisunterschied von gut min. 30.000 € drin die müssen ja von wo kommen und können nicht nur wegen dem Stern sein.

Edit:

Na ja ein Phaeton ist S-Klasse ein guter Passat E-Klasse, und da kann er auch gut mit halten.
 
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Cool Master schrieb:
Stimme dir da schon zu, allerdings muss man ehrlich sagen wenn man wirklich viel im Auto unterwegs ist, ist man froh wenn man ein Deutsches Auto hat. Ich mein ich lieb mein i30, vor allem was den Verbrauch angeht (4,1L), aber ich habe es schon gespürt als ich mal ~ 300 km am Stück gefahren bin man ermüdet doch recht schnell. Kein Vergleich zu einer E- oder S-Klasse. Aber da ist auch ein Preisunterschied von gut min. 30.000 € drin die müssen ja von wo kommen und können nicht nur wegen dem Stern sein.
Richtig E- und S-Klasse sind aber nicht mit einem VW vergleichbar, ausser dem Phaeton und der war/ist ein Flop. Da müsste man dann schon einen Lexus oder Jaguar ansetzen um zu vergleichen.
Vor 20 Jahren hat man hier über die Japaner gelacht, heute lacht niemand mehr darüber. Was Hybrid-Technik angeht sind sie und Jahre vorraus, die Franzosen haben's mt Elektroantrieb raus, hier bei uns wird immer noch auf jahrhunderte alte Technik gesetzt, die sich nur in Größe, Aussehen und natürlich dem Preis weiterentwickelt hat. Egal, das ist jetzt abseits vom Thema.

Mittlerweile sammeln schon mehr Arbeitnehmer Unterschriften gegen die Verdi Maßnahmen als Verdi noch für ihre Streikaktionen mobilisieren kann. Das zeigt doch schon, dass Verdi hier eindeutig auf dem falschen Weg ist.

Es ist ja schön, wenn sich eine Gewerkschaft für ihre Mitglieder einsetzt, nur darf man niht vergessen, dass auch eine Gewerkschaft in erster Linie an sich selbst (also deren Vorstände) und Gewinnorientiert denkt, um ihre Aktionen zu finanzieren. Ich selbst habe mich mehr als einmal aus einem Streik, den die IG Metall ansetzen wollte, raus gehalten weil die Forderungen einfach nur irrwitzig waren und möglichst Medienwirksam präsentiert werden sollten. Aus der IG Metall werde ich auch austreten, ist seit einigen Jahren eh nicht mehr die richtige Gewerkschaft für mich.
 
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Dr. MaRV schrieb:
Einen VW kann sich darum auch kaum noch ein jemand leisten, die Fahrzeuge werden immer teurer bei immer größeren qualitativen Mängeln.
Selten so einen Unsinn gelesen. Dir Top 10 bei Privatzulassungen 2012 sah folgendermasen aus:
Golf, Polo, B-Klasse, Tiguan, 1er, C-KLasse, Up, Fabia, Octavia, Astra.
Aber klar, VW und die anderen deutschen Hersteller kann sich keiner mehr leisten :freak:
Und wo siehst du an einem Golf große qualitative Mängel? Rückrufe hat jeder Hersteller, auch Toyota massig. VW wäre auch nicht einer der größten Hersteller wenn die Qualität so mies wäre.
Die Franzosen sind mit ihren Elektroautos auf die Nase gefallen, finanziell gesehen ein Disaster bei den Stückzahlen. Das Geld hätten sie lieber in andere Modelle investieren sollen, vor allem auf dem chinesischen Markt. Stattdessen ahben sie deutlich Marktanteile verloren.
Und schaue dir mal die Marktanteile von AUDI, BMW, Mercedes im Premiumsegment an. Da liegen Welten zu den Verfolgern. Sei es Jaguar/LandRover, Lexus, Infinity, Cadillac, Volvo oder sonst wer.
Die deutschen haben nur das Problem, dass die Produktion in Deutschland sehr teuer ist, deshalb wird in Westeuropa auch kein Automobilwerk mehr entstehen (dafür einige sterben). Die Konkurrenz produziert da teils deutlich günstiger. beispielsweise Hyundai/Kia oder auch Chrysler, wo Fiat in der Krise die Löhne nahezu halbiert hat.
Und natürlich wird bei den Herstellern mittlerweile viel über Werkverträge geregelt. Die Gehälter sind ja mittlererweile unverhältnismäsig hoch. Da ist es ziemlich unrentabel eine einfache Lagerkraft so viel zu bezahlen.
Aber in Deutschland sehen viele irgendwie immer alles negativ. Klar läuft nicht immer alles optimal. Aber die deutschen Hersteller haben trotz heftiger Absatzeinbrüche in Europa weltweit gesehen Rekordabsätze vermeldet und trotzdem hört sich dann ein Post von Dr.Marv so an als hätte man alles vergeigt. Verstehe ich beim besten willen nicht.
 
