Welcher Beruf passt zu mir?

Gabb3r_gandalf

Lieutenant
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Jan. 2007
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Hey,

der Titel ist sehr allgemein gehalten, da genau das auch mein Problem ist.
Zunächst einmal ein paar Informationen über mich. Aktuell studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen im 3. Semester Bachelor an einer technischen Universität.
Berufliche Erfahrung habe ich 8 Monate in einer Pathologie (Zivildienst), 6 Monate in einem Callcenter und eine lange Liste an verschiedensten Nebenjobs. Ich habe also bereits einige verschiedene Dinge kennengelernt.
Neben dem Studium bin ich in einem Formula Student Team tätig, dabei geht es darum einen elektrischen Formel- Rennwagen zu bauen. In dem Verein unserer Universität habe ich ein eigenes Modul und somit die Leitung über 6 Studenten. Dazu lässt sich sagen, dass ich in den letzten Monaten unglaublich viel über die Themen Entscheidungsfindung in Problemsituationen, Führungskraft und allg. Managment lernen durfte und musste.
Ich bin es gewohnt eine >60h Woche zu leisten und dabei trotzdem leistungsfähig zu bleiben. Meine charakterlichen Stärken sind ganz klar das Leiten, Führen und Vermitteln. Es liegt mir einfach Projekte zu überblicken, zu strukturieren und mit Menschen zu arbeiten. Meine Schwächen hingegen liegen bei Detailbetrachtungen. Das große Ganze und die Menschen dahinter sind einfach meins.
Warum erzähl ich das alles?
Mein Problem ist, dass ich trotz meiner doch umfangreichen Tätigkeiten noch nicht für mich das Schlüsselerlebnis hatte und sagen konnte, das wäre wirklich etwas was ich mir für mich vorstellen kann. Ich weiß ich brauch eine Tätigkeit hinter welcher auch ein Sinn steckt. Und ich bin mir einfach nicht sicher ob es mir reicht Automobile im Premiumbereich mitzuentwickeln, damit diese dann mit möglichst viel Profit veräußert werden können.
Ich habe die Chance ab dem nächsten Wintersemester bei einem Konzeptprojekt eines sehr bekannten Tochterunternehmens eines deutschen Automobilherstellers mitzuwirken.
Letztlich sage ich mir selbst, mach einen Schritt nach dem anderen und probier dich weiter aus. Eines Tages wirst du das richtige für dich entdecken. Und vllt bringt dir auch dieses Praktikum eine Antwort.
Ich bin mir bloß einfach nicht sicher, ob ich im privatwirtschaftlichen Bereich diese Erfüllung finden kann.
Im Gegensatz dazu spiele ich mit dem Gedanken mich nach meinem Masterabschluss beim höheren Dienst der Bundespolizei zu bewerben. Eine Vergütung von A13 aufwärts ist selbstverständlich nicht mit den Einkünften der Privatwirtschaft zu vergleichen, aber sehe ich hier evtl. die Chance eine Erfüllung in meiner Arbeit zu finden mehr gegeben. Aber auch hier fehlt mir noch der nötige Einblick.

Wonach ich also suche, sind evtl. Erfahrungen oder Anregen von euch. Stand jmd auch vor der Fragestellung was er beruflich eigentlich genau will und hat es geschafft darauf eine Antwort zu finden? Oder einfach ein paar klare kritische Worte, die mir meinen Kopf etwas entmüllen :p

Vielen Dank
 
Die wenigsten arbeiten in dem Fach das sie studiert haben. Mache das Wing Studium zu Ende, das gibt dir unglaublich viele Optionen für später, keiner zwingt dich Autos zu bauen, aber diese Erfahrung wird dich begleiten und sehr wertvoll sein.
 
Du hast im 3. Semester schon eine deutlich klarere Vorstellung was du machen willst als ich im 5. ;)

Du hast noch 3 1/2 Jahre Studium vor dir. Eine Gelegenheit wie genanntes Konzeptprojekt wurde ich auf jeden Fall ergreifen. Macht sich gut im Lebenslauf, völlig egal ob du am Ende in diese Richtung gehen willst oder nicht. Erst der Master-Studiengang gibt dann noch einmal eine klare Richtung vor, dein WIng-Studiengang gehört eher in die Kategorie: Allrounder, egal welche Fächerwahl im speziellen.
 
