Warum es unserer Gesellschaft so schlecht geht?

Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Kongo-Otto schrieb:
Das Problem dabei ist aber, daß es für den normalen alleinstehenden Arbeiter mit einem Lohn von 1000- 1500 EUR keinen rechnenswerten Unterschied macht ob man 35 oder 45 STunden die Woche macht!
Der Unterschied zwischen 140 und 180 h/mon machen defakto bei den meisten Arbeitern gerade mal 50-100 EUR aus und da lass ich das doch einfach.

Solange das arbeitende Volk für das Arbeiten bestraft wird wird sich auch nichts ändern.
Stimmt, da müsste was getan werden, denn wer einen 35Std. Vertrag hat, aber 40Std. die Woche arbeitet bekommt in den meisten Fällen nicht mehr Geld sondern Freizeitausgleich. Und was soll ich mit mehr Freizeit wenn ich kein Geld habe.
Da sollten die Verträge auf 40Std. angehoben werden bei voller Bezahlung der 5Std. mehr. Oder es sollte ermöglicht werden die Überstunden ohne Abzüge auszubezahlen!
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Da muss ich dir wehement wiedersprechen! Wenn jemand nicht Arbeitet, obwohl er könnte und einen Job bekommen würde dann hat er keine weitere Unterstüzung verdient, fertig aus! Solche Leute sind Schmarozer, egal welche Begründung sie aufführen! Der Staat sollte was dran ändern, das stimmt, aber das Bewusstsein dieser Leute sollte sich auch mal ändern!

Na ja, ich hoffe mal das du das nicht ernst meinst. Willst du mir erzählen, dass du einem Job anchgehen würdest, bei dem der Netto-Verdienst grade dem Sozialhilfebetrag entspricht bzw. nen paar Euro darüber? Wenn ja, bist du in meinen Augen zu bemittleiden. Aber solche Aussagen bestärken mich nur in der Gewissheit, dass die "Großkopferten" alles richtig machen in dieser Gesellschaft. Anstatt das man solche maßlosen Gehälter in der Wirtschaft und vor allem auch die Geldvernichtungsmaschinerie der Staatlichenverwaltung beschneidet, werden die die ganz unten in unserer Gesellschaft sind, als Schmarotzer hingestellt. Vor allem fließt das wenige Geld was diese Leute bekommen, sofort wieder in den Wirtschaftkeislauf ein. Guck doch mal nach oben und nicht auf deine Füße...
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Ich komm jetzt mal auf den Topic wieso es unserer Gesellschaft so schlecht geht zurück.

Es geht uns erstens so schlecht auch nicht.
Zweitens, wenn jeder seine Zeit mit Jammern verbringt kann er/sie in dieser Zeit nix produktives machen, dass uns aus der Misere führt.
Drittens sage ich: Es wird erst schlimmer bevor es besser wird.

Dann zum Punkt Wirtschaft/Soziales:
Egal wer an der Regierung ist, die Opposition bezieht fast immer die Gegenposition. Ob das die SPD während Kohls Zeiten war oder es jetzt die CDU/CSU unter der SPD/Grünen-Regierung ist.
Unsere Politiker habe einfach vergessen, dass es kein absolutes richtig/falsch in der Politik gibt. Das beste was man erreicht, ist ein Kompromiss, der die breite Masse zufriedenstellt. Aber sowas wollen unsere (man verzeihe mir den Ausdruck) verbohrten Holzköpfe in Berlin ja nicht.
Es will jeder nur einmal an die Macht und dann macht man denselben Schrott wie die Anderen.
Niemand von denen oben hat die eierlegende Wollmilchsau im Programm, nur behaupten tun's alle.

Es fehlt jemand, der endlich mal die blanke Wahrheit sagt:
1.Ja, das Volk muß noch ein paar Jahre leiden
2.Ja die Renten sind nicht sicher
3.Ja es wird mehr an sozialen Leistungen gekürzt werden müssen
4.Ja wir brauchen eine Zuwanderungsbeschränkung.

Nur sagt man sowas, dann ist bei Punkt eins schon klar, dass der nicht gewählt wird.
Bei Punkt zwei und drei verspricht eine andere Partei was anderes und wird gewählt, obwohl jeder es nachher wieder besser weiß.
Und bei Punkt 4 ist man ausländerfeindlich oder gleich ei alter Nazi.

Also, solang die deutschen es nicht besser haben wollen, als dass Ihnen die heile Welt ins Gesicht gelogen wird, solange haben wir nix besseres verdient.

Mein zugegeben pessimistischer Beitrag
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

@BodyLove:

Ob Qualität und luxus 2 völlig unterschiedliche Dinge sind bezweifele ich. Alles was teuer ist, hat auch eine gewisse Qualität. Alles was güntig ist, hat eben eine mindere Qualität. So denkt man. Dies ist imho fest in den Köpfen verankert. Ich spreche hier nicht von den Jugendlichen oder den Jungen Menschen. Sondern viel eher von den etwas Älteren. Als Beispiel, mein Vater. Der will um nichts auf der Welt ein ausländischen Auto kaufen. Egal ob aus Frankreich, Italien oder Japan. Es gibt sehr schöne und interessante Autos, die nicht aus Deutschland kommen. Alfa Romeo, Peugeot, Saab, Volvo,... Die Deutschen haben sich gehen lassen und sich nicht weiter vorwärts bewegt. Früher konnte eine Konkurrenz einem Golf nicht das Wasser reichen. Jetzt sind schon 4 Autos auf dem Selben Niveau. Opel ist sogar vorm Golf. Revolution! Das Beispiel Golf ist aber hart. Die Preise für den Golf waren immer etwas hoch. Nur hat man diesmal nicht die starke Konkurrenz miteingerechnet. Aber die Autos, die die Deutschen kaufen sind eher die Mittelklassewagen. Die C-Klasse, der 3erBMW, der A4. Sagen wir mal so, in diesem Segment sind die Deutschen Spitze. Die Ober- und Luxusklasse lasse ich mal aussen vor.

Der Käfer war ein Auto ohne viel Luxus aber mit einer sehr guten Qualität. Qualität muss kein Luxus sein und man brauch keinen Luxus um ein qualitativ hochwertiges Produkt auf den Markt zu bringen.
Du sagst es ja selber. Die Ausländischen Hersteller sind in vielen Belangen mit unseren Herstellern gleich gezogen und unterbieten meist die Preise der Deutschen Hersteller.
Das ist aber vor allem ein Fehler der von den Firmen wie VW, etc. gemacht wird, denn der Golf könnte auch billiger sein, wenn man mal darauf verzichten würde den mit irgendwelchem Krams voll zu stopfen, den ich in einem Fahrzeug dieser Klasse nicht unbedingt brauche.

Finde ich gut. Nur würde dies wohl gegen das Recht der Gleichberechtigung sein. Was soll einer machen, der von Anfang an keine Ausbildung hat? Worste Case: Ein Hauptschüler verlässt die Schule mit einem Schnitt von 3,5. Obwohl er sehr intelligent ist, hat er nicht bessere Noten schreiben können, da er zum einen die Familie finanziell unterstützen musste, zum anderen aber er auch keine gute Deutsche Erziehung bekam, weil er erst ab 7 Jahren anfing Deutsch zu sprechen.

Ja und, warum sollte ich Geld dafür bezahlen, dass solche Leute gut Leben können? Ich verlange ja nicht das diese Leute im Stich gelassen werden! Ein PC brauch heut wohl jeder, und einen Fernseher auch. Aber eben keine High End Maschine und auch keine Home Cinema Anlage. Und einen Wäschetrockner brauch auch nicht jeder! Sowas sollte nicht von Sozialhilfe oder Arbeitsamt finanziert werden! Wer Luxus will, der soll sich den verdienen indem er dafür Arbeitet! Selbst in Deutschland ist es so, dass die Leute, die wirklich Arbeit wollen und bereit sind dafür auch mal ein paar Gemütlichkeiten auf zu geben, auch Arbeit bekommen! (Von Leuten über 50 mal abgesehen)!

