Wohnung / Mietpreise

Ich wage an dieser Stelle mal einen Blick in die Glaskugel und sage vorher, wie die Politik dieses Dilemma lösen wird! Wenn ich eines aus der Politik in den letzten Jahrzehnten gelernt habe, dann ist es für alle unsere Probleme eine göttliche Universallösung gibt. Dabei ist egal, ob es sich um eine Kleinigkeit wie das Parkplatzproblem in der Schulstraße in Ober-Ammerbach handelt oder gar für die gesamte Menschheit existenzbedrohende Phänomene wie den Klimawandel und dementsprechend die komplette Transfomation unserer Energieerzeugung und der Art wie wir leben: Die Einführung einer neuen... 🌈Steuer🌈
Ich bin derzeit noch gespannt, ob es eher eine gute Steuer oder gar eine Strafsteuer wird und ob wir als Normalbürger einfach den Gürtel enger schnallen werden müssen oder ob wir den raffgierigen Konzernen und den fetten Bonzen damit noch schön eins rein drücken werden, bevor die dann die Kosten der Steuer eins zu eins auf den Endverbraucher umlegen.
Angesichts der aktuellen politischen Lage, tippe ich mal eher auf zweiteres, aber da werden die klügsten Köpf*-Innen in diesem Land sich sicher schon noch was tolles und kreatives einfallen lassen.
 
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Wenn es per Steuer kommt, dann wird die ausschließlich der "einfache Bürger" zahlen.
Sie wird so nicht angekündigt, aber mit genug Schlupflöchern versehen.

Mein Vertrauen in die Politik ist bei <10%. Bislang wurde vieles auf den Bürger geladen was man auch hätte der Industrie / dem Gewerbe aufbürden können.
Wenn die CDU am Drücker bleibt ändert sich reell nichts. Hand drauf.
 
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Affenzahn schrieb:
Bislang wurde vieles auf den Bürger geladen was man auch hätte der Industrie / dem Gewerbe aufbürden können.
Wie soll das funktionieren? Es bezahlt letztlich IMMER der Konsument.
Kein Unternehmen wird freiwillig auf den Gewinn verzichten, wenn es einfach sagen kann: Staat hat Steuer xyz eingefügt, deswegen steigt der Preis um xyz.

Diese Scheindebatte mit der CO2 Steuer auf die Miete 50% Vermieter/50% Mieter = 100 % Mieter ... genauso wie 100% Vermieter/0% Mieter = 100 % Mieter.
 
Eine neue Steuer ist eine gute Idee. Der Normalverdiener kann sich aufgrund der extrem hohen Steuern (schon jetzt drückt man >50% seines Einkommens an den Staat ab) keine Wohnung mehr leisten? Na, dann muss eben noch eine Steuer her und die Bauvorschriften und Grundsteuern und weiss der Geier was müssen erhöht werden. Problem gelöst!
 
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Meine Herren: Niemand hat die Absicht eine Mauer Strafsteuer zu erlassen. :lol::mussweg:
 
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Aktuell ist die Wohnsituation in erster Linie ein globales demographisches Phänomen und hat eigentlich nichts mit Deutschland zu tun. Schaut doch mal in die Nachbarländer, selbst in Skandinavien ist es nicht anders. Die Welt befindet sich nun mal in einer krassen Übergangsphase.

Auf der ganzen Welt werden die Menschen älter und sind somit länger an eine Immobilie gebunden. Zugleich steigt der Wohnraum pro Kopf. Nicht zuletzt durch die weltweit steigende Wirtschaftsleistung, was sich im Lebensstandard eines jeden einzelnen widerspiegelt.

1624022318167.png

https://ourworldindata.org/economic-growth

Zudem besteht in den Industrieländern ein stetiger Trend zu mehr und mehr Single-Haushalten, kinderlosen Paaren und Kleinstfamilien.

Weitere Faktoren wie Zuwanderung, Flüchtlinge, Bevölkerungswachstum oder Urbanisierung spielen hier in DE eher eine untergeordnete Rolle.


Ich sehe als langfristige Lösung eigentlich auch nur den Ausbau der Infrastruktur und Wohnraum in ruralen Gegenden um den extremen Preisen innerhalb der Großstädte & Metropolen entgegen zu wirken.

