Windows, Linux und die CMOS-Batterie

CEW4

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Hallo,

ich habe hier einen älteren Laptop mit verbrauchter CMOS-Batterie. Bei jedem ersten Einschalten (ich lagere den Laptop gerne ohne eingesetzten Akku) erscheint die BIOS-Warnung und Datum/Uhrzeit sind falsch.

Nun habe ich auf diesem Laptop neben Windows 10 auch Linux (Debian) installiert. Und interessanterweise verhält sich dieses völlig anders als Windows:

Bei Windows muß ich nach der Anmeldung als erstes Datum/Uhrzeit einstellen, entweder manuell oder auch automatisch (per NTP bzw. Domain-Server.)

Linux aber hat nach dem ersten Anmelden bereits ein korrektes Datum/Uhrzeit. Offenbar findet hier die Prüfung und Korrektur per NTP viel früher (und automatisch) statt als unter Windows.

Das eigentlich merkwürdige: Starte ich zuerst Linux, so zeigt mir dieses bereits richtiges Datum/Uhrzeit. Führe ich danach einen Neustart aus und starte als zweites Windows, so ist hier Datum/Uhrzeit wieder falsch, bis ich es manuell korrigiere.

Ich kann mir das nur so erklären, daß Linux die NTP-Zeit zwar abfragt, aber nicht die RTC des Rechners danach stellt - was Windows schon macht, wenn man es manuell zum Abgleich auffordert.

Lässt sich in Linux veranlassen, daß dieses ebenfalls die RTC korrigiert, wenn die NTP-Abfrage erfolgt ist?
 
Windows holt sich die Zeit anders als Linux. Bei Dual-Boot-Systemen fällt das auf.
Zur Korrektur dieses Problems hier ein Beitrag.
 
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CEW4 schrieb:
Lässt sich in Linux veranlassen, daß dieses ebenfalls die RTC korrigiert, wenn die NTP-Abfrage erfolgt ist?

Damit habe ich das bei mir (root) eingestellt.

Code:
timedatectl set-local-rtc 0 --adjust-system-clock
 
eig. sollte das debian default automatisch machen so wie (fast) jede andere distro

manuell 'sudo hwclock --systohc' im terminal mal reinfeuern neustarten und schaune ob sich für windows was ändert

aber linux windows haben auch noch das UTC problem https://wiki.debian.org/DateTime#Windows_Dual_Boot_Strategy

d.h. linux kann für windows schlicht die falsche zeit setzen
 
Ich weiss, eine völlig absurde Idee, aber wie wäre es mit Batterie tauschen?
 
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Ich glaube, ich verstehe: Linux setzt by default die Zeit nur für sich lokal (OS-Zeit, nicht die RTC) damit die RTC nicht das Windows "nebenan" durcheinanderbringt? Interessant, an sich keine schlechte Idee.

Ok, danke für die Tips (und die Links) an alle!
Ergänzung ()

Der_Dicke82 schrieb:
Ich weiss, eine völlig absurde Idee, aber wie wäre es mit Batterie tauschen?
Die Batterie wäre teurer als der realistische Restwert des Laptops. :-)

Ernsthaft: Das ist bei diesem Modell etwas kompliziert. Um an die Batterie zu kommen, muß der Laptop komplett zerlegt werden, inklusive Kühlkörper von der CPU lösen usw. Und hier jetzt noch eine große Aktion anzufangen mit neuer Wärmeleitpaste etc. lohnt sich wirklich nicht mehr.
 
windows setzt lokale zeit und muss bei zeitumstellung tatsächlich die rtc umstellen

linux versucht die rtc auf unix time bzw utc (keine zeitumstellung) zu setzen

sind halt versch ansätze und solang man bei einem bleibt funktioniert es aber dualboot macht ärger

entweder linux umstellen oder windows registry trick und dann hoffen

aber wenn die uhr 1-2 stunden falsch geht nach reboot dann ist das die ursache

das batterieproblem ist dann noch mal separat und wenn das datum tats in windows falsch ist nachdem es in linux richtig war dann wird bei linux die hardwareuhr nicht gespeichert, oder sie geht beim neustart erneut verloren wobei das eig nicht passieren sollte solang das netzteil durch läuft
 
CEW4 schrieb:
. Bei jedem ersten Einschalten (ich lagere den Laptop gerne ohne eingesetzten Akku)
weder dein akku noch dein notebook leben dadurch merklich laenger.