Die Leistungen dermaßen kürzen, dass man unter dem Durschnittsverdienst der Minijob-Arbeiter kommt, halte ich für die falsche Lösung, da auch die Arbeitslosen konsumieren. Von was sollen die Konsumieren, wenn kein Geld vorhanden ist?

Die Rechnung ist falsch! Das was die Arbeitslosen durch den Konsum für die Wirtschaft bringen ist bei weitem geringer als das, was der Staat mit dem eingesparten Geld anrichten könnte. Wenn dieser das Geld direkt investiert so ist der Volkswirtschaftliche Nutzen wohl bei weitem höher. Ganz abgesehen davon, dass die sinkenden Sozialbeiträge dafür sorgen würden, dass die Arbeitnehmer wieder mehr konsumieren können.

Soll ich nächtelang lernen, nur um mein Studium in der Regelstudienzeit zu schaffen?

JA!
Wenn du das nicht willst, dann ist es gerechtfertigt, dass du für den Luxus mehr Freizeit zu haben auch bezahlst!

Nebenbei Arbeiten gehen, um Geld zu haben, um meine Mindestbedürfnisse zu befriedigen?

Bei dem von mir genannten Ausbildungssystem müsstest du nicht nebenbei Arbeiten, da du auch wärend der Zeit, die du an der FH, Uni oder BA bist bezahlt wirst.
Bei meinem Arbeitgeber beschwert man sich sogar über die Qualität der Bewerber für diese Stellen! Wer also motiviert ist und was auf dem Kasten hat, hätte kein Problem eine solche Stelle zu bekommen!

Die haben sich isoliert. Natürlich waren deren Noten besser, als die des Durschnitts. Aber was denen als Sozialen Kontakt fehlt, können sie imho nicht durch gute Noten wettmachen.

Entschuldige mal:
Wenn ich hier sehe, wie sich einige Studis jeden Donnerstag Abend mit Alk vollaufen lassen ihr BAFÖG wortwörtlich versaufen und dann mal gepflegt durchfallen, dann hat das wohl wenig damit zu tun, dass sie eine Soziale Kompetenz aufbauen!
4 Semester über Regelstudienzeit, das sind in den meisten Studiengängen 50%! Das ist locker Zeit genug für ein Auslandssemester!
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Der Daedalus schrieb:
@BodyLove:
Der Käfer war ein Auto ohne viel Luxus aber mit einer sehr guten Qualität. Qualität muss kein Luxus sein und man brauch keinen Luxus um ein qualitativ hochwertiges Produkt auf den Markt zu bringen.
Du sagst es ja selber. Die Ausländischen Hersteller sind in vielen Belangen mit unseren Herstellern gleich gezogen und unterbieten meist die Preise der Deutschen Hersteller.
Das ist aber vor allem ein Fehler der von den Firmen wie VW, etc. gemacht wird, denn der Golf könnte auch billiger sein, wenn man mal darauf verzichten würde den mit irgendwelchem Krams voll zu stopfen, den ich in einem Fahrzeug dieser Klasse nicht unbedingt brauche.
Nein Nicht unbedingt. Ohne zusätzliche Features werden autos jetzt nicht gekauft. ABS, ESP, elektrische Fensterheber, elektr. Schiebedach, Servolenkung, Klimaanlage, Traktionskontrolle, .... Die Menschen sind verwöhnt und möchten überzeugt werden, warum sie gerade einen Golf fahren sollen, wenn sei zum selben Preis auch einen gebrauchten Benz kaufen könnten, der mehr Extras, mehr Platz, mehr Luxus, .. bietet. Wenn man nicht auf die Featureliste weit oben steht, hat man verloren. Wir wollen viel (alles?) haben, wollen aber dafür auch wenig zahlen. Das ist etwas, was langfristig nicht geht. Beim Golf hat man imho einfach den Verkaufspreis falsch kalkuliert.



Ja und, warum sollte ich Geld dafür bezahlen, dass solche Leute gut Leben können? Ich verlange ja nicht das diese Leute im Stich gelassen werden! Ein PC brauch heut wohl jeder, und einen Fernseher auch. Aber eben keine High End Maschine und auch keine Home Cinema Anlage. Und einen Wäschetrockner brauch auch nicht jeder! Sowas sollte nicht von Sozialhilfe oder Arbeitsamt finanziert werden! Wer Luxus will, der soll sich den verdienen indem er dafür Arbeitet! Selbst in Deutschland ist es so, dass die Leute, die wirklich Arbeit wollen und bereit sind dafür auch mal ein paar Gemütlichkeiten auf zu geben, auch Arbeit bekommen! (Von Leuten über 50 mal abgesehen)!

Ack.

Die Rechnung ist falsch! Das was die Arbeitslosen durch den Konsum für die Wirtschaft bringen ist bei weitem geringer als das, was der Staat mit dem eingesparten Geld anrichten könnte. Wenn dieser das Geld direkt investiert so ist der Volkswirtschaftliche Nutzen wohl bei weitem höher. Ganz abgesehen davon, dass die sinkenden Sozialbeiträge dafür sorgen würden, dass die Arbeitnehmer wieder mehr konsumieren können.
Das war kein Gedanken, welches ersnt gemeint wahr, eher eine sarkastische Frage. Trotzalledem muss man denjenigen Geld geben, die gearbeitet haben, und nun arbeitslos sind. Genauso wie denjenigen, die nicht gearbeitet haben, weil sie keine Arbeit haben. Ich nehme hier aber an, dass jeder Mensch arbeiten will, sofern die Bezahlung höher ist, als die der Sozialhilfe. Das ist ein wichtiges Argument. Leiber sollte man Minijobs fördern, als die Sozialhilfe zu senken.



JA!
Wenn du das nicht willst, dann ist es gerechtfertigt, dass du für den Luxus mehr Freizeit zu haben auch bezahlst!

Bei dem von mir genannten Ausbildungssystem müsstest du nicht nebenbei Arbeiten, da du auch wärend der Zeit, die du an der FH, Uni oder BA bist bezahlt wirst.
Bei meinem Arbeitgeber beschwert man sich sogar über die Qualität der Bewerber für diese Stellen! Wer also motiviert ist und was auf dem Kasten hat, hätte kein Problem eine solche Stelle zu bekommen!
Man darf leben. Ein Studium ist solange interessant, wenn es ein Gleichgewicht zwischen Leistung und Leben gibt. Jedem ist bewusst, dass er, sofern er nicht angemessen lernt, auch keine Arbeit bekommt. Jeder, der studiert, der wird sich schon seine Gedanken gemacht haben. bafög ist ein anderes Thema. Nur bekommt man Bafög nicht immer.


Entschuldige mal:
Wenn ich hier sehe, wie sich einige Studis jeden Donnerstag Abend mit Alk vollaufen lassen ihr BAFÖG wortwörtlich versaufen und dann mal gepflegt durchfallen, dann hat das wohl wenig damit zu tun, dass sie eine Soziale Kompetenz aufbauen!
4 Semester über Regelstudienzeit, das sind in den meisten Studiengängen 50%! Das ist locker Zeit genug für ein Auslandssemester!

