Wie defekten Arbeitsspeicher/ DIMM/ Riegel ermitteln?

Planlooser85

Cadet 4th Year
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Hallo Zusammen,

seit einiger Zeit wirft meine Kiste mit Bluescreens um sich und Programme / Spiele werden mit dem Hinweis „Es wurde ein Problem festgestellt. Anwendung XY muss beendet werden…“ beendet.
Nach einem Bluescreen habe ich den Arbeitsspeicher mit Memtest86+ überprüft und hatte nach 2 Durchläufen (Pass 2/ ca. 2h laufen lassen) 27 Fehler.

Danach habe ich versucht den Fehler auf einen bestimmten Speicherriegel einzugrenzen. Hab also drei von den vier verbauten Speicherriegeln ausgebaut und den noch verbauten Riegel wieder mit Memtest86+ mit drei Durchläufen überprüft. Kein Fehler. Danach hab ich den nächsten Speicherriegel wieder an seinen Platz gesteckt und jetzt beide verbauten Riegel mit 3 Durchläufen geprüft. Keine Fehler. Danach habe ich den dritten Riegel wieder eingebaut und nun die drei verbauten Riegel geprüft. Kein Fehler.
Letztlich hatte ich wieder alle Riegel eingebaut -> Kein Fehler. ->???

Ok, dachte das ein Riegel ev. nicht richtig saß… Hatte am nächsten Tag aber wieder Probleme mit Programmen die „beendet werden“ mussten.
Hab danach habe ich unter Windows mit Memtest den Arbeitsspeicher prüfen lassen und hatte nach zwei Minuten wieder den ersten Fehler.
Aktuell hab ich dem Arbeitsspeicher per BIOS mit 0,05V mehr Spannung versorgt und die Kiste läuft stabil/ Memtest läuft ohne Fehler durch.

Meine Fragen:
1. Wie kann ich sicher ermitteln, welcher der verbauten Riegel fehlerhaft ist? (Fehler anscheinend nicht zuverlässig mit Memtest86+ reproduzierbar)
2. Ist die Erhöhung der Spannung eine langfristige Lösung, bei zickigem RAM oder muss ich damit rechnen, dass mir der Speicher demnächst völlig abschmiert?
3. Der verbaute Speicher wird nicht mehr angeboten (lässt sich über geizhals nicht finden). Die neuste Kompatibilitätsliste vom Mainboard ist von 2009 und die darin stehenden Speichermodelle kann ich nicht finden. -> Kann ich jeden DDR2 800 CL5 Speicher einbauen, oder hat irgendwer einen Tipp oder Erfahrungen, welches Model problemlos mit dem Mainboard läuft?

Kompatibilitätslisten Arbeitsspeicher für Gigabyte P 35 DS4 (Rev.2.0):
http://www.jzelectronic.de/jz2/html/ram-liste-p35.htm
http://download.gigabyte.asia/FileList/Memory/motherboard_memory_ga-p35-ds4.pdf

Mein System:
Arbeitsspeicher: MDT 4x 1024MB DDR2 PC800 (400Mhz) CL5 (5-5-5-12)
Mainboard: Gigabyte P35-DS4 Rev 2.0 (FSB 1333; Sockel 775; Intel ICH9)
Award BIOS Type: Award Modular BIOS v6.00PG System BIOS Date 06/19/09

CPU: Intel Core2 Quad Q6600 @4x 2,4Ghz
GPU: Nvidia GeForce GTX 560Ti
Netzteil: BeQuiet StraightPower BQT E9 450W (80+Gold)
Sound: Creative X-Fi XtremeMusic bulk
OS: Windows 8.1 64bit

Schon mal im Voraus vielen Dank an alle die Sich durch den Text Wall durchgekämpft haben :)!
Würde mich auf Antworten auf die Fragen freuen!

Gruß,
Planlooser
 
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Das Anheben der Spannung kann, insbesondere bei Vollbestückung, helfen.

Ansonsten können Fehler auch erst nach einer bestimmten Betriebszeit und Temperatur auftreten. Da hilft nur ein Langzeittest bei geschlossenem Gehäuse. Möglichst nicht unter Windows,
 
Die VDIMM etwas zu erhöhen, kann gerade bei Vollbestückung etwas bringen und für Stabilität sorgen.

