x86 Hardware für 24/7 Heimserver

LouisXIV schrieb:
mailbox.org muss ich nach der Fehlermeldung des missglückten Versands manuell ran und/oder den Umweg über weitere Dienste gehen.
Falsch. Hat mich keine 2 Minuten $Suchmaschine gekostet, wenn überhaupt: https://kb.mailbox.org/display/MBOKB/Drive-Mail:+Links+verschicken+statt+grosser+Anhaenge
Ob du jetzt die Daten bei Nextcloud hoch lädst und teilst oder ins Mailbox.org Drive lädst und teilst ist Jacke wie Hose.

LouisXIV schrieb:
Dafür muss aber eben auch das Backend in Form des Mailservers gegeben sein.
Ja, und? Dann steht das Backend eben bei irgendeinem beliebigen Hoster, auf einem eigenen gemieteten Server oder sonst wo. Die Anwendung Nextcloud bekommt Zugriff auf ein/das Mailkonto und eine alias Adresse. Du meldest dich in Nextcloud an, lädst die Daten hoch, klickst auf teilen, gibst die Mailadresse des Empfängers an und fertig. Empfänger bekommt eine Email mit folgenden Parametern:
Absendername: Max Mustermann über Nextcloud
Absenderadresse: nextcloud@beliebiger-mail-hoster.de (die zuvor erwähnte Alias Adresse bzw. Mailkonto)
Antwort an: max.mustermann@example.tld (die in der Nextcloud bei meinem User hinterlegte Mailadresse)
An: Emailadresse-des-Empfängers.

Einen Mailserver "mal eben" aufzusetzen, abzusichern und zu betreiben ist aufwendig. Das von der Pike auf machen echt nur Leute mit sehr viel Freizeit oder die das beruflich machen dürfen/müssen oder verwenden dazu vorkonfigurierte Lösungen wie z.B. mailcow-dockerized was optional auch eine Nextcloud mit bringt als 3rd-party-integration aber kein Collabora. Been there, done that.
Collabora-Integration und self-hosting auf einem nicht exklusiven dafür nackten System, sprich collabora, nextcloud und ggf. weitere Dienste alles hinter einem Reverse Proxy ist gelinde gesagt sehr anstrengend je nachdem welchen Reverse Proxy man dafür nehmen will.
(obsolet da inzwischen in Nextcloud integriert wenn auch bescheiden dokumentiert...)

Nextcloud ist ein tolles Projekt und Produkt, keine Frage aber das allein reicht eben nicht. Die tollste Software ist am Ende nur so gut wie diejenigen, die es betreuen, pflegen und am allerwichtigsten die ganzen Dienste miteinander integrieren. Gerade wenn dir die fachlichen Kenntnisse dafür fehlen solltest du Abstand davon nehmen, alles selbst machen zu wollen. Kannst ja mal einen Blick auf Mailcowcow werfen, vielleicht erfüllt das alle deine Anforderungen, Nextcloud + Collabora müsstest du vor allem testen. Ich kann aber nur dringend(!) dazu raten neben den relevanten Funktionen auch das Thema Backup und noch wichtiger: Die Wiederherstellung ebenfalls zu testen.
 
snaxilian schrieb:
Falsch. Hat mich keine 2 Minuten $Suchmaschine gekostet, wenn überhaupt: https://kb.mailbox.org/display/MBOKB/Drive-Mail:+Links+verschicken+statt+grosser+Anhaenge
Ob du jetzt die Daten bei Nextcloud hoch lädst und teilst oder ins Mailbox.org Drive lädst und teilst ist Jacke wie Hose.
Du lässt außer Acht, dass der Drive-Speicher – wie im in der KB gezeigten Beispiel – im für Privatverbraucher üblichen Grundtarif nur 100 MB beträgt. Reicht dies nicht aus für eine Drive-Mail, wird ein Fehler ausgegeben. Entfernt man daraufhin Daten vorangegangener Mails, sind diese für das Gegenüber nicht mehr erreichbar. 100 MB reichen häufig einfach nicht aus. Die nächste Speicher-Option "Team" umfasst gleich satte 25 GB und kostet das 4,5-fach des Grundtarifs. Da weder die Leute, die ich umzuziehen versuche, noch ich ein Team sind, noch jeweils 25 GB Speicher für ein individuelles E-Mail-Postfach benötigen, wieso sollten wir dafür bezahlen? Der knapp bemessene Grundtarif und unverhältnismäßige Sprung zur nächsten Option ist in meinen Augen unangemessen, unkomfortabel und in Anbetracht der Konkurrenzangebote für mailbox.org wirtschaftlich unvorteilhaft. Du magst das anders sehen, aber es hat eben Gründe, weswegen die Großen aus dem Silicon Valley den Markt dominieren.

snaxilian schrieb:
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, aufgrund welcher Aussage du dich hier weiter echauffierst. Ich habe bereits im letzten Post dargestellt, weshalb auch ich es aus organisatorischen und Sicherheitsgründen klüger fände auf einen professionellen Hosting Anbieter zu setzen. Einzig, das Nextcloud Hub und damit das ganze Vorhaben verlieren für meinen Anwendungsfall an Attraktivität, je weniger der komfortablen kollaborativen Hub-Funktionalitäten bei einer gemanagdten Instanz z. B. von Hetzner oder All-inkl. zur Verfügung stehen. Ich suche eben weder ausschließlich nach einem Fileserver, E-Mail- noch Online-Office-Provider sondern nach einer einheitlich- wie ganzheitlichen Productivity Suite.
 