Das sich das Preisniveau dort aber je wieder gravierend ändern wird, das glaube ich nicht. Muss es meiner Meinung auch nicht. Für mich wäre es purer Luxus in einer Metropole wie München wohnen zu wollen. Zudem ist der Zulauf in solche Städte auf globaler Ebene immer gegeben. Baut man die Stadt noch größer und bietet mehr günstigen Wohnraum folgen schlicht mehr Bewerber. Es wird weiter gebaut. Ein Blick auf die Megastädte dieser Welt zeigen, was die totale Urbanisierung bedeutet. Will man das?

Viel wichtiger finde ich in solchen Städten die Diversität zu erhalten und nicht nur Wohnraum für privilegierte zu schaffen. Das funktioniert aber nur durch das Angebot vieler kleiner Wohnungen (15-40qm). Somit wäre es ein Kompromiss "Wohnraum gegen den Luxus in einer Metropole wohnen zu können". Die Erhaltung von Clubs, Freizeitangeboten und Geschäften in der Innenstadt.

Es gilt jedoch unsinnige Steuern abzuschaffen, die z.B. den Bau oder den Kauf einer Immobilie unnötig unattraktiv machen. Und vor alle dem: Den bürokratischen Wahnsinn zu entrümpeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ausführende System funktioniert seit Jahrtausenden und wird sich auch niemals ändern:

  1. Der König/Adel (Politik) hat eine Idee
  2. Idee kostet Geld
  3. Das gemeine Volk bezahlt Idee
  4. a (Das gemeine Volk hat teilweise keinen Nutzen von der Idee)
    b (Das gemeine Volk ist glücklich und lebt im Überfluss)
Interessanterweise wählen wir unsere Henker und meckern noch dazu. Demokratie die funktioniert :-)
 
@BridaX
Zuletzt sind in vielen Randgebieten und im ländlichen Raum vieler Regionen die Preise teils stärker angestiegen als in den Städten.
Corona und Home Office haben dazu sicher auch einen Teile beigetragen. Außerdem scheint es so zu sein, dass junge Familien auch gerne einen Garten/Grundstück wollen.
Mal sehen, ob sich der Trend bestätigt.
 
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@Thane

Ja, da muss ich dir in Teilen recht geben. Aber so "abgefahren" ist die Preisentwicklung auf das gesamte Land gesehen nicht.

Es betrifft, meiner Auffassung nach, viele einzelne Regionen die den Preis hochtreiben - aber nicht den Großteil. Wie auch beim Einkommen gibt es Gering- und Spitzenverdiener die das Gesamtbild verzerren.

Der Immobilienpreisindex reicht bis 1975 zurück:
https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/deutschland/finanzen/preise/immobilienpreisindex

Die Inflation seit 1975 beträgt im Durchschnitt 2,3%:
https://www.hypochart.de/inflation/ursachen/historische-entwicklung-der-inflation-in-deutschland

Wenn wir die Eigentums-Neubauwohnung aus dem Jahr 1975 mit anfangs 64 Basispunkten nehmen und nur die Inflation berücksichtigen, so kommen wir bereits auf 178 BP (64*1,023^45=178). Der tatsächliche Preis liegt bei aktuell 230 BP. Eine Differenz von 30%.

Exklusive Neben- und Instandhaltungskosten so gesehen die Rendite der Immobilienbesitzer über 45 Jahre in Deutschland. Haut mich jetzt nicht so richtig vom Hocker.

Die Menschen müssen sich wieder mehr im Land verteilen. Das geht aber nur indem man die Regionen ausbaut die in der Vergangenheit eher schlecht bis moderat gelaufen sind. Hier ist Wohnraum noch günstig - fehlen tut es aber oft an Infrastruktur und oder Arbeitgebern. Drastisch ausgedrückt: Die Leute müssen aus der Stadt raus, nicht rein.
 
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BridaX schrieb:
Die Menschen müssen sich wieder mehr im Land verteilen. Das geht aber nur indem man die Regionen ausbaut die in der Vergangenheit eher schlecht bis moderat gelaufen sind. Hier ist Wohnraum noch günstig - fehlen tut es aber oft an Infrastruktur und oder Arbeitgebern. Drastisch ausgedrückt: Die Leute müssen aus der Stadt raus, nicht rein.
Hier ist das Problem. Menschen folgen nicht nur dem Lifestyleleben, sondern Primär der Arbeitsstelle. Solange sich das nicht ändert, werden Menschen eher in die größeren/großen Städte ziehen, wo die Arbeitgeber sitzen.
 
