Was soll dieses neue MIR bedeuten?

Du weißt genau, worauf ich hinaus will. Die, die sich ihre Kiste in mühevoller Kleinarbeit zusammenfrickeln, machen schon seit Jahren einen Bogen um Ubuntu und dessen Forks. Trotzdem sind es genau diese Leute, die jetzt am lautesten schreien.
 
Da hat Daaron eigentlich Recht. Diejenigen denen Ubuntu schon lange - naja ein Dorn im Auge wäre jetzt übertrieben - einen Bogen um Ubuntu machen werden auch kein Mint oder sonstige Forks nutzen.

Canonica ist meiner Ansicht nach nur Konsequent. Man ist schon seit geraumer Zeit an einem Punkt in dem es nicht mehr wirklich weitergeht und mit den Vorstößen in Betriebssysteme für Mobile Geräte war man ja eigentlich unter Zugzwang. Wenn sie die Vision von Mark Shuttleworth verwirklichen wollen mit Geräten die sowohl Workstation als auch Smartphone bzw. Tablets sind.

Damit ist die Zielgruppe nach wie vor getroffen, Menschen die sich nicht so viel Gedanken um Linux an sich und Open Source machen. Und das ist jetzt nicht negativ gemeint. Es ist einfach so.

Das Edge erst mal nicht geklappt hat, ok dumm gelaufen. Aber 32 Mio waren auch ziemlich hoch gegriffen. Ich denke von der Aktion versprach sich Canonical zu testen ob überhaupt Interesse da wäre. Ich finde es erstaunlich das soviel zusammen gekommen ist.
 
Zedar schrieb:
Canonica ist meiner Ansicht nach nur Konsequent. Man ist schon seit geraumer Zeit an einem Punkt in dem es nicht mehr wirklich weitergeht und mit den Vorstößen in Betriebssysteme für Mobile Geräte war man ja eigentlich unter Zugzwang. Wenn sie die Vision von Mark Shuttleworth verwirklichen wollen mit Geräten die sowohl Workstation als auch Smartphone bzw. Tablets sind.
Bloß, dass das nur ein vorgeschobenes Argument für MIR ist. Oder glaubst du den FUD, der am Anfang des MIR-Announcements gestanden hat? ;)

entropie88 schrieb:
Was ist den an Gentoo stable bleeding edge? Da ist sogar noch Gnome2 klick stable.
Lustig. Gentoo 'stable' kann ja per Definition gar nicht bleeding edge sein, soviel müsste doch klar sein?
 
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Es spielt keine Rolle was WIR glauben. Relevant ist, was die Entwickler glauben tun zu müssen, um ihr Ziel zu erreichen.

Und selbst das spielt wiederum keine große Rolle. Was kratzt dich denn das Warum so sehr? Deine Signatur schreit "Gentoo Linux" in die Welt, aber du regst dich über die Handlungsweise von Canoncial auf? Warum? Tangiert es dich? Was Canonical mit Ubuntu tut oder nicht tut, und wohin sie wollen, betrifft dich doch wohl so sehr wie die nächste Gebietsreform der Reisbauern in Myanmar.
Wenn die Gentoo-Macher so eine Entscheidung treffen würde, DANN würde es dich wirklich betreffen. Und was wäre dann? Anders als der Reisbauer in Myanmar hast du die Freiheit zu GEHEN. Du könntest zu Arch wechseln. Oder zu Debian. Oder CentOS. Oder Suse. Oder oder oder.

Es ist ganz einfach so: Seit Canonical mit Ubuntu den Mythos zerstört haben, dass man als Linux-User ein Kellerkind mit übertriebener Affinität zur Shell sein muss, kommt eben genau diese selbsternannte Elite permanent angekrochen und betreibt einen privaten Kreuzzug gegen alles, was irgendwie nach Usability aussieht und aus vorgegebenen Strukturen ausbricht.
Ich hab schon Linux privat genutzt als der aktuellste Kernel noch die Version 2.2 trug. Und TROTZDEM genieße ich Ubuntu so wie es ist. Ich mag Unity nicht, weil es mir persönlich vom Look&Feel nicht zusagt und nicht zu meinem Arbeitsfluss passt. Aber ich finde Unity deshalb eben nicht plötzlich per se schlecht, es ist kein Teufelszeug. Für die Zielgruppe "Casual User" ist es tatsächlich GUT, vor allem unterhalb von 24"/FullHD.

