Wissenswertes über HiFi und Audio

ich bin zwar kein analogverteidiger, aber ich habe mal einen interessanten artikel bzgl hörbaren frequenzen gelesen. darin ging es darum, dass zwar bei ca 20kHz schluss ist mim hören, aber auch weit darüberliegende frequenzen noch wargenommen werden konnten. bei dem versuch wurde den testpersonen ein sample mit vielen verschiedenen frequenzen vorgespielt. alle personen konnten dieses von dem gleichen sample, bei dem aber die frequenzen über 20kHz abgeschnitten waren, unterscheiden.
erklärt wurde das damit, dass am lautsprecher durch interferenz und andere erscheinungen die hörbaren frequenzen leicht moduliert wurden und sich somit unterscheiden lassen.

just my 2 cents...
 
Ja, ist korrekt. Das sind sogenannte Intermodulationsverzerrungen (sind aber was ganz anderes als Aliasing, nicht verwechseln). Trotzdem ist für uns bei 20kHz Schluss.

Es handelt sich dabei um einen Fehler in der Wiedergabekette, Instrumente kennen keine intermodualtionsverzerrungen, in einem Konzert werden wir also niemals Töne oberhalb von 20kHz wahrnehmen können.

Dazu ein PDF: Hören über 20kHz (0,2MB). Möglicherweise ist das der Artikel den Du meinst.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Noch eine kleine Ergänzung zu Stecker:

Vorallem im PA Bereich eingesetzt (und dort nicht gerade selten):
Neutrik Speakon Stecker. Gibts in 2 und Vierpoliger Version und hat einen sehr geringen Übergangswiederstand und ist für hohe Leistungen (>1KW) geeignet.
Alledings sind die Orginal Neutrik-Stecker nicht gerade billig. Es gibt allerdings seit einiger Zeit Billigimmitate z.B. von Pollin.

2.
Dagegen der Rotel-Verstärker. 450W Leistungsaufnahme, 50% davon sind 225W, geteilt durch 5 macht 45W/Kanal. Nanu? Plötzlich mehr. (Auch die Angabe von Rotel ist also etwas geschönt, bei 75W/Kanal hätten wir einen Wirkungsgrad von 83%->utopisch)[\b]


Bei AB-Verstärkern ja, aber z.B. Class-T schaffen bis zu 92% Wirkungsgrad.

mfg
Capt.Iglo
 
CaptainIglo schrieb:
1. Noch eine kleine Ergänzung zu Stecker:

Vorallem im PA Bereich eingesetzt (und dort nicht gerade selten):
Neutrik Speakon Stecker.

Natürlich, wie konnte ich die nur vergessen. Wahrscheinlich, weil die sich im Consumerbereich immer noch nicht durchgesetzt haben. Leider. Ich vermute, weil sie nicht so fesch wie vergoldete Bananas aussehen :D
Weiterer Vorteil der Stecker: sehr hohe Betriebssicherheit. Wem schon mal die blanken Enden des Kabels bei eingeschalteter Endstufe aneinandergeraten sind weiß wovon ich rede.

CaptainIglo schrieb:
Bei AB-Verstärkern ja, aber z.B. Class-T schaffen bis zu 92% Wirkungsgrad.

Class T hör ich heute zum ersten Mal. Habe mal Google durchsucht, aber nichts über die Funktionsweise gefunden, nur, dass sie wohl vor allem im Car-Hifi-Bereich eingesetzt werden.
Ich kenne Class A (niedrigste Verzerrungen, ca. 30% Wirkungsgrad), Class B (sehr hohe (Übernahme)-Verzerrungen, nicht HiFi-tauglich, ca. 60% Wirkungsgrad), Class AB (Mischung aus beidem, niedrige Verzerrungen, 50-60% Wirkungsgrad), Class C (katastrophale Verzerrungen, Anwendung im HF-Bereich, Wirkungsgrad ?), Class D (Schaltverstärker, Verzerrungen ?, Wirkungsgrad bis zu 90%).
Wenn Du da etwas drüber hast, immer her damit.

Oder ist es einfach nur Class D mit nem Schaltnetzteil? Das würde die Beschränkung auf den Car-HiFi-Bereich zumindest ansatzweise erklären.