Das willst du hoffentlich nicht pauschalisieren, oder? Du hast dir den WorstCase als Beispiel genommen. Ich rede hier aber von "normalo-Studis" wie mich. Ich gehe gerne Aus. Ich treibe gerne Sport. Ich spiele gerne Fussball und Volleyball und andere Ballsportarten. Ich will auch etwas Zeit für mich. Ich habe die Zeit auch. Aber nach deiner Philosophie hätte ich das nicht haben sollen. Ich bin von Anfang an in mein Studium so rangegangen, dass ich es in die Regelstudienzeit etwas überschreite.4Semester werden es wohl nicht sein, aber zumindest mehr als einer. Warum? Tja, weil ich die Welt kennen lernen will. Dazu brauche ich Geld. Ich werde vielleicht nächstes Semester frei nehmen. Semesterurlaub nennt sich das glaube ich. 6 Monate lang arbeiten, um so meinen Urlaub zu finanzieren. Ich habe in den Semesterferien für einen neuen Rechner gearbeitet. Studieren ist was feines. Gegen Studiengebühren habe ich auch nichts. Nur sollte man dieses frei gewordene Kapital auch dahingehend nutzen, um die Unis zu sanieren. Mehr Profs, mehr Equipment, usw. Das tut man aber nicht, was ich für falsch halte. Jeder denkt an sich und an jetzt, aber niemand denkt an die Zukunft. Und das ist falsch.
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Meine ganz persönliche Meinung zum allerersten Post:

BodyLove schrieb:
Zum einen sind die Menschen gesättigt. Sie haben alles und brauchen nichts weiteres bzw. neues. Was dazu führt, dass die Wirtschaft stockt, da einfach weniger ver-/gerkauft werden.

Nein, das stimmt nicht. Wenn das Geld da wäre bzw. man das vorhandene nicht auf die hohe Kante legen müsste, um für die Zukunft gesichert zu sein, würde weiterhin konsumiert werden.
Womit wir beim zweiten Punkt wären:

BodyLove schrieb:
Darüberhinaus besteht in dieser jetzigen Gesellschaft ein gewisses Unwissen und Furcht vor der Zukunft. Was passiert in 10 Jahren? Werde ich arbeitslos? Habe ich noch Geld, um mich und meine Familie zu ernähren?

Genauso ist es. Hast Du auch richtig geschrieben.

BodyLove schrieb:
Erst einmal, muss man versuchen, die Gesellschaft zu mehr Konsum zu verhelfen. Da helfen Steuersenkungen enorm. [...]Es ist zum Bedauern der Sozis ebenfalls Pflicht, dass man die Leistungen des Staates kürzt.

Leistungen des Staates kürzen? Das verunsichert die Bürger doch noch mehr. Nach unserer gemeinsamen, logischen Schlussfolgerung müsste dadurch der Konsum noch viel geringer werden.
Der entgegengesetzte Weg ist IMHO die Lösung: den aktuellen Steuersatz beibehalten, aber dafür sicherstellen, dass der Steuerzahler das Geld auch wieder zurück bekommt, wenn er in eine Notlage gerät bzw. in Rente geht.
Dazu gehört natürlich auch eine Vereinfachung des Steuerrechts, um alles transparenter zu gestalten.
In dieser Kombination wäre genügend Geld vorhanden und die zusätzliche Sicherheit den Konsum ankurbeln.

BodyLove schrieb:
Man will den Meisterbrief abschaffen, welches mehr arbeit bedeuten kann, da jeder eine Arbeit durchführen kann, die er beherrscht, ohne eine Prüfung abschließen zu müssen.

Daedalus hat es schon angesprochen, der Meisterbrief garantiert ein gewisses Niveau. Ihn abzuschaffen, würde sogar mehr Arbeitsplätze kosten als zu schaffen.
Denn dadurch wird es einen Preisrutsch im Handwerk geben, den die Meisterwerkstätten mitmachen müssen, um überhaupt noch Aufträge zu bekommen (unser Konsumentenverhalten bestimmt das maßgeblich mit, und das ist leider nicht besonders Qualitätsbewusst). Ihre Angestellten können dann bald nicht mehr bezahlt werden und müssen gekündigt werden. Aus den neu erstandenen Betrieben wird auch nicht viel mehr werden als 1-Mann-Betriebe.

BodyLove schrieb:
Man will das Arbeitsrecht (sprich Kündigungsschutz) vereinfachen, um mehr Arbeit zu schaffen.

Die Folge: Angst. Dass man den Job verliert und dann auf der Straße sitzt. Und Angst als Arbeitsanreiz funktioniert nicht.


Was ich noch mal ansprechen möchte, ist das mangelnde Verlangen der Konsumenten nach Qualität.
In allen Bereichen wird lieber billiger statt besser gekauft.
Besonders krass ist das bei DVD-Playern. Dort werden heutzutage Geräte verramscht, die eigentlich nicht mal niedrigsten Ansprüchen genügen dürften. Zu Zeiten von CD-Playern waren solche Objekte noch auf Baumärkte beschränkt, inzwischen gilt ein Fachgeschäft als überteuert, wenn es solche Geräte nicht anbietet.
Und was kommt dabei raus? Die Qualitätshersteller (auch Markenhersteller genannt, das ist keine bloße Floskel) müssen immer günstiger herstellen, um Absatz zu haben, was die Qualität senkt. Außerdem kann man in Deutschland nicht so billig produzieren, also werden, eventuell vorhandene, Fertigungsstätten ins Ausland verlagert. Das sind dann die hier fehlenden Arbeitsplätze.

Wer billig kauft, kauft doppelt. Und untergräbt damit selber seinen sicheren Arbeitsplatz.

Gruß
Morgoth
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Besser wäre m.E. die Frage: Warum bricht unser Lebensstandard ein?

Wer hier behauptet, dass es unserer Gesellschaft schlecht ginge, sollte vielleicht mal für einige Monate Süd-Ost-Asien aufsuchen. Ich hatte vor 2 Jahren die Gelegenheit, auf Einladung meiner Schwester, dort 2 Monate zu verbringen und kann nur sagen, dass ich, ob der dortigen Verhältnisse und dem Umgang der Einheimischen mit denselben, in Demut nach Deutschland zurckgekehrt bin.
Ich will hier nicht moralisieren und sage auch ganz ehrlich, lange hat´s nicht angehalten - aus den Augen, aus dem Sinn...

Warum sich die hiesigen Lebensbedingungen verschlechtert haben, wurde hier ja bereits ausführlich diskutiert.

Hinzufügen möchte ich noch den Aspekt, dass es m.E. in D keine unternehmerische Fürsorge mehr gibt - Leute wie Philip Rosenthal sind leider nicht in Sicht.
Manager/Aufsichtsräte (Auf Konzern- u. mittelständischer Ebene - anwesende Handwerksmeister sind natürlich ausgenommen;) ) etc. fällen Heute ihre Entscheidungen nicht mehr unter Einbeziehung moralischer Aspekte; geht´s meinen Arbeitern/Angestelten gut, geht´s auch mir gut, sondern denken global u. profitorientiert. Egal, was mit den Mitarbeitern hier passiert...meinen Aktionären (Arbeitgebern) und ausschließlich denen bin ich verpflichtet!

Wer Gestern "Report" gesehen hat, weiß, was ich meine. Thema EU Erweiterung:

Tschechien z.B. bietet Unternehmen unter den Voraussetzungen eines Steuersatzes von 0%, keinen Kosten für Grunderwerb sowie Niedriglöhnen zusätzlich die Möglichkeit, die Investitionskosten für die Produktionsstätten mit bis zu 75% aus EU Subventionsmitteln zu unterstützen!
Nur zum Verständnis - Deutschland trägt als Nettozahler der EU ca. 22% des Gesamthaushaltes und somit ca. ein Drittel der von den Tschechen für unsere Unternehmer/innen bereitgestellten EU Subventionen!

Ja, wir zahlen auch noch dafür, dass es uns zukünftig auf dem Gebiet des Arbeitsmarktes schlechter gehen wird!

Und was passiert: Rodenstock u. Konsorten freuen sich, klatschen in die Hände, machen in D ihre Betriebe dicht und betreiben "Outsourcing", wie man das Heute so schön umschreibt!

So steht´s aus, mit der Moral unserer Finanzelite in D!

Solange keine Standards eigeführt werden, wird uns IMHO "Think global" im Finanzsektor noch sehr zu schaffen machen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Morgoth schrieb:
Meine ganz persönliche Meinung zum allerersten Post:



Nein, das stimmt nicht. Wenn das Geld da wäre bzw. man das vorhandene nicht auf die hohe Kante legen müsste, um für die Zukunft gesichert zu sein, würde weiterhin konsumiert werden.
In einem gewissen Rahmen schon. Denn wenn man es tatsächlich bräuchte, würde man es kaufen. Nur braucht man es nicht unbedingt und schiebt seine "Verlangen" zur Befriedigung vor sich her.


