Welche Backup Strategie in meiner Situation?

RED_Skull

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen,

ich brauche etwas Hilfe und oder andere Meinungen was in meiner Situation wahrscheinlich am Sinnvollsten wäre.
Ich habe nun seit gut 8 Jahren eine Syno Ds213+ mit 2x3TB im Raid laufen. Mittlerweile sind die 3TB so gut wie voll und die DS213+ ist auch etwas in die Jahre gekommen. Dort habe ich bis her immer alle wichtigen Daten ohne weitere Backups gespeichert. Ist eine Platte defekt gegangen wurde die getauscht, fertig. Das System lief bis her stressfrei und hatte nie wirkliche Probleme.

Nun soll eine neue DS her und die alte kommt ins Elternhaus und läuft dann rein als Backup. Die 2x3TB bleiben dort drin wobei das Raid 1 wahrscheinlich aufgelöst wird damit ich 6TB für das Backup zur Verfügung habe. In die neue NAS kommen neue Platten rein, wobei ich unterm Strich mindestens 6TB haben möchte. Hinzu bin ich am überlegen noch direkt an der neuen NAS eine externe Festplatte als Backup anzuschließen, zwecks zusätzliches Backup.
Das Ziel wäre dann die 3 2 1 Strategie zu fahren.

Ich tendiere nun zwischen einer 420+ und einer 220+.
Die 420+ käme eigentlich aber nur in Frage wenn ich wieder ein Raid5 oder SHR laufen lasse. So habe ich effektiv mehr Speicherplatz, und genieße dennoch den Komfort eines Raids wenn eine Platte defekt gehen sollte. Hier ist das widerherstellen ja recht simpel. Platte rein bestätigen und die Syno macht den Rest. Hier würde ich dann wahrscheinlich ein Hyperbackup einrichten der dann dieses auf der 213+ ausführt. Ein weiterer Vorteil wäre, ich kann den Speicher recht einfach erweitern (bin mir aber unsicher ob ich davon in deren Lebenszeit davon gebrauch machen würde). Allerdings sind dann wahrscheinlich die 6TB gegenüber der Kapazität der 420+ etwas unbalanced!?
Kommt eine 220+ denke ich eher daran kein Raid laufen zu lassen. Entweder wird diese dann 1:1 mit der 213+ und einer USB Platte gespiegelt. Bin dann aber theoretisch mit 6TB limitiert. Wobei ich ein Hyperbackup (weniger Platzintensiv wie 1:1 Spiegelung?) auf die 213+ laufen lassen könnte und nur die USB Platte als 1:1 Backup dienen könnte. Dann wäre es vllt auch Sinnvoll direkt einen größeren Speicher einzubauen.

Momentan tendiere ich eher zu einer DS220+ weil:
  • wenn ich 8 Jahre mit 3 TB effektiv auskam werde ich sicherlich ähnlich lang mit 6TB effektiv auskommen (Speicherbedarf wird größer)
  • wenn der Speicher dann erweitert wird. wird sicherlich auch eine neue Syno kommen
  • geringere Kosten im Unterhalt und Anschaffung

Ich glaube die Entscheidung steht und fällt so ein bisschen mit der Antwort auf die Frage: Wie komfortabel ist das Widerherstellen des Systems und der Daten via Hyperbackup? Denke ich würde das alle 24h laufen lassen.
Ich möchte nicht Tagelang wenn eine Platte defekt ist Daten abgleichen und manuell kopieren wollen. Das sollte dann schon möglichst automatisiert laufen.

Ich hoffe ich könnt mein Problem verstehen und mir ein paar Denkanstöße geben was für mich Sinnig oder weniger Sinnvoll ist :-).
Ich danke jedenfalls Vorab für eure Meinungen!

Gruß
 
alle wichtigen Daten ohne weitere Backups gespeichert.
Du hast gar kein Backup...