Na ein Glück, dass sich das Drive erweitern lässt, auch für Privatkunden. Sogar in kleineren Schritten und wenn ich den Artikel richtig deute ohne Wechsel auf das "Team" Paket.

Du überinterpretierst zu viel in meine Beiträge ;) Ich will nur aufzeigen, dass es nicht getan ist mit mal eben 'nen Server aufsetzen.
LouisXIV schrieb:
ganzheitlichen Productivity Suite.
Das was du dir darunter vorstellst ist in der Regel die Summe vieler verschiedener Produkte, die mit einander interagieren und ineinander verzahnt sind. Das sind also ein File-/Storageserver, ein Mailserver und ein Office-im-Browser-Server sowie irgendwo ein Backend zur Nutzerverwaltung. Gerade bei vieler freier/openSource Software wird das auch so bleiben da das Credo dort ist: Ein Tool für ein Problem. Die Kunst ist dann diese Tools zu verbinden. Nextcloud macht dies bereits sehr gut aber die "Großen" aus dem Silicon Valley nehmen diese ganzen Tools und kombinieren diese in extremst guter Art und Weise und lassen sich dieses Fachwissen und Service entsprechend bezahlen.
Es gibt im issue tracker von Nextcloud einen sehr langen Thread seit 2016 bis Sommer 2020 ob und warum Nextcloud einen Mailserver integrieren sollte oder nicht und der Tenor geht eindeutig Richtung nein. Nextcloud ist halt eine Webanwendung und hat ganz andere Anforderungen als ein Mailserver.
Eine solche "productivity suite" hab ich dir genannt: mailcow. Kannst selbst betreiben oder als managed Lösung mieten.
 
Ich frage mich zusätzlich, was passiert, wenn ich den mailbox.org-Account behalte, um Zugriff zu einen Mailserver zu haben, das Postfach aber über den Webmailer der Nextcloud bediene? Die 100 MB maximaler Anhänge von mailbox.org sind doch eine softwareseitig festgelegte Größe und nicht ins ausführende Blech gestanzt? Heißt, es könnte doch sogar möglich sein, dass ich Mails mit größeren Anhängen verschicken/empfangen kann, wenn diese nie auf den mailbox.org-Speicher geschrieben, sondern direkt auf den Speicher der Nextcloud durchleitet und gespeichert werden? Oder geht es bei der Beschränkung nicht ausschließlich um beanspruchten Speicherplatz sondern auch der verfügbaren Bandbreite des Mailservers? Ich möchte ausdrücklich keine Konfiguration erzeugen, die auf irgendeine Weise mit den Nutzungsbedingungen eines Anbieters in Konflikt geraten könnte.
 
Du kannst bei mailbox.org pro Email Anhänge bis 100MB anhängen. Eine Datei mit 101MB ginge somit nicht. Alternativ kannst du in das Drive von Mailbox Dateien ablegen und diese quasi mit Dritten teilen. Das Teilen geschieht per Mail und der Empfänger bekommt in der Mail nur einen Link wo er dann aus deinem Drive diese eine geteilte Datei herunter laden kann. Das ist btw auch der deutlich effizientere Weg.

Stell dir folgendes vor: Alice schickt Bob eine Mail mit 100 MB Anhang. Die Mail inklusive Anhang liegt jetzt in Alice Postausgang und in Bobs Posteingang und belegt bei beiden 100 MB. Jetzt hat Bob eine Rückfrage, klickt auf Antworten, schreibt den Text, vergisst aber den Anhang zu entfernen und klickt auf absenden. Jetzt liegt der Anhang zusätzlich noch in Bobs Postausgang und in Alice Posteingang und belegt bei beiden Postfächern schon 200 MB. Bei diesem Szenario müssen folgende Kriterien alle erfüllt sein:
  • Alice muss noch mindestens 100 MB freien Speicher im Postfach haben
  • Bob muss noch mindestens 100 MB freien Speicher im Postfach haben
  • Der Mailserver von Alice muss den Versand von 100 MB Anhängen erlauben
  • Der Mailserver von Bob muss den Empfang von 100 MB Anhängen erlauben
  • (gleiches gilt auch vice versa für die Rückfrage)
  • Es gibt keine weiteren Gründe die dies verhindern, z.B. ein Mail-Security-Gateway was so große Anhänge ablehnt

