Wohnung / Mietpreise

crashbandicot schrieb:
aber Japaner schaffen das ja auch irgendwie. Da beschwert sich keiner darüber, dass er sich in Tokyo keine 80m² Wohnung leisten kann - da nimmt man die 30 oder 40m² mit Kochnische und ist froh, überhaupt eine Wohnung gefunden zu haben.

Viele leben in Deutschland auf ziemlich großen Fuß. Und das kann halt nicht so weitergehen. Außer man hat Geld.
In Japan ist die Suizidrate auch super hoch, weil man so fantastisch klar kommt.
Wo leben wir in Deutschland auf großen Fuß? Mittelmäßig im Gehalt, maximale Steuerbelastung und eine unterirdische Eigenheimquote im Vergleich zu den anderen EU-Ländern.
 
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Also ich lebe in Deutschland nicht auf großem Fuß. Und 80m2 sind für mich auch nicht auf großem Fuß leben.
 
crashbandicot schrieb:
Und das kann halt nicht so weitergehen.
Und das möchtest du wie erreichen? Wir haben rund 240m2 Wohnfläche für 3 Erwachsene. Sollen wir nun noch 5-6 Leute zusätzlich einziehen lassen?
 
downforze schrieb:
In Japan ist die Suizidrate auch super hoch, weil man so fantastisch klar kommt.
USA / 16,3 suicide rate/100.000 population
Japan / 15,3
Finnland / 15,3
Österreich / 14,6
Schweiz / 14,5
Frankreich / 13,8
Deutschland / 12,3

https://apps.who.int/gho/data/node.main.MHSUICIDE?lang=en

Ja, Japan ist wirklich super hoch.

downforze schrieb:
Wo leben wir in Deutschland auf großen Fuß?

blubberz schrieb:
Also ich lebe in Deutschland nicht auf großem Fuß.
Deutschland hat 231 Einwohner/km² - Platz 41 weltweit. Das meinte ich mit auf großem Fuß leben. Natürlich gibt es im Osten (und teilweise noch im Norden) große/größere unbewohnte Gebiete, aber in Deutschland lebt man schon ziemlich kompakt. Da kann nicht jeder so
knoxxi schrieb:
Wir haben rund 240m2 Wohnfläche für 3 Erwachsene.
wohnen.
knoxxi schrieb:
Und das möchtest du wie erreichen?
Bauverbote für EFH und eine m² Begrenzung für Wohnungen in Städten und Randgebieten. Meinetwegen soll sich jemand in Hintertupfingen ein 240m² EFH für drei Personen in die Pampa stellen, in der Stadt wären das 4-6 Wohnungen für vermutlich 8 Personen. In dem Haus, in dem ich wohne, wohnen 10 Personen in 6 Wohnungen auf insgesamt 370m² Wohnfläche.
 
"Auf großem Fuß leben" bedeutet einen aufwändigen, teuren und verschwenderischen Lebensstil zu pflegen und hat nichts mit der Bevölkerungsdichte eines Landes zu tun. 370m² Wohnfläche bei 6 Wohnungen bedeutet dann 60m² pro Wohnung oder 37m² pro Person, also Hartz 4 Niveau - nicht wirklich aufwändig, teuer oder verschwenderisch. Für mich wäre das nichts.
 
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blubberz schrieb:
verschwenderischen Lebensstil
Ja, in Bezug auf die Wohnfläche/Person und der zur Verfügung stehenden Fläche in Deutschland.
blubberz schrieb:
Für mich wäre das nichts.
Dein gutes Recht, dann aber bitte auch nicht beschweren, dass man sich keine Wohnung geschweige denn ein Haus leisten kann. Die Fläche ist begrenzt und wenn etwas begrenzt ist, wird es teuer.
 
Das hat nichts mit der Fläche zu tun, denn Fläche ist mehr als genug vorhanden. Vielleicht nicht in der Innenstadt, aber im Umland. Aber das spielt eh keine Rolle mehr. Wer ernsthaft arbeiten und Geld verdienen will, der ist in Deutschland fehl am Platz. Steuern, Steuern und noch mehr Steuern. Und weil das nicht reicht, werden am laufenden Band neue erfunden. Aber das ist egal, denn das Thema wurde eh schon mehr als genug durchgekaut.
 