MDT stellt schon seit einigen Jahren keinen RAM mehr her, leider.

Du kannst baugleichen DDR2-RAM mit 800MHz und CL5 dazu kaufen bzw. den u.U. defekten von MDT ersetzen.
 
Der Fehler muß ja nicht zwangsläufig am RAM liegen.
Kann auch ein Macken am Mainboard sein.

Oder einfache Alterungserscheinung bei dem alten Zeugs.

Wenn etwas mehr Spannung hilft dann paßt das auch wieder.
1,9V sind problemlos möglich.

Und das gute ist ja, kaputt machen kannst du da ja nichts mehr.
 
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Hallo miac,

wie lange würdest du Memtest86+ durchlaufen lassen? (Ich hab nach max 4 Durchgängen/ ca. 5 h aufgehört.)
Zu der Spannungserhöhung: Geht diese auf die Lebensdauer des Speichers? Um wieviel Volt darf man maximal erhöhen, bzw. bis zur welcher Grenze ist es sinnvoll?
Allgemein: Kommt es oft vor, dass man fehlerhaften Speicher mittels Spannungserhöhung wieder "reparieren" kann?
Hast du ev. Erfahrungen bezüglich der Kompatibilität von neuem Speicher zu altem Speicher/ Mainboard?

Gruß

EDIT:
@Adok:
Bezüglich Kompatibilität: Reicht es, wenn der neue Speicher auch DDR2 800 CL 5 klassifiziert ist, oder sind Sachen wie Hersteller (Chiphersteller)/ Modell, ...(?) usw. noch zu beachten?

Vielen Dank für eure Antworten!
 
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baugleich sollte i.d.R. reichen, also RAM-Takt (800MHz), Latenzen (CL5) und ggfs. VDIMM (1,8V).

MDT-RAM ist in der Hinsicht eigentlich sehr pflegeleicht gewesen.
 
5 Std. ist okay, es sollten eben die gleichen Bedingungen herrschen.
Eine Erhöhung der Spannung senkt etwas die Lebensdauer, aber was willst Du machen, wenn es sonst nicht geht. Die Erhöhung dient im Wesentlichen der Verhinderung von Spannungseinbrüchen. 4 Module belasten den Speichercontroller schon und die alten Module brauchen ja schon einiges.
 
Hallo Tausendsassa,

Danke für den Vorschlag/ Link, ich denke ich werde mir das RAM Kit mal zulegen.
Bezüglich des Gedanken mit dem defekten Mainboard, ist dieser Sachverhalt natürlich nicht auszuschließen, aber ungemein teurer zu beheben. Daher geh ich erst mal davon aus dass nur die relativ günstig zu ersetztenden RAM Riegel einen weg haben ... :)

Wegen der Spannung noch eine Frage: Ist es richtig, dass DDR2 RAM standardmäßig mit 1,8V betrieben wird?
Im BIOS habe ich den "tatsächlichen" Spannungswert bisher noch nicht entdeckt...

EDIT:
@Miac
ist ok, dann lass ich Memtest86+ bei der nächsten Störung mal um die 5h mit jeweils einem Riegel laufen.

EDIT2:
hab grad mit CPU Z wegen der Spannung nachgeschaut: Der DDR2 RAM läuft mit aktuell 1,8V. Also mach ich da nix kaputt... :)
Bis hierher nochmal vielen Dank für Eure Zeit und Mühe!
 
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@Tausendsassa

Hallo, komischerweise nicht. Er läuft nachdem ich via BIOS die Spannung erhöht hab (laut CPU Z) auf 1,8V. Demnach muss er vorher jahrelang stabil auf 1,75V gelaufen sein... ? Ich guck morgen noch mal nach, was CPU Z anzeigt, wenn ich die Spannung im BIOS um 0,1V anhebe.

Gruß und guten nacht!
 
+0,1V wäre dann 1,9V.

CPU-Z zeigt dir nämlich keine aktuelle Spannung an sondern nur die in den Profilen hinterlegte.
 
Hallo Tausendsassa,

hast recht, hab eben noch mal die Spannung erhöht und es werden bei CPU Z wieder die 1,8V angezeigt anstatt den (bei Erhöhung um 0,1V) nun eingestellten 1,9V.

Gruß und guten Rutsch,
Planlooser
 
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