Affenzahn schrieb:
Wenn die CDU am Drücker bleibt ändert sich reell nichts. Hand drauf.
Wer hat doch gleich nochmal Hartz IV und 450€ Microjobs als dauerhaften Ersatz für eine Voll- oder Teilzeitbeschäftigung erfunden oder mind. dessen Einführung gebiligt?

Auch für fir Erhöhung der Baustandards und dafür, dass nichts gegen Mietwucher bei Modernisierungen getan wurde, ist nicht nur die CDU verantwortlich.

BridaX schrieb:
aber nur durch das Angebot vieler kleiner Wohnungen (15-40qm). Somit wäre es ein Kompromiss "Wohnraum gegen den Luxus in einer Metropole wohnen zu können".
Wer außer Studenten will in sowas dauerhaft leben? Ich bn anscheinend schon zu alt, ein 1-Zimmer Apartment mit integreirte Essens-Aufwärmecke kann ich mir erst wieder in frühestens 25-30 Jahren (=betreutes Wohnenen) vorstellen. Und das als Single. Bei extrem gut geschnittenen 40 qm mag es akzeptabel sein, damit sowas nicht nur Jugendkonform sondern auch Kranken-/Alternskonform ist. Ich habe mir meine Wohnung jedenfalls mit Absicht nicht nur so ausgesucht, dass derzeit die Infrastruktur bereits passt sondern auch, dass sie barrierefrei zu erreichen ist und damit nach heutigem Wissensstand auch altersgerecht ist.

BridaX schrieb:
Die Erhaltung von Clubs, Freizeitangeboten und Geschäften in der Innenstadt.
Stimmt, weil man sich in solchen "Wohnschachteln" nur zum Schlafen aufhalten will. Aber was soll man dort mit Geschäften abseits vom Lebensmittel und Klamotten. Platz, um in der Wohung auch ein paar "unnütze" Dinge aufzustellen, bleibt da jedenfalls kaum.

Thane schrieb:
Außerdem scheint es so zu sein, dass junge Familien auch gerne einen Garten/Grundstück wollen.
War das nicht schon immer so? Eigenheim mit großem Garten und mittlerweile auch großer Solaranlage, damit sie wenigstens mit eigenen Strom ihre Kinder zu nahezu jeder Freizetaktivität bringen können, die mehr wie das Spielen mit den Nachbarskindern im eigenen Garten ist.
 
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@gymfan

Das verstehe ich dann aber nicht so recht. Wer zieht denn in die Stadt um dann hauptsächlich in der eigenen Wohnung sitzen zu wollen? Soll eine Stadt nicht möglichst "trubelig" und lebendig sein? Die tote Leere einer Neubauwohnsiedlung erwarte ich dort zumindest nicht.

Vor 35 Jahren waren 35qm übrigens noch der Durchschnitt. Heute sind solche Verhältnisse plötzlich nur noch Wohnschachteln?

Der Lebensstandard steigt stetig und wächst so manchen über den Kopf. Wir hatten ja schon allein stehende Personen hier die sich über Mieten in München beklagen und zeitgleich eine 80qm Wohnung beziehen :freak:

Übrigens ist die Steigerung der Wohnfläche pro Einwohner ein weiterer Faktor der die Immobilienpreise in Städten stark steigen lässt.

gymfan schrieb:
Wer außer Studenten will in sowas dauerhaft leben?

Exakt, für Studenten, Singles und Berufsanfänger - aus allen sozialen Schichten. Die wenigsten leben dauerhaft in einer Wohnung. Im Schnitt zieht man 4-5 mal im Leben um.

Wenn in der Stadt priorisiert große Wohnungen (um)gebaut werden ziehen entsprechend auch nur Leute ein, die sich solche Objekte leisten können. Am Ende bestehen die Innenstädte nur noch aus (älteren) Besserverdienern, von denen ein Großteil zu Hause rumsitzt. Wenn man sich so die Städte von morgen wünscht - bitte sehr.
 