Leistungen des Staates kürzen? Das verunsichert die Bürger doch noch mehr. Nach unserer gemeinsamen, logischen Schlussfolgerung müsste dadurch der Konsum noch viel geringer werden.
Der entgegengesetzte Weg ist IMHO die Lösung: den aktuellen Steuersatz beibehalten, aber dafür sicherstellen, dass der Steuerzahler das Geld auch wieder zurück bekommt, wenn er in eine Notlage gerät bzw. in Rente geht.
Dazu gehört natürlich auch eine Vereinfachung des Steuerrechts, um alles transparenter zu gestalten.
In dieser Kombination wäre genügend Geld vorhanden und die zusätzliche Sicherheit den Konsum ankurbeln.
reformen können nicht kurzfristig geschehen. Dafür braucht man Zeit. Leistungen des Staates müssen im falle eines Abschwungs gekürzt werden. Dies könnte der Staat ausgleichen, in dem er die Steuern senkt. Den Steuersatz hoch zu halten, halte ich für die falsche Lösung, da man dem Arbeiter keine Garantie auf Arbeit geben kann.



Daedalus hat es schon angesprochen, der Meisterbrief garantiert ein gewisses Niveau. Ihn abzuschaffen, würde sogar mehr Arbeitsplätze kosten als zu schaffen.
Denn dadurch wird es einen Preisrutsch im Handwerk geben, den die Meisterwerkstätten mitmachen müssen, um überhaupt noch Aufträge zu bekommen (unser Konsumentenverhalten bestimmt das maßgeblich mit, und das ist leider nicht besonders Qualitätsbewusst). Ihre Angestellten können dann bald nicht mehr bezahlt werden und müssen gekündigt werden. Aus den neu erstandenen Betrieben wird auch nicht viel mehr werden als 1-Mann-Betriebe.
Studien haben das Gegenteil bewiesen. Genauso gehen auch die Kammern voran. nur ist dies ohne Relevanz. Ein Meisterbetrieb müsste vielleicht einige Arbeiter mehr entlassen, diese könnten aber selber eine eigene Firma leiten, was nicht schlecht wäre. Aus diesem Grund werden hier auch keine zusätzlichen Arbeitslosen aus diesem Metier geben, bzw. nicht an der Zahl, wie du es dir vorstellst.

Die Folge: Angst. Dass man den Job verliert und dann auf der Straße sitzt. Und Angst als Arbeitsanreiz funktioniert nicht.
Doch, es funktioniert leider. Man verzichtet auf Bezahlung. Man "wird" weniger krank. Man nimmt weniger Urlaub.... In den 70ern, damals wo überall Arbeit war, konnte man von einer Firma gefeuert werden, und von der anderen wurde man gleich wieder eingestellt. Weniger Kundigungsschutz könnte bedeuten, dass man vielleicht in einer Firma nur 6Monate arbeitet, aber dann gleich wieder in eine andere Firma aufgenommen wird. Es bleibt immer interessant. Ich gebe dir Recht, dass man hierbei keinerlei Zukunftssicherheit hat, aber diejenigen die Arbeit haben, können dies zusätzlich vertraglich vereinbaren. Eine Auflockerung des Kundigungsschutzes bedeutet nicht, dass man keine Rechte hat. Ich bezweifele stark, dass die Firmen ihre jetzigen Arbeitnehmer einfach entlassen werden. Stattdessen wird man Kurzzeitarbeit damit stark fördern. Ich habe in den Semesterferien in einer Fabrik gearbeitet. Neben mir waren 10 Studenten eingestellt, die genauso wie ich dort in den Semesterferien arbeiteten. Die Auftragslage war enorm hoch. VW, Mercedes und Audi wollten Dichtungsteile haben. Nur, als die Semesterferien aufhörten, bot man mir an, noch 6Monate dort zu arbeiten. Also das ganze Semester. Ich habe abgelehnt. Ohne den Kündigungsschutz würde man mir dieses Angebot nicht unterbreiten. Man stellt einfach jemanden zusätzlich ein.



Was ich noch mal ansprechen möchte, ist das mangelnde Verlangen der Konsumenten nach Qualität. In allen Bereichen wird lieber billiger statt besser gekauft. Besonders krass ist das bei DVD-Playern. Dort werden heutzutage Geräte verramscht, die eigentlich nicht mal niedrigsten Ansprüchen genügen dürften. Zu Zeiten von CD-Playern waren solche Objekte noch auf Baumärkte beschränkt, inzwischen gilt ein Fachgeschäft als überteuert, wenn es solche Geräte nicht anbietet.
Und was kommt dabei raus? Die Qualitätshersteller (auch Markenhersteller genannt, das ist keine bloße Floskel) müssen immer günstiger herstellen, um Absatz zu haben, was die Qualität senkt. Außerdem kann man in Deutschland nicht so billig produzieren, also werden, eventuell vorhandene, Fertigungsstätten ins Ausland verlagert. Das sind dann die hier fehlenden Arbeitsplätze.

Wer billig kauft, kauft doppelt. Und untergräbt damit selber seinen sicheren Arbeitsplatz.

Gruß
Morgoth

Das ist jedem selbst überlassen. Ein DVD-Player für 40 Euro muss nicht unbedingt schlecht sein. Zumal solche DVD-Player auch dvds abspielen können. Der Otto-Normal-User verwendet dieses Gerät doch nur zum DVD schauen. MP3s wird er sicherlich damit nicht hören. Auch CD wird er wohl nicht hören. Er will damit nur DVDs anschauen, was die Geräte ihm dies bieten.

Die Markenhersteller überbieten sich mit Support und Features, was den Preis natürlich in die Höhe treibt. Und wenn man sich zu einem MarkenDVD-Player entscheidet, so hat man sowieso auch schon das passende Home-Cinema-System gekauft.
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

Im folgenden werde ich auch mal versucehn, ein wenig beizutragen. Es kann durchaus der Fall sein, dass Dinge schon genannt wurden, ich bitte um Verständnis. Weiterhin möchte ich schon hier klarstellen, das nicht alles, was ich sagen werde, auf Fakten basiert, stimmen muss, ernst gemeint ist und fehlerfrei ist etc..

Was sind die Ursachen, dass es mit unserer Ökonomie bergab geht (ungeordnet!)?

Zunächst mal, wie schon festgestellt wurde, sind Steuer bzw. Lohnnebenkosten zu hoch. Dazu aber später noch etwas. Das kommt daher, dass dem Staate einfach freie Finanzmittel fehlen und ein Staat muss leider auch Zinsen zahlen. Viele Kosten werden verursacht durch übertrieben Bürokratie.
Festzuhalten ist, dass jeder Staatsangestellte Geld kostet und, was sehr wichtiger ist, keinerlei materiellen Gegenwert produziert. Soll heißen, er trägt nichts dazu bei, bestehende Güterknappheit zu beseitigen, etwas neues zu erschaffen, zu forschen etc. Das hat zur Folge, dass der Staat in diesem Bereich eigentlich nur unnötig Geld umlagert, was Zeit, Arbeit und Ressourcen kosten kann. Das darf man nun nicht pauschalisieren, einige Staatsdiener erfüllen wichtige Aufgaben, viele Regelungen und Verordnungen sind sinvoll und man sollte im folgenden hier nicht blind Kahlschlag betreiben. Was soll damit gesagt sein?
Der Gegenwert der Staatsdiener manifestiert sich in inmateriellen Dingen, die teils den Lebensstandard erhöhen sollen, genannt seien beispielhaft Bildung, Sicherheit, Infrastruktur. Allerdings gibt es viele überkomplizierte und auch überflüssige Regelungen / Gesetze / Verordnungen, die auch keinen imateriellen Gewinn schaffen, ja sogar als eine Belastung für die Produktiven Bürger anzusehen sind.
Hier sollte der Staat Bürokratie abbauen, Angestellte entlassen. Für den Staat ist es übrigens letzendlich egal, ob er einen Beamten bezahlt oder dafür Arbeitslosengeld, oft kostet der Beamte sogar mehr Geld.
Fazit: Abbau von unnötiger Bürokratie bringt dem Staat auf Dauer einen kleinen Gewinn und vor allem werden die Bürger von unnötigen Formalien entlastet.