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Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass bei der Zulassungstatistik nicht zwischen Privat-, Tages- und Firmenzulassungen unterschieden wird? :rolleyes:
Bei meinem Arbeitgeber werden auch fast ausschließlich deutsche Fabrikate gefahren, einige tausend davon. Einfach weil diese Hersteller unsere Kunden sind... das ändert aber nichts daran, dass viele die ein solches Fabrikat dienstlich fahren, sich evtl. privat ein anderes kaufen würden, wenn sie es nicht privat nutzen dürften.
 
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Klar sind VW und Co. hier in Deutschland an der Spitze der Zulassungsstatistik. Weil die Deutschen beim Auto ein sehr ausgeprägtes Image-Denken haben und was soll denn der Nachbar denken, wenn man einen i30, Megane oder Auris vor der Tür stehen hat und keinen Golf (DAS Auto)?

Das kannst du doch voll vergessen. Klar, BMW macht ziemlich gute Autos, die aber einen entsprechenden Aufpreis haben. Die Autos von VW - vor allem Golf und Passat - sind nicht besser als die Konkurrenz - aber schnell mal ein paar Tausender teurer. Klar, der Golf kann manche Sachen besser, dafür aber einige auch schlechter. Man bezahlt am Ende einfach nur für's Image mehr, das ist alles. Und vor allem VW hat eine sehr fähige Marketing-Abteilung. Da wird der Golf eben gekauft, weil's Das Auto ist, nicht weil er objektiv betrachtet besser wäre.
Und das dem so ist, zeigt schon der Blick über die Landesgrenzen hinaus. Da redet keiner von der "Golf-Klasse" (so ein arroganter Begriff, wenn dann müsste es die Corolla-Klasse oder Focus-Klasse sein).

Die Franzosen sind mit ihren Elektroautos auf die Nase gefallen, finanziell gesehen ein Disaster bei den Stückzahlen.

Ist doch bei den deutschen E-Modellen nicht anders. Außer, dass die mit solchen Neuheiten immer einige Jahre zu spät kommen.

Und schaue dir mal die Marktanteile von AUDI, BMW, Mercedes im Premiumsegment an.

Zugegeben, die drei Marken haben auch international ein wirklich hohes Ansehen als "Premium-Marke". Allerdings auch nur hier in Deutschland derart ausgeprägt.

Und wo siehst du an einem Golf große qualitative Mängel? Rückrufe hat jeder Hersteller, auch Toyota massig

Ja, weil Toyota einigermaßen zu seinen Fehlern steht und diese auch bei alten Autos auf Kulanz behebt. Bei VW gibt's eben keinen Rückruf, sondern der Kunde wird mit den Reparaturkosten allein gelassen, weil's ja nur ein Einzelfall ist. Also über 2 Millionen Einzelfälle mit defektem DSG, der Rückruf dafür kam erst nach sehr massivem Druck aus verschiedenen Richtungen. Und dass bei VW seit Jahren die Qualität und Verarbeitung sinkt ist nun echt kein Geheimnis.

VW wäre auch nicht einer der größten Hersteller wenn die Qualität so mies wäre.
VW ist so groß weil sie ein gutes Marketing haben und viele Marken einkaufen konnten. VW schafft mit 9 Marken nicht das, was Toyota mit 3 bis 4 Marken schafft.

Die deutschen haben nur das Problem, dass die Produktion in Deutschland sehr teuer ist,
Die produzieren doch genauso zu großen Teilen im Ausland.

und trotzdem hört sich dann ein Post von Dr.Marv so an als hätte man alles vergeigt. Verstehe ich beim besten willen nicht.
Keiner sagt, dass alles vergeigt wurde. Es geht darum, dass deutsche Automarken im Allgemeinen und VW im ganz speziellen enorm überbewertete Automarken sind.

Ich mein ich lieb mein i30, vor allem was den Verbrauch angeht (4,1L), [...] Kein Vergleich zu einer E- oder S-Klasse.

Du kannst doch einen i30 auch nicht mit einer E- oder gar S-Klasse vergleichen, nicht mal mit einem Passat ^^. Der i30 ist ein Kompaktwagen, also höchstens vergleichbar mit einem Golf. Wenn man die E-Klasse vergleichen will, muss man eher zu Lexus schauen.
 
