Ich hatte mir letztes Jahr vom Kieferchirurgen alle vier Weisheitszähne auf einmal rausmachen lassen. Zur Behandlung hatte ich mir zusätzlich noch eine Sedierung dazugekauft, da ich solchen Eingriffen eher ängstlich gegenüberstehe. Dies war allerdings keine Kassenleistung (mehr), sondern musste von mir aus eigener Tasche finanziert werden. Kostenpunkt: 80 Euro.
Vor der Behandlung war ich supernervös. Zunächst bekam ich einen Zugang gelegt, über den mir dann Midazolam verabreicht wurde. Ich fühlte mich innerhalb von Sekunden sehr ruhig und entspannt, ja regelrecht breit, blieb aber ansprechbar und hatte auch nie das Gefühl, ganz weggetreten zu sein. Von der Behandlung selber bekam ich anschließend kaum etwas mit. Es wirkte so, als ginge die Prozedur sehr zügig von Statten, wie gefühlte fünf Minuten. Nachher sagte man mir, die Behandlung hätte über eine Stunde gedauert. Anscheinend war meine Wahrnehmung durch die Sedierung doch massiv beeinträchtigt.
Die Tage danach waren nicht so prickelnd. Als die Betäubung nachliess, kam der Schmerz und trotz Dauerkühlung mit Pads auch eine Schwellung. Ich konnte erst mal nur Breiiges und Flüssiges zu mir nehmen. Vom Hausarzt besorgte ich mir Tramal, womit dann auch die Schmerzen in den Griff zu bekommen waren. Bis es weitestgehend verheilt war, vergingen ungefähr zwei Wochen. Allerdings konnte ich mit Einschränkungen auch vorher schon wieder festes Essen zu mir nehmen.
Die Behandlung fand übrigens am Donnerstag morgen statt, und am Montag war ich soweit hergestellt, dass ich wieder meine Vorlesungen besuchen konnte. Die 80 Euro für die Sedierung waren supergut investiert, da ich die Behandlung dadurch kaum mitbekommen habe. Auch der Gang zum Hausarzt und die Bitte um ein stärkeres Schmerzmittel auf Opioidbasis war richtig. Wozu quälen, wenn es wirkungsvolle Medikamente gibt...
Summa summarum war es eine unangenehme Angelegenheit, aber weniger schlimm, als befürchtet.