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BridaX schrieb:
Das verstehe ich dann aber nicht so recht. Wer zieht denn in die Stadt um dann hauptsächlich in der eigenen Wohnung sitzen zu wollen?
Ich habe jedenfalls keine Lust mehr, meinen Homeoffice-Arbeitsplatz (der auch nach Corona bei ca. 50% HO bleiben wird und der auch ohne HO so einiges anderes ist) im selben Zimmer zu haben wie mein Schlafzimmer. Genauso will ich den Gestank und Krach aus der Küche aussperren können, wenn z.B. Spülmaschine oder Waschmaschine laufen.

Und sollte ich doch nochmal eine Beziehung eingehen, dann wollte ich deshalb weder in einer 40qm Wohung leben müssen noch aus der Stadt heraus ziehen, da es dort nur 20-40qm Wohnungen oder ein paar Altbau-Luxusapartments gibt.

BridaX schrieb:
Vor 35 Jahren waren 35qm übrigens noch der Durchschnitt. Heute sind solche Verhältnisse plötzlich nur noch Wohnschachteln?
Vor 35 Jahren hatte ich rein rechnerisch 23-30qm (bei 4 bzw. später 3 Personen auf gut 90qm). Aus der Erinnerung heraus gab es damals (jedenfalls im Freundes/Bekanntenkeis meiner Eltern und auch von mir selber) massiv weniger Alleinerziehende wie heute. Und da auch die Alten statistisch nicht so alt geworden sind wie heute gab es damals auch weniger ältere Menchen, die in ihrer "Familienwohnung" geblieben sind und dann halt 70-100qm mit 1-2 Peronen bewohnt haben.

75pm bei 3,5 Zimern und 3 Personen ist für mich keine Wohnschachtel (gibt es hier gerade in der "Umgebung" als Altbau für ca. 430k€), 25qm für einen Single aber durchaus.

BridaX schrieb:
Exakt, für Studenten, Singles und Berufsanfänger - aus allen sozialen Schichten. Die wenigsten leben dauerhaft in einer Wohnung.
Bei meiner ersten Wohnung mit 26qm war ich heilfroh, dass ich da recht schnell wieder raus war. Und das damals ohne Homeoffice. Wenn die Politik jetzt anfangen sollte, überwiegend solche kleinen Wohungen zu bauen, dann gäbe es immer noch keinen bezahlabren Wohnraum für Paare und Familien mit geringerem Einkommen. Gefühlsmäßig sind das hier bei uns genau die, die immer am lautesten schreien, wenn bei einem Neubauprojekt zu wenig (aus ihrer Sicht bezahlbare) Wohungen entstehen.

Was wir m.M.n. brauchen (neben einer venünftigen Politik, aber das wird sowieso nicht kommen) wäre ein guter Mix an Wohnungen. Warum sollen Familien oder Alleinerziehende mit Kindern aus der Stadt gedrängt werden? Nur weil die potentiell weniger Interessen an einer täglichen Party in der Kneipe haben und dazu auch noch für den Steuerzahler teure Infrastruktur benötigen?

crashbandicot schrieb:
Dann sind Wohnungen anscheinend noch nicht teuer genug. Ich habe es schon (mehrmals) verlinkt und gesagt, aber Japaner schaffen das ja auch irgendwie.
Ich bin aber kein Japaner und weiss auch nicht, ob/wie ich dort leben wollte. Ich weiss nur, dass ich auch schon vor >10 Jahren in der Schweiz keine so kleine Wohunung gemietet hätte, selbst wenn mich das >30% meines Monatseinkommes gekostet hätte. Ich wohne auch nicht in München, wo mich eine sehr vergleichbare Neubauwohnung zu meiner vor 5 Jahren locker 30% mehr gekostet hätte wie in der 40km entfernten Kleinstadt. Da pendele ich lieber am Wochenende nach München (oder oft noch weiter) anstatt jeden Abend das Stadtleben dort nutzen zu können und dafür, wie viele Kollegen, jeden Tag 40-60km zur Arbeit zu Fahren.