Nutze dein altes NAS als backup an einer anderen location.
Neues NAS mit 1, oder 2 8TB drives (CMR) + USB 8TB backup

Wie lange dauert es um 3-6TB vom Backup wieder einzuspielen - ein paar Stunden max. Daher verstehe ich ich den Sinn hinter einem RAID0 nicht. lieber die zweite Platte als USB backup platte
 
RED_Skull schrieb:
Hinzu bin ich am überlegen noch direkt an der neuen NAS eine externe Festplatte als Backup anzuschließen, zwecks zusätzliches Backup.
Wenn sie dauerhaft an der NAS angeschlossen ist, ist dies kein Backup.
Ebenso ist ein Raid kein Backup, ein Raid erhöht einzig allein die Datenverfügbarkeit, schützt aber nicht vor Datenverlust!
RED_Skull schrieb:
den Komfort eines Raids wenn eine Platte defekt gehen sollte.
Ja, das Raid sorgt dafür, das du weiterarbeiten kannst und weiterhin zugriff auf deine Daten hast.
Ohne Raid, müsste man erst das Backup einspielen. MMn. kann man privat auf die erhöhte Datenverfügbarkeit eines Raids verzichten und lieber kein Raid installieren. Das sorgt für mehr Speicherplatz.

RED_Skull schrieb:
Hier ist das widerherstellen ja recht simpel. Platte rein bestätigen und die Syno macht den Rest.
Wenn alles gut läuft und im Rebuild keine weiteren Festplatte ausfallen sollten oder es zu anderen Problemen kommt...

In meiner NAS sind 4 Datenplatten verbaut, die in einem SnapRaid konfiguriert sind.
SnapRaid ist kein Raid, und für Synology relevant, da nicht verfügbar.
Aber, ich habe von meiner NAS immer 3 vollständige Backups. Eines befindet sich nicht im gleichem Raum, das andere nicht im selben Haus und das 3. ist das, was am häufigsten aktualisiert wird. Dieses befindet sich in der nähe der NAS. - Aber niemals dauerhaft angeschlossen, sondern nur in der zeit der Aktualisierung des Backups.

Es kommt eben drauf an, wie wichtig einem seine Daten sind, die man speichert.
Denn, ein Wohnungsbrand kann schnell das Original(NAS) und das sich in der Wohnung befindene Backup zerstören. Diebstahl ist auch möglich. Bei einer Überspannung im Stromnetz ist die NAS sowie die daran angeschlossene BackUp Platte gefährdet.
 
Wenn ich das hier richtig verstehe
https://www.synology.com/de-de/dsm/feature/hyper_backup
dann lässt sich ein Hyper Backup auch auf ein USB-Laufwerk einrichten.

Vorteil (ohne es je genutzt zu haben): Datendeduplikation und Kompression

Nachteil: man kommt nur wieder mit Synology-Mitteln an die Daten.

In wie weit sich Deine Daten komprimieren lassen, kann man noch grob abschätzen, für die Ersparnis einer Deduplikation mag es irgendwelche Statistiken geben.

Die Frage für mich ist aber eher: was ist das Ziel Deines Backups?
Da Dir wohl schon reihenweise HDDs ausgefallen sind (was mache ich falsch, dass mir sowas nicht passiert?) ist es wohl die schnelle Wiederherstellbarkeit (oder zumindest Verfügbarkeit) des gesamten Datensatzes nach einem solchen Ausfall. Und das möglichst automatisiert.

Mein Ziel von Backups im privaten Bereich ist ein komplett anderes
  • Wiederherstellbarkeit der Daten
  • Schutz vor Trojanern und eigener Dummheit (Löschen von Daten, Verschlüsselungstrojaner)
  • Zugriff auf einzelne Dateien des Backups mit akzeptabeler Zeit (das können durchaus auch nur ein paar Stunden sein).
  • insb. für Dateien, die sich über Jahre mehr ändern: Prüfbarkeit der Korrektheit dieser Backups ohne Zugriff auf einen weiteren Datensatz.

So lange Du nicht ermitteln kannst, wie groß so ein Hyper Backup Datensatz bei Deinen Daten sein wird (=Test auf eine USB-HDD), wirst Du nicht ermitteln können, wie lange das Restore vom ext. NAS über Deine Internetleitung (und die am Standort des Backup-NAS) sein wird. Im Extremfall (3 TB Daten, nur 40 MBit/s Upload) sind da locker ein paar Wochen. Haben aber beide ein 1 GBit FTTH (mit 1 GBit Upload) oder hast Du anstatt Bildern und Videos nur unkomprimierte Textdateien auf dem NAS, sieht es anders aus.

