WLAN mit mehreren AP und Roaming

whiper

Lt. Junior Grade
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Da ich zuhause mit meinem 2.4GHz WLAN leider nicht alle Bereiche im Haus abdecke und ich bei Freunden die Erfahrung gemacht habe, dass mehrere AP mit derselben SSID auch kein wirkliches Roaming bedeuten, würde ich gerne eine WLAN Controller based Lösung installieren.
Bei uns im Büro sind dazu Komponenten von Cisco installiert, die zwar immer für Optimalen WLAN-Empfang sorgen, aber für den Heimgebrauch etwas zu teuer sind.
Ich bin bei meiner Suche auf Komponenten von LevelOne gestoßen, die einigermaßen bezahlbar sind:
LevelOne WAC-2000 Wireless LAN-Controller
LevelOne WAP-8122, Access Point

Hat damit jemand Erfahrungen?
 
Hi,

würde auch eine Lösung von Ubiquiti empfehlen, alle anderen Lösungen sind meist teuer.

Wobei natürlich die Frage ist, was du genau vom Roaming erwartest und warum du das zuhause überhaupt brauchst.

VG,
Mad
 
Kann die Ubiquiti UniFis auch nur wärmstens empfehlen. Haben schon ca. 300 Stück mit unserer Firma verbaut, laufen problemlos.
CloudKey und evtl. auch AmpliFi anschauen...

SG
Oliver
 
Das Feature ist deaktiviert, kann in der Controller-Software aber wieder aktiviert werden.
Bin selbst Unifi-User und hab mich gewundert, dass das Feature verschwunden ist und nun in den Einstellungen erst wieder reaktiviert werden muss.

handoff.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe aber gelesen, dass es mit den aktuellen Modellen von Unifi nicht funktioniert. Welche hast Du denn im Einsatz?
Ergänzung ()

Kann jemand was zu den TP-Link Auranet sagen, z.B. EAP225. Das scheint auch ohne Hardware-Controller auszukommen
 
Seamless Roaming ist nur dann notwendig, wenn man zB VoIP via WLAN betreibt.

Letztendlich entscheidet aber immer der Client selbst wann er wechselt und wann nicht. Auch ein WLAN-Controller ändert das nur bedingt. Sobald ein WLAN-Client zwei Access Points erkennt, meldet er sich zB explizit bei AP#1. Da kann nicht einfach AP#2 so ohne weiteres antworten, weil der Controller meint das wäre besser. Bei Ubiquitis ZeroHandoff Feature ist es beispielsweise so, dass die APs auf demselben Kanal funken und ein Client gewissermaßen nur einen AP sieht. Durch die Kanalüberlagerung kann es im Kanal aber sehr eng werden, wenn viele Clients unterwegs sind --> Übertragungsrate sinkt. Deswegen empfiehlt Ubiquiti selbst, diese Funktion nur dann zu nutzen, wenn es wirklich notwendig ist.

Für normales Home-Roaming reicht es im Allgemeinen, x APs mit derselben SSID/Verschlüsselung/Schlüssel einzusetzen. Beim Wechsel zwischen verschiedenen Herstellern kann der Wechsel aber schon bis zu 10 Sekunden dauern. Setzt man aber identische APs ein, die untereinander die Session-Keys austauschen - über Controller oder direkt - verringern sich die An- bzw. Abmeldezeiten beim Wechsel auf einen Bruchteil davon.

Die Frage ist also durchaus legitim: Warum meinst du, unbedingt seamless Roaming zu brauchen? Für's Surfen auf dem Tablet im Treppenhaus, ist ein WLAN-Controller wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
 
Hi,

Die Frage ist also durchaus legitim: Warum meinst du, unbedingt seamless Roaming zu brauchen? Für's Surfen auf dem Tablet im Treppenhaus, ist ein WLAN-Controller wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.

exakt das meine ich eben auch. Für den "Hausgebrauch" ist sowas in meinen Augen overkill.