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BridaX schrieb:
Wenn in der Stadt priorisiert große Wohnungen (um)gebaut werden ziehen entsprechend auch nur Leute ein, die sich solche Objekte leisten können. Am Ende bestehen die Innenstädte nur noch aus (älteren) Besserverdienern, von denen ein Großteil zu Hause rumsitzt. Wenn man sich so die Städte von morgen wünscht - bitte sehr.
Das ist, worauf es aktuell hinauslaufen wird. Sehe ich ja bei mir. Ich würde gerne eine Wohnung im ländlichen Gebiet haben, wo ich einfach meine Ruhe habe. Aber da finde ich auch als ITler kaum Arbeit, weil es nur sehr sehr wenige Arbeitgeber gibt, die 100% HO ermöglichen. Es läuft immer auf mindestens 2-3 Tage vor Ort pro Woche hinaus, bei allen die ich kenne. Und dann will ich auch nicht aus der Stadt ziehen, denn auch 2-3x pro Woche will ich nicht 3h am Tag nur unterwegs sein zum arbeiten.
Dann miete ich mir von dem Geld lieber eine Wohnung um die Ecke, in der ich den großteil meiner Zeit mit meiner Katze verbringe.
Ist das gut? Nein. Aber die Alternative ist nicht besser. Die Politik arbeitet zudem auch dagegen, wo wir bei BridaX wären:
BridaX schrieb:
Die Menschen müssen sich wieder mehr im Land verteilen. Das geht aber nur indem man die Regionen ausbaut die in der Vergangenheit eher schlecht bis moderat gelaufen sind. Hier ist Wohnraum noch günstig - fehlen tut es aber oft an Infrastruktur und oder Arbeitgebern. Drastisch ausgedrückt: Die Leute müssen aus der Stadt raus, nicht rein.
Das Hauptproblem: Die Politik will es nicht. Bei meinen Eltern gibt es immernoch nur 10mbit DSL, ca. 45km von Köln weg, in einer Gemeinde mit ca. 20k Einwohnern. Bis Ende nächstes Jahr soll es endlich besseres Internet geben. Hurra! Und dann schau ich mir die aktuellen Mitpreise dort an und merke... das sind Preise, die ich auch in Köln sehe. Vor 10 Jahren waren die bei der hälfte. Super. Dann kann ich jetzt auch direkt in Köln bleiben, sparen tu ich sowieso nichts, und nochmal umziehen hab ich auch keinen Bock zu, wenn es mir nichts bringt.
ÖPNV dort ist für viele Menschen zu schlecht, ich kam/komme damit auch nur klar, weil ich damit aufgewachsen bin, dass nur jede halbe Stunde ein Bus fährt. Und das an der Bundesstraße in der Gegend. Sobald man von dieser Straße weg geht, fährt gar nichts mehr.
Da kann mir die Politik sonst was erzählen, es ist Fakt, dass es nicht gewollt ist, dass Menschen wieder aufs Land ziehen.

Hier ein nicht representatives Beispiel das mich immer zum Schmunzeln bringt:
 
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@Snowi

Sehe ich ja ähnlich, das Video ist aber auch gut ^^

Habe ja selber geschrieben:

"Es gilt jedoch unsinnige Steuern abzuschaffen, die z.B. den Bau oder den Kauf einer Immobilie unnötig unattraktiv machen. Und vor alle dem: Den bürokratischen Wahnsinn zu entrümpeln."

Das die Politik bewusst die Menschen vom Land vertreiben will glaube ich nicht, die Statistik der Urbanisierung in DE zeigt diesbezüglich auch keinen verstärkten Trend.

Das Bürokratiemonster in DE und die fehlende Digitalisierung ist aber eine tatsächliche Bremse...
 
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gymfan schrieb:
Wer außer Studenten will in sowas dauerhaft leben?
Dann sind Wohnungen anscheinend noch nicht teuer genug. Ich habe es schon (mehrmals) verlinkt und gesagt, aber Japaner schaffen das ja auch irgendwie. Da beschwert sich keiner darüber, dass er sich in Tokyo keine 80m² Wohnung leisten kann - da nimmt man die 30 oder 40m² mit Kochnische und ist froh, überhaupt eine Wohnung gefunden zu haben.

Viele leben in Deutschland auf ziemlich großen Fuß. Und das kann halt nicht so weitergehen. Außer man hat Geld.
 
Private Wohnungsgesellschaften und Eigentümer werden immer das Maximum aus Ihren Mietern herausquetschen, das ist die freie Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage halt. Städte und Gemeinden haben in den 80ern und 90ern einen Großteil der öffentlichen Wohnungen abgestoßen, um die Kassen zu füllen, das merkt man jetzt an überhöhten Mieten. Wenn es irgendwann wieder öffentliche 80m² Wohnungen in guter Stadtlage für 800€ warm geben sollte, auch mit Gartenflächen, werden auch weniger Leute ein EFH bauen wollen, weil die Differenz Abzahlungsraten+Nebenkosten+Grundsteuer zur Miete+NK zu groß wird. Dank Energiesparverordnungen, Rohstoffteuerung und Handwerkermangel werden Neubauten noch viel teurer werden. Der Platz für EFHs in städtischen Randgebieten geht auch zu Ende. Die einzige Alternative sind bezahlbare Wohnungen von gemeinnützigen Trägern oder aus öffentlicher Hand. Und viele große und mittlere Firmen denken wieder über eigene Wohnanlagen und Micro Home-Areale nach, da Stelleninteressenten auch nach dem Wohnungsangebot in der Nähe der Firma entscheiden. Oder kleine ländliche Gemeinden verschenken erschlossene Grundstücke an junge Familien, wie in Ostdeutschland schon geschehen. Da muss und wird sich etwas ändern.
 