Zu den hohen Steuern / Lohnnebenkosten sei folgendes gesagt: Solange ein akzeptabler Gegenwert vorliegt, sehe ich da kein allzugroßes Problem, natürlich sollten sie auf lange Sicht deutlich gesenkt werden, kurzfristig wird dies aber schlecht möglich sein (leider). Wichtig ist allerdings, dass ein angemessener Gegenwert geleistet wird: Da wären verschiedene Faktoren wie Rechtsfrieden, Infrastruktur, etc. Nun gilt aber zu bedenken, dass der Staat sich (Stichwort Privatisierungen) immer mehr versucht, von diesen Dingen zu befreien, oder teilweise den Aufgaben einfach nicht nachkommt. Kann es sein, dass in einem doch verhältnismäßig reichen Land solch ein schlechtes Bahnnetz existiert, wenn das Autofahren trotz teils miserabler Strassen so teuer ist? Müssen an bekannten Punkten der überregionalen Hauptinfrastruktur Europas immer wieder Engpässe entstehen, und das seit Jahren (Beispiel A8 Leonberg). Dazu nur das Stichwort der Just-in-Time Produktion, die hier auf keine gutes Fundament aufbauen kann.

Dann mal weiter, meine Meinung über die Wirtschaft.
Ich denke, die Wirtschaft hat in unserem Land momentan ganz unterschiedliche Probleme.
Sie ist einerseits durch Steuerausgaben und Bürokratie vom Staat sehr belastet. Weiterhin ist zu sagen, dass Deutschland eine besondere Exportwirtschaft mit Erfolg betrieb: Es ging im groben darum, besonderen Wert auf Innovation zu legen, d.h. neue Dinge auf den Markt zu bringen, wo es keine Konkurrenz gab, die technisch überlegen waren. Dafür konnte man dann im Gegenzug horrende Preise verlangen. Leider scheint diese Technik etwas untergegangen zu sein, und auf dem Massenmarkt mit im weitesten Sinne 08/15-Produkten kann D aufgrund seiner Struktur nicht mithalten. Woran liegen die Probleme mit der Innovation, dem Fortschritt? Zum einen möchte ich mal behaupten, dass dieser Blick den Bürgern etwas abhanden gekommen ist, es wird zusehends mehr der Blick nur auf die Gegenwart gerichtet, und vor allem gibt es eine Art Prinzip: Lieber viel Zeug, das muss ja nicht alles top sein, als weniger wirklich gute Sachen (Geiz ist geil). Die eigenen Leute wollen ihre eigenen Produkte teils nicht kaufen, weil annährend vergleichbares billiger ist. Der Wille zur Perfektion ist abhanden gekommen. Und wenn die eigene Bevölkerung den Geist der örtlichen Industrie schon nicht mehr schätzt ...

Ein weiteres Problem stellt die Überalterung dar. Allerdings nicht nur das Problem an sich, sondern auch der Umgang. An sich kann heute ein durchschnittlich 60-jähriger Mensch genauso gut arbeiten wie in den 50-er Jahren ein 60-jähriger. Leider wird das Alter auch zu sehr verachtet: Ein älterer Arbeitnehmer ist zwar vielleicht nicht ganz so felixbel, dafür aber wesentlich erfahrener und kann dadurch einiges ausgleichen. Erfahrung wird bei uns meiner Meinung nach unterschätzt. Nicht zuletzt die Wirtschaft hat hier Mitschuld.

Eine immense Belastung für Wirtschaft und Bürger stellt natürlich die mangelnde Planungssicherheit dar! Auch ein oft vergessener Faktor. Bei der aktuellen Lage wird Politik viel zu kurzfristig und momentbezogen gemacht. Das könnte man im Grunde nur durch eine Maßnahme ändern: Längere Wahlperioden. Denn dann müssen Politiker, was menschlich ist, nicht bei jeder Entscheidung um ihr Amt und Beruf bangen. Denn irgendeine Gruppierung beschwert sich immer, und mit längeren Wahlperioden könnten besser längerfristige Strategien verfolgt werden.


Nun, soviel erst mal zur Wirtschaft (Leider erweist sich eine Gliederung als schwierig, weil alle Probleme ineinandergreifen).
Dann will ich noch ein wenig zur Familie sagen:
Der Wert der Familie hat sich verringert. Auch hier kommt es zu einer immer größeren Wertlegung auf den Augenblick, und der spricht oft gegen Familie und Kinder. Familien werden in Deutschland durch allerlei Dinge benachteiligt, angefangen davon, dass mehr Menschen ernährt werden müssen, was für einen Verdiener eine Verringerung der pers. materiellen Bedürfnisbefriedigung bedeutet.
Auch ist das Problem der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere bei Frauen, ein wichtiger Faktor, der aber schon reichlich erörtert wurde in diesem Thread. Aber auch in der Familie gilt wieder das Problem der Planungssicherheit: Niemand wagt zu schätzen, wie es in den Jahren weitergeht, und so möchte man flexibel bleiben und sich in keiner Weise binden, also auch nicht familiär.
Felixibilität bedeutet heutzutage zu oft Angst vor Festlegungen.


Weiter gehts mit der Bildung.
Bildung ist ein schwieriges Thema geworden, denn man ist sich nicht über die Zielsetzungen der Bildungseinrichtungen im Klaren (Allgemeinwissen? Grundlagen? Vorgehensweisen?). Fakt ist, das die Schulen heute viele Aufgaben übernehmen müssten, die früher noch Eltern übernehmen konnten. Allerdings ist mein Eindruck, dass in Schulen heutzutage teilweise etwas zu viel in moderne Lehrmethoden investiert wird. Ich will es jetzt ganz bewusst übertreiben: Wozu muss ein Kind Rhetorik beherrschen, wenn es am Ende keine Ahnung mehr hat, wovon es spricht? Sicherlich sind auch solche Dinge wichtig, aber man sollte nicht unbedingt übertreiben. Wichtig ist meiner Meinung auch, dass die Bildungseinrichtungen nicht zu sehr auf die Wirtschaft fixiert werden, denn die ist bekanntlich so schnellebig, dass Lehrpläne nie mithalten könnten.

Das soll zum Thema Verursacher vorerst reichen ...

Noch eingehen möchte ich auf ein paar Details, die mir im Thread auffielen:

Thema Golf: Der Golf ist im Gegensatz zu anderen vergleichen Autos nicht unbedingt im praktischen Sinne besser, allerdings hat er ein paar nicht ganz billige Neuerungen, als Beispiel sei die neue Hinterachsenkonstruktion genannt. Noch bringt diese kaum tatsächliche Vorteile, aber die ersten P4-Prozessoren waren auch langsamer als vergleichbare P3 (als "passendes" Beispiel).
Ausserdem haben die dt. Hersteller ein Problem: Die Japaner beispielsweise können durch geringeren Variantenreichtum viel Geld starten. (Bei gleichem Produktionsausstoß gibt es weniger Möglichkeiten, mehr Stückzahlen von Wagen gleicher Art). Man schaue sich nur die Ausstattungsmöglichkeiten / Sonderauststattungenmöglichkeiten bei Mittel - Oberklasswagen oder auch im Golf an im Vergleich zu vielen Japanern / Koreanern / etc..

Zum Problem der Staatsangestelltenentlassungen habe ich mich ja schon geäußert.

Thema Gewerkschaften: Meiner Überzeugung nach haben die Gewerkschaften zu wenig Einfluss, sie sind noch, im Gegensatz zu ihrem "Feind, der Wirtschaft, zu sehr in ihrer Nationalität verankert --> die Arbeitnehmer merken, dass ihr Einfluss abnimmt, und versuchen so zwangsweise Aufmerksamtkeit zu erregen und ihre Ziele durchzuboxen. Wie wäre es mit einer europ. Gewerkschaft?