Gruß
Morgoth
 
Morgoth schrieb:
Natürlich, wie konnte ich die nur vergessen. Wahrscheinlich, weil die sich im Consumerbereich immer noch nicht durchgesetzt haben. Leider. Ich vermute, weil sie nicht so fesch wie vergoldete Bananas aussehen :D
Weiterer Vorteil der Stecker: sehr hohe Betriebssicherheit. Wem schon mal die blanken Enden des Kabels bei eingeschalteter Endstufe aneinandergeraten sind weiß wovon ich rede.



Class T hör ich heute zum ersten Mal. Habe mal Google durchsucht, aber nichts über die Funktionsweise gefunden, nur, dass sie wohl vor allem im Car-Hifi-Bereich eingesetzt werden.
Ich kenne Class A (niedrigste Verzerrungen, ca. 30% Wirkungsgrad), Class B (sehr hohe (Übernahme)-Verzerrungen, nicht HiFi-tauglich, ca. 60% Wirkungsgrad), Class AB (Mischung aus beidem, niedrige Verzerrungen, 50-60% Wirkungsgrad), Class C (katastrophale Verzerrungen, Anwendung im HF-Bereich, Wirkungsgrad ?), Class D (Schaltverstärker, Verzerrungen ?, Wirkungsgrad bis zu 90%).
Wenn Du da etwas drüber hast, immer her damit.

Oder ist es einfach nur Class D mit nem Schaltnetzteil? Das würde die Beschränkung auf den Car-HiFi-Bereich zumindest ansatzweise erklären.

Gruß
Morgoth

1. Noch ein Vorteil (welchen du eh schon angedeutet hast): Problemloses Ein-/Ausstecken unter Betrieb. Also ohne das grauenhafte Knacksen oder Schleifen wie bei Klinken/Chinch.
Und ich währe auch dafür, das die sich im Consumerbereich durchsetzten, denn dann würden die Orginale vielleicht mal billiger. Bei meiner eigenen (selbstgebauten) Anlage hab ich nur SpeakOn verwendet.

2. Ist auch recht selten, da sie ersten eine hohe Schwingneugung haben und zweitens SEHR leicht durchbrennen. Im Prinzip sind das Digitale Verstärker, welche das Eingangssignal digitalisieren und dann digital verstärkt Wiedergeben. Ich kenne nur eine Firma die Class-T IC`s herstellt und deren IC`s sind sehr schwer zu bekommen:
http://www.tripath.com/audio.htm
Vom TA2022 (2x 100W 1% THD+N bzw. 2x90W 0,1%THD+N) hab ich hier noch einen vor mir liegen. Ist eine SEHR heikle Schaltung, aber wenn sie mal funktioniert ein Traum. Bringt z.B. an 8 und 4 Ohm die volle Leistung aufgrund seines digitalen Innenlebens.

mfg
Capt.Iglo

P.S.: Wie ich die Zeilen oben schrieb ist mir Ein-/Aufgefallen das du THD(+N) (= Total Harmonic Distortion + Noise) o.ä. noch nicht erklärt hast. Willst das auch noch in dein glossar aufnehemn oder darf ich mich da ein wenig austoben ;)?
 
CaptainIglo schrieb:
2. Ist auch recht selten, da sie ersten eine hohe Schwingneugung haben und zweitens SEHR leicht durchbrennen. Im Prinzip sind das Digitale Verstärker, welche das Eingangssignal digitalisieren und dann digital verstärkt Wiedergeben. Ich kenne nur eine Firma die Class-T IC`s herstellt und deren IC`s sind sehr schwer zu bekommen:
http://www.tripath.com/audio.htm
Vom TA2022 (2x 100W 1% THD+N bzw. 2x90W 0,1%THD+N) hab ich hier noch einen vor mir liegen. Ist eine SEHR heikle Schaltung, aber wenn sie mal funktioniert ein Traum. Bringt z.B. an 8 und 4 Ohm die volle Leistung aufgrund seines digitalen Innenlebens.

Hab ichs mir doch gedacht. Genauso ein Schmu wie Class AA o. Class H/H+ von Technics. Da wird ein vorhandenes Schaltungsdesign genommen, ein wenig dran rumgedoktert damit niemand einem was kann, das ganze nennt man dann Class XYZ und hängt ein ® dahinter.
Class T ist nur ein aufgebohrtes Class D Design, mit einem "®" dahinter. Das "T" lässt sich wohl mit dem Firmennamen erklären.