Und wenn Canonical meinen, sie müssen aus welchen Gründen auch immer beim Display Server einen eigenen Weg gehen, dann ist mir das auch recht. Entweder, ich kann mit zukünftigen Releases trotzdem weiter alternative Desktops wie Gnome 3 nutzen, oder ich falle komplett aus der Ubuntu-Zielgruppe heraus. Dann geh ich halt woanders hin. Ich hab keine 100€+ für die Software bezahlt. Ich muss mich nicht dem fügen, was der Distributor mir vor setzt. Ich kann WÄHLEN.
Der präzisen Zielgruppe von Ubuntu, dem unerfahrenen Anwender, ist es wirklich SCHEISSEGAL, ob da jetzt X, XMir, Mir, Wayland oder Ponyhof3.0 im Keller arbeitet. Kann man wunderbar leben, ohne je von einem Displayserver gehört zu haben? JA VERDAMMT! Der Displayserver betrifft NIEMANDEN, außer die Nerds die sich unbedingt damit beschäftigen wollen. Solange meine Anwendungen starten und wie erwartet aussehen ist es mir gelinde gesagt Banane, was im Endeffekt verantwortlich ist. Es könnte auch Elfenmagie sein. Na und?
 
Weißt du, den ganzen Schwall hättest du dir sparen können wenn du folgendes gelesen hättest:

sturme schrieb:
Leider falsch. Zum Zeitpunkt der Ankündigung, man würde mit MIR einen eigenen Displayserver bringen, war der bereits 8 Monate in Entwicklung. Die ganze Zeit wurde von Canonical erwartet, wie geplant mit lightdm einen zukunftssicheren Displaymanager für Wayland fertig zu bringen, wenn schon Wayland selbst nicht mit Unterstützung in Form von Code bedacht worden ist.
Das ist gleich einmal der erste Punkt, von dem User von alternativen DEs durch MIR betroffen sind. Denn da hat man auf die Pläne Canonicals vertraut, dass zur Stabilisierung von Wayland auch lightdm als universaler Display Server zur verfügung stehen würde. Mit der Ankündigung von MIR war dann klar, dass sich KDE und andere Desktops schon lange selbst darum hätten kümmern können, während Canonical heimlich an MIR geschmiedet (und den lightdm-Support für Wayland nicht mehr weiterverfolgt) hat.

Dass es für Canonical durchaus eine Rolle spielt, was "wir" glauben, sieht man ja daran mit welchen (technisch falschen) Argumenten das Projekt gleich einmal angekündigt worden ist. Nicht zuletzt diesen kontroversiellen Äußerungen ist es zu verdanken, dass MIR so dermaßen schlecht von Usern und auch Upstream-Devs aufgenommen wurde.

Wir sind hier in einem Thread, in dem nach dem Wie und Was von MIR gefragt wurde. Sollten wir uns da nicht halbwegs damit auseinandersetzen, jedenfalls mehr als "die Devs wer'n schon wissen"?

Meine Signatur schreit? Wirklich? Soll ich sie abstellen? ;)
 
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Naja die Diskussion geht nicht sehr weit am Thema vorbei. Es war ja die Frage was Mir ist und für mich klang auch raus was es jetzt für Konsequenzen hat, von daher sind wir im grünen Bereich.

Interessant zu hören. Ich sehe Mir aber auch nicht weiter problematisch, ich denke das 75% der Ubuntu Nutzer nicht irgendwas mitbekommen von den Querelen.
 
Nein, die Ubuntu User werden nicht viel davon merken, wenn Canonical es schafft ein paar Problemquellen zu beseitigen:

- Wie gut wird Wayland supported? Bug Reports aus XMir werden Upstream abgelehnt werden, die Derivate sind daher auf guten Wayland Paketsupport angewiesen. (die Community-Devs der Derivate äußern sich dazu eher skeptisch, sie selbst pflegen zu können, auf Debian könnte man zurückgreifen)
- Wie switched man aus einer Unity/Mir Session zu einem anderen DE ohne in die Konsole zurückgeworfen zu werden? (relativ knifflig)
- Performance/Stabilität - XMir wird demnächst nach kurzer Entwicklung bereits allen Usern freier Grafiktreiber aufgedrängt, ohne dass sie eigentlich einen Nutzen davon hätten. Zumindest in Benchmarks sind aber noch Auswirkungen auf die Performance erkennbar.
 