Danke erstmal für die Antworten.
Dass ich immer ganz gern 2-3 Kapitel überspringe, zumindest in meiner Planung, gehörte schon immer zu mir. Es ist sicher ein nicht immer sinnvoller und guter Weg, aber ich brauch für mich einfach ein Ziel, eine Richtung oder wenigstens eine Tendenz nach der ich streben kann. Mein Studium will ich auf jeden Fall mit einem Masterabschluss beenden, das steht außer Frage.
Mir fällt es allerdings zugegebenermaßen schwer einfach zu sagen probier dich weiter aus und das richtige wird dann schon eines Tages kommen. Aber letztlich ist es wohl genau das was ich beherzigen sollte.
Gute Chancen werde ich sicher nicht ausschlagen.
Ich denke ich werde einfach weiter versuchen Gespräche mit Leuten in Führungspositionen zu führen und mir dann ein genaues Bild von dem machen, wo ich mich wirklich sehe.
Nur Geld verdienen reicht mir aber einfach nicht, ich will mit Überzeugung hinter dem stehen was ich tue.
Den Gedanken Bundespolizei werde ich zumindest nicht verwerfen, aber es ist wohl besser weiter den Optionen aufgeschlossen zu begegnen.
 
Zumal dir niemand grantieren kann bei der Polizei durch den Einstellungstest zu kommen. Eine bis dato unbekannte (und dich nicht beeinträchtigende) Verschiebung der Wirbelsäule und Du bist während der ärztlichen Untersuchung beim Einstellungstest raus (ist nem Kumpel so passiert, allerdings bei ner Landespolizei). Auch stellt sich für mich die Frage ob die WIngs überhaupt in den höheren Vollzugsdienst einstellen. M.W.n. werden da fast ausschließlich Jura-Absolventen genommen. Für etwaige tech. Stellen mag das anderes aussehen, aber dann ist die Frage wie viel das noch mit Überzeugung zu tun hat.
 
Hab mich dahingehend informiert und der Bedarf ist auf jeden Fall da.
Mit der gesundheitlichen Eignung hast du selbstverständlich recht! Das sind dann Details die ich bei einer Bewerbung genauer betrachten kann. Es ging mir eher um eine Richtung in die ich so noch nicht geschaut habe, also eine Option die ich nicht ausschließen möchte.
 
Wie sieht es denn mit irgendwelche Entwicklungshilfen, Aufbaumissionen und ähnlichem aus. Also eher die carritative Schiene. Ich denke gerade in der Entwicklungshilfe ist das Wissen eine WIng nicht ganz unbedeutend.
 
Dass ich immer ganz gern 2-3 Kapitel überspringe, zumindest in meiner Planung, gehörte schon immer zu mir. Es ist sicher ein nicht immer sinnvoller und guter Weg, aber ich brauch für mich einfach ein Ziel, eine Richtung oder wenigstens eine Tendenz nach der ich streben kann.

Ist ja keine negative Eigenschaft, und entspricht deinem Talent für startegisches Denken und einen Blick für's Ganze.

Man sollte sich jedoch im klaren sein, dass die Vorstellungen welche man von seinem Jobziel im Studiuim entwickelt, nicht immer der Realität am Ende standhalten können.

Ich kenne viele Leute, welche erst im Berufsleben dann ihren "Traumjob" gefunden haben. Viele der Top-Manager sind auch Quereinsteiger in ihrem Gebiet.

Woher kommt eigentlich der explizite Berufswunsch Bundespolizei? Bekannte/Verwandte welche in dem Bereich arbeiten, oder eigener Antrieb?
 
Also Entwicklungshilfe und Co sind fuer mich keine Option. In solchen Bereichen sehe ich mich keineswegs.
Aber zumindest eine kreative Idee ^^

Werde in meinem Motorsportverein den Wunsch anbringen als modulleiter zurückzutreten und eine stabsstelle zur Beratung in Organisation und Führung zu bilden. Diese rolle ist strategisch und deutlich weniger operativ. Das sollte deutlich besser zu mir passen.