CaptainIglo schrieb:
P.S.: Wie ich die Zeilen oben schrieb ist mir Ein-/Aufgefallen das du THD(+N) (= Total Harmonic Distortion + Noise) o.ä. noch nicht erklärt hast. Willst das auch noch in dein glossar aufnehemn oder darf ich mich da ein wenig austoben ;)?

Gerne. Kann nicht schaden, steht schließlich in jeder Beschreibung eines Gerätes und niemand weiß damit was anzufangen, nur, das weniger meist besser ist (außer, der Hersteller behauptet, dass sein THD besser ist als der aller anderen und sowieso...)

Gruß
Morgoth
 
Weil Fragen dazu auch immer wieder gestellt werden:

10.) Aufstellen der Lautsprecher - Schritt für Schritt

1. Stand- oder Kompaktlautsprecher

Als grundsätzliche Regel gilt: der Hochtöner gehört auf Ohrhöhe (im Sitzen). Denn dieser bündelt den Schall sehr stark, sitzt man weit außerhalb der Achse verliert man einiges an Höhen, der Klang wird dumpf und weniger detailliert.
Also: Kompakte gehören auf Ständer! Oder wenigstens ins Regal, obwohl sie da nicht so gut aufgehoben sind.

2. Sicherer Stand

Hier wurde es schon diskutiert, aber jetzt nochmal in kompakter Form:

Schrecklich, sowohl für den Hörer als auch für die Nachbarn, ist ein schwingender Boden. Das gilt es also zu verhindern. Dabei gibt es zwei Ansichten: etwas weiches (halbe Tennisbälle) oder etwas hartes spitzes (Spikes) drunter.
Dabei gilt das Prinzip: probieren geht über studieren, je nachdem was man als angenehmer empfindet, was der Nachbar dazu meint und wie die Frau reagiert, wenn man das schöne Parkett mit Spikes vermackelt.
Die beste Variante ist, die Schwingungen im Keim zu unterdrücken, und das geht nur über Masse. Man stellt die Boxen per Spikes auf einen massiven, schweren Betonblock, und diesen weich gelagert auf den Fußboden. Da schwingt garantiert nichts, außer die heimische Frau (ja, die mal wieder) ihr Nudelholz, denn schöne Betonblöcke gibt es nicht oft.

3.) Die Geometrie

Um die Geometrie der Aufstellung zu verstehen, muss man erstmal verstehen, wie wir eigentlich hören.
Wir orten ein Geräusch nach der ersten ansteigenden Flanke des eintreffenden Signals. Aus diesem wird die Laufzeitdifferenz zwischen den beiden Ohren berechnet und dadurch der Winkel ermittelt, aus welchem das Geräusch kommt. Trifft der Schall erst auf das linke, dann auf das rechte Ohr, muss das Geräusch also irgendwo von links kommen.
Die hinten/vorne Ortung geschieht über die Form unserer Ohrmuscheln, durch die unterschiedlichen Reflexionen können wir feststellen, ob das Geräusch vor oder hinter uns erzeugt wurde. Diese Eigenschaft machen sich viele Soundalgorithmen zu nutze, um aus 2 Lautsprechern ein Pseudo-Surround-Erlebnis zu erzeugen.

Wichtig ist auch der Umgebungsschall (Diffusschall). Den können wir nicht orten, weil sich keine steilen, eindeutigen Flanken herausbilden. Es ist so eine Art Hintergrundrauschen, und in vielen Filmen wird sich das zu nutze gemacht.