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Daaron schrieb:
Der Displayserver betrifft NIEMANDEN, außer die Nerds die sich unbedingt damit beschäftigen wollen. Solange meine Anwendungen starten und wie erwartet aussehen ist es mir gelinde gesagt Banane, was im Endeffekt verantwortlich ist.

Was ist eigentlich, wenn Nvidia und AMD mit ihren proprietären Treibern kein Wayland unterstützen und stattdessen Mir? Valve bietet Steam offiziell nur für Ubuntu an und und bewirbt es ja sogar auf der eigenen Homepage. Wenn dann die proprietären Treiber nur mit Mir laufen, bringt es den "Nerds", die unter Arch oder Gentoo Spiele spielen wollen, herzlich wenig, wenn sie Wayland benutzen aber damit nicht in der Lage sind Steam zu verwenden. Deswegen find ich es eigentlich ganz gut, dass sich die Open-Source-Community für Wayland ausgesprochen hat.
 
Zorror schrieb:
Was ist eigentlich, wenn Nvidia und AMD mit ihren proprietären Treibern kein Wayland unterstützen und stattdessen Mir?
Unwahrscheinlich. Damit würden sie nicht zuletzt die Leute verprellen, die Linux-basierte GPGPU-Systeme (z.B. Server) nutzen... mal von all den ganzen anderen regulären Desktop-Systemen abgesehen.

Valve bietet Steam offiziell nur für Ubuntu an und und bewirbt es ja sogar auf der eigenen Homepage.
Also tatsächlich bietet Valve einfach nur ein .deb - Paket zum Download an. Das sollte sich auf jedem Debian-Ableger nahtlos zünden lassen.
Es ist lediglich so, dass Steam in den Ubuntu-Repos vorhanden ist, bei anderen Distributionen wohl nicht.

Oh... und dann ist da noch die Steambox. Ich bezweifle, dass selbige auf Unity/MIR basieren wird. Also keine Panik auf der Titanic. Diesmal gibts genug Rettungsboote.
 
Steam ist auch in den Repositories von Arch Linux.
 
Daaron schrieb:
...
Es ist ganz einfach so: Seit Canonical mit Ubuntu den Mythos zerstört haben, dass man als Linux-User ein Kellerkind mit übertriebener Affinität zur Shell sein muss ...
Imho hat Mandrakelinux diesen Mythos bereits 1998 zerstört und da war apt-deb noch etwas, das ausschließlich Kellerkinder nutzten. Dass Ubuntu hier viel verändert hätte, ist für mich als alten (ehemaligen) Mandrakelinux-User Geschichtsklitterung.

P.S.
Ich war ein Fan von mandrakelinux und mir ist immernoch in den Ohren, wie damals der Mandrakevorstand kurz nach der Bekanntgabe der Fusion mit Connectiva darüber jammern musste, dass man als französisches Unternehmen, das damals die Hälfte der Verwaltungs-PCs von Israel ausstattete (andere Hälfte Windows), in Frankreich mit keiner Verwaltungsinstitution einen Vertrag zu Stande bringt, weil Canonical seine Supportverträge zu absolut unterirdischen Preisen anbot, von denen kein wirtschaftlich arbeitendes Linux-Unternehmen leben konnte. Canonical ist nach wie vor ein Verlustunternehmen, es scheint sich also nicht viel daran geändert zu haben, dass dieses Unternehmen den Markt mit unterirdischen Preisen kaputt macht um seinen Marktanteil zu steigern und so diktieren zu können, was sich im Linuxumfeld durchsetzt und was nicht. Ohne Red Hat mit seiner Finanzmacht wäre Linux heute eine Canonical-Diktatur.
 