crashbandicot schrieb:
Dein gutes Recht, dann aber bitte auch nicht beschweren, dass man sich keine Wohnung geschweige denn ein Haus leisten kann. Die Fläche ist begrenzt und wenn etwas begrenzt ist, wird es teuer.
Das ist halt so, wenn man all seine Träume unter einen Hut bringen will. Irgendwie scheint man hier auch davon auszugehen, dass es außer Neubauten (möglichst noch als alleinstehendes EFHs) nichts gibt.

blubberz schrieb:
Wer ernsthaft arbeiten und Geld verdienen will, der ist in Deutschland fehl am Platz.
Mich wundert es immer wieder, dass so viele Leute mit niedrigen Einkommen in Regionen "leben" mit denen dies in diesen Regionen allenfalls ein Überleben ist. Insb. wenn sich die Situation nicht erst im Laufe des Lebens dort ergibt.
 
Großstadt ca. 70 qm alleine 600 warm.. vorher 40 qm (haben mir vollkommen gereicht.. aber habe ich auch 600 gezahlt und lag nicht so zentral..)

Wohne ziemlich zentral in einer Großstadt.. aber mich nervt die Stadt nur noch.. am liebsten würde ich raus.. aber das Umland ist genauso teuer oder hat keine Anbindung zur Stadt.. Mein Beruf als Ing. im Baubereich macht es aber nötig nah am Ballungsraum zu sein. Was mich unheimlich frustriert ist, dass sich keine Gedanken über die öffentlichen Verkehrsmittel gemacht werden.. Im Umland ist massig Fläche aber einfach häufig keine gute Anbindung vorhanden.. ich hätte sogar die Mäglichkeit ca. 60 km entfernt was zu bekommen.. aber die Züge fahren da nur von 8 - ca. 18 Uhr.. In den Niederlanden macht man das ganz clever mit gut angebunden Trabantenstädten.. aber hier denkt man irgendwie nicht mal daran ob man nicht die Verkehrsanbindungen mit der Bahn verbessert.. sowas ist ja leider auch immer eine lange Planungs und Bauphase.. Am Ende merkt man hier wieder nach 20 Jahren "oh da hätte man mal die Infrastruktur ausbauen sollen, blöd" .. Und klar muss auch nicht jeder ein EFH haben.. aber dann sollte man auch offener für Tinyhouses sein und co.. die teilweise in den Kommunen stark blockiert werden..
 
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crashbandicot schrieb:
Ja, Japan ist wirklich super hoch.
Die WHO-Zahlen von 2016 sagen da was anderes:
18,5 für Japan und Deutschland 13,6.
Dein Link geht nicht und dann frage ich mich, wie du bei einer gleichen Quelle andere Zahlen haben kannst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_Ländern (Originalquelle nicht mehr aufrufbar)

Zum Thema "auf großem Fuß" wurde alles gesagt. Deutschland ist kein Land, in dem das gilt.
 
Wer mal ein altes Siedlungsgebiet aus den 50ern mit einem modernen Neubaugebiet vergleicht wird zweifelsfrei feststellen dass die EFH Butzen Heute locker doppelt so groß sind.
Ich bin in so einem "winzigen" Siedlungshäuschen aufgewachsen und selbst als 5 Köpfige Familie hat man da mehr als genug Platz.
Niemand braucht 60qm Wohnzimmer. Niemand.

blubberz schrieb:
Das hat nichts mit der Fläche zu tun, denn Fläche ist mehr als genug vorhanden. Vielleicht nicht in der Innenstadt, aber im Umland.
Bau dir ruhig deine Frischluftschneise zu, aber beschwer dich dann nicht wenn im Sommer der Asphalt schmilzt und dein TukTuk im Baustellenstau steht.

Man kann nicht einfach überall bauen wo's Platz gibt. Geht einfach nicht.

Man braucht Ausgleichsflächen, Sickerflächen, Rückzugs- und Erholungsräume, Wind- und Wetterschutz.
All das macht Wald übrigens richtig gut - sofern man ihn nicht abholzt um dann zwölfzehn Doppelhaushälften im Wohngebiet "Forst I" zu bauen.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/...ity.b462498c-4605-4b1f-9b32-25d93795d7c5.html
 
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ich sehe z.T. aber im Ruhrgebiet viele EFH´s in Reihe, die auch teils nur noch wie "umbaute Treppenhäuser" mit 1x2m "Garten" entstehen. Die Zimmer haben dann meist typischer Weise ein "komfortables 25-30m² Wozi mit angrenzender Küche (offen oder geschl.) im 1. OG 2-3 Räume, DG und einen kompakten Keller. Die größe der Räume sind dann mit 12-18m² auch oft relativ..
Dazu meist 1-2 größere für die etwas "breiter" aufgestellten Leute und den Quoten MFH-Bau mit 2-3 Sozi-Wohnungen vorne weg. Und die Dinger sind trotzdem alle teuer, selbst hier im Ruhrgebiet für die entsprechenden Verhältnisse. (sind viele abgeranzten Vonoviabuden aber auch oder wurden halt billigst teuer-modernisiert.