Und vermutlich wird der Akku als CMOS Batterie genutzt
 
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madmax2010 schrieb:
weder dein akku noch dein notebook leben dadurch merklich laenger.
Da bin ich anderer Meinung: Wenn der Akku eingesetzt bleibt, dann entlädt er sich permanent. Dadurch riskiert er Tiefentladung. Und wenn das passiert, dann ist nicht nur die Uhrzeit weg wie jetzt auch, sondern auch noch der Akku defekt. Alter hin oder her, aber mutwillig kaputtmachen muß man ja auch nichts.

madmax2010 schrieb:
Und vermutlich wird der Akku als CMOS Batterie genutzt
Nein, es gibt durchaus eine diskrete Batterie. Die ist nur nach geschlagenen 15 Jahren nicht mehr vollständig neuwertig.
 
CEW4 schrieb:
Da bin ich anderer Meinung: Wenn der Akku eingesetzt bleibt, dann entlädt er sich permanent. Dadurch riskiert er Tiefentladung
Meinungen in Ehren, aber ich habe hier notebooks die teils 10+ auf einem stapel lagen und deren akkus noch funktionieren. Eben so habe ich hierakkus die im regal lagenund nach 10 jahren herum liegen defekt sind.

Die zellen altern. Ja, sie leben bei perfekter ladung ein bisschen laenger, aber am ende ist der unterschied kaum relevant.
Und auch die Elektronik im Akku wird durch die zellen waehrend der Lagerung versorgt..
Neue Zellen kosten 5 Euro. Wenn nach ein paar jahren eine zelle kaputt ist, kann man sie durch eine funktionierende aus deinem anderen akku tauschen, oder eine frische einsetzen.
Gratis Zellen gibt es bei Mediamarkt und Saturn und anderen Elektroshops bei der Akkusammlung.
 
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madmax2010 schrieb:
Meinungen in Ehren, aber ich habe hier notebooks die teils 10+ auf einem stapel lagen und deren akkus noch funktionieren. Eben so habe ich hierakkus die im regal lagenund nach 10 jahren herum liegen defekt sind.
Und Du hältst es wie die Mathematiker - zwei Beispiele sind ein Beweis? ;-)

madmax2010 schrieb:
Die zellen altern. Ja, sie leben bei perfekter ladung ein bisschen laenger, aber am ende ist der unterschied kaum relevant.
Ob die Zellen voll oder leer schneller altern mag etwas für Spezialisten sein, da stimme ich Dir zu. Aber eine einzige Tiefentladung bedeutet üblicherweise das Ende für einen Akku.

Wenn der Akku in einem Gerät steckt, das laufend etwas Leistung zieht, dann sinkt der Ladezustand des Akkus bis zu einer bestimmten Grenze. An dieser unterbricht die Schutzelektronik des Akkus (hoffentlich) die Versorgung des Gerätes, um weitere Entladung zu vermeiden. Allerdings geht auch in diesem Zustand die Selbstentladung im Akku weiter, wodurch der Ladestand noch weiter sinkt. Und dann bist du ruck-zuck in der Tiefentladung und kannst den Akku abschreiben.

Wenn der Akku dagegen im Schrank liegt, dann wirkt ausschließlich die Selbstentladung, sonst nichts. Und diese ist nicht nur geringer als ein versorgtes Gerät, sondern auch einfacher zu kalkulieren.
 