Exterior schrieb:
Die produzieren doch genauso zu großen Teilen im Ausland.

Aber nur spez. Modele.

Im Fall Mercedes ist das z.B. nur die M- und G-Klasse welche nicht in Deutschland gefertigt werden (USA), Rechtslenker werden in Südafrika und Brasilien gebaut, alle anderen, A-, B-, C-, E- und S-Klasse so wie die Coupes davon (CLS, CLK, SLK usw.) werden alle in Deutschland gefertigt. Genau in Sindelfingen, Bremen oder Rastatt.

Wenn man ein "normalen" Mecedes kauft ist dieser zu 95% aus Sindelfingen.


Exterior schrieb:
Du kannst doch einen i30 auch nicht mit einer E- oder gar S-Klasse vergleichen, nicht mal mit einem Passat ^^. Der i30 ist ein Kompaktwagen, also höchstens vergleichbar mit einem Golf. Wenn man die E-Klasse vergleichen will, muss man eher zu Lexus schauen.

Ich verglich den Comfort nicht die Autos... Wenn man zitiert bitte richtig...
 
Gut, Mercedes, ok. Und VW, Audi, BMW?

Ich weiß, dass es dir um den Komfort ging. Aber das kann man doch trotzdem nicht vergleichen und als "das können die deutschen Autos besser" stehen lassen. Wenn, dann "das können Oberklasse-Fahrzeuge besser". Der Komfort-Unterschied ist an dieser Stelle ja nicht zwingend Asiate - Deutscher, sondern eben Kompaktklasse - Oberklasse. Ob man da nun eine E-Klasse oder S-Klasse oder eben einen Lexus IS oder LS nimmt, bleibt sich von der Sache her erstmal gleich.

Klar, jeder hat seine Vorlieben, aber die Komfortfrage dürfte weniger mit dem Land zu tun haben.
 
Irgendwie seid ihr vom Thema abgekommen! Hier gehts nicht um Autos!
 
Dr. MaRV schrieb:
Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass bei der Zulassungstatistik nicht zwischen Privat-, Tages- und Firmenzulassungen unterschieden wird? :rolleyes:
Ist dir schon mal den Sinn gekommen mein Post genau durchzulesen? Ich habe die Top10 der privaten Zulassungsstatistik geschrieben. Die gesamte sieht ganz anders aus.

Exterior schrieb:
Das kannst du doch voll vergessen. Klar, BMW macht ziemlich gute Autos, die aber einen entsprechenden Aufpreis haben. Die Autos von VW - vor allem Golf und Passat - sind nicht besser als die Konkurrenz - aber schnell mal ein paar Tausender teurer.
Und das dem so ist, zeigt schon der Blick über die Landesgrenzen hinaus. Da redet keiner von der "Golf-Klasse" (so ein arroganter Begriff, wenn dann müsste es die Corolla-Klasse oder Focus-Klasse sein).
Preis-Leistung ist VW nicht besser oder schlechter als die Konkurrenz. In Europa ist der Golf nunmal einsame Spitze im Segment. Was hat das mit Arroganz zu tun? Den Begriff hat sich VW ja nicht selber ausgesucht.

Exterior schrieb:
Ist doch bei den deutschen E-Modellen nicht anders. Außer, dass die mit solchen Neuheiten immer einige Jahre zu spät kommen.
Die Franzosen haben aber sehr viele Mittel in der Elektromobilität gesteckt, das woanders gefehlt hat (besonders China und Amerika). Und wo ist man bei Elektroautos zu spät? Bisher werden da keine Nennenswerte Stückzahlen erreicht als dass man was verpasst hätte

Exterior schrieb:
Zugegeben, die drei Marken haben auch international ein wirklich hohes Ansehen als "Premium-Marke". Allerdings auch nur hier in Deutschland derart ausgeprägt.
Und warum haben die drei dann in China im Premiumsegment einen Marktanteil von 80%? Und warum haben Cadillac, Lincoln und Co auf ihrem Heimatmarkt keine Chance gegen die Deutschen? Sorry, aber AUDI, BMW und Daimler sind weltweit spitze.

Exterior schrieb:
Die produzieren doch genauso zu großen Teilen im Ausland.
Audi beispielsweise produziert den Großteil in Westeuropa. Die beiden größten Werke stehen in Deutschland. Der A1 wird in Brüssel der Q3 bei Seat in Matorell produziert. In Osteuropa in Ungarn die A3 Limousine und in Bratislava der Q7. China ist eine Ausnahme da produziert jeder im Land aufgrund großer Stückzahlen und hohe Importzölle. VW baut für den europäischen Markt das meiste in Westeuropa. Hyundai/Kia dagegen in Tschechien, Slowakai und der Türkei Da sehen die Löhne ganz anders aus, das kann man an den Kunden weitergeben.
Allgemein ist es aber so, das öfters das gekauft wird, was lokal produziert wird, auch wenn es teurer ist. Ich behaupte mal, wenn z.B. Ford nicht in Deutschland produzieren würde, hätten sie noch weniger Marktanteile.
 