Wie der vorige Post schon hergab, die Platzverhältnisse sind oft wie bei arm/reich sehr ungleich verteilt. Die es sich leisten können, belegen gerne mal zentrale Wohnungen mit der Größe zwischen 80-120m² mit 2 Personen.
Und andere haben auch entsprechend große Häuser...das ist nun mal so...
Und hier gibt es ja noch weniger platz, so das quasi jeder Hinterhof oder Garten an Investoren verkauft werden und jede Lücke bebaut wird...
Zieht man hier in Randgebiete der Städte, ists mit dem ÖPNV auch vorbei...zumindest zu diversen Tageszeiten und halt zeitlich deutlich längere Reisezeit..
 
Affenzahn schrieb:
Niemand braucht 60qm Wohnzimmer. Niemand.
Wenn man das Leben auf das alles runterbricht, was man nicht braucht, dann schlage ich vor wir machen das Forum dicht, schließen alle Kinos, Freizeitparks, Restaurants, Puffs, MediaMärkte, Shopping Malls und alles andere was ein modernes Leben ausmacht. Denn brauchen tun wir 90% aller Dinge vor der Haustür nicht.

Brauchen ist echt ein bescheidender Indikator.
 
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Das ist es halt, was Heute bei vielen, die vom einfachen leben entfernt sind, abhanden gekommen ist...Bescheidenheit und Solidarität. Wer es sich leisten kann interessiert sich doch i.d.R. im Ego-Modus nicht, wie es in der breiten Allgemeinheit aussieht oder haben schlicht keine Ahnung, dass es ein Leben abseits Ihres eigenes gibt.
that´s life- hauptsache mir geht es gut, scheiss auf die anderen:evillol::freak::cool_alt:
 
BigLA schrieb:
Und was ist daran falsch, das wenn man mit dem eigenen Lebensstil die indirekt mitfinanziert, die eher ein
BigLA schrieb:
führen? Damit meine ich nicht ALG2 Empfänger, sondern all die Kassierer/innen, Zimmermädchen, Bäckereifachverkäufer/in, etc pp? Was machen deren Jobs wenn deren AG keine Kunden hätte?
 
Generell nichts, das Problem ist halt, dass die Verteilung und der Status halt von dem verhalten miteinander abhängig ist.
mir kommt es immer noch wie "früher" vor, dass die einfachen Arbeiter und Angestellten froh sein dürfen, für die in vielen Jobs unterbezahlte Arbeit für die "oberen" auszuüben. Das wird aus deiner Aussage zumindest im Ansatz schon erkennbar. Also moderne Diener der Oberklasse eben.

ich sag damit nicht, dass es generell alles falsch ist, aber manchmal denke ich, die Verhältnismäßigkeit geht immer weiter verloren...oder wird mit der Zukunft immer subtiler vorangetrieben. viele Menschen sind halt nicht immer die klügsten, gebe Ihnen etwas Unterhaltung und die sind abgelenkt.

Aber das driftet nun zu sehr ab, ich möchte auch keinem was wegnehmen, absprechen oder gönne es denen ja mehr oder weniger auch, das Problem besteht nur darin, dass dadurch viele andere Menschen immer mehr benachteiligt werden. mir ist das Wurst, wenn 1 person meint, er müsse in einer 500m² villa leben. Wenn dafür aber eine große Familie nur noch eine 60m² butze findet, weil sonst nix mehr da ist oder zu teuer, stimmt eben was nicht. Und die Lösung, dass man für einen Job mit niedrigem Gehalt von weit weg pendeln muss, frisst dann das Gehalt wieder auf...


