Webseiten bauen und rechtliche Verwendung von Logo(s)

Fastel

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85
Hi, ich weiß, dass dies hier nicht die Spezialabteilung für Rechtsfragen ist, aber mich interessiert ob ihr als (freelancer) Webdesigner/Programmierer mit diesem Problem konfrontiert seid und wie ihr das händelt. Die Frage richtet sich also nicht an Rechtsleute, sondern eher an Programmierer.
Ich weiß es gibt google aber ich dachte der Austausch hier wäre doch etwas netter, als sich durch 100 RechtsberatungsArtikel zu klicken.




Angenommen ihr Entwickelt eine Homegapge für den Kunden und nun soll eine Sparte mit bisherigen Geschäftspartnern (Referenzen) entstehen. Hier soll über Logos augelistet werden, für wen euer Auftraggeber so alles gearbeitet hat. Logos sind ja Gegenstand von Urheberrecht und offensichtlich Bedarf es einer entsprechenden Zustimmung.
Als ich für Künstler gearbeitet habe, haben die oft eine Section mit "Pressematerial" (v.a. Bilder) angeboten. Das konnten Journalisten dann für die Berichterstattung ohne Nachfrage nutzen. Bei großen Konzernen ist mir das nie aufgefallen - bzw auch mit einer schnelle Googelung bin ich nicht direkt auf Vergleichbares gestoßen.

Angenommen mein Auftraggeber hat BMW, Deutsche Bahn, Pro7, Freie Theaterschule Wandsbek und die Stadt Bochum als Kunden/Auftraggeber gehabt. Ich gehe jetzt davon aus, dass ich jede Stelle anschreiben, mir die schriftliche Freigabe erteilen lassen und um eine SVG im Anhang bitten muss?

Kommt mir etwas unpraktisch vor(?). Wie macht ihr das? Oder sagt ihr eurem Kunden, er soll sich selbst um die Rechte kümmern und Euch einen Ordner mit den Logos geben. Wobei die ja manchmal auch nicht angepasst werden dürfen ect...

ps: ich rede wirklich von Firmen in der Liga wie die angegebenen Beispiele.
 
Moin,

Fastel schrieb:
ps: ich rede wirklich von Firmen in der Liga wie die angegebenen Beispiele.

Naja wenn das Eure Geschäftspartner sind ist es doch kein Thema da die entsprechenden Freigaben anzufragen! Da kurz eine Anfrage zu senden dauert wohl genauso lang wie das erstellen dieses Thread.

MfG
 
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Die Logos der bekannten Web 2.0 Firmen sind in aller Regel urheberrechtlich oder markenrechtlich geschützt. Um diese Logos rechtskonform einsetzen zu können, müssen die jeweiligen Nutzungsbedingungen der Unternehmen beachtet werden. Nur dann ist gewährleistet, dass es nicht zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt.

Google liefert dir doch viele Beispiele:
https://www.gruender.de/recht/logos...ZYeDZZeFBtTk9jLWZEb0kzOW9IY2xqcEJlbjRRNkowZW8.
 
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Bei Firmen in dieser Liga wird es normalerweise ne Pressestelle bzw. ne Marketingabteilung geben, das sollte eigentlich kein großes Problem darstellen. Normalerweise wird sich aber auch nicht der 0815 Programmierer um solche Sachen kümmern müssen.
 
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Entweder nachfragen oder so eine Klausel/Abmachung bez. Referenzierung auf der Webseite zu Marketingzwecke steht im Auftrag/Vertrag drin.
Wichtig ist sicher dass Du da nix selber machst, sondern der Kunde soll das liefern (dann ist es seine Verantwortung) - sonst bist Du am Schluss der Depp (das gilt eigentlich bei sämtlichen Material).
 
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Wenn man mit dem Webauftritt auch noch Geld verdienen will, dann könnte man auch gleich die entsprechenden Unternehmen verlinken.
Nachdem man die Erlaubnis dafür eingeholt hat.
 