a) Stereo

Um also bei Stereo eine klare Ortung wie beim Original zu erhalten, muss der Abstand des Hörers zu beiden Lautsprechern gleich sein. Aus dieser Überlegung heraus entstand das Stereo-Dreieck. Dabei handelt es sich um ein gleichschenkliges Dreieck, mit den Lautsprechern an den Ecken der Basis und dem Hörer an der Spitze.
Es gibt einige, die behaupten, es müsste ein gleichseitiges Dreieck sein. Das ist nicht grundsätzlich falsch, aber auch übertrieben, weil viel zu selten realisierbar. Die Lautsprecher sollten aber weder zu dicht noch zu weit auseinanderstehen. Zu dicht, dann leidet die Ortung (zu geringe Laufzeitunterschiede, obwohl das Ohr eine sehr feine Auflösung besitzt), zu weit auseinander und in der Mitte entsteht ein Klangloch.
Die Breite der Basis sollte zwischen dem 0,8 und dem 1,2fachen der Höhe des Dreiecks - also des Sitzabstandes - liegen, dann ist man meist auf der sicheren Seite.
Der Sitzabstand selber ist auch mit Bedacht zu wählen. Sitzt man zu nah vor den Lautsprechern, kann das zu tonalen Verfälschungen führen (weil die Schallwellen noch nicht kohärent sind, die Überlagerung von Hoch-, Mittel- und Tiefton ist noch nicht so wie sie sein sollte), sitzt man zu weit weg, kann das Ohr nicht mehr zwischen Diffusschall (der von den Wänden reflektiert wird) und dem Direktschall (von den Lautsprechern) unterscheiden, die Ortung leidet.
Ohne aufwändige Messungen ist das aber nicht genau festzustellen, man kann es nur ausprobieren. 2-3m ist ein gesunder Abstand, mit dem man anfangen kann zu experimentieren.

b) Erweiterung auf Surround

Das Stereodreieck steht, jetzt kommen noch 4 Lautsprecher hinzu.

Der Center:
dessen Aufgabe ist nicht nur, die Sprache im Film wiederzugeben, sondern auch die Stereobasis zu stabilisieren (falls ein Klangloch vorhanden ist, kann ein Center Wunder wirken). Idealerweise sollte er ein wenig hinter der Stereobasis stehen, damit alle drei Frontlautsprecher den gleichen Abstand zur Hörposition haben. Das ist meistens nicht möglich, er steht oft ein zu weit vorne. Dafür kann man in guten Receivern eine Zeitverzögerung einstellen.

Die Rear/Surround-Lautsprecher:
hier scheiden sich die Geister. Die einen meinen, die Rear müssten seitlich von der Hörposition angebracht werden, die anderen meinen, sie müssten hinter der Hörposition positioniert sein. Um die richtige Entscheidung zu treffen muss man zwischen zwei verschiedenen Arten von Surround-Lautsprechern unterscheiden:
Direkt- und Dipolstrahler. Direktstrahler sind konventionelle Lautsprecher, die nur nach vorne abstrahlen.
Dipolstrahler haben vorne und hinten Chassis, so ergibt sich eine achtförmige Abstrahlcharakteristik.
Diese Dipole werden seitlich der Hörposition montiert, mit den Membranen nach vorne und nach hinten gerichtet. Der Effekt ist, dass nur Diffusschall beim Hörer ankommt, und zwar von hinten und von vorne, das wird in Filmen für Umgebungsgeräusche (z. B. Regen) genutzt, um dem Ohr vorzugaukeln, dass man mittendrin in der Szene steckt.
Mit Direktstrahlern ist das nicht möglich. Natürlich kann man sie genauso wie die Dipole aufstellen, allerdings gibt es dann Diffusschall nur von vorne oder von hinten. Der Effekt ist also nicht wie gewollt.
Direktstrahler werden deshalb hinter der Hörposition angeordnet, am besten mit dem gleichen Abstand wie die Frontlautsprecher. Der Vorteil an dieser Aufstellung ist, dass nun Klangeffekte (z. B. Schüsse oder Schritte), die hinter einem passieren, klar geortet werden können. Das ist mit Dipolen nicht möglich, ein Mittendrin-Effekt wie bei diesen ist dann jedoch nicht vorhanden.
Wie man sieht, haben beide Varianten Vor- und Nachteile. Hier schlägt nun die Stunde der 6.1, 7.1 oder noch höherer Systeme. Hier kann man seitlich der Hörposition Dipole einsetzen. Um eine klare Vorne/Hinten-Ortung zu erzeugen, werden bei 6.1 ein Back Center, bei 7.1 zwei Rear Surround hinter der Hörposition aufgestellt. Beim kommenden 8.1 hat man dann hinten zusätzlich noch einen Center, also 3 Front, 3 Rear und 2 seitliche Lautsprecher. So erhält man eine gute Kombination aus guter Ortung und Diffusschall.