Andy8891 schrieb:
Wieso musst du den Vorschlag direkt ins lächerliche ziehen?
mach Dich mal locker. Ich wüsste nicht, wo ich Deinen Vorschlag ins Lächerliche gezogen hätte. Das sieht dann anders aus.
Andy8891 schrieb:
Weil dies zig mal sinnvoller wäre, als Dinge wie Riester und sonstige Späße zu bezuschussen, wovon wie immer die Vermittler am meisten haben.
Nee, das wäre gar nicht sinnvolle, womit ich nicht sagen will, dass Riestern sinnvoll wäre. Das würde nur dazu führen, dass die Preise noch mehr steigen und alles noch unerschwinglicher werden würde, mit dem Ergebnis, dass der Staat noch mehr zubuttern müsste.
Andy8891 schrieb:
Der Staat verschafft dir gar nichts und finanziert für dich auch nichts.
Und nein, ich sehe Zinsen nicht als Schulden. Sondern als künstliches Konstrukt Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
Natürlich finanziert der Staat das. Woher käme denn der Umstand, dass Zinsen günstig sind. Durch Verzicht auf Zinsen.
M.E. sind Zinsen auch sowas wie Schulden und keinesfalls ein künstliches Konstrukt, um Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren (scheint so als fühltest Du Dich in anderen Wirtschaftsformen wohler, dann solltest Du in diese übersiedeln). Zinsen steuern, dass nicht jeder das hat, was er sich eigentlich gar nicht leisten kann und er dadurch über den Verhältnissen lebt. Zinsen sind Teil der (zahlungs-)moralischen Erziehungen. Zinsen sind eine Risikokompensation.
Anders ausgedrückt, wenn Geld nichts mehr kostet, warum sollte man es dann zurückzahlen? Wenn ich keine Zinsen zahlen muss, dann sind meine Verbindlichkeiten in 2 Jahren noch genauso hoch, wie heute. Wo wäre der Druck, was zurückzuzahlen. Das ist wie bei einer Leihe an Freunden, die eine schlechte Zahlungsmoral haben und wo man ewig seinem Geld hinterher rennt. Und warum sollte ein Gläubiger das Risiko eingehen, dass er nie auch nur einen Cent wiedersieht, bzw. nichts davon hat, dass er Dir Deine Lebensträume erfüllt? Das ist kommunistischen Bullshitvorstellungen, tschuldigung, für die klare Sprache, aber gerade das System treibt uns aktuell in den Ruin. Vermögensvorsorge funktioniert nämlich nicht mehr, wenn Altervorsorgesysteme nicht mit Zinsen ein Mehr erwirtschaften. Und wie erwirtschaften die Zinsen? Indem anderen Geld zur Verfügung stellen und dafür Zinsen bekommen. Du kannst nicht einfach einen Baustein aus dem System nehmen und hoffen, dass das System weiterläuft. Das wird es nicht.
Wenn Geld nichts mehr kostet, verschulden sich Leute immer mehr, weil sie verleitet sind, Schulden zu machen.
Was passiert mit den Preisen? Die steigen immer mehr, denn die niedrigen Zinsen wirken sich doppelt aus. Alle wollen ein Haus/Wohnung kaufen, auch wenn sie sich das gar nicht leisten können. Durch die steigende Nachfrage steigen die Preise. Leute wollen Häuser kaufen, weil sie sonst kaum noch Zinseinnahmen haben. Das Kapital "flieht" in Immobilien, womit die Preise zusätzlich steigen. Das ist ein Teufelskreis. Die Zinsen müssen endlich mal wieder richtig steigen.