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Daaron schrieb:
Oh... und dann ist da noch die Steambox. Ich bezweifle, dass selbige auf Unity/MIR basieren wird. Also keine Panik auf der Titanic. Diesmal gibts genug Rettungsboote.
Was das betrifft, kann man zur Abwechslung sogar einmal auf phoronix verweisen: http://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=MTMxODc


ooooops: http://www.heise.de/open/meldung/In...Unterstuetzung-fuer-Ubuntus-Xmir-1952017.html

Auf Anweisung von Intels Management haben Intel-Entwickler die Unterstützung für Xmir aus dem X.org-Grafiktreiber für Intel-Hardware entfernt. [...] Das Intel-Management akzeptiere und unterstütze den von Canonical eingeschlagen Weg nicht, daher werde man die Xmir-Unterstützung nicht in die Quellen des Intels-Treibers integrieren. [...] Intel unterstützt schon seit längerem die Entwicklung des alternativen Display-Servers Wayland, der bis zur Vorstellung von Mir als ausgemachter Nachfolger des traditionellen X Window System galt, das modernen Anforderungen nicht mehr entspricht. Mir hatte von Anfang an Kritik auf sich gezogen – daran tragen die Mir-Entwickler eine Mitschuld, denn sie haben die Erfindung von Mir unter anderem mit angeblichen Defiziten der Wayland-Display-Architektur begründet, die es gar nicht gab.
[...]
Sowohl Gnome als auch KDE wollen Wayland, nicht aber Mir unterstützen; auch die verschiedenen Ubuntu-Derivate von Kubuntu bis Ubuntu Gnome wollen Mir nicht einsetzen.
 
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Nun, damit ist der Drops doch quasi gelutscht. Spätestens wenn MIR/Xmir nicht stabil & flott auf Notebooks, Tablets und Office-PCs mit Intel IGP läuft ist das Projekt MIR doch eh gestorben, denn dann hat Canonical das Ziel verfehlt, eine "Eine-für-Alle" - Oberfläche zu schaffen. Was nutzt dir Unity auf Tablets, wenn viele Tables Unity/MIR nicht können?
 
Naja, gestorben ist es noch nicht. Es steht lediglich fest, dass Canonical gezwungen ist einen weiteren wichtigen Baustein für (X)Mir in Eigenregie zu pflegen. Sie haben in den vielen Upstream-Projekten, nach Jahren verabsäumter Mitarbeit, einfach wenig Einfluss. Und so ist es fraglich, ob nach der Absage des Intel-Managements auch Canonicals mesa-Patches so bald Upstream akzeptiert werden. Genauso wie Modifikationen zumindest für Qt und gtk+ notwendig sind, damit viele überaus populäre Anwendungen überhaupt lauffähig sind. Upstream werden Bug Reports aus (X)Mir Umgebungen wohl schlichtweg abgelehnt werden, wenn die Canonical-Patchsets nicht akzeptiert werden.
 
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Drops gelutscht? In Eigenregie pflegen? Quatsch!! Supermario^H^Hk läßt alle Anwendungen in einem Schwupp auf native Mir umstellen. Bis zur nächsten Release sind alle fertig. Also wird gar kein Xmir zum Support von Altlasten benötigt.

Spaß beiseite:
Ein Sack Reis in China wäre fast umgefallen ...

An Heises Stelle hätte ich heute im Newsticker gemeldet: "A/UX Support aus twm entfernt. Keiner mag mehr Apple!!" Hätte sicher mehr Klicks gebracht. :D
 
So langsam schlägt Canonicals Politik ihnen übel entgegen. Stellt sich die Frage, wie lange sie das noch mitmachen wollen oder sich doch mal entscheiden, wieder kompatibel zu dem Rest der Gemeinschaft zu sein und sich in den Entwicklungsprozess einzubinden, anstatt ihre Ansicht in Eigenregie durchzudrücken.

@ Daaron
Es geht JEDEN Linux Nutzer an, was Canonical da treibt, da sie momentan die womöglich größte Endnutzerdistribution anbieten. Es ist daher sehr relevant, was sie meinen unterstützen zu wollen und was nicht. Eine Fragmentierung schadet der Gemeinschaft, die ja schon heute unter stark vorhandener Fragmentierung leidet, die Diktatur von Canonical, was sie denn jetzt für toll halten, kann aber auch nicht hingenommen werden.
 
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Gottseidank.
Wenn die MIR gleich gut programmieren wie Unity, dann ruckelt das Zeug und stuerzt alle 2 Minuten ab. Solchen Mist braucht nun wirklich niemand. Zumal wir schon froh sein duerfen, wenn die groessten Grafikkartenhersteller einen XServer unterstuetzen.

Zumal ich keine Vorteile von MIR gegenueber Wayland sehe.
 
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