Was studieren...?

Petrichor

Cadet 1st Year
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Juli 2011
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Hallo,

Ich bin 21, arbeite seit 2 Jahren in der Krankenpflegehilfe - ursprünglich mit dem Plan, Medizin zu studieren, aber den habe ich mittlerweile über den Haufen geworfen, da ich realisiert habe, dass das Dasein als Arzt mir doch zu massive Einschnitte hinsichtlich meines Privatlebens bedeuten würde. Schon die Krankenpflegehilfe macht mir mit Schicht-/Nacht-/Wochenenddiensten ziemlich zu schaffen.

Die logische Konsequenz für mich ist, dass ich ab Oktober etwas anderes studiere. Desweiteren werde ich zu Beginn des Studiums wohl meinen Job aufgeben (ich könnte auf 400€-Basis bei 10€/Stunde weiterarbeiten), da die Schichten in der Krankenpflege grundsätzlich 8 Stunden lang sind und ich somit nicht einfach mal so abends noch 4 Stunden irgendwo arbeiten könnte. Demzufolge müsste ich jedes Wochenende oder nachts arbeiten - ich bin mir aber sicher, dass ich damit absolut unglücklich werden würde, weil Freunde und Hobbies für mich eine wichtige Rolle spielen.
Ich würde mir also eine Stelle als Werkstudent suchen oder mich schlicht und ergreifend für's Studium verschulden.
Was meint ihr dazu? Bin ich ein "faules Schwein", weil ich neben dem Studium nicht jeden Sonntag arbeiten will, oder ist das nachvollziehbar?

Nun zum Kernthema: Was soll ich überhaupt studieren?
Ich habe mich jetzt für vier Studiengänge beworben: Politikwissenschaft, Jura, Informatik, Medieninformatik (FH).

Politikwissenschaft: Interessiert mich, allerdings macht mir der schlechte Ruf der Geistes-/Sozialwissenschaften ein wenig Angst. Hier ist es wohl so, dass man neben dem Studium zusehen muss, Kontakte zu knüpfen und vor allem Praktika zu machen - was mich in meiner Entscheidung, neben dem Studium nicht noch zu arbeiten, natürlich bestärken würde, da mir wohl kaum Zeit für Kontakte und Praktika bleibt, wenn ich schon im Krankenhaus arbeite, um Geld zu verdienen.
Wie seht ihr das? Was ist von Politikwissenschaft als Studium zu halten? Hat jemand Erfahrungen bezüglich des Arbeitsmarktes?

Jura: Stelle ich mir ebenfalls interessant vor. Allerdings gilt hier ja, dass man zu den besten 10-20% des Studiengangs gehören muss, um einen vernünftigen Job zu finden. Wie schwierig ist das?
Außerdem muss man für das Studium wohl gut 7 Jahre einplanen und ich bin doch schon 21...
Was meint ihr? Auch hier: Erfahrungen?

Informatik: Interessiert mich partiell. Man kann viel oder vielleicht sogar fast alles damit machen und hat wohl gute Berufsaussichten.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich aufgrund des Matheanteils großen Spaß dabei hätte. Ich hatte in der Schule nie Probleme mit Mathematik, war notenmäßig immer im 1er-Bereich, hatte auch keinen sonderlich großen Hass auf das Fach oder ähnliches - allerdings interessiert Mathematik mich einfach nicht.
Könnte Informatik trotzdem etwas sein?

Medieninformatik (FH): Der Matheanteil scheint nicht so exorbitant hoch zu sein und vor allem finde ich die Modulbezeichnungen sehr ansprechend - ich bin als Musiker selbst künstlerisch tätig und würde wohl nichts toller finden als ein Studium und einen Beruf, in dem ich mich mit digitalen Medien/Musik/Film/etc. auseinandersetzen kann.
Nun ist es ja aber so, dass alles mit "Medien", d.h. "irgendwas mit Medien", in aller Regel überlaufen ist und scheinbar miese Berufsaussichten verspricht.
Aber wie ist das bei Medieninformatik? Immerhin ist es nicht "irgendwas" mit Medien sondern Informatik mit Medien. Ich glaube, von allen genannten Studiengängen würde mich das zusammen mit Politikwissenschaft am meisten interessieren.
Hast jemand Erfahrungen mit Medieninformatik? Sind die Berufsaussichten genauso schlecht wie bei allen anderen Studiengängen mit "Medien"? Ist es Nachteilhaft, es an einer FH zu studieren?