Und v.a. was ist, wenn Leute Pleite gehen. Soll der Staat dann auch diese Risiken tragen? Das ist alles nicht durchdacht. Wer es sich nicht mal leisten kann, bei 1% Zinsen eine Wohnung/Haus zu kaufen, sollte es sein lassen. Der kann es auch nicht bei 0%.
Andy8891 schrieb:
Ich sehe keinen Grund warum sich das nicht ändern könnte. Siehe Denkweise fondfinanzierte Rente.
Siehe oben.
Andy8891 schrieb:
Ich sehe da keinerlei Abnahme bei der Eigenverantwortung. Der Staat erhält im Gegenzug auch etwas: Die Rente könnte geringer ausfallen, da die Miete wegfällt.
Dh. anstatt das der Staat irgendwelche Wohngesellschaften finanziert, spart er sich enorm viel Geld.
Doch das ist es aber, denn das, was Du anderen günstig durch den Staat zur Verfügung stellen willst, muss durch andere erwirtschaftet werden.
Deine Rechnung ist eine Milchmädchenrechnung. 1. noch weniger Rente? 2. Du weißt schon, dass wir ein Umlagesystem haben. Das was die aktuelle arbeitende Bevölkerung verdient, wird an die Alten weitergegeben, weil sie es genauso gemacht haben ("Generationenvertrag"). Wo soll das Geld für die jetzige Rentnergeneration herkommen, wenn die "jungen" alle auf einmal ihr Geld in Häuser investieren. Noch schlimmer. Du willst denjenigen bestrafen, der vorsorgt und ein Haus kauft, indem er weniger Rente bekommt? Derjenige, der nichts macht, soll mehr bekommen, weil er ja mehr braucht? Wo ist da Eigenverantwortung. Wir müssen endlich mal davon wegkommen, alles nur in Soziales zu pumpen und endlich dafür sorgen, dass sich Leistung lohnt und nicht Nichtleistung. Wir drehen gerade in die völlig falsche Richtung. Leute müssen Anreiz haben, etwas aus sich zu machen und nicht die soziale Hängematte haben, die alle finanzieren. Und die, die nichts aus sich machen, haben halt auch nicht. Man sollte wirklich nur denen helfen, die keine Chance haben, weil sie massiv benachteiligt sind (z.B. Krankheiten).
Andy8891 schrieb:
Du implizierst damit automatisch, das der Staat bei meinem Vorschlag jedem ne Villa finanzieren soll.
Es gäbe die gleiche Machbarkeitsprüfung wie aktuell auch. Also jemand der sich nach aktuellem Stand nur eine 200.000 € Wohnung leisten könnte, würde sich auch danach keine 1 Million Villa leisten können.
Nochmal, man zahlt aktuell rund 1% Zinsen. Wie niedrig müssen die Zinsen sein, damit sich die Leute das leisten können? -20%?
Wie ich oben schon geschrieben habe, ist die Höhe der Zinsen nicht das Problem. Bzw. eigentlich schon, weil wenn sie zu gering sind, sind die Preise zu hoch. Das Problem ist der Mangel an Angebot und die selbst verursachten hohen Preise.
Andy8891 schrieb:
Wie ich geschrieben habe, finanziert der Staat gar nichts weiter.
Ich hab deswegen auch "unter Auflagen" geschrieben. Das bedeutet, wenn jemand sich ein Haus finanziert und absichtlich arbeitslos wird und auch nicht gedenkt sich wieder eine Arbeit zu suchen, weil "der Staat finanziert ja alles", dann muss er, wie aktuell auch, aus der zu großen Wohnung/Haus ausziehen.

Stichwort Eigenverantwortung und so ;)
Das wäre ja auch noch schöner, wenn Leute absichtlich arbeitslos werden.
Und natürlich kostet das auch ein Haufen geld. Allein die Verwaltung, das umzusetzen. Denkst Du Banken stecken ihr Geld einfach 1:1 als Gewinn ein und haben keine Kosten? Das Ausfallrisiko. Der finanzielle Aufwand für die Vergabe und Kontrolle, Du brauchst Personal, musst das überwachen. Der Staat schafft es nichtmal ohne Trouble Überbrückungshilfen zu zahlen. Soll aber zinslose/günstige Darlehen geben? Was ist mit der Bewertung des Objektes, mit dem Wertverlust, Zwangsversteigerungen, usw. Du bist völlig naiv, wenn Du glaubst, das wäre easy ohne Aufwand zu bewerkstelligen.
Eigenverantwortung ist was anderes. Das ist selbst den Arsch hoch zu bekommen und um seine Geschicke zu kümmern und nicht nach Daddy Staat zu schreien, der kostengünstige Darlehen in einer Niedrigzins/Minuszinsphase bereitstellt
 