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Da die Beiträge gut verfasst sind aber dennoch Offtopic darstellen, möchte ich sie ungerne in Aquarium verschieben. Kommt wieder zurück zum eigentlichen Thema, sonst muß ich den Diskussionsstrang doch noch versenken.
 
Hallo allerseits,

eigentlich meide ich Foren, da es ab Seite 2 in egal welcher Diskussion meist um etwas völlig anderes geht oder nur noch Trolle am beleidigen sind etc.

Aber da es hier um meinen Arbeitgeber Amazon geht wollte ich als "Insider" einige Fakten schreiben, damit hier mit einigen Unwahrheiten und Gerüchten endlich aufgehört und über Tatsachen diskutiert werden kann.

Eines vorab:
Der Autor hier, der immer so vehement darauf drängte, dass er aus der Amazon-Realität andere Stundeneinkünfte kenne, als die, die hier bisher Zahlen (oder Links zu Zahlen) genannt haben, der möge doch seinerseits selbst mal Abrechnungen beibringen, die einen geringenen Stundenlohn ausweisen, als den, den alle anderen nennen.
Auch ich werde keine Lohnabrechnung posten, da es wie schon gesagt, wie in jeder anderen Firma auch, vertrauliche Unterlagen sind.
Dennoch kann jeder der möchte, direkt zu Amazon in eines der FC´s gehen und bei einem sogenannten "Hiring" teilnehmen. Denn bereits in der Eingangshalle hängen die derzeitigen Einsteigerstundenlöhne (und auch die weiteren für die Folgejahre, bis Level 2, aus) aus.
Hier wird der Interessierte dann lesen können, dass wie hier schon oft erwähnt, der Stundenlohn für Einsteiger bei über 10 Euro liegt. Alles was sie dafür voraussetzen ist einigermaßen Deutsch verstehen und lesen können und der Wille zur Arbeit. Vielen ist selbst das zu viel und fehlen bereits am zweiten Tag und kassieren lieber weiter HartzIV.

Nun aber einen Schritt zurück und zum Anfang:

Ich bin auch einer dieser ominösen und (wie es hier manchmal scheint) unterbelichteten "Ungelernten". Ich komme aus dem Handwerk, bin über 40 und kann in meinem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten. Also wandte ich mich mangels Alternativen an Amazon und wurde innerhalb kürzester Zeit eingestellt. Ich saß beim Einführungsgespräch zwischen sehr vielen Langzeitarbeitslosen, Mitbürgern mit Migrationshintergrund, Alt und Jung, Groß und klein, kurz gesagt, bei Amazon hat wie es schien jeder eine Chance Arbeit zu finden, der auch arbeiten möchte. Und das hat sich dann auch so bewahrheitet.

Ich kam in´s sogenannte "Pick" und bekam einen Handscanner und einen Wagen mit gelben Plastikboxen darauf. Ein Co Worker (Ein Kollege der schon länger dabei war und einen internen Kurs gemacht hatte) zeigte mir wie es geht. So lief ich einige Monate zwischen Regal- und Palettenreihen hin und her und suchte die Artikel zusammen, die mir mein Scanner vorgab. Die Arbeit war schlicht und ich lief sehr viel, aber es machte Spaß, die Kollegen waren nett und auch meine Leads (das sind die Gruppenleiter) und Areas (Area Manager, das sind die Abteilungsleiter) waren immer freundlich, manchmal streng, aber immer gerecht und hatten ein Ohr für unsere Anliegen.