Über Ideen, Ratschläge und Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank und liebe Grüße.
 
Hi, ich studiere Medieninformatik an der FH...

Medieninformatik besteht definitiv mehr aus Informatik als Medien. Eben alles wofür di Informatik brauchst um Medien herzustellen...Software Entwicklung, Web, 3D rendering...so Geschichten.
Mathe kriegst Du da immer ab allerdings nur während dem Grundstudium als "Filter" :) Dannach ists gechillt und du kannst wählen was Du willst.
Viele fangen das Studium mit einer falschen vorstellung davon an...
Du kannst nach dem Medienfinformatik Studium überall in der IT-Branche Fuß fassen. Job aussichten sind sehr sehr gut.
Wenn Du was mit Film Musik etc. machen willst denke ich könnte der Studiengang "Audiovisuelle Medien" für dich ganz interessant sein.
 
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Maschinenbau.... :D aber nur wenn du in der richtung auch interesse hast...

man sollte übrigens nichts studieren weil aktuell die aussichten in der richtung gut sind.... schließlich ist ein studium der grundstein für alles weitere... und später sollte man auch an dem was man macht freude haben...
 
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Politik und Jura kannst du gleich vergessen. Mit Politik bekommst du später kaum einen Job. Anwälte und Juristen gibt es zu Hauf. Da musst du dir erst mal einen Ruf erarbeiten, damit du gutes Geld verdienen kannst.

Informatik wäre da schon eher was für dich. Aber dir sollte klar sein, dass ein Studium kein Pappenstiel ist und du dir den Allerwertesten aufreißen musst!
 
Wäre Wirtschaftsinformatik evtl. noch was für dich?

Ansonsten bin ich ein Verfechter von Äußerungen a la: "Schlechte Berufsaussichten. Total überlaufen, etc."
Du musst dich nur gut genug verkaufen/vermarkten und dann hast du kein Probleme bei der Jobsuche im Nachhinein. Die Unternehmen stellen die Person ein, sekundär die Fähigkeiten...

Grüße
Eugl3na
 
ob du ein faules schwein bist, so wie du es sagst, musst du selbst entscheiden^^ uns persönlich kümmert uns nicht ob du nen kredit aufnimmst oder arbeitest. du musst selbst wissen wie du freunde, hobbys, studium und geld unter einen hut bringst.

zu jura und informatik kann ich dir was sagen.

jura ist, wie du sicherlich weißt, ein sehr trockenes studium. mehrere freunde studieren es und die haben freude dran weil es sie wirklich interessiert. aber dir muss im klaren sein, dass wenn es dich nicht total begeistert, dass du dann keinen bock mehr auf die viele lernerei haben wirst. und es ist imgrunde fast nur auswendig lernen.
7 jahre musst du nicht einplanen, mit 5 kommst du auch hin. aber der arbeitsmarkt ist hart umkämpft wie du schon sagst. zudem musst du dir im klaren sein: unter einem anwalt denkt man sich hohe gehälter...etc. das stimmt nicht. viele jahre nach dem studium ist dein gehalt mager und du wirst nur ordentlich verdienen, wenn du entweder in ner eigenen kanzlei gut bist (auch als partner) oder in einem konzern unterkommst. letzteres ist ziemlich schwer, da hier die konkurrenz sehr groß ist.

informatik ist ein studium in das man meist sehr leicht reinkommt. hab mich was den bereich angeht auch selbst erkundigt, da es mich interessiert. so leicht man aber reinkommt fliegt man wieder raus. 6 leute in meinem bekanntenkreis haben es angefangen. ebenfalls wie du im einserbereich was mathe angeht. 4 haben abgebrochen. ganz einfach weil es verdammt viel arbeit ist. und es ist schwer. da musst du dich durchbeißen, solltest du dich dafür entscheiden.
die jobchancen sind natürlich genial. der arbeitsmakrt ist groß und als studierter informatiker bist du zeit deines lebens ein gemachter mann.

generell gilt: frag an ner uni nach ob du dich mal in ne vorlesung sitzen kannst. so kannst du wichtige eindrücke sammeln, die dir bei deiner entscheidung sehr weiterhelfen.
 