Ich würde bei dem Wunsch, den ich aus Deinen Angaben heraus lesee, eine DS420+ mit RAID5 (3 HDDs) kaufen (=Verfügbarekeit beim Ausfall einer HDD). Und bei den wohl recht geringen Datenmengen (6 TB effektiv) noch eine 10-16 TB Platte zusätzlich. Die 4. Platte käme auch ins Gehäuse, wäre aber nur vom DS420+ aus zu erreichen und dort würde ich ein automatisches, inkrementelles Backup einrichten.

Und dann halt noch das alte NAS ext. als zweites Backup-Ziel (vermutlich aber ohne inkrementelle Sicherung).
 
Vielen Dank für die Antworten!

Ein richtiges Backup hatte ich nie, das ist richtig. Ging bisher aber alles gut. Die Daten sind mir schon wichtig, aber es sollte halbwegs bezahlbar bleiben.

gymfan schrieb:
Die Frage für mich ist aber eher: was ist das Ziel Deines Backups?
Da Dir wohl schon reihenweise HDDs ausgefallen sind (was mache ich falsch, dass mir sowas nicht passiert?) ist es wohl die schnelle Wiederherstellbarkeit (oder zumindest Verfügbarkeit) des gesamten Datensatzes nach einem solchen Ausfall. Und das möglichst automatisiert.
Ja in der Tat. Wenn ich mich recht entsinne habe ich mittlerweile das 3te paar drin. Aber seitdem die NAS 24/7 an ist habe ich keine Probleme mehr.

gymfan schrieb:
In wie weit sich Deine Daten komprimieren lassen, kann man noch grob abschätzen, für die Ersparnis einer Deduplikation mag es irgendwelche Statistiken geben.
Da der Großteil Bilder sind wird der Vorteil wohl gering ausfallen.

gymfan schrieb:
Wiederherstellbarkeit der Daten
Ich stand bis her sehr selten vor dem Problem, dass ich was aus versehen gelöscht habe und widerherstellen musste. Aber Versionierungen sind sicherlich sinnvoll. Haben aber so gesehen bei mir eine geringe Relevanz.
Skudrinka schrieb:
Denn, ein Wohnungsbrand kann schnell das Original(NAS) und das sich in der Wohnung befindene Backup zerstören. Diebstahl ist auch möglich. Bei einer Überspannung im Stromnetz ist die NAS sowie die daran angeschlossene BackUp Platte gefährdet.
Daher möchte ich den Schritt gehen und ein Backup in einem anderen Gebäude vorhalten.
Mit der externen Festplatte macht schon Sinn. Ist aber Recht unkomfortabel.


gymfan schrieb:
Ich würde bei dem Wunsch, den ich aus Deinen Angaben heraus lesee, eine DS420+ mit RAID5 (3 HDDs) kaufen (=Verfügbarekeit beim Ausfall einer HDD). Und bei den wohl recht geringen Datenmengen (6 TB effektiv) noch eine 10-16 TB Platte zusätzlich. Die 4. Platte käme auch ins Gehäuse, wäre aber nur vom DS420+ aus zu erreichen und dort würde ich ein automatisches, inkrementelles Backup einrichten.
Glaube das wird mir dann zu teuer, wobei sich die Lösung gut liest.
Momentan tendiere ich zu einer 220+ mit einer 8tb Platte. Hinzu kommt eine USB platte mit 8tb die sich 1:1 spiegelt. Auf die alte Nas Spiele ich dann Backups.
Sollte dann die 8tb in der Nas fehlerhaft werden kann kann ich eine neue rein schieben und ggf noch spiegeln. Sollte das nicht mehr funktionieren greift das Backup oder ich ziehe die Daten von der externen platte nochmal drauf. So könnte ich den Speicher in der 220+ nochmal erweitern oder ggf doch ein raid draus machen.

Edit: Alternativ könnte man die Fritz Box als Nas einbinden an Stelle der externen USB Platte. Wäre zwar kein Schutz gegen Überspannung, tendenziell aber gegen Diebstahl. Denn wenn das nicht automatisiert abläuft wird's nicht regelmäßig gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
RED_Skull schrieb:
Momentan tendiere ich zu einer 220+ mit einer 8tb Platte. Hinzu kommt eine USB platte mit 8tb die sich 1:1 spiegelt. Auf die alte Nas Spiele ich dann Backups.
Da 8TB USB Platten sehr billig sind: Nimm zwei. Eine wird dann immer außer Haus aufbewahrt und die werden regelmäßig rotiert. Die Daten natürlich verschlüsseln.