Der Subwoofer:
eine sich hartnäckig haltende Meinung ist: den Sub darf man überall hinstellen. Das ist falsch.
Dabei gilt eine besondere Beachtung der Raummoden, die dafür verantwortlich sind, dass der Bas dröhnt.
Raummoden sind stehende Wellen. Sie entstehen bei ganzzahligen Vielfachen der halben Wellenlänge durch Reflexionen an den Raumwänden.
Bei einem rechteckigen Raum gibt es also 4 mögliche Raumrichtungen, in denen Moden entstehen können: in der Länge, in der Höhe, in der Breite und die beiden Diagonalen (die sind ja gleich lang). Die Diagonalen und die Länge sind dabei am problematischsten.
Die Formel um die Frequenzen zu berechnen:
Code:
f=N*c/(2*d)
Dabei ist N die Ordnung der Mode, beginnend mit 1; Moden höherer Ordnung (N>2) sind für einen Subwoofer unwichtig und werden durch Sofas oder ähnlichem gut gedämpft. c ist die Schallgeschwindigkeit, die man mit 340m/s ansetzen kann, d ist die Länge, für die die Mode zu berechnen ist.
Ein Beispiel: bei einer Raumlänge von 3m gibt es eine Mode bei der Frequenz:
Code:
f=1*340/(3*2)=56,6Hz
Das liegt mitten im Übertragungsbereich des Subwoofers, die Mode der Diagonale liegt noch niedriger.

Doch jetzt kommt der Trick: diese Raummoden entstehen nur vollständig, wenn die Welle sich komplett zwischen den Wänden aufbauen kann. Stellt man den Subwoofer also an die Wand oder noch schlimmer in die Raumecke, regt man die Raummode also ideal an. Konsequenz: man stellt den Subwoofer leicht in den Raum versetzt, so wird die Mode zwar immer noch angeregt, aber eben nicht mehr so stark.
Die Profis machen das ganz anders: sie bauen sogenannte Double Bass Arrays. Dabei werden an die Front und die Rückwand jeweils 4 Subwoofer gehängt. Die hinteren werden dann leicht zeitversetzt und mit umgekehrter Polarität angesteuert. Die 4 Frontsubwoofer erzeugen durch ihre spezielle Positionierung eine ebene Welle (ein einzelner Subwoofer erzeugt eine Kugelwelle), die sich durch den Raum bis auf die andere Seite fortpflanzt und dort von den baugleichen Subwoofern kompensiert wird. Die Raummoden haben also keine Möglichkeit zu entstehen. Leider ist diese Lösung sehr aufwändig und für Privatanwender nur schwer zu realisieren.

Hat man Probleme mit Raummoden, können sogenannte Helmholtzresonatoren helfen. Die werden auf die Raummode abgestimmt, rauben dieser Energie und wandeln sie in Wärme um. Lange nicht so gut wie ein Bass Array, aber leichter zu realisieren. Bauanleitungen dazu gibt es jede Menge im Internet.

4.) Wandaufstellung o. doch lieber freistehend?