Thema Föderalismus: Föderalismus stärkt die Politisierung des Bürgers, sie bildet eine pol. Brücke auch im kleinen Rahmen, und die Bürger haben nicht das Gefühl, keinen Einfluss mehr üben zu können und abstrakten Vorgängen wie Globalisierung ausgeliefert zu sein.

Thema Arbeit: Es ist enorm wichtig, dass in D verältnismäßig viele Feiertage existieren und die Arbeitszeiten, rein theoretisch, nicht zu lang sind. Das ist ein wichtiger Teil der Lebensstandards, man sollte das nie vergessen! Außerdem als Anregung: Nur in der Freizeit kann wahrhaft konsumiert werden.

Thema weniger Sozialstaat: Das wäre wohl falsch, hier nenne ich nochmals den Punkt der Planunssicherheit! Eine generelle Aufhebung / Absenkung wäre anachronistisch und nicht zu verantworten, und dann bleibt nur die Möglichkeit allen unter die Arme zu greifen, ob verdient oder nicht.
Eine Unterscheidung wäre bürokratisch, würde Geld und Zeit kosten! Und wer hat das Recht, so stark über die Menschen zu urteilen?

Damit wäre ich vorläufig am Schluss, genug geschrieben. Obwohl es noch einige Punkte zu nennen gäbe. Vielen Dank fürs Lesen! ^^
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

BodyLove schrieb:
Leistungen des Staates müssen im falle eines Abschwungs gekürzt werden.

Eben nicht. Befindet sich die Wirtschaft im Abschwung, muss der Staat investieren, um dagegenzuhalten. Investitionen sind staatliche Leistungen. Würden wir die zum jetzigen Zeitpunkt reduzieren, wäre das fatal.
Auch die sozialen Leistungen dürfen nicht verringert werden, sonst bekommen wir hier wirkliche Probleme mit der Armut.

BodyLove schrieb:
Dies könnte der Staat ausgleichen, in dem er die Steuern senkt. Den Steuersatz hoch zu halten, halte ich für die falsche Lösung, da man dem Arbeiter keine Garantie auf Arbeit geben kann.

Garantie auf Arbeit kann man niemandem geben, auch nicht mit niedrigen Steuern. Aber man kann ihm Garantie auf soziale Absicherung geben.
Doch die muss finanziert werden, und das wird nun mal durch Steuern getan.

Noch etwas zu weniger Abgaben: wird es dadurch besser werden? Nur wenn die Löhne gesenkt werden könnten wir wieder international konkurrenzfähig werden. Und was hat der Steuerzahler dann gewonnen? Nichts! Er zahlt zwar einen niedrigeren Steuersatz, aber bekommt auch weniger Kohle. Und davon muss er dann noch, wenn man Deinen Ansatz mal auf die Spitze treibt, auch noch Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung zahlen.

Ein wunderbar schlechtes Beispiel für niedrige Steuern sind: die USA. Dort wurden unter Bush sen. die Steuern rapide gesenkt. Einem kurzfristigen Aufschwung folgte bald danach extreme soziale Ungerechtigkeit. Inzwischen ist es soweit, dass viele Leute nur noch Mindestlohn bekommen, deswegen 2 Jobs haben müssen um überhaupt über die Runden zu kommen.
Ist das erstrebenswert?

Stattdessen könnte man den aktuellen Satz so halten, vielleicht sogar erhöhen, das gesamte Steuerrecht aber so umkrempeln und vereinfachen, dass jeder Bürger weiß: aha, 10% meiner Steuern gehen in meine Rentenversicherung, 10% hier hin, 10% dorthin. Es muss für ihn offensichtlich werden, wofür er zahlt. Denn im Moment sieht er das nicht, nur die Verschwendung seines hart erarbeiteten Geldes, und er weiß nicht, ob er, wenn er dann irgendwann nicht mehr arbeiten kann, weiterhin überleben kann.

Zugegeben, es erfordert einen großen Umschwung in unserem Verständnis für Gesellschaft, dass nämlich einer für den anderen da ist. Doch ich glaube, mit ein bisschen gutem Willen können sogar wir Deutschen das schaffen.

BodyLove schrieb:
Studien haben das Gegenteil bewiesen. Genauso gehen auch die Kammern voran. nur ist dies ohne Relevanz. Ein Meisterbetrieb müsste vielleicht einige Arbeiter mehr entlassen, diese könnten aber selber eine eigene Firma leiten, was nicht schlecht wäre. Aus diesem Grund werden hier auch keine zusätzlichen Arbeitslosen aus diesem Metier geben, bzw. nicht an der Zahl, wie du es dir vorstellst.

Wie Du schon richtig sagtest, gehen Veränderungen nicht von heute auf Morgen.
Wie lange wurden diese Studien durchgeführt? 1 Jahr, 2 Jahre? Dann sind das alles nur ad-hoc-Lösungen, die kurzfristig wirken und dann verpuffen.

BodyLove schrieb:
Doch, es funktioniert leider. Man verzichtet auf Bezahlung. Man "wird" weniger krank. Man nimmt weniger Urlaub.... In den 70ern, damals wo überall Arbeit war, konnte man von einer Firma gefeuert werden, und von der anderen wurde man gleich wieder eingestellt. Weniger Kundigungsschutz könnte bedeuten, dass man vielleicht in einer Firma nur 6Monate arbeitet, aber dann gleich wieder in eine andere Firma aufgenommen wird. Es bleibt immer interessant. Ich gebe dir Recht, dass man hierbei keinerlei Zukunftssicherheit hat, aber diejenigen die Arbeit haben, können dies zusätzlich vertraglich vereinbaren. Eine Auflockerung des Kundigungsschutzes bedeutet nicht, dass man keine Rechte hat. Ich bezweifele stark, dass die Firmen ihre jetzigen Arbeitnehmer einfach entlassen werden. Stattdessen wird man Kurzzeitarbeit damit stark fördern. Ich habe in den Semesterferien in einer Fabrik gearbeitet. Neben mir waren 10 Studenten eingestellt, die genauso wie ich dort in den Semesterferien arbeiteten. Die Auftragslage war enorm hoch. VW, Mercedes und Audi wollten Dichtungsteile haben. Nur, als die Semesterferien aufhörten, bot man mir an, noch 6Monate dort zu arbeiten. Also das ganze Semester. Ich habe abgelehnt. Ohne den Kündigungsschutz würde man mir dieses Angebot nicht unterbreiten. Man stellt einfach jemanden zusätzlich ein.

Jetzt mal ehrlich: würdest Du das wollen?

Dann ist endgültig alle Macht bei den Konzernen, die Arbeiter werden sich mit günstigsten Löhnen zufrieden geben, um ihre Arbeit zu behalten. Sie werden den Chefs in den Arsch kriechen, sie werden sich ausnutzen lassen.
Das kann es nicht sein! Die dunklen Zeiten nach der industriellen Revolution sind zum Glück vorbei, und ich habe nicht den Wunsch, dass die wiederkehren.

Gruß
Morgoth
 
Re: Warum es unsere Gesellschaft so schlecht geht?

So, auf Grund vom Zeitmangel konnte ich keine Antworten abgeben. Um hier etwas zu beantworten braucht man mehr Zeit, als vielleicht in den anderen Foren.

Endurance schrieb:
Ich komm jetzt mal auf den Topic wieso es unserer Gesellschaft so schlecht geht zurück.