Falls man dann tatsächlich mal das Pech hat auf die Daten außer Haus zurückgreifen zu müssn sind die zwar etwas veraltet, aber z.B. die Familienfotos der letzten Jahre (Jahrzehnte) sind noch da.

RED_Skull schrieb:
Alternativ könnte man die Fritz Box als Nas einbinden an Stelle der externen USB Platte.
An die Fritte musst du auch ein Speichermedium anschließen... und die Geschwindigkeit vom USB-Port der Fritz!Boxen ist arschlahm.

RED_Skull schrieb:
Denn wenn das nicht automatisiert abläuft wird's nicht regelmäßig gemacht.
Kann ich bestätigen. Backup muss soweit wie möglich automatisiert sein, sonst passiert nichts.

RED_Skull schrieb:
Ich stand bis her sehr selten vor dem Problem, dass ich was aus versehen gelöscht habe und widerherstellen musste. Aber Versionierungen sind sicherlich sinnvoll. Haben aber so gesehen bei mir eine geringe Relevanz.
Würde ich trotzdem schwer empfehlen. Irgendwann wird man mal was wichtiges verlieren und dann ist der Ärger groß.
Außerdem ist Versionierung ein zusätzlicher Schutz gegen Ransomware. Offline-Backups sind hier natürlich der ultimative Schutz, aber Versionierung hilft auch.
 
Was für eine externe Platte nimmt man da? Kann es eine ganz normale 3,5" sein? Hätte noch ein Gehäuse über was USB 3.0 kann.
 
... was auch immer grade am günstigsten ist. Vielleicht mal mydealz im Auge behalten. Fertig konfektionierte USB-HDDs sind meistens deutlich günstiger als interne HDDs.

Bei einer Platte die nur sporadisch angeschlossen wird um die Dateien drauf zu synchronisieren muss keine Server-Qualität HDD rein.
 
Cool vielen Dank!
 
Rickmer schrieb:
Bei einer Platte die nur sporadisch angeschlossen wird um die Dateien drauf zu synchronisieren muss keine Server-Qualität HDD rein.
Stimmt, nur ist dann das Backup auch schon eine manuelle Aktion. Außer, man bastelt sich etwas, das die HDD zeitgesteuert aktiviert und dann das Backup automatisch startet.

Hier scheint ja nun das lokale NAS nur noch eine HDD zu bekommen, dazu die USB-Platte als Backup. Die Aussage "Auf die alte Nas Spiele ich dann Backups." liest sich für mich nicht nach einem Live-Backup. Damit sind die aktuellen Daten weg,, dann die einzige HDD im NAS ausfällt/verschlüsselt wird und das letzte manuelle Backup zu lange in der Vergangenheit liegt.

RED_Skull schrieb:
Ich stand bis her sehr selten vor dem Problem, dass ich was aus versehen gelöscht habe und widerherstellen musste.
Aus der Sichtweise heraus habe ich mitterweile drei nutzlose Backups. Mir ist noch keine HDD im NAS/Heimserver abgeraucht bevor ich dort die Daten nicht noch retten konnte. Auf die Backups sowie die offline gelagerten wichtigsten Daten habe ich in den letzten 15 Jahren nur zugegriffen, um deren Integrität zu prüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf die alte Nas würde ich hyperbackups laufen lassen. Wahrscheinlich Recht häufig also mindestens 1-2 Mal/Tag oder mehr.
Einen Ausfall der einzigen Platte im Nas bedeutet sicherlich einen Verlust von Daten von einem Zeitraum von ein paar Stunden. Also bis zum letzten Backup.
Wahrscheinlich wird es so sein, dass das hyperbackup sehr häufig läuft und die USB Sicherung alle paar Tage laufen wird. Ich muss das ausprobieren wie praktisch und einfach das alles laufen wird. Ich denke ich muss dass einfach testen. Im Zweifel kommt eine 2te platte rein.
 
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