P.S. ALG2-Empfänger lasse ich mal außen vor, da diese Gruppe eh zu sehr stigmatisiert ist. Es gibt hier sowohl als auch, Pauschalurteile sind hier auf jeden fall falsch. ;)
 
Kinder braucht man im übrigen ja auch nicht, oder? Sind ja nur unnötiger Luxus. Die Sache ist halt die: Warum soll man zur Schule gehen, Abitur machen, studieren und sich dann >= 40h pro Woche abrackern, nur um dann am Existenzminimum herumzudümpeln und Verzicht zu üben?

Das Problem in Deutschland ist meiner Meinung nach, dass viele Arbeitgeber eine Berufsausbildung oder ein Studium für eine Selbstverständlichkeit halten und demnach auch nicht bereit sind, ein angemessenes Gehalt zu bezahlen. Ok, wenn jemand ohne jeglichen Schulabschluss oder Ausbildung und mit mangelhaften Deutschsprachkenntnissen nur Mindestlohn verdient, mag das noch halbwegs akzeptabel sein. Aber gerade bei Frauen (und immer häufiger auch bei Männern) gibt es viele (sehr) gut ausgebildete, die gerade mal knapp über Mindestlohn verdienen. Die Unternehmen reiben sich natürlich die Hände, dass man gut ausgebildetes Fachpersonal für Lau bekommt und feuern die Feminismus-Propagandamaschine weiter kräftig an. Da geht es letzendlich nämlich nicht um Frauenrechte, sondern um billige Akademikerinnen für Unternehmen.
 
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crashbandicot schrieb:
Bauverbote für EFH und eine m² Begrenzung für Wohnungen in Städten und Randgebieten. Meinetwegen soll sich jemand in Hintertupfingen ein 240m² EFH für drei Personen in die Pampa stellen, in der Stadt wären das 4-6 Wohnungen für vermutlich 8 Personen. In dem Haus, in dem ich wohne, wohnen 10 Personen in 6 Wohnungen auf insgesamt 370m² Wohnfläche.
Im ersten Moment fand ich die Idee nicht mal schlecht und durchaus plausibel.
Die Sache ist dann aber: Wo legt man die Grenze fest? Was ist denn „Zuviel“? 80qm für 2 Leute? Oder dürfen es doch nur noch 60qm sein? Wenn ja, mit wievielen Zimmern? Ist eine Loftwohnung mit 2 Zimmern aber 80qm schlimmer als eine 4-zimmer Wohnung mit 70qm?
Ich fürchte, das wäre wieder so ein Ding, dass sich in der Theorie gut anhört und in der Praxis völlig abstruse Blüten treiben wird.
Machen wir dann wie in China eine xqm pro Person-Politik oder wollen wir noch viel genauer differnzieren? Dann wird’s mit sicherheit wieder ein bürokratisches Monster.
Man kann auch Neubauten direkt auf 80qm und 3 Zimmer begrenzen und dann erst wieder Luxusbauten mit x%-Anteil mit über 120qm erlauben um auch die Finanzstarken in der Stadt halten zu können. (Wer kauft denn sonst noch Gucci, Breitling oder Prada ein?)
Was ist mit den Familien, denen auch 3 Zimmer nicht reichen? Mit mehr als 2 Kindern funktioniert das ja schonwieder nicht mehr. Will man die dann einfach aus der Stadt rausdrängen?

Ich denke, man wird das Problem Regierungsseitig einfach aussitzen. In 10-15 Jahren wird das Boomersterben sich verstärken und die ganzen Altwohnungen, die aktuell z.T. deutlich unterbelegt sind, werden wieder auf dem Wohnungsmarkt frei.

Btw: Auf dem Land wurde früher auch oft anders gelebt.
Wenn ich an die großen Bauernhäuser denke… da war es früher immer üblich, dass dort mindestens 3 Generationen in einem Haus leben. Da haben dann auf 200qm gut und gern 6-8 Personen gelebt. Auch das gibt es heute nicht mehr oft. Die jetzige Generation will nicht mehr mit den eigenen Eltern im Mehrgenerationenhaus leben. Da wird lieber selbst gebaut.
Ich kenne in meiner Heimat viele Häuser mit 200qm+ Wohnfläche, in denen meistens nur noch 1-3 Personen wohnen.


blubberz schrieb:
Vielleicht nicht in der Innenstadt, aber im Umland
Genau da sollte man so gut es geht den Platz sparen. Das Thema Oberflächenversiegelung ist doch weithin bekannt. Irgendwo muss unser Grundwasser schon herkommen. Das wird nicht besser, wenn immer und immer mehr zubetoniert wird.
Das gilt übrigens auch für die tollen Steingärten und Pflasterflächen v.a. bei Neubauten. Stichwort Pflegeleicht.