Warum gerade bundespolizei? Ich war damals kurz davor eine offizierslaufbahn einzuschlagen. Letztlich habe ich es nicht zu 100% fuer mich passend gesehen und die zweifel waren zu groß. Daher auch der Zivildienst, da ich mir immer sage ganz oder gar nicht.
Einer sehr guter Kumpel von mir hat diesen weg eingeschlagen und hat seine Erfüllung gefunden und sagt ständig dass er denkt in mir ist ein sehr guter Offizier verloren gegangen. Das Kapitel Bundeswehr hat sich natürlich so oder so fuer mich erledigt. In der bundespolizei sehe ich aber gewissermaßen ein Derivat. Beim BND habe ich auch mal angefragt, die nehmen aber keine wings

Berufliche Vorbilder habe ich ansonsten in meinem Umfeld keine weiter, geht alles in gänzlich andere fachbereiche.
 
Vielleicht hast Du ja die Chance über deinen Kumpel oder anderweitig in Kontakt zu Polizisten zu kommen. Ich würde versuchen mich, abseits deines Kumpels und möglicher Einstellungsberater, sowie deren vermutlich arg verklärten Meinungen (insbesondere bei letzterem) mal versuchen über den Job "neutraler" zu informieren. Dürfte nicht allzu leicht fallen an jemanden aus der "Führungsetage" ran zu kommen, aber vllt hast Du ja Glück. Denn auch bei der Polizei dürfte es nicht in anderes sein als in den meisten Unternehmen: ab einer gewissen Führungsposition (hier höhrere Dienst) besteht dein Berufsalltag zu 95% aus Personalfragen, - verantwortung und -verwaltung. Wie viel das letztlich noch mit Überzeugung zu tun hat musst Du für dich selbst entscheiden..
 
Durch meine Arbeit in dem Formula Studen Verein habe ich wirklich sehr gute Kontakte zu Führungspersonal, und darauf habe ich mich jetzt berufen.

Mit deiner Aussage zu der Tätigkeit des höheren Dienstes hast du wohl recht. Da sollte ich dringend noch mehr Informationen einholen.
 
Hab heute mit einem Mitarbeiter der Forschungs und Entwicklungsabteilung von ThyssenKrupp gesprochen.
Die machen einmal im Jahr an unserer Uni sehr viel Werbung für Nachwuchs ;)
Hab ihm erklärt dass ich weniger der Mensch des Details und mehr der Mann fürs große und ganze bin und dabei auch liebend gern mit Menschen arbeite und gemeinsam Strategien entwickle.
Werde mich jetzt für ThyssenKrupp Marine Systems für ein einjähriges Praktikum bewerben, teils In- teils Ausland.
Dieses Unternehmen ist so gigantisch groß und vielseitig und ich kenn inzwischen größtenteils meine persönlichen Stärken und Schwächen. Sollte ich die Chance haben das so wahrzunehmen, bin ich mir sicher dass ich im Rahmen dieser einjährigen Tätigkeit sicher das finde was ich suche :)
Die Erfahrung wird den Rest machen ^^
Ich danke euch für eure Beiträge und Meinungen!
 
Na das hört sich doch vielversprechend an. Ich wünsche daher viel Glück, auch für den weiteren Lebensweg. Du wirst dein Plätzchen schon finden ;D ..
.. auch, wenn es sicher einige geben wird, die die zu Beginn des Threads implizierte "Überzeugung" nicht mit einem Unternehmen wie ThyssenKrupp, vor allem in einer Sparte die u.a. Kriegsgerät entwickelt, in Einklang bringen mögen. Die hätten aber vermutlich auch schon bei der Vebrindung von (Bundes)Polizei und "Überzeugung" Schwierigkeiten gehabt.

Alles Gute!
 
Mir ist noch nicht ganz klar, was du beispielsweise unterstützenswert findest, vielleicht kannst du mal ein oder zwei Dinge nennen, damit man besser in die Richtung denken kann:)
 
diRAM schrieb:
.. auch, wenn es sicher einige geben wird, die die zu Beginn des Threads implizierte "Überzeugung" nicht mit einem Unternehmen wie ThyssenKrupp, vor allem in einer Sparte die u.a. Kriegsgerät entwickelt, in Einklang bringen mögen. Die hätten aber vermutlich auch schon bei der Vebrindung von (Bundes)Polizei und "Überzeugung" Schwierigkeiten gehabt.