ich kann was zu jura schreiben da ich sogut wie fertig damit bin.. es stimmt nicht das man zu den besten 15-20% gehören muss.. oder anders gesagt.. man gehört so oder so zu den etwa besten 10-15% wenn man das erste staatsexamen schreibt, da alle anderen im laufe des studiums abkacken.. nur die besten kommen ans ende.. und das ende zu packen ist nochmal die größte hürde von allen.

also wenn man das examen schafft, ist man auf der sicheren seite, auch wenn man nur mit 4 pkt besteht :) alles andere is gelaber ohne praxisnähe ;)

wenn man in mittlere kanzleien gehen will braucht man in etwa 7+pkt examne.. in großkanzleien 9+pkt examen bzw doppelprädikat. aber das sollte jetzt keine rolle spielen, da das sogut wie keiner packt ;)
wichtig ist nur das man mit jura so ziemlich das breiteste berufsfeld hat was man sich vorstellen kann.. man kann komplett in den wirtschaftlihen bereich gehen.. in den politischen usw.

dennoch kann ich dir jura nur empfehlen wenn du starke nerven hast denn es wird dich einiges kosten ! es ist ultrahart (das studium ansich nich (zumindest nich für mich.. wie man sieht für die meisten anderen auch schon) aber das examen.. das examen is die reinste tortur und das höllischte was man sich vorstellen kann. man muss ums halbwegs ordentlich zu schaffen grob gesagt mindestens ein jahr jeden tag 5+stunden lernen.. is nur ganz grob, aber ich kenne keinen der weniger gelernt hat.. und selbst von denen kommen die meisten nich durch))

/e: @GUG: genau das is kompletter unsinn was du schreibst..wenn man jura überhaupt schafft, hat man gutes geld 100%ig sicher. da muss man sich schon ultra dumm anstellen um dannach kein ordentliches geld zu verdienen.. nen vielfaches eines ausbildungsberufes is immer drin..

wie ich schrieb.. um nen anfangsgehalt von 10.000€+ zu kriegen muss man doppelprädikat machen mindestens und da zählt dann das möglichst beste.. aber das is utopisch und man hat auch 12+std arbeitstage 7 tage die woche xD (also is nur grob gesagt jetzt.. natürlich gibts tausende von variablen durch welche sich das ändern kann)

um 3000+ zu verdienen muss man nur jura zuende machen.. alles drüber kommt dann mit nem besseren abschluss
 
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Danke erstmal für die Antworten. :)

BWL und WiWi interessieren mich eher wenig... WiWi vielleicht etwas eher, VWL vielleicht auch, da man da noch politische Komponenten hat. Insgesamt ist Wirtschaft aber nicht so meins, glaube ich.

Für technische Studiengänge, d.h. Elektrotechnik, Bauingenieurswesen, Maschinenbau etc. fehlt mir ebenfalls die Faszination. Dann wirklich viel lieber Informatik.

@hazzilein: Ich habe mich in Berlin an der Beuth-Hochschule und an der HTW beworben. Bei der Beuth hat man mir bereits gesagt, dass ich wohl definitiv einen Platz kriegen werde, an der HTW (internationale Medieninformatik) ist das nicht so sicher, da der NC letztes Jahr bei 1,5 lag und ich ein Abi von 1,4 habe.
 
Bin ich ein "faules Schwein", weil ich neben dem Studium nicht jeden Sonntag arbeiten will, oder ist das nachvollziehbar?
Ganz sicher nicht! Es ist im Gegenteil sehr löblich sich voll auf's Studium zu konzentrieren. Bei uns im Semester wird oft über die "Arbeitenden" geklagt, da es schwierig ist freie Termine für Gruppenarbeiten zu finden.
Natürlich kommt es auch sehr auf den jeweiligen Studiengang und dessen zeitlichen Anspruch sowie die persönliche Leistungsfähigkeit an. Manche Leute werden verrückt, wenn sie eine freie Minute haben und können rund um die Uhr an 7 Tagen die Woche arbeiten. Andere brauchen Freizeit oder sind froh, mehr Zeit für's Studium aufwenden zu können als andere.
 
wenn du dich medizinisch berufen fühlst, vielleicht was in dem Bereich:

Medizintechnik, Medizininformatik, Hospital-Management oder gar Pharmazie

in Flensburg wurde der Mathe/Physik anteil in der Medieninformatik komplett gestrichen. Trotz NC ist der studiengang aber höllisch überlaufen.

http://mi.fh-flensburg.de/studium/plan
 
also wenn ich mir die stellenanzeigen immer so anschaue dann ist friseur der meistgesuchteste job :o

mal im ernst ... wenn du schon nicht weisst was du studieren solltest, wie sollen es die leute hier wissen ?
 