VG,
Mad
 
:o Lest euch doch mal in dem Link von whiper durch, auf welcher Basis dieses Zero-Handoff-Roaming von Ubiqiti "funktioniert" hat. (Die letzten drei Absätze.) Ubiqiti hat dafür einfach alle APs einer ZH-Zelle auf dem selben Kanal arbeiten lassen (müssen)! Das widerspricht jeglichem vernünftigem WLAN-Design! Kein Wunder, dass die das rausgenommen und abgeschaltet haben, denn es ist für den Nutzer ein großkalibriger Schuss ins eigene Knie.

Ohne Roaming-Unterstützung entscheidet jeder Client selbst, ob er den AP wechselt. Wenn die APs vernünftig aufgestellt sind und der Client das Subnetz nicht wechseln muss, bemerkt man den Wechsel nicht. Zusätzlich kann man den Standard 802.11r einsetzen, sofern Client-WLAN-Treiber und APs den unterstützen. Zudem schaltet man normalerweise bei den supported und mandatory Rates die unteren Geschwindigkeitsstufen ab, um den Client schneller zum Wechsel auf den nächsten AP zu bewegen und man nicht ewig auf einem AP hängt, von dem man sich längst weiter weg bewegt hat. Die meisten Home-Lösungen bieten das aber leider nicht an.
 
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Deswegen empfiehlt Ubiquiti eben auch, ZeroHandoff ausschließlich zu aktivieren, wenn es technisch notwendig ist und dann auch nur im erforderlichen Bereich (also nicht pauschal alle APs). Wie gesagt, VoIP via WLAN ist so ein Fall. VoIP setzt hochstabile Verbindungen voraus. Schon wenige Paketverluste können dazu führen, dass ein Gespräch abbricht. Ein AP-Wechsel von im worst case ~10 Sekunden haut alles weg. Dafür ist dann das ZeroHandoff gedacht, weil gewissermaßen kein wirklicher Wechsel stattfindet.

Hier im Forum gibt es einige Nutzer, die ZH erfolgreich einsetzen und - laut eigenen Aussagen - auch keine größeren Einbußen bei der Geschwindigkeit feststellen konnten. Bei kleinen Setups mit einer Handvoll Clients ohne große Anforderungen an die Bandbreite (zB Smartphone) kann das also durchaus eine adäquate Lösung sein. Sobald man aber viele Clients hat oder aber Leistung braucht und zB ein NAS mit 5 TByte Daten befüllen will, sollte man dies doch tunlichst nicht über ein ZH-WLAN machen ;)
 
Raijin schrieb:
Sobald man aber viele Clients hat oder aber Leistung braucht und zB ein NAS mit 5 TByte Daten befüllen will, sollte man dies doch tunlichst nicht über ein ZH-WLAN machen ;)

Dafür ist wohl jedes WLAN Müll ^^ Das gute alte Kabel ersetzt da schlichtweg nichts ^^
 
Wenn der Wechsel zwischen zwei AP 10 Sekunden dauert, dann brauchst du aber auch kein ZeroHandoff, sondern eine Fehlersuche, denn das ist nicht normal. Fehlermöglichkeiten gibt es da einige (Muss der Client sich mit einem Subnetz-/Adresswechsel rumschlagen? [Kann z.B. passieren, wenn der Nutzer einfach zwei WLAN-Router zusammen steckt und zwar die gleiche SSID, aber nicht LAN-seitig alles ordentlich konfiguriert.] Dauert die Authentifizierung zu lange am 802.1x-Backend? Ist der Client Treiber buggy und erkennt die Deassoziation nicht?) Selbst wenn man zwischen unterschiedlichen Herstellern wechselt, sollte die Reassoziation in unter einer Sekunde fertig sein. Zumindest bei Windows 10 ist es mir aber aufgefallen, dass die Netzwerkerkennungsfunktion manchmal noch rödelt, obwohl man bereits verbunden ist und man schon Pakete hin- und herjagen kann.