Alternativ hat Alice ein $Cloudspeicher. Das kann MS OneDrive, Apple iCloud, Google Drive, Mailbox Drive, Dropbox sein oder irgendwelche anderen Anbieter oder eben auch eine Nextcloud. Dort wird die Datei die geteilt werden soll hochgeladen. Zusätzlich nutzt Alice in ihrer Nextcloud die Erweiterung/App "Mail" was ein Webmailer ist, also ein Mailclient im Browser. Dort hat Alice ihr Email-Postfach eingebunden, was bei mailbox.org oder Posteo, Protonmail, Gmail, web.de oder sonst wo liegt.
Dort kann Alice jetzt eine neue Mail an Bob erstellen und hat 3 Optionen:
1. Einen Anhang hochladen. Datei wird an die Mail angehangen und es gelten die o.g. Limitierungen.
2. Eine bereits in der Nextcloud befindliche Datei als Anhang verschicken, es gelten die o.g. Limitierungen.
3. Alice teilt einen Link als Anhang zu der Datei in Nextcloud. Die Mail ist so nur wenige KB groß, Bob klickt auf den Link und kann die Datei direkt aus der Nextcloud herunter laden. Vorteil: Es muss nicht andauernd hunderte MB an Daten verschickt werden und es wird niemandes Postfach vollgemüllt.^^ Ebenso braucht man sich keine Sorgen machen um Limitierungen beim Mailversand. Natürlich erlischt hierbei der Zugriff für Bob sobald Alice die Datei aus ihrer Nextcloud löscht.

Für den Fall, dass Alice nicht den Webmailer nutzt sondern z.B. Thunderbird könnte Alice vermutlich auch den Speicher ihrer Nextcloud über das Webdav Protokoll anbinden. Beim Dateiversand wird die Mail dann nicht an die Mail angehangen sondern auf die Nextcloud hochgeladen und per teilen-Link in die Mail gepackt.

Für den Fall, dass Alice wider erwarten gar keine Email hat/nutzt aber ihre Nextcloud hat kann die Datei auch klassisch über die Nextcloud geteilt werden nur ohne große zusätzlichen Worte. In dem Fall sendet die Nextcloud (über einen zuvor vom jeweiligen Admin angegebenen Mailserver) die Mail mit dem teilen-Link. In dem Fall bekommt Bob dann aber nur eine Mail in der steht, dass Alice eine Datei mit ihm geteilt hat und den Download-Link. Absender ist das quasi generische Nextcloud Emailkonto was natürlich vorher eingerichtet sein muss. Über dieses Konto werden z.B. auch andere administrative Dinge abgewickelt wie beispielsweise wenn ein Anwender der Nextcloud sein Kennwort vergessen hat.
 
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LouisXIV schrieb:
wobei mir das zu viel Aufwand im alltäglichen Workflow wäre
LouisXIV schrieb:
das Postfach aber über den Webmailer der Nextcloud bediene
Das ist eigentlich das, was ich sagen wollte. Der "Workflow" ist immer derselbe. Man liest eine E-Mail und entscheidet, was mit ihr geschieht. Entweder gleich oder später "verschieben nach". Was ich da vielleicht umständlich erkläre, dass man das mit einem IMAP-Server macht, der am besten nicht öffentlich am Internet hängt. Umständlich wird es, wenn man einen "echten" Mail-Server betreiben möchte.

Das löst natürlich nicht das Problem deiner riesigen Dateianhänge. Das ginge dann eben über Freigabelinks, die auf einen größeren Ort zeigen, siehe snaxilian.
 
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snaxilian schrieb:
Wilhelm14 schrieb:
Eine Drive-Mail von mailbox.org ist ja genau das, was ihr beschreibt. Für mich ergibt es nur einfach wenig Sinn weiter mit mailbox.org zu arbeiten, da der für private Drive-Mails gebotene Speicherplatz einfach zu knapp bemessen und nur unverhältnismäßig aufzustocken ist. Gerade wenn das Angebot von mailbox.org ein E-Mail-Postfach mit angeflanschtem Fileserver und keine für mich attraktive kollaborativ nutzbare Productivity Suite ist.
Genau deshalb möchte ich eine Nextcloud Instanz einrichten/nutzen.
Diese bietet meinem aktuellen Verständnis nach alles, was ich mir wünsche, man muss eben nur klären, in welcher Form man einen Mail- und/oder Dokumenten-Server einbindet.
Ich habe zwischenzeitlich auch eine Demo bzw. ein Testnutzung mit einem Hosting Provider für gemanagedte Nextcloud Instanzen ausgemacht und bin gespannt was der Kollege zu sagen hat.
 
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