Zeitweise wurden wir auch in andere Abteilungen verliehen, wenn dort Not am Mann war. So lernte ich auch andere Tätigkeiten wie "Pack", "Receive" und "Stow" kennen. Ich wechselte dann auf eigenen Wunsch in eine andere Abteilung, die mir besser gefiel. Wie in jeder Firma gibt es angenehmere Jobs und weniger schöne, aber im Grund dreht es sich, wie sich jeder denken kann, um das Lagern und Versenden der Artikel, die jeder von uns bei Amazon bestellt.
Viele meiner Kollegen kommen aus den unterschiedlichsten Berufen. Vom wirklichen "Ungelernten" (der keinen einzigen Beruf erlernt hatte), bis zu Ingenieuren war alles dabei. hat man besondere Fähigkeiten wird man schnell auch dort eingesetzt, wo man diese zur Geltung bringen kann. Sei es z.B. IT Kenntnisse oder besonderes Wissen bei bestimmten Warengruppen. Auch Kreativität wird gewünscht und gefördert.
Wenn man seine Talente richtig einsetzt kann man es auch zu etwas bringen. Ein Kollege der, als ich gerade anfing, zum Lead befördert wurde, ist nun (knapp 2 Jahre später) Area Manager geworden. Er hat weder studiert, noch Abitur. Er war nur fleissig, clever und uns immer ein Vorbild. Bin ich neidisch (da ich immer noch "nur" Co- Worker bin)? Ja klar, wer wäre das nicht. Aber es können halt nicht alle Vorgesetzte werden.
Ich wollte damit aber nur zeigen, dass Amazon auch "normalen" Leuten eine Karriere bietet. Nicht nur studierten Überfliegern mit 10 Jahren logistischer Führungserfahrung oder Vitamin B.

Zum Thema Verdi kann ich nur sagen, wir hier (Nähe Augsburg) haben nur den Kopf geschüttelt über den Streik. In der Zeitung stand etwas von über 600 Streikenden, in der Realität waren es etwa 50. Von mehreren Tausend Beschäftigten wohlgemerkt. Die wenigsten haben aber aus Angst weitergearbeitet, sondern weil sie sowohl mit der Arbeit als auch dem Gehalt zufrieden sind. Viele fanden es auch extrem überzogen was Verdi in den Medien über Amazon geschildert hat.
Mir und den meisten Kollegen ist es ziemlich egal ob wir nun Logistiker oder Einzelhändler genannt werden. Denn wer sich mal die Mühe macht und genau die Tarifverträge vergleicht und danach den Stundenlohn, den Amazon derzeit bezahlt, der wird verwundert feststellen, das Verdi um nicht einmal 50 Cent pro Stunde (ich glaube 44 cent waren es ganz genau) so einen Wirbel veranstaltet. Denn genau das wäre die große Gehaltserhöhung, die die Arbeiter hier bekommen würden.

Also wir reden hier nicht von einer Steigerung von 7,50 Euro (wie hier oft geschrieben wurde) auf 12 Euro, sondern gerade Mal von 44 Cent.

Gibt es etwas zu verbessern bei Amazon? Ja klar, wo gibt es das nicht? Die Vorgaben könnten manchmal geringer sein, die Temperatur mal kälter mal wärmer, die Pausen etwas länger ( die sind wirklich knapp wenn man einen weiten Weg hat in die Kantine), wenn der Vertrag ausläuft erfährt man es immer sehr spät ob man verlängert wird oder nicht, aber zumindest unser FC hier ist immer bemüht Verbesserungen zu finden.

Fazit:
Ich halte Amazon für einen guten Arbeitgeber, mit Stärken und Schwächen, der aber fair zu seinen Mitarbeitern ist. ich bin kein Verdi-mitglied mehr, da mir das Auftreten der Gewerkschaftsvertreter hier in der Region inzwischen peinlich und absolut überzogen ist. Es sieht eher nach Selbstprofilierung aus, als nach echtem Kampf für die Kollegen. Auch dieses ständige Mitgliederwerben geht mir und meinen Kollegen auf den Keks. Mit irgendwelchen Hetzparolen werden Flyer ausgelegt und hintendrauf ist gleich der Verdiantrag. Wie nannte der Verdi-Vertreter das Handeln von Weltbild (ein Augsburger Mitbewerber, der leider gerade insolvent ging) kürzlich - Widerlich? Ich nenne das Auftreten von Verdi bei uns widerlich.
Jetzt die Kollegen als gekauft und genötigt hinzustellen, die die Petition gegen Verdi unterschrieben haben, ist nur noch billig und armselig. Argumente haben die längst keine mehr, dann muss es eben mit haltlosen Behauptungen gehen. Denn wenn man genau liest, dann hat keiner der "Verdis" bestätigt so eine Nötigung oder Drohung zur Unterschrift selbst gesehen zu haben, es ist immer nur ein "die sollen angeblich bedroht worden sein" etc. Hauptsache es wurde mal in den Medien verbreitet, ganz schnell verschwindet dann das " sollen angeblich" und die Lüge wird Tatsache.

Vermutlich denken nun viele auch ich bin "gekauft", aber das ist mir egal. Dies sind die Fakten und ich stehe hinter meinem Arbeitgeber. Danke fürs lange Mitlesen, ich hoffe es hat sich gelohnt.

A
 
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