Auch für VoIP braucht man kein ZeroHandoff, denn eine normale Reassoziation am Nachbar-AP im gleichen Segment ist ausreichend schnell. Das Gespräch darf ja auch nicht abreisen, wenn mal für eine halbe Sekunde der Kanal durch non802.11-Geräte blockiert wird.
Die Enterpriselösungen unterstützten VoIP auch primär durch einen Austausch der Schlüssel, um z.B. die Zeit für die Anfragen am RADIUS zu ersparen und/oder 802.11r und die Deaktivierung der unteren Raten. Bei Home-WPA2 ohne RADIUS fällt das entsprechend gar nicht ins Gewicht.
 
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Dummerweise bricht beim Wechsel der AP immer kurz die Verbindung weg, ausserdem ist der Client nicht mit dem besten AP verbunden.
Ich kenne das zur genüge. Selbe SSID, selber Key und der Client wechselt erst wenn die Verbindung fast weg ist oder nicht mehr richtig funktioniert.

Ich hätte gerne eine Lösung wo sich der Controller darum kümmert. Da hat sich bisher nur Sty_Stoned zu geäußert
Ergänzung ()

Gut beschrieben ist das ganze hier:

hometoys.com/article/2012/04/demystifying-wi-fi-roaming-what-you-need-to-know-to-avoid-costly-mistakes/1812/

Was ich gerne möchte ist "Wireless Network Virtualization". Damit sieht der Client immer nur einen AP und um das Roaming kümmert sich der Controller.
 
@Atkatla: Bis zu 10 Sekunden beim Wechsel sind ja auch der worst case. In der Regel geht das schneller, aber es kommt eben darauf an wie reibungslos die An- bzw. Abmeldung läuft.

@whiper: Wie gesagt, solche Systeme haben ihre eigenen Nachteile. Sei es der, dass alles APs auf demselben Kanal laufen und der Frequenzbereich dementsprechend überlaufen ist --> lahme Übertragungsraten, oder sei es der Preis.

Im übrigen hat sich nicht nur einer zu dem Thema geäußert. Ubiquitis ZH wurde mehrfach erwähnt, weil dort der Client eben nur einen AP sieht. Ich kann dir auch gerne Cisco-Equipment nennen. Vor einiger Zeit war ein Dienstleister bei mir in der Firma, der ein solches System für einen 5-stelligen Betrag angeboten hat (25 Mann Firma). Damit kannst du roamen bis du schwarz wirst - oder arm ;)
 
Ubiquitis ZH funktioniert mit aktueller Hardware nicht und ist auch keine Option.

Was ich möchte, das ist "Wireless Network Virtualization". Und zwar nicht mit teurer Cisco-Hardware, sondern z.b. mit LevelOne oder wie vorgeschlagen D-Link.

Beides mit aktivem WLAN-Controller der alle APs steuert.
Mit 3 APs schon für 500€ zu haben.

Alles andere funktioniert nunmal nicht optimal, s. hier hometoys.com/article/2012/04/demystifying-wi-fi-roaming-what-you-need-to-know-to-avoid-costly-mistakes/1812/
 
whiper schrieb:
Ich kenne das zur genüge. Selbe SSID, selber Key und der Client wechselt erst wenn die Verbindung fast weg ist oder nicht mehr richtig funktioniert.
Deswegen schaltet man bei den supported und mandatory Rates die unteren Geschwindigkeitsstufen ab, um den Client schneller zum Wechsel auf den nächsten AP zu bewegen und man nicht ewig auf einem AP hängt, von dem man sich längst weiter weg bewegt hat. Das ist eine Sache zwischen Clienttreiber und AP. Beim AP muss man dies einstellen können, ein Controller ist in diesem Punkt nicht ausschlaggebend. Denn selbst wenn ein Controller den AP anweist, dem Client einen Befehl zu Deassoziation zu schicken, kann es sein, dass der Client sich dann am gleichen AP wieder reassoziiert.