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Spannende Diskusion von euch beiden über die Akkus :D

Ich habe das bei Notebooks wo man den Akku raus nehmen kann auch so gehandhabt, dass ich den Akku etwa 50-60% geladen habe und dann ausgebaut sollte das Notebook länger gelagert werden.

Bei anderen Akku Betriebenen Geräten mache ich das aber auch so, nur das man hier halt die Akkus so schnell nicht ausbauen kann.
50-60% ist hier wohl das Stichwort.

Um was für ein Notebook handelt es sich den bei dir?
 
end0fseven schrieb:
Spannende Diskusion von euch beiden über die Akkus :D
:p

end0fseven schrieb:
Ich habe das bei Notebooks wo man den Akku raus nehmen kann auch so gehandhabt, dass ich den Akku etwa 50-60% geladen habe und dann ausgebaut sollte das Notebook länger gelagert werden.
Genau, so meinte ich es. Und klar habe ich vergessen zu erwähnen, daß es bei mir nicht um ein Gerät geht, das jeden Tag benutzt wird.

end0fseven schrieb:
Um was für ein Notebook handelt es sich den bei dir?
Ein Dell Vostro 15irgendwas40, glaube ich: Das Ding muß man von oben (durch die Tastatur) öffnen, aber der Akku sitzt unten am Mainboard. Deswegen muß man das komplette Mainboard ausbauen, und das schließt wie gesagt sogar den Kühler ein. Gerade von Dell hätte ich eigentlich ein vernünftigeres Design erwartet... :-I
 
CEW4 schrieb:
Nein, es gibt durchaus eine diskrete Batterie. Die ist nur nach geschlagenen 15 Jahren nicht mehr vollständig neuwertig
15 Jahre? Ein PreSandybridge Laptop mit Windows 10? Puh du tust dir ja was an!

Und auch bei diskreter Batterie wird der Akku genutzt wenn möglich! Deswegen ist eine leere CMOS Batterie im Laptop sehr selten und wahrscheinlich deine Schuld, weil du immer den Akku rausnimmst.


CEW4 schrieb:
Die Batterie wäre teurer als der realistische Restwert des Laptops. :-)

Wenn du die Weiternutzung des Laptops ernst meinst, und das scheinst du, weil du diesen Thread eröffnet hast, dann solltest du trotz etwas Zeit und 3€ für WLP die Erneuerung der Batterie vornehmen.
 
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interressant.
der laptop ist zweifellos uralt.

und nach ansicht des TE keine neue cmos batterie wert. auch wlp is ned drin.
eine investition im einstelligen bereich.
derselbe TE hat aber keinerlei problem damit, die zeit anderer leute zu belegen.
is ja wurscht, kost´ ja nix.

das ist... nun, etwas verstörend, ned?
 
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Der_Dicke82 schrieb:
15 Jahre? Ein PreSandybridge Laptop mit Windows 10? Puh du tust dir ja was an!
... Intel Core Duo. Nein, kein i3, 4 oder 5, nur "Duo". :-)

Der_Dicke82 schrieb:
Wenn du die Weiternutzung des Laptops ernst meinst, und das scheinst du, weil du diesen Thread eröffnet hast, dann solltest du trotz etwas Zeit und 3€ für WLP die Erneuerung der Batterie vornehmen.
Na, ein wenig mehr steckt schon dahinter: Der Laptop ist eigentlich auf dem Weg zur Elektro-Sammelstelle. Aber aufgrund des Endes von Windows 10 im Herbst verpasse ich gerade verschiedenen Verwandten und Bekannten Linux auf ihre alten Rechner. Und da es auf diesem besagten Laptop nichts wesentliches mehr zu verlieren gibt, betrachte ich ihn quasi als meine Teststation.

Mir ist also recht egal, ob der Laptop auf Dauer richtig funktioniert oder nicht. Ich will aber schon wissen, warum er dies oder das tut, weil mir solche Probleme ggf. in näherer Zukunft öfter bevorstehen werden. Bisher kenne ich Linux nur als Server, aber nicht als Desktop. Die möglicherweise letzte Aufgabe dieses Laptop ist es, diese Lücke zu füllen.