Bei 90% aller auf dem Markt befindlichen Lautsprechern gilt ganz klar: weit weg von der Wand.
Die meisten Lautsprecher sind so abgestimmt, stellt man sie an die Wand, verändert sich ihre tonale Abstimmung massiv.
Das betrifft vor allem den Bassbereich: dort tritt der sogenannte "baffle step" auf, der bei freistehenden Lautsprechern dafür sorgt, dass der Bass leiser spielt als der Rest. Der nach vorne abgestrahlte Schalldruck steigt bis ca. 500Hz (je nach Breite des Lautsprechers) um bis zu 6dB an. Dieser Anstieg wird korrigiert, indem der Mittel- und Hochtonbereich per Frequenzweiche um eben diesen Wert abgesenkt wird. Man verschenkt dadurch zwar eine Menge Schalldruck, aber der Lautsprecher klingt freistehend neutral.
Stellt man diese Lautsprecher nun an die Wand, tritt der "baffle step" nicht mehr auf, und plötzlich spielt der Tieftonbereich um bis zu 3dB lauter, bei Eckaufstellung sogar um bis zu 6dB!. Unpräziser wird er dadurch aber nur wenig, da spielen die oben angesprochenen Raummoden eine viel größere Rolle, die natürlich auch besser angeregt werden, wenn der Lautsprecher nahe an einer Wand steht.
Der Bass spielt also einfach nur lauter, aber das stört die Gesamtabstimmung natürlich ungemein. Kleine, bassschwache Lautsprecher kann man allerdings durch vorsichtiges Heranrücken an die Wand zu etwas mehr Fülle verhelfen. Die Betonung liegt dabei auf "vorsichtig" und "etwas", also nicht gleich ganz an die Wand stellen.
Eine kleine Besonderheit stellen Boxen dar, die ihr Bassreflexrohr im Rücken haben. Dessen Länge und Durchmesser sind exakt bestimmt, stellt man die jetzt ganz an die Wand o. ein paar Zentimeter davor verändert sich die Gehäuseabstimmung mit unbekannten Folgen. Manche Hersteller legen zu diesem Zweck Schaumstoffzylinder den Lautsprechern bei, die der Anwender zur Not in die Rohre hineinstopfen kann. So soll die eigentliche Abstimmung wiederhergestellt werden, ist aber auch nur eine Nachbesserung und kein Allheilmittel.
Weiterhin gibt es noch Flächenstrahler (z. B. Elektrostaten), die als Dipole arbeiten, also nach hinten offen sind. Ganz einfache Regel: weit weg von der Wand, da gehören die nicht hin. Ansonsten wären die Folgen Auslöschungen von ganzen Frequenzbändern, abhängig von der Sitzposition.

Die restlichen 10% Lautsprecher sind extra für wandnahen Einsatz konzipiert, z. B. die Canton Ergo F o. sogar für den In-Wand-Betrieb wie die Meridian DSP420.

Eine Todsünde sollte man niemals begehen: die Lautsprecher seitlich direkt an die Wand stellen. Das ergibt Frühreflexionen im Mittelton- und unteren Hochtonbereich. Stimmen werden verfälscht und die Ortung leidet. Also, wenn schon parallel zur Wand, dann doch bitte weit genug entfernt.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet: (Manches gestrichen weil überflüssig, anderes hinzugefügt weil wichtig)
Glaube nicht, dass ich dir jetzt erklären muss, dass von vielen Herstellern auch bei Verwendung von Direktstralern die Aufstellung neben und knapp hinter der Sitzposition mit aufeinander gerichteten Lautsprechern empfohlen wird. Unter anderem wird in erster Linie dieser Aufbau von Teufel und Yamaha vorgeschlagen.
Erscheint mir aus rein praktischer Sicht für ein Heimkino auch logisch, da sich die Vorteile sofort zeigen sobald ich mehr als nur einen Hörer habe.
Übrigens hast du nicht erwähnt wie wichtig die Wände (besser gesagt die Abstände zu ihnen) bei den Dipolen sind. Bei etwas seitlich, oder sogar diagonal in den Raum gestellten Systemen (wie bei mir) ist es fast unmöglich Rear-Lautsprecher mit Dipol-Prinzip nur annähernd sinnvoll einzusetzen. Erst recht wenn das ganze nicht auf ner optimalen Diagonale liegt (wie in den meisten Fällen). Aber wie gesagt, rein praktisch gesehen...

Interessant auch noch die Frage: Müssen Lautsprecher in einer Stereoaufstellung bzw. die Front Speaker auf mich gerichtet sein oder parallel zur Ausrichtung des Centers stehen? Auch hier wittere ich wieder gröbere Unterschiede zwischen der Theorie und dem optimalen Ergebnis in der Praxis.

Ein weiterer Punkt der bei der Aufstellung immer wieder gefragt wird, sind die Kabel. Besser gesagt wie sich die Verhältnisse der Längen bei Front/Rear usw. auswirken. Auch ob man vielleicht bei größeren Entfernungen der hinteren Lautsprecher vielleicht einen größeren Querschnitt wählen sollte, oder ob das den Klang verfälscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
DvP schrieb:
Glaube nicht, dass ich dir jetzt erklären muss, dass von vielen Herstellern auch bei Verwendung von Direktstralern die Aufstellung neben und knapp hinter der Sitzposition mit aufeinander gerichteten Lautsprechern empfohlen wird. Unter anderem wird in erster Linie dieser Aufbau von Teufel und Yamaha vorgeschlagen.