Es geht uns erstens so schlecht auch nicht.
Zweitens, wenn jeder seine Zeit mit Jammern verbringt kann er/sie in dieser Zeit nix produktives machen, dass uns aus der Misere führt.
Drittens sage ich: Es wird erst schlimmer bevor es besser wird.
Schwer vorhersehbar. Unserer Gesellschaft geht es im Vergleich zu anderen Ländern nicht schlecht, sondern gut. Aber im Vergleich zu früher geht es eben schlecht. Zwar waren die Zeiten damals anders, Sprich BoomWirtschaft, aber das ist doch jetzt nicht mehr der Fall. Man zieht nur vergleiche, worin man selber involviert war. Die Redensart, vor 20 Jahren war alles anders, kennen wir von jeder Diskussion, die man mit Älteren Menschen führt. Das ist zwar nachvollziehbar, aber falsch, da diese Sicht der Dinge einige wichtige Punkte ausser acht lassen.

Dann zum Punkt Wirtschaft/Soziales:
Egal wer an der Regierung ist, die Opposition bezieht fast immer die Gegenposition. Ob das die SPD während Kohls Zeiten war oder es jetzt die CDU/CSU unter der SPD/Grünen-Regierung ist.
Unsere Politiker habe einfach vergessen, dass es kein absolutes richtig/falsch in der Politik gibt. Das beste was man erreicht, ist ein Kompromiss, der die breite Masse zufriedenstellt. Aber sowas wollen unsere (man verzeihe mir den Ausdruck) verbohrten Holzköpfe in Berlin ja nicht.
Es will jeder nur einmal an die Macht und dann macht man denselben Schrott wie die Anderen.
Niemand von denen oben hat die eierlegende Wollmilchsau im Programm, nur behaupten tun's alle.
Deswegen meine ich, dass man an der Verfassung etwas ändern muss. Das jetzige System ist auf Kompromiss ausgelegt. Nur gibt es Konfrontation zwischen der Opposition und den Reformen. Zum einen muss man sich mit der Opposition einigen, zum anderen will man Reformen durchsetzen. Problem hierbei ist aber, dass die Opposition nicht versucht, ein Kompromiss einzugehen, sondern viel eher versuchen, die eigene Partei ins richtige Licht für die nächsten Wahlen zu rücken. So war das immer, und so wird es (leider) immer bleiben. Das ist die Angewohnheit des Menschen.

Es fehlt jemand, der endlich mal die blanke Wahrheit sagt:
1.Ja, das Volk muß noch ein paar Jahre leiden
2.Ja die Renten sind nicht sicher
3.Ja es wird mehr an sozialen Leistungen gekürzt werden müssen
4.Ja wir brauchen eine Zuwanderungsbeschränkung.
Du siehst, dass wenn man die Wahrheit sagt, was passiert. Die Gesellschaft will, dass alles so bleibt, wie es ist. Nur wird dies nicht der Fall sein. Zum einen dürfen keine Kredite aufgenommen werden, zum anderen aber will man mit weniger Geld mehr Leistung vom Staat. Sehe nur ich hier eine Spannung?

Und bei Punkt 4 ist man ausländerfeindlich oder gleich ei alter Nazi.
Nein. Nur ist dien Punkt 4 zu pauschal. Wenn jemand vom Ausland nach Deutschland einreist, hier Geld verdient, Steuern zahlt und dieses Geld zum Gewissen Grade ausgibt, so sehe ich hier keinen Nachteil. Problematisch wird es dann, wenn Diese Sozialhilfe, Asyl, oder andere Hilfen bekommen möchten. Hier sollte man ein Auswahlverfahren treffen, ohne dabei diskriminierend zu sein. Solch ein Vorgehen würde eine Einreise sehr erschweren, selbst dann, wenn dieser Kompetenzen mit bringt, die Deutschland braucht

Morgoth Dir bin ich noch eine Antwort schuldig.
Morgoth schrieb:
Nein, das stimmt nicht. Wenn das Geld da wäre bzw. man das vorhandene nicht auf die hohe Kante legen müsste, um für die Zukunft gesichert zu sein, würde weiterhin konsumiert werden.
Gut, ich sehe es ein. Gesamgesellschaftlich hast du wohl recht. Aber vereinzelnd kann man auch auf solche Leute, wie ich sie beschrieb, treffen.
Leistungen des Staates kürzen? Das verunsichert die Bürger doch noch mehr. Nach unserer gemeinsamen, logischen Schlussfolgerung müsste dadurch der Konsum noch viel geringer werden.
Der entgegengesetzte Weg ist IMHO die Lösung: den aktuellen Steuersatz beibehalten, aber dafür sicherstellen, dass der Steuerzahler das Geld auch wieder zurück bekommt, wenn er in eine Notlage gerät bzw. in Rente geht.
Dazu gehört natürlich auch eine Vereinfachung des Steuerrechts, um alles transparenter zu gestalten.
In dieser Kombination wäre genügend Geld vorhanden und die zusätzliche Sicherheit den Konsum ankurbeln.
Steuern müssen gesenkt werden, damit Firmen investieren. Wenn firmen investieren, werden mittel- und langfristig mehr Menschen arbeiten können. Wenn Menschen arbeiten, kommt auch die Sicherheit wieder zurück. Ich tendiere eher zu sagen, dass man im besten Fall, die Steuern senkt, und die Sozialleistungen nahezu beibehält. Nahezu deshalb, weil es einige Punkte gibt, die man kürzen muss. Rente ist etwas, was tabu ist. Entweder kürzt man es nicht, oder man gibt der Person freie Hand zum Wahl des Rentensystems. Sprich, eigene Vorsorge, ohne staatliche Unterstützung. Dies bedarf kurzfristig ein hohes finanzielles Aufkommen seitens des Staates. Imho wäre die 2te Möglichkeit ein Signal zur Besserung, da ich selbst etwas für meine Zukunft, und deren finanzielle Sicherheit, machen muss.

Ich merke gerade, dass ich darauf schon geantwortet habe.:freak:

Morgoth schrieb:
Garantie auf Arbeit kann man niemandem geben, auch nicht mit niedrigen Steuern. Aber man kann ihm Garantie auf soziale Absicherung geben.
Doch die muss finanziert werden, und das wird nun mal durch Steuern getan.

Noch etwas zu weniger Abgaben: wird es dadurch besser werden? Nur wenn die Löhne gesenkt werden könnten wir wieder international konkurrenzfähig werden. Und was hat der Steuerzahler dann gewonnen? Nichts! Er zahlt zwar einen niedrigeren Steuersatz, aber bekommt auch weniger Kohle. Und davon muss er dann noch, wenn man Deinen Ansatz mal auf die Spitze treibt, auch noch Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung zahlen.

Ein wunderbar schlechtes Beispiel für niedrige Steuern sind: die USA. Dort wurden unter Bush sen. die Steuern rapide gesenkt. Einem kurzfristigen Aufschwung folgte bald danach extreme soziale Ungerechtigkeit. Inzwischen ist es soweit, dass viele Leute nur noch Mindestlohn bekommen, deswegen 2 Jobs haben müssen um überhaupt über die Runden zu kommen.
Ist das erstrebenswert?

Stattdessen könnte man den aktuellen Satz so halten, vielleicht sogar erhöhen, das gesamte Steuerrecht aber so umkrempeln und vereinfachen, dass jeder Bürger weiß: aha, 10% meiner Steuern gehen in meine Rentenversicherung, 10% hier hin, 10% dorthin. Es muss für ihn offensichtlich werden, wofür er zahlt. Denn im Moment sieht er das nicht, nur die Verschwendung seines hart erarbeiteten Geldes, und er weiß nicht, ob er, wenn er dann irgendwann nicht mehr arbeiten kann, weiterhin überleben kann.

Zugegeben, es erfordert einen großen Umschwung in unserem Verständnis für Gesellschaft, dass nämlich einer für den anderen da ist. Doch ich glaube, mit ein bisschen gutem Willen können sogar wir Deutschen das schaffen.