Natürlich muss man die Innenstädte nicht zu Diamanten nachverdichten, aber ungenutzte oder sinnlose Flächen sollte man schon bevorzugt heranziehen bevor man das Problem weiter ins Umland verlagert.
 
Ich werfe mal das Thema Mietpreise wieder rein, da Akut - heute die Nebenkostenabrechung rein kam.
600€ Nachzahlen. Bäm.

Wir haben eine Dachgeschosswohnung mit 95qm, aufgrund der Schrägen tatsächlich etwas mehr.
2 Erw. + Kind ( 3J )
Kaltmiete 650€ + 20€ für einen PKW Stellplatz
200€ Nebenkosten pro Monat (gut, das mag dann etwas niedrig angesetzt sein...)
(Lage ist auch eher Ländlich, direkt an einer Bundesstraße - Aber zügig in der nächst größeren Stadt mit dem KFZ.)

Wir wohnen im 5. Jahr nun in dieser Wohnung, die Nebenkosten sind von Jahr zu Jahr merkbar gestiegen.
Und ab dem 6. Jahr wird auch unsere Miete einmal erhöht, ich glaube es sind waren 75€ in dem dreh.

Sprich aktuell zahlen wir, 870€ monatlich zur Miete. Werden nun die Nebenkosten etwas erhöhen um einer solchen Nachzahlung auf einmal zu vermeiden.

Kratzen wir auch schon an der 1000€-Marke, nur für die Kalt+Warmmiete.
Rechnen wir noch Strom dazu, dann sind wir darüber.
Und das quasi erstmal NUR für ein Dach über dem Kopf zu haben.

Jetzt etwas Off-Topich, aber dient dem Thema was Kosten gegenüber Einkommen angeht:

Frau geht nur bis 13 Uhr arbeiten, da die kleine um 14 Uhr in der KiTa abgeholt werden muss.
Dadurch entstehen Gehaltseinbußen - klar es gibt Kindergeld.. Der KiTa-Beitrag frisst dieses wieder auf.

In Deutschland gibt es immer mehr alte Menschen und weniger junge.. Kein wunder.
Würde meine Frau weiterhin Vollzeit arbeiten gehen, hätten wir deutlich mehr Geld zur Verfügung.
Ist aber nicht möglich. Wo soll das Kind sonst bleiben?

Wer will da schon noch ein Kind bekommen.. geschweige denn kann es sich leisten?
Man wird ÜBERALL dadurch eingeschränkt... Angefangen beim Wohnen !
(Wir haben bewusst ein Kind bekommen und bereuen es in keiner weise. Aber ich kenne viele, die vermutlich so denken - es aber nie zugeben würden.)

Wenn man sich diese Zahlen so durch den Kopf gehen lässt, weiß ich nicht - wo das ganze noch Enden soll.
Im Moment geht es uns noch ganz gut und wir kommen auch über die Runden mit etwas "Luxus".

Aber es ist verrückt, was man wo alles bezahlen MUSS nur um erstmal ein gewöhnliches Leben führen zu können. Und ich glaube, daran scheitert es in Deutschland bereits bei ganz vielen Menschen...


Der Plan ein Eigenheim zu erwerben, wurde gänzlich weit nach hinten gestellt.
Zur derzeitigen Lage - unmöglich für uns, diese Preise zu Finanzieren.
 
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Ich besitze einige Immobilien und der Preis der letzten Immobilie die ich 2014 gekauft habe, hat sich verdreifacht. Die Preise sind momentan abnormal hoch, weil es kaum Immobilien auf dem Markt gibt, zumindest hier bei uns in Süddeutschland. Ich habe auch schon überlegt etwas zu verkaufen, aber was soll ich mit dem Geld anfangen ? Geld hat kein Wert für mich. Ich weiß auch nicht wo das enden wird …
 
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