(Und ganz nebenbei: Ich bin ehrlich überrascht, wie gut er sich dabei schlägt. Dieses Uraltgerät wäre unter Linux ohne weiteres tauglich für bestimmte, begrenzte Alltagsaufgaben. Ich hätte nicht erwartet, daß das alles so gut klappt. Unter Umständen gebe ich ihm tatsächlich doch noch ein paar Jahre.)
 
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Ja, würden mehr Leute Linux am PC oder Laptop nutzen, würde deutlich weniger neue Hardware verkauft.

Ich habe auch noch mein x220 am Start und für office und surfen läuft es wunderbar. Nur die HD Auflösung ist ... schwer zu ertragen, aber den Opa freut es, das es nicht so "winzig" ist wie beim Enkel.

Dann teste mal weiter, ich habe das Thema Linux auf Familiengeräten seit Windows 8 Gott sei dank hinter mir! Da hieß es dann:"Linux oder keinen Support mehr durch mich!"

Schöner Nebeneffekt ist, das Linux einfach läuft, ich musste da selten nochmals helfen. Bei Windows war ja die ganz bloatware in Installern fürchterlich.
 
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kieleich schrieb:
windows setzt lokale zeit und muss bei zeitumstellung tatsächlich die rtc umstellen

linux versucht die rtc auf unix time bzw utc (keine zeitumstellung) zu setzen

Man kann (oder konnte) bei beiden Systemen einstellen, dass die RTC die lokale Zeit enthaelt, und auch, dass sie UTC enthaelt. Bei einem Dual-Boot-System ist es sinnvoll, wenn beide erwarten, dass die RTC UTC enthaelt.

Ich muss aber gestehen, dass ich bei meiner aktuellen Hardware auf sowas ueberhaupt nicht geachtet habe, und zumindest unter Linux ist die Zeit richtig (und ob sie unter Windows richtig ist, habe ich nicht geschaut).

Wie man unter Linux die RTC setzt, wusste ich auch einmal, aber leider habe ich's inzwischen vergessen.
 
CEW4 schrieb:
Starte ich zuerst Linux, so zeigt mir dieses bereits richtiges Datum/Uhrzeit. Führe ich danach einen Neustart aus und starte als zweites Windows, so ist hier Datum/Uhrzeit wieder falsch, bis ich es manuell korrigiere.
Das selbe ist bei mir ebenfalls, zwar etwas nervig jedesmal die Uhrzeit neu einzustellen (bei mir startet der PC jedesmal ins BIOS), aber es soll halt so sein.
 
madmax2010 schrieb:
Meinungen in Ehren, aber ich habe hier notebooks die teils 10+ auf einem stapel lagen und deren akkus noch funktionieren. Eben so habe ich hierakkus die im regal lagenund nach 10 jahren herum liegen defekt sind.

Wir haben Laptops von HP mit nichtwechselbarem Akku, da war der Akku nach <1Jahr kaputt (bei allen, die aber auch alle nur herumlagen und nicht genutzt wurden). Und dann habe ich 12 Jahre alte Laptops mit wechselbarem Akku, da ist der Akku noch in Ordnung; die haengen aber regelmaessig (meist sogar dauernd) am Strom.

Die zellen altern. Ja, sie leben bei perfekter ladung ein bisschen laenger, aber am ende ist der unterschied kaum relevant.

Ich finde den Unterschied zwischen <1Jahr und 12+ Jahre schon relevant.

Mein Eindruck ist (aus dem erlebten, und aus dem, was ich von Leuten gehoert habe, die sich auskennen), dass Tiefentladung fuer die Akkus toedlich ist. Und das gilt auch, wenn die Tiefentladung einfach nur durch Herumliegen passiert. Inwieweit ein ausgeschaltener Laptop tatsaechlich die Entladung ueber die Selbstentladung hinaus erhoeht, weiss ich nicht.
 
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