Smartin schrieb:
Zinsen steuern, dass nicht jeder das hat, was er sich eigentlich gar nicht leisten kann und er dadurch über den Verhältnissen lebt.
Das übernehmen die Prüfungen. Wenn du einen Kredit in deiner aktuellen! Situation problemlos zurückzahlen kannst (unbefristete "sichere" Arbeit, keine zig weiteren Kredite usw.) ist is aus meiner Sicht einfach Wucher trotzdem Zinsen zahlen zu müssen.
Theoretisch müsste man nach der Tilgung sagen: Hier Risiko ist nicht eingetreten, zahle mir mal die ganzen Zinsen aus.

Und dann darf die Bank mit den Zinszahlungen während der Tilgungsphase arbeiten.

Smartin schrieb:
Anders ausgedrückt, wenn Geld nichts mehr kostet, warum sollte man es dann zurückzahlen? Wenn ich keine Zinsen zahlen muss, dann sind meine Verbindlichkeiten in 2 Jahren noch genauso hoch, wie heute. Wo wäre der Druck, was zurückzuzahlen.
Was ist das für eine Logik? Du gehst wie bei jedem anderen Vertrag auch, eine Verpflichtung ein.

Und so wie aktuell bei einer Zahlungsunfähigkeit die Bank sagt: interessiert mich nicht, ob du in nem Jahr wieder Arbeit findest, das Haus wird zwangsversteigert, so könnte im Gegensatz dazu der Staat sagen:
Du hast Verpflichtungen die du erfüllen musst, ohne das du direkt aus der Wohnung geworfen wirst.

Smartin schrieb:
Wenn Geld nichts mehr kostet, verschulden sich Leute immer mehr, weil sie verleitet sind, Schulden zu machen.
Da der Staat keinen "Gewinnzwang" hat, hat er keinerlei Druck Kredit vergeben zu MÜSSEN. Die Prüfung könnte abhänging von der gewünschten Inflation strenger oder leichter ausfallen.

Dh. anstatt das die EZB die Zinsen auf 0 oder sogar negativ hält und die Banken zum zocken zwingt, da diese ihre Fixkosten/Gewinne erwirtschaften müssen, könnte dieser Zwischenweg komplett eingespart werden.

Smartin schrieb:
Wo soll das Geld für die jetzige Rentnergeneration herkommen, wenn die "jungen" alle auf einmal ihr Geld in Häuser investieren.
??? Der Rentenbeitrag kommt über die Rentenversicherung. Was hat das damit zu tun, das sich irgendjemand nach Abzug dessen, ein Haus finanziert?

Smartin schrieb:
Leute müssen Anreiz haben, etwas aus sich zu machen und nicht die soziale Hängematte haben, die alle finanzieren.
Der Anreiz verändert sich nicht.
Es geht ausschließlich darum, "unnötige" Kosten zu vermeiden. Hat doch BridaX selbst geschrieben, mit unnötigen Verwaltungsaufwand und den ganzen Nebenkosten.

Ich denke man kann sagen, das Hauspreis und Zinsen direkt miteinander zusammenhängen. Steigen die Zinsen wieder auf 3%+ Musst du bei einem 500k Euro Haus, direkt mal über 1.000 € an Zinsen pro Monat zahlen.

Ist aus meiner Sicht über die gesamte Laufzeit deutlich mehr, als das bisschen Nebenkosten, Grundsteuer usw.

Smartin schrieb:
Wie ich oben schon geschrieben habe, ist die Höhe der Zinsen nicht das Problem. Bzw. eigentlich schon, weil wenn sie zu gering sind, sind die Preise zu hoch. Das Problem ist der Mangel an Angebot und die selbst verursachten hohen Preise.
Ich habe geschrieben, das ich nicht nachvollziehen kann, warum der Staat nicht mehr Bauland zur Verfügung stellt. Wenn das Land natürlich bereits bei irgendwelchen Investoren liegt, scheinen die lieber ein teures Haus als zwei billige Häuser zu haben.

Smartin schrieb:
Denkst Du Banken stecken ihr Geld einfach 1:1 als Gewinn ein und haben keine Kosten?
Die Kosten werden weitergegeben. Wer soll diese denn sonst finanzieren?
Dh. "Risikozins" ist 1% + Fixkosten + Gewinn, sind dann eben z.B. 2%.