Hey, ich finde es nicht schlimm wenn du während eines studiums nicht jedes wochenende arbeiten gehst, denn fürs jobben wirst du selbst nicht viel zeit haben. Das Studium bringt schon genug mit sich. (Wobei man hier betrachten muss was studiert wird)
Wenn du aus der Krankenpflege kommst und du schon mal ein medizinstudium in erwähnung gezogen hast, warum studierst du nicht medizintechnik bzw. Biomedizinische Technik? Ich studiere es selber (6. Sem)
Es beinhaltet weitübergreifendes wissen aus wirklich vielen bereichen, wie zb. informatik, elektrotechnik, medizin, biologie, werkstoffkunde, orthopädie/reha, bwl, recht & sicherheit, uvm (um hier nur einen kleinen einblick zu verschaffen).
Die Themenbereiche die man angeboten bekommt ist enorm und von daher absolut nicht langweilig
natürlich hast du in den ersten semester viel mathe, chemie und physik, aber man braucht kein genie zu sein um die grundlagen zu verstehen. Die türen die einem am ende offen stehen sind immens, und ebenso die verdiestmöglichkeiten. Das studium kann manchmal hart sein, aber es lohnt sich! ich sage das nicht nur aus eigener erfahrung, sonder weil es viele wieder machen würden die das studium schon hinter sich haben.
es herrscht sowieso mangel an qualifizierten ingenieure. in diesem land und überall anderswo auch.
;)
 
politkwissenschaftler haben absolut miese aussichten auf arbeit. sofern du nicht im journalistischen bereich tätig werden willst (oder planst, in einer der größeren parteien karriere zu machen) gibt eigentlich keine echte arbeit auf dem markt für politologen.
zwar eins ehr interessantes fach, aber tendentiell eher brotlos.

dass es nur für die besten der besten an juristen arbeit gibt, das ist schwachsinn. wenn das so wäre, wäre jeder jurist, der arbeit hat, auch ein einkommensmillionär. es wird zwar immer geschrieben "prädikatsexamen", das gibt das angebot an juristen aber deutlich nicht her... desswegen auch mit mittelmäßigem kann man sich ruhig bewerben. wer nen abschluss hat, der gehört bereits zu den besseren 40% :P
allerdings jura bedeutet viel LERNEN... und das kostet ebenfalls zeit.... das ist mindestens eine vollzeitarbeit im umfang.

informatik.... naja, mathe ist eben ein hoher anteil, wenn du da keinen spaß dran hast, dann wirds quälerei... die goldenen zeiten für informatiker sind vorbei, ein anständiges gehalt is aber sicher drin und arbeit ist auch zu finden.

medieninformatik? keine ahnung, was das ist, aber ich vermute da sowas in die richtung von organisiation von medien, wie medien in der geschäftswelt zur komunikation eingesetzt werden können, sollen... ich glaube für einen echten künstler wird dies eher langweilen...
 
Ich beschäftige mich auch schon einige Zeit über weiterbildungen etc.

Kann man sich eigentlich (selbst) prüfen lassen ob man für den und den Studiengang überhaupt geeignet ist? im schulischen sinne als auch im eigenen Interesse!

gibt es bei den hochschulen eine Art "schnuppertage" o.ä.?
 
na klar,
meinstens sind vorlesungen in der regel eh offen
kannst dich also einfach (inoffiziell) reinsetzen
 
Medieninformatik an der Hochschule der Medien (FH) in Stuttgart:
Studieninhalte
Medieninformatik-HP der HdM
Das schöne ist, man kann auch Studiengangsübergreifende Vorlesungen in seine Semester reinpacken, zB aus Audiovisuelle Medien. Ab dem 3. gestaltest du sozusagen "frei" deinen Vorlesungsplan. Natürlich gibts noch eine Pflichtfächer und noch ein paar weitere Beschränkungen, aber du kannsts dirs ja mal anschauen.
 
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