Eine Senkung des Steuersatzes wäre für die Wirtschaft wichtiger, als für das Volk. Dahingehend hast du recht. Bei deinem Bsp mit der USA muss man sich aber vor Augen führen, dass diese Idee nicht von langer Hand geplant war. Somit ist es nicht verwunderlich, das dies kurzfristig für Aufschwung sorgt, aber langfristig dafür eher negativ ist. Dasselbe geschah übrigens in Japan, als dort in den 80erJahren die Wirtschaft stagnierte. Deutschland hat imho daraus gelernt. Ich denke, das Steuersystem muss stark vereinfacht werden. All diese Abzüge sind nicht übersichtlich, somit wird es von vornherein als schlecht empfunden. Ich denke, dass die größten Reformen, wie andere Verfassung und ein neues einfaches Steuersystem noch vor uns stehen.

Jetzt mal ehrlich: würdest Du das wollen?

Dann ist endgültig alle Macht bei den Konzernen, die Arbeiter werden sich mit günstigsten Löhnen zufrieden geben, um ihre Arbeit zu behalten. Sie werden den Chefs in den Arsch kriechen, sie werden sich ausnutzen lassen.
Das kann es nicht sein! Die dunklen Zeiten nach der industriellen Revolution sind zum Glück vorbei, und ich habe nicht den Wunsch, dass die wiederkehren.
Ob ich es will steht hier leider nicht zur Debatte. Es muss eben passieren. Sonst kann Deutschland diesen Standard nicht mehr lange halten. Ich habe nirgendswo sonst, solch eine soziale Sicherung gesehen. So viele Krankenhäuser, die allesamt sehr kompetent sind. So sauber. So rein. Man gibt viel Geld für Umwelt- und Tierschutz aus. Letzens habe ich einen Bericht im Spielgel gelesen, wo beschrieben wurde, dass eine Stadt, wegen 100 - 500 Hamstern und für deren Umsiedlung, 5Mio ausgegeben hat. In manch anderen Ländern hätte man diese allesamt brutal getötet. Aus moralischer Sicht, ist die Handhabung von Deutschland gerechtfertigt. Aus ökonomischer Sicht umso weniger.

Puh, ist noch nicht fertig. Spiro kommt noch.

spiro schrieb:
Besser wäre m.E. die Frage: Warum bricht unser Lebensstandard ein?

Wer hier behauptet, dass es unserer Gesellschaft schlecht ginge, sollte vielleicht mal für einige Monate Süd-Ost-Asien aufsuchen. Ich hatte vor 2 Jahren die Gelegenheit, auf Einladung meiner Schwester, dort 2 Monate zu verbringen und kann nur sagen, dass ich, ob der dortigen Verhältnisse und dem Umgang der Einheimischen mit denselben, in Demut nach Deutschland zurckgekehrt bin.
Ich will hier nicht moralisieren und sage auch ganz ehrlich, lange hat´s nicht angehalten - aus den Augen, aus dem Sinn...

Wie ich schon oben beschrieb, vergleicht man Deutschlands Standard nicht an anderen Ländern, und gewiss nicht mit asiatischen Ländern, sondern eher mit dem Deutschland vor 20 Jahren. Der Lebensstandard Deutschlands ist imho enorm hoch.

Hinzufügen möchte ich noch den Aspekt, dass es m.E. in D keine unternehmerische Fürsorge mehr gibt - Leute wie Philip Rosenthal sind leider nicht in Sicht.
Manager/Aufsichtsräte (Auf Konzern- u. mittelständischer Ebene - anwesende Handwerksmeister sind natürlich ausgenommen ) etc. fällen Heute ihre Entscheidungen nicht mehr unter Einbeziehung moralischer Aspekte; geht´s meinen Arbeitern/Angestelten gut, geht´s auch mir gut, sondern denken global u. profitorientiert. Egal, was mit den Mitarbeitern hier passiert...meinen Aktionären (Arbeitgebern) und ausschließlich denen bin ich verpflichtet!

Ja. Thats Business. Wer Global nicht denkt, der hat schon verloren, bevor es überhaupt anfing. Einfache Arbeit wird es in Deutschland nicht mehr geben. Deutschlands Gesellschaft mutiert zur Dienstleistungsgesellschaft. Wenn man sieht, wieviel Menschen als Dienstleister tätig sind, und wieviele aktiv produzieren, dann merkt man, dass diese Mutation schon in den 90ern anfing. Globalisierung ist nunmal ein wichtiger Aspekt der Wirtschaft. Ohne die neuen Märkte, wird es an Nachfrage fehlen. Die Menschheit ist imho auf Frieden nicht ausgelegt. Kriege waren und sind Motoren der Wirtschaft. Erst, nachdem jemandem bewusst wird, wie knapp er dem Tode war, setzt er seine Skepsis wegen der Zukunft ab und lebt im Augenblick (im weitesten Sinne).
Tschechien z.B. bietet Unternehmen unter den Voraussetzungen eines Steuersatzes von 0%, keinen Kosten für Grunderwerb sowie Niedriglöhnen zusätzlich die Möglichkeit, die Investitionskosten für die Produktionsstätten mit bis zu 75% aus EU Subventionsmitteln zu unterstützen!
Nur zum Verständnis - Deutschland trägt als Nettozahler der EU ca. 22% des Gesamthaushaltes und somit ca. ein Drittel der von den Tschechen für unsere Unternehmer/innen bereitgestellten EU Subventionen!
Woran liegt das denn aber? Ausschließlich an den Subventionen? Nein. Die dort sind sozial nicht so sicher, wie die Menschen hier. Auch ist deren Infrastruktur mit dem von Deutschland vergleichbar. Dort musste man gewisse Einschnitte machen. Jetzt versucht man, die Wirtschaft ins Land zu locken. Und ich sage dir eins, lieber bekommen die Tschechen das, als die Chinesen. IMHO. Ohne Expandierung läuft eben nichts. Und niemand hindert einem daran, dort wo Arbeit ist, hinzuziehen. Die Arbeit fällt niemandem mehr in den Schos. Wir wollen, dass die Arbeit zu uns kommt, was aber nicht geht. Ich denke, dass auch die Deutschen langsam realisieren sollte, dass einfache Arbeit nicht mehr da ist. Und wenn man einfache Arbeit machen möchte, muss man eben nach Polen, Tschechien, usw. Verwerflich ist hierbei imho nichts. Ich denke, dass man dort gerne solche Arbeiter annimmt. Qualifizierte Arbeitnehmer, die sich mit Maschinen auskennen verdienen dort proportial mehr, als hier in Deutschland. Gemessen am Bruttosozialprodukt.

XXYYZZ Dein Post, werde ich später versuchen zu beantwoten, bzw. zu hinterfragen.
 
original von BodyLove [/br]
Nein. Nur ist dien Punkt 4 zu pauschal. Wenn jemand vom Ausland nach Deutschland einreist, hier Geld verdient, Steuern zahlt und dieses Geld zum Gewissen Grade ausgibt, so sehe ich hier keinen Nachteil. Problematisch wird es dann, wenn Diese Sozialhilfe, Asyl, oder andere Hilfen bekommen möchten. Hier sollte man ein Auswahlverfahren treffen, ohne dabei diskriminierend zu sein. Solch ein Vorgehen würde eine Einreise sehr erschweren, selbst dann, wenn dieser Kompetenzen mit bringt, die Deutschland braucht

Damit hast Du absolut recht, nur war ich zu dem Zeitpunkt dieses politisch/sozialen Ergusses etwas unter Zeitdruck :D.

Natürlich sollte ein sinnvolles Auswahlverfahren eingeführt werden. Aber effektiv sollte man auf kurz oder lang eine Beschränkung einführen. Man muß den Hintergrund der Einwanderer jedoch stärker beleuchten. Wenn jemand schon in begründetem Verdacht steht, z.B. mit einer Terror-Organisation zu kooperieren, dann sollte es erlaubt sein, den Einbürgerungsantrag abzulehnen und eine Abschiebung zu erwirken. Natürlich darf nicht pauschalisiert werden, wie: Alle Araber sind El Kaida Anhänger. So etwas wäre dumm und wirklich ausländerfeindlich. Jedoch sollte es selbst im Hinblick auf den Datenschutz erlaubt sein, gewisse Informationen zur "Urteilsfindung" in Betracht zu ziehen.

CU Endurance
 
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