Wozu noch BSD einsetzen?

Don_2020 schrieb:
Warum und Wozu sollte man heute noch BSD einsetzen?
Immer dann, wenn man einen Usecase hat, bei dem BSD seine Stärken voll ausspielen kann. Manchmal geht es dabei auch schlicht darum, dass BSD eine andere Form der Linzensierung hat als Linux, nämlich die BSD-Lizenz und nicht GPL, was manchen Herstellern besser schmeckt. Daher findet man es als Basis oder zumindest in Teilen z.B. auf Konsolen wie Playstation oder Switch wieder. MacOS basiert auch in Teilen auf BSD, ebenso iOS/iPadOS.
Don_2020 schrieb:
Gibt es irgendwelche relevante Unterschiede für den Normalnutzer?
Definiere relevant, definiere Normalnutzer. Es ist halt ein anderes Betriebssystem als Debian GNU/Linux mit seinen eigenen Stärken und Schwächen und einer anderen Bedienung.
Don_2020 schrieb:
BSD soll schwierig zum konfigurieren sein.
Nur solange, bis man's kann, wie bei ausnahmslos jedem System.
Don_2020 schrieb:
Mir fällt so auf Anhieb nichts ein. Nutze so Allerweltsanwendungen wie Texstudio, Firefox, LibreOffice, Handbrake, KiCad, Lazarus. Aktuell unter MX Linux. Lohnt sich ein Wechsel auf BSD oder lieber bei Debian & Co. bleiben?
Wenn dir nichts einfällt, warum dann überhaupt der Gedanke daran? Da nur du derjenige bist, der "lohnen" bewerten kann, und dir schon gar nicht einfällt, warum man es nutzen sollte, ist die Antwort doch glasklar: Bleib bei Debian.
 
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Ich hatte ab ca. 2002 FreeBSD auf einem Desktop-System laufen, weil ich die Art der Installation bzw. die Paketverwaltung (Gentoo war mir da noch nicht bekannt) sehr angenehm fand. Kernel bauen mit einer einzigen Config-Datei war viel weniger aufwendig als einen Linux-Kernel 2.4 zu kompilieren. Gerade zum Programmieren in C ist das System mit einer schlanken libc viel übersichtlicher, als diese aufgeblassene GNU-Biblothek. Mit den ersten Nvdia Treibern und weil einige Linux-Titel noch richtig portiert wurden, konnte man damit auch sehr gut zocken. Linux-Binaries konnten meist problemlos ausgeführt werden. Das war auch notwendig, um Webseiten mit Flashplayer anzeigen zu können. Irgendwann hatten die Entwickler aber am USB-Treiber Änderungen vorgenommen, bzw. diesen komplett neu geschrieben, was teils richtig nervte, so dass ich dann zu Gentoo gewechselt bin und heute aufgrund weniger zur Verfügung stehender Zeit Arch Linux nutze.

Für Software-Router mit richtig wenig Internet-Bandbreite und sehr vielen Clients, würde ich dennoch eventuell auch nochmal FreeBSD einsetzen. An das Queuing mit Pipes kam damals keine Linux-basierende Traffic-Shaping-Lösung ran.
Für Serversysteme ist es ebenfalls sehr gut geeignet. Ich mochte Jails und ZFS viel lieber als Linuxcontainers. Auch die Möglichkeiten die Berechtigungen der Benutzer auf einem System mit simplen Config-Optionen einzuschränken, schätze ich da sehr. Für einen Web-/Mail- und Gameserver hatte ich damals weitaus weniger Hardware-Ressourcen benötig, als auf einem Linux-System. Aber das interessiert heute kaum noch.

Das Grundproblem ist für mich heute einfach, dass ich mit dem Desktop-System auch mal spielen möchte und das nicht mehr so einfach möglich ist. Treiber für aktuelle Hardware in diesem Bereich sind nicht verfügbar oder kommen erst viel später. Programme und Lösungen die man unter Linux findet sind zum Teil nicht verfügbar oder werden nicht portiert. Und zum Basteln habe ich heute nicht mehr die Motivation, die ich noch vor 20 Jahren hatte.
 
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