zur "Wireless Network Virtualization" in deinem Link:

Die Beschreibung in deinem Link ist auffällig untechnisch abstrakt. Der Inhalt von dem Link läst sich so zusammen fassen: da selbst bei Controller-Lösungen der Client stets über die Wechsel entscheidet, sollen einfach alle APs als ein AP erscheinen, damit gar kein Roaming notwendig wird.
"In this scenario, the controller actively monitors and “listens” to all APs on the network, selecting the best one for transmitting data to the client." Das macht aber jede ordentliche Controller-Lösung und hilft beim Problem des Roamings auch nicht weiter.

Es werden dann in dem Link die Luxul Xen-APs angepriesen, die das Roaming-Problem dadurch lösen soll, dass ein AP die Arbeit von vier APs erledigen soll indem er einen größeren Bereich abdeckt und damit gar kein Roaming notwendig sein soll. Dies nennen sie "Wireless Network Virtualization". Klingt zwar toll, aber bei genauerem Hinsehen wird gar nichts virtualisiert. Mal auf die Seite des Herstellers geschaut: https://luxul.com/faqs/wireless-access-points (zweiter FAQ-Punkt).

Der "Zauber" besteht darin, dass die einfach mit 10mal soviel Sendeleistung senden und damit ein größeres Gebiet abdecken wollen. Hat auch nix mit Controller zu tun und ist auch nicht erlaubt und erzeugt noch mehr Probleme. Und es ist schwachsinnig. Wenn ich bei einem AP die Sendeleistung massiv erhöhe, dann hört mein Client den AP vielleicht auch noch ein paar Strassen weiter, aber der AP hört noch lange meinen Client nicht, denn dessen Sendeleistung wird ja nicht erhöht.
In der FAQ sagen sie dazu "Luxul Xen Access Points incorporate a bi-directional signal boosting capability, which means not only is the outgoing signal enhanced, but the incoming signal from client devices as well." Das einkommende Signal hat aber dort dann schon ein wahnsinig schlechtes Signal-Rausch-Verhalten, und wenn ich das verstärke wird das Rauschen ebenfalls mitverstärkt, also verbessert sich das SNR und damit die dekodierbaren Daten nicht.

Die in deinem Link beschreibene "Wireless Network Virtualization" ist also gar keine Virtualisierung, sondern nur Buzzword-Catching für einen nur illegal zu betreibenden AP. Virtuelle WLAN-Netzwerke gibt es in Controller-Lösungen, nur eben anders als in dem Link beschreiben und aus anderen Gründen nützlich (z.B. Nutzergruppentrennung).
 
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Der Link war auch nur dazu da, zu verdeutlichen, dass ein seamless handover nur in einem controller-basierten netz richtig funktionieren kann.

Weil es da für den Client nur einen sichtbaren AP gibt. Und es keinen AP wechsel gibt
 
Sobald zwei APs auf verschiedenen Kanälen funken, kann ein Client aber auch zwei APs erkennen, was sollte der Controller dagegen tun? Ein AP leuchtet rot, der andere leuchtet grün, der dritte leuchtet blau. Ich wüsste nicht wie der Controller das in irgendeiner Form verdecken können sollte. Funken sie dagegen auf demselben Kanal, entstehen besagte Seiteneffekte mit potentiell massiven Geschwindigkeitseinbrüchen, weil alles und jeder auf demselben Kanal durch die Gegend funkt - aber alle APs leuchten dann blau.

Der verlinkte Artikel klingt meiner Meinung stark nach Werbung. Es werden verschiedene Setups vorgestellt, aber stets aufgrund der Nachteile abgelehnt. Am Ende heißt es dann sinngemäß, dass die beste und einzige Lösung einer von den Lululuirgendwas APs ist, der "roaming komplett eliminiert".
 
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