Wenn man urheberrechtgeschütztes Material verwenden möchte, benötigt man grundsätzlich eine Freigabe vom Inhaber dieser Rechte. Die bekommt man auch nicht pauschal mit "Ich schreibe einfach einen Disclaimer unter die Seite". Es geht ja nicht nur um die Verwendung des Materials an sich, sondern auch um die Verknüpfung des Unternehmens mit dem Thema der Webseite. Auf einer Referenz-Seite mag das ja noch unkritisch sein, aber theoretisch könnte man das Logo ja auch auf einer Seite benutzen, mit dessen Thema das Unternehmen nicht in Verbindung gebracht werden möchte.


Fastel schrieb:
Ich gehe jetzt davon aus, dass ich jede Stelle anschreiben, mir die schriftliche Freigabe erteilen lassen und um eine SVG im Anhang bitten muss?

Kommt mir etwas unpraktisch vor(?).
Unpraktisch hin oder her, aber so muss das prinzipiell laufen. Ob du nun die Liste vom Kunden abtelefonieren/-mailen musst oder ob dein Kunde dies erledigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich würde das durch den Kunden erledigen lassen, weil das betreffende Unternehmen dann auch handfeste Belege hat, dass die Anfrage von offizieller Stelle kommt. Eine Mail eines angeblichen Freelancers, der angeblich für Firma XY tätig ist und das Logo für die angebliche Referenz-Seite von XY nutzen möchte, wird sicher gerne mal auch mit einer 08/15 Absage beantwortet. ;)

In jedem Fall sollte die Genehmigung aber schriftlich vorliegen und auch entsprechend gesichert werden, um etwaigen Streitigkeiten aus dem Wege zu gehen.
 
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Fujiyama schrieb:
der 0815 Programmierer
Interessant. Und du bist er 0815 was genau?

Ich finde das SEHR undurchdacht - also dieses Thema an sich!
Wenn man mal so durch die Stadt schlendert und sich die zig Handyläden anschaut - ich bezweifle das die bei Apple, Samsung, LG, etc. nach Erlaubnis gefragt haben. Dann kommen die ganzen Instagram und TikTok Channels - auf Autos ist Werbung von diversen Kanälen zu sehen inkl. Logo von Instagram oder TikTok - wahrscheinlich wurde da auch nicht nach Erlaubnis gefragt.

Gilt das ganze also nur für die Webpräsenz?

Bei meinem alten Arbeitgeber wurde auch diverse Logos von Firmen im Service aufgeklebt - "Partner" waren wir aber nur bei drei von vier der Firmen. Sowas suggeriert doch das man mit den Firmen zusammen arbeitet - sowas müsste man doch abmahnen können oder evtl. sogar Schadensersatz? Ich meine jemand wirbt mit mir als Partner und macht z. B. nur Blödsinn - das wirft ein schlechtes Licht auf meine Firma.

Evtl. haben wir ja jemanden im Forum der sich richtig gut mit der ganzen Materie auskennt. =)
 
Referenzierung, unabhängig ob du Logos verwendest oder nicht, erfordert immer die Zustimmung der Gegenseite. Auch wenn ihr nur erwähnen wollt, mit wem ihr bereits zusammengearbeitet habt oder noch zusammenarbeitet.

Wenn also beispielsweise WordPress damit wirbt das Siemens den Unternehmensblog mit WordPress betreibt, dann haben die das auch mit Siemens abgestimmt.
Du nutzt damit ja quasi den Namen und Ruf des Anderen. Und wenn ihr Scheiße baut, kann das auch negative Folgen für die Referenz haben. Das ist der Knackpunkt.
 
Wieso hat man dann noch nie von Abmahnwellen in diesem Bereich gehört?
Gibt ja einige Kanzleien die sich darauf spezialisiert haben abzumahnen was das Zeug hält, aber im Bereich "Smartphone Laden/ Secondhand Hardware" noch nie was von gehört. Dazu sind doch Apple als auch Samsung in DE vertreten - die sollten sowas doch bemerken? Oder ist den das "egal"?