Man kann Direktstrahler neben oder knapp hinter der Sitzposition aufbauen, also wie Dipole, nur hat man eben nicht diesen ausgeprägten Effekt. Auf keinen Fall sollte man aber die Lautsprecher in dem Fall auf die Hörposition ausrichten.
Ich hätte vielleicht schreiben sollen, dass diese Aufstellung einen Kompromiss darstellt, wenn man keine Dipole zur Verfügung hat.
Wer will, kann mal probieren, die Lautsprecher gegen die Decke zu richten, das könnte was bringen. Habe ich aber noch nie getestet.

DvP schrieb:
Erscheint mir aus rein praktischer Sicht für ein Heimkino auch logisch, da sich die Vorteile sofort zeigen sobald ich mehr als nur einen Hörer habe.

Die aktuellen Heimkinosysteme sind nicht für viele Hörer gedacht, da muss man sehr viel mehr investieren, um so etwas zu realisieren. Der Sweet Spot, da wo es am besten klingt, ist sehr klein.

DvP schrieb:
Übrigens hast du nicht erwähnt wie wichtig die Wände (besser gesagt die Abstände dazu) bei den Dipolen sind. In diagonal in den Raum gestellten Systemen (wie bei mir) ist es fast unmöglich Rear-Lautsprecher mit Dipol-Prinzip nur annähernd sinnvoll einzusetzen.

Du meinst, dass die Dipole an die Wände gehören? Muss nicht, deren Abstrahlcharakteristik wird dadurch sogar eher verfälscht und durch Frühreflexionen kommt ein nicht unerheblicher Anteil an Direktschall beim Hörer an.

[/QUOTE=DvP]Interessant auch noch die Frage: Müssen Lautsprecher in einer Stereoaufstellung bzw. die Front Speaker auf mich gerichtet sein oder parallel zur Ausrichtung des Centers stehen? Auch hier wittere ich wieder gröbere Unterschiede zwischen der Theorie und dem optimalen Ergebnis in der Praxis.[/QUOTE]

Sie sollten eigentlich direkt auf den Hörer ausgerichtet sein. Manche Hörer empfinden es allerdings als angenehmer, die Lautsprecher parallel aufzustellen, weil dadurch weniger Höhenanteil beim Hörer eintrifft. Allerdings passen die dann tonal nicht mehr zum Center. Inwiefern das einen stört bzw. überhaupt einen Einfluss hat, sollte jeder für sich selber testen.

Gruß
Morgoth
 
Morgoth schrieb:
1. Stand- oder Kompaktlautsprecher
...
2. Sicherer Stand
...
3.) Die Geometrie
...
a) Stereo
...
b) Erweiterung auf Surround
...

Gruß
Morgoth

Vielleicht hättest Du in Deinem Bericht noch auf die Aufstellung im Verhältnis zur Wand eingehen können/sollen. Es ergeben sich z.B. große Unterschiede in der Aufstellung von geschlossenen Boxen, Bassreflexboxen mir rückwärtiger Öffnung oder Flächenstrahlern.

bye, Thomas
 
Nun komme ich mal zu meiner lang versprochenen Erklärung zum THD+N. Hab den Thread schon fast vergessen ;).

Grundelgent zum Namen:
THD+N steht für Total Harmonic Distortion plus Noise was zu gut deutsch Komplette Harmonische Verstimmung und Rauschen heißt.
Ein eher gebräuchlicher deutscher Name ist Klirrfaktor.

Der Klirrfaktor ist ein Maß für die nichtlineare Verzerrung eines Verstärkers. Dieser sollte möglichst gering sein, da dann ein möglichst lineare und unverzerrtere Verstärkung vorliegt.

Das verzerrte Signal entsteht durch Überlagerung des Grundsignales mit dessen harmonischen Oberschwingungen (=ganzzahliges Vielfaches der Grundschwingung).

Klirrfaktor_2.gif

Dieses Bild zeigt die unverzerrte Schwingung (rot) mit ein paar harmonischen Oberschwingungen.

Überlagert man nun diese, was ja der Fall ist entsteht folgendes Signal (blau):
Klirrfaktor_3.gif

Je näher das blaue Signal (verzerrt) am roten Signal (unverzerrt) ist, desto niedriger ist der Klirrfaktor und dest besser und natürlicher der Klang.

