Was haltet ihr davon: Bekannter, Ende 20, bricht zum zweiten Mal Studium ab

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Marvolo

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Hallo, ich wollte mal fragen, was ihr so haltet von dem Fall:
ein Bekannter hat nach dem Abitur zunächst ein Informatik-Studium begonnen. Dies hat er kurz vor Erreichen des Bachelors geschmissen, um dann ein völlig anderes Studium außerhalb der IT im Pädagogikbereich zu beginnen.

Da stünde er nun ebenfalls kurz vor Erreichen des Bachelors, nun hat er dies wohl auch wieder geschmissen bzw. erstmal bis auf Weiteres ausgesetzt, da er nun ein wohl unbegrenztes Job-Angebot im IT-Bereich für eine kleine No-Name-Firma bekam, bei der er neben dem Studium immer mal wieder ein bisschen gejobbt hat.

Die haben ihm nun einen unbegrenzten Vollzeitjob angeboten - das Gehalt kommt in etwa (nicht ganz) an das ran, was er als Beamter im Lehramt kriegen würde (also in normalen Verhältnissen gesprochen richtig gut - Beamte im Lehramt fangen ja mit A13 an und haben viel weniger Abgaben als Angestellte). In der IT-Riege wird das Gehalt vermutlich dagegen eher ein "Witz" sein, aber das kann ich nicht beurteilen.

Jedenfalls würde mich mal eure Meinung interessieren: letztlich muss er ja das machen, was ihn glücklich macht, aber ist es so klug, ohne irgendeinen Abschluss (der einzige Abschluss ist nun ein mittlerweile 11 Jahre zurückliegendes Abitur) in der IT einzusteigen?

Soweit ich gehört habe, raten ihm die meisten Bekannten (inklusive seiner Familie) eher dazu, endlich mal IRGENDEINEN Abschluss fertig zu machen, damit wenigstens mal was in der Tasche ist. Auch befürchten sie, dass wenn diese kleine IT-Firma vielleicht irgendwann mal von der Bildfläche verschwindet, stünde er da ohne Studienabschluss.

Reicht da dann die Berufserfahrung aus, um in so einem Fall in der IT-Welt wieder weitermachen zu können, oder ist das alles eher ein unüberlegtes und vorschnelles Unterfangen von ihm?

Ich persönlich bin ja eher jemand, der wenigstens mal nen Abschluss in der Tasche haben will, egal, ob ich den dann in der Zukunft noch weiter verfolge oder dann doch was ganz anderes mache, aber ich sage halt: was ich hab, hab ich und wer weiß, wofür es mal noch gut sein wird...
 
Wenn er durch die Sache heraus findet, dass ihn IT glücklich macht, ist das doch okay? Dann kann er ja seinen IT-Bachelor (nebenher) fertig machen.

Generell scheint in der IT bis zu einem gewissen Level Erfahrung mehr zu zählen als reine Dokumente.
 
Idon schrieb:
Generell scheint in der IT bis zu einem gewissen Level Erfahrung mehr zu zählen als reine Dokumente.
Sehe ich auch so, obwohl Ihm im weiteren Berufsweg diese fehlende Abschluß durchaus behindern wird. Innerhalb einer Firma kann man sich recht leicht einen Namen machen, aber bei einem Wechselwunsch bekommt man diese Reputation meist nicht transportiert. Er sollte vielleicht mal einen Psychologen aufsuchen, der kann Ihm bei seinen Ängsten etwas zum Abschluß zu bringen sicher hilfreich sein (ernstgemeinter Rat...)
 
Wäre es besser nach 10-11 Jahren Studienzeit einen Abschluss vorweisen zu können?

Ja, natürlich.

Ob aber dein Bekannter überhaupt in der Lage ist den Abschluss zu machen/schaffen und welche Belastung das für ihn bedeutet, ist schon für dich als Bekannten kaum einschätzbar. Für uns hier im Forum mal so gar nicht.

Über die Lebensentscheidungen anderer zu Urteilen, solange diese nicht in Kriminalität oder Verantwortungslosigkeit gegenüber Dritten münden, ist Anmassung pur.

Ich selbst bin z. B. froh mich am ende doch durch mein Studium gebissen zu haben und weis, das mir mein Abschluss diverse Türen öffnet. Aber ich hatte auch diverse Probleme das am Ende überhaupt zu schaffen und der Abschluss allein macht auch nicht glücklich. Jeder muss für sich selbst entscheiden welche Prioritäten er im Leben setzt.
 
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Manchmal ist es auch hilfreich einfach mal alle Brücken hochzuklappen, erstmal sein eigenes Ding als was auch immer zu machen, sich zu besinnen und zu warten bis einem die Erleuchtung kommt, was man im Leben eigentlich wirklich will, bzw. wo man sein Ziel sieht, wo man hin will, und wie? Schließlich lebt man nicht um seine Eltern glücklich zu machen, sondern sich selbst. Und "Glück" definiert nun mal jeder anders. Ich sprech da leider aus eigener Erfahrung. Und das Leben ist lang genug für ein paar Schlenker ;-)
 
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