Letztlich ist für mich dann eine Überzeugung vorhanden, wenn ich eine Tätigkeit ausführe die Sinn macht.
Das klingt erstmal einfach und letztlich sagt das wohl fast jeder.
Ich kann mir für mich persönlich aber keine Arbeit vorstellen, die das bloße erledigen von Aufgaben beinhaltet. Einfach nur den Berg der stetig wächst immer und immer wieder abzuarbeiten.
Einen Beruf zu finden wo ich in regelmäßigen Abständen sagen kann, sehr gut hier ist jetzt was passiert und das ist auch nicht gleich morgen wieder weggespült, das ist es was ich suche.
Ich war schon immer auf der Suche nach etwas unorthodoxem. Dabei geht mein Blick auch entsprechend auseinander und da kommen eben Dinge wie Privatwirtschaft und Bundespolizei schonmal in einen Topf ^^

Ich finde es unterstützenswert für meine Nation zu arbeiten und meinen Teil dazu beizutragen, dass wir diese Stellung haben. Sei es also in einer der wichtigsten Industriezweige unseres Landes zu arbeiten, oder entsprechend ein Teil eines Sicherheitsorganes zu sein. Vllt ist hier die Verbindung zwischen den beiden Branchen ersichtlicher.
Das soll keinen urverwurzelten Patriotismus darstellen, aber ich mag den Gedanken einfach etwas für eine Gesamtheit zu tun.

An der Stelle möchte ich noch einmal deutlich machen, dass ich ein überaus liberaler Mensch bin und hier letztlich meine persönlichen Antriebe darstelle. Bitte fast meine Worte auch entsprechend offen auf :)
 
Ohne Erfahrung drin zu haben: Ich stelle mir oberen Dienst bei der Bundespolizei ziemlich bürokratisch vor.
(und wenn ich was für mein Land tun will, wurde ich z.B. legislative (Bundestagsabgeordneter ;) ) bevorzugen. Aber das sind persönliche Präferenzen. Ich bevorzuge mehr Freiraum und Flexibilität in meiner Tätigkeit, als strikte Vorgaben und Hierarchien auf die ich kaum Einfluss nehmen kann)

Nach dem was du schreibst sehe ich eher eine Stärke im Projektmanagement, als Schnittstelle zwischen der BWL und der Ingenieurswissenschaft.
Da kommen strategische Komponenten (Planung, Budget-Verteilung, etc.), Führungskraft/Management, etc. zusammen.

Wobei hier Projektmanagement != Projektmanagement ist, da dies sehr Unternehmensspezifisch ist ...
 
So einer ausführlichen Rechtfertigung oder Erklärung hätte es gar nicht bedarft. Mein kleiner Seitenhieb war zumindest nicht als Aufforderung zu einer solchen gedacht. Sie sollte lediglich dazu dienen, dass Du für dich hinterfragst, was Du mit "Überzeugung" meinst. Also sozusagen Selbstreflexion.. In Post #1 kam es nämlich für mich so rüber, auf Grund dem Bezug zur Polizei (deswegen schrieb ich auch oben "impliziert"), dass sich die Überzeugung aus einem carritativen Sinn, oder zumindest dem Glauben speist, die Welt etwas zu verbessern.

Da ich aber an Hand deiner Ausführungen nachvollziehen kann, dass Du dir Gedanken gemacht hast, ist es völlig okay. Du musst für dich persönlich deine Tätigkeit legitimieren können. Das ist was zählt. Wenn dir die Tätigkeit, auf Grund des mit ihr verbundenen Sinns Spass macht, wirst Du auch Erfolg im Job haben.
 
Also das Kapitel Polizei hab ich jetzt auch zugeklappt. Das ist mit Sicherheit nichts für mich :)

Ansonsten bin ich selbst überrascht wie viel Klarheit ich mir diese Woche schaffen konnte, eure Beiträge haben einen großen Teil dazu beigetragen. Besten Dank!



Auf ins Gefecht! ^^
 
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