Zur Messung gibt es zwei Möglichkeiten:

Zum ersten die Messung nur des THD:
Hierbei wir mittels eines Spektrumanalyzers (Messgerät was die Signalstärken in den jeweiligen Frequenzen misst) die Amplituden der Grundwelle und der Oberwellen gemessen und dann mit folgender Gleichung der THD berechnet:

Code:
THD = Wurzel( (Ao1^2+Ao2^2+Ao3^2+Ao4^2) / (Ag^2 + Ao1^2+Ao2^2+Ao3^2+Ao4^2) )

Ao   ...Oberwellen
Ag   ...Grundwelle

Die zweite Methode zur Messung des THD+N:
Hierbei werden spezielle Messgerät mit verstellbaren Steilkantfiltern benötigt, welche das Grundsignal herausfiltern können. Dabei wird zuerst das Messgerät auf die Amplitude der Grundwelle kalibriert. Danach wird das Filter genau auf das Grundsignal eingestellt. Der dann übrig gebliebene Rest zeigt das Messgerät an. Dabei handelt es sich direkt um den THD+N in % und eine Rechnung entfällt in dem Fall, der THD+N ist allerdings immer Höher als der reine THD.

Um ein Gerät als HiFi verkaufen zu können, muss der THD+N unter 1% liegen, doch 1% ist nicht gleich 1%.
Bestehen die verzerrenden Oberschwingungen größtenteils aus den geradzahligen Oberschwingungen sind dies kaum wahrnehmbar. Sind es aber hauptsächlich die Ungeradzahligen so sind dies wahrnehmbar.
Gute Geräte liegen meist bei <0.1% THD+N. Mit HighEndbauteilen (z.B. Class T Verstärker-IC`s) sind auch 0.01% errichbar, wobei das schon lange nicht mehr wahrnembar ist.
 
Und jetzt noch so eine schöne Erklärung (die ich eh nicht völlig verstanden habe) für Home Cinema :D

Wie soll ich Freistehende Boxen NICHT an die Wand stellen? Ich kann die Geräte doch nicht mitten im Raum hinstellen...

Stolperfaktor = sehr hoch

/ajk
 
Zuletzt bearbeitet:
/ajk schrieb:
Und jetzt noch so eine schöne Erklärung (die ich eh nicht völlig verstanden habe) für Home Cinema :D

Wie soll ich Freistehende Boxen NICHT an die Wand stellen? Ich kann die Geräte doch nicht mitten im Raum hinstellen...

Stolperfaktor = sehr hoch

/ajk
Du mußt Dir den optimalen Abstand suchen , damit deine Boxen optimal klingen . Kleine Boxen werden oft wandnah aufgestellt, damit mehr Volumen in die kommt . Große Boxen werden meistens mehr in den Raum gestellt. Du mußt das aber bei Deinen Boxen ausprobieren. Da kommst nicht drum rum. Du wirst feststellen , was es für Unterschiede gibt.Mal löst sich die Musik gut von den Boxen und du hast einen unheimlichen Raum in der Musik und mal klingt sie " eingeschlossen ".
 
Mir wurde heute eine Mail mit Kommentar zu den Leistungsangaben von Verstärkern, leider ohne Namensangabe. Wenn sich der Absender nochmal bei mir melden könnte, dann werde ich ihm erklären, warum seine Gedanken zwar grundsätzlich richtig sind, bei der Betrachtung aber keine Rolle spielen.

Danke.

Gruß
Morgoth
 
@ Morgoth

Was ist die optimale Position für einen Subwoofer mit Dowfire- oder Frontfireprinzip bei einem Schreibtisch ? Daneben, drunter, Ecke ... ?

Gruß,

$t0Rm
 
Kennt sich denn einer mit diffusem sound aus.Also wenn der positive mit dem negativem Pol vertauscht wird.Dann arbeiten die Boxen ja "falschrum".Dadurch entsteht ein Klang den man nicht gut ordnen kann.Ich bin auf der Suche nach einem Audiostück, dass einmal einen Satz diffus sagt und dann normal.Hatte mal ne DVD, aber die finde ich nicht.Den in Liedern merkt man den Unterschied nicht so gut.
 
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