Ich finds sehr merkwürdig - scheint mir halt so als ob es da auch "Ausnahmen" gibt, aber ich bin auch kein Rechtswissenschaftler. ;)
 
Lan_Party94 schrieb:
Wieso hat man dann noch nie von Abmahnwellen in diesem Bereich gehört?
Warum auch. Die werden sicher schon Ihre entsprechende Erlaubniss haben.
Lan_Party94 schrieb:
Ich finds sehr merkwürdig - scheint mir halt so als ob es da auch "Ausnahmen" gibt, aber ich bin auch kein RechDas wirds wohl seinwissenschaftler. ;)
das wirds wohl sein. :evillol:
 
Lan_Party94 schrieb:
Wieso hat man dann noch nie von Abmahnwellen in diesem Bereich gehört?
So steht es z.B. bei Apple auf der Webseite:
Das Apple-Logo ist eine in den USA und weiteren Ländern eingetragene Marke der Apple Inc. Die Verwendung des über die Tastatur erzeugten Apple-Logos für kommerzielle Zwecke ohne vorherige Genehmigung von Apple kann als Markenmissbrauch und unlauterer Wettbewerb gerichtlich verfolgt werden.

Und das ist quasi überall so. Du musst nachfragen. Wenn du es nicht tust kann das rechtliche Konsequenzen haben. Ob die Repair Shops eine Erlaubnis haben oder nicht kannst du als Außenstehender halt nur vermuten.

Weiteres Beispiel: BOSCH https://www.bosch.com/de/rechtliche-hinweise/?prevent-auto-open-privacy-settings=1
 
Also wir haben uns auch einfach die Erlaubnis der jeweiligen Unternehmen geholt, damit wir diese als Referenzen nennen dürfen. Es ist doch absolut einfach das Unternehmen zu fragen, ob man ein Referenzschreiben erhält und ob man das betreffende Unternehmen öffentlich nennen darf.
 
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@kachiri
Hmm. Wäre für Kanzleien ein lukratives Geschäft - oder wenn der Betreiber des Ladens einem unsympathisch ist, dann kann das ja richtig "lustig" werden. Einfach mal diverse Firmen anschreiben wie es sein kann das man mit so einem Laden zusammen arbeitet (Logo suggeriert es ja) und Pfusch abliefert.

Ist das dann trollen? :D


EDIT: Mein jetziger Arbeitgeber ist, leider, Applepartner und deshalb haben wir bei uns auch so ein Schild "Zertifizierter Apple Partner" - der alte Arbeitgeber hat "nur" das Logo genutzt ohne Partner zu sein - ob es dafür eine Erlaubnis gab? Das weis wohl nur Jonathan Frankes, haha. :D
 
Und woher sollen Kanzleien wissen, dass die Erlaubnis nicht vorliegt?
 
Ja, das soll der Partner liefern und fertig. Da frag ich nicht als unbekannte Partei bei nem Dritten und kläre was, wo sie keine Ahnung haben, ob du das Logo bekommen sollst.

Was du nicht bekommst kommt nicht drauf. Für Inhalte ist der Websiteeigentümer auch später zuständig, außer du hast einen Wartungsvertrag und du übernimmst alle Änderungen selbst.
 
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Müssen sie doch gar nicht.
Im Zweifel erst einmal abmahnen und dann schauen, wer dagegen vorgeht.
 
Fastel schrieb:
Ich weiß es gibt google aber ich dachte der Austausch hier wäre doch etwas netter, als sich durch 100 RechtsberatungsArtikel zu klicken.

Dabei braucht es bei gesundem Menschenverstand weder das Eine noch das Andere. Es erschließt sich mir nicht, wie überhaupt der Gedanke entstehen kann, dass man einfach ohne (schriftliche!) Erlaubnis fremde Markenlogos auf der Website platziert.

Das gilt übrigens nicht nur für Logos. Schon die Nennung eines fremden Unternehmens als Referenz ist ohne Zustimmung nicht zulässig, völlig egal wie lang die Geschäftsbeziehung bereits besteht.

Der Betreiber soll sich ein Musteranschreiben fertig machen und das im Schrotverfahren an alle Partner versenden und sich unterschreiben lassen. Das kostet jetzt ehrlicherweise nicht so viel Zeit, i.d.R. reden wir ja nicht von Hunderten oder Tausenden Unternehmen, die für sowas in Frage kommen.
 
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