Smartin schrieb:
Das Ausfallrisiko. Der finanzielle Aufwand für die Vergabe und Kontrolle, Du brauchst Personal, musst das überwachen
Ich denke da etwas in die Zukunft. Sollte es irgendwann man rein digitale EZB-Konten geben, könnten "Smart-Contracs" automatisiert die Risikoanalyse übernehmen.

Smartin schrieb:
Was ist mit der Bewertung des Objektes, mit dem Wertverlust, Zwangsversteigerungen, usw. Du bist völlig naiv, wenn Du glaubst, das wäre easy ohne Aufwand zu bewerkstelligen.
Angebot und Nachfrage? Wird es wie aktuell auch irgendwelche Dienstleister geben, die eine Bewertung durchführen und ob einer Person dieses Haus dann zu teuer ist .... was hat der Staat damit zu tun?

Du stellst dir das scheinbar so vor, das der Staat jedem einen Hauskauf/-bau aufzwingt.
Dem ist überhaupt nicht so. Es geht einzig darum unnötige Nebenkosten zu vermeiden.

Wenn das dann dazu führt, das automatisch die Bauunternehmen teurer werden, weil diese denken:
Ach der spart sich die Zinsen, dann können wir mehr verlangen.... hmm ja. Freie Marktwirtschaft und so.

Smartin schrieb:
Eigenverantwortung ist was anderes. Das ist selbst den Arsch hoch zu bekommen und um seine Geschicke zu kümmern und nicht nach Daddy Staat zu schreien, der kostengünstige Darlehen in einer Niedrigzins/Minuszinsphase bereitstellt
Im Grunde kann es mir ja egal sein, wenn ein Großteil der Bevölkerung den absolut sinnlosen Zwischenvermittler Banken mit durchfüttern will.

Genauso kann es mir ja auch egal sein, ob die Miete 1000 € oder 2000 € kostet, solange ich selbst in meiner eigenen Immobilie/Wohnung lebe.
 
Andy8891 schrieb:
Ich denke man kann sagen, das Hauspreis und Zinsen direkt miteinander zusammenhängen. Steigen die Zinsen wieder auf 3%+ Musst du bei einem 500k Euro Haus, direkt mal über 1.000 € an Zinsen pro Monat zahlen.
Ja, aber dafür sinkt der Preis des Hauses (Da geringere Nachfrage da Geld auch wieder im Kapitalmarkt untergebracht werden kann) ebenfalls. Dann kostet das nicht mehr 500k sondern nur noch 350k€.
Je höher die Zinsen am Kapitalmarkt desto geringer der Wert von Immobilien. V.a. für Investoren. Die gehen doch primär darauf, wo das Verhältnis Bruttorendite/Risiko am Besten aussieht.

Klar werden die Kredite selbst bei steigenden Zinsen teurer. Dafür sinken aber wiederum die Gesamtkosten fürs Haus. Muss man jetzt eben mal links und rechts rum rechnen was da für einen sinnvoller ist.


Andy8891 schrieb:
einfach Wucher trotzdem Zinsen zahlen zu müssen.
Trotz allem muss aber in dem Fall die Bank u.A. mit den Zinsen die Risiken derer abdecken, die zahlungsunfähig werden und wo trotz Privatinsolvenz und Verkauf des Objekts nicht alle Schulden getilgt werden können.
Andy8891 schrieb:
Was ist das für eine Logik? Du gehst wie bei jedem anderen Vertrag auch, eine Verpflichtung ein.
Ja, und was hält mich davon ab, nicht einfach umzuschulden und das Spiel sich im Kreis drehen zu lassen?

Also ich sehe nicht, wie ein System ohne Zins überhaupt funktionieren soll. Es gäbe keinerlei Anreize mehr für Banken, Geld überhaupt zu verleihen. Hat sie doch außer Arbeit davon nix.
Und mit den paar% Zinsen dann "Arbeiten" zu dürfen, die sie dann am Ende auch noch ausbezahlen sollen, lässt sich doch kein wirtschaftlicher Betrieb aufrecht erhalten.
Würde das der Staat machen, wäre es nicht besser. Im Gegenteil: Das ganze System muss dann noch Querfinanziert aus anderen Bereichen werden.

Gerade für Banken sind die Zinsen relativ sichere Einkommensquellen. Es gibt zwar immer wieder mal Ausfälle, grundsätzlich sind das aber Geldflüsse, mit denen jeden Monat gerechnet werden kann.
 
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@Khaotik Ich habe die Antwort in den Thread:

Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus​


geschrieben, weil es da besser reinpasst.
 
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