Zunächst einmal: Ich bin ebenfalls ein betroffener ehemaliger Freenet-User, der von 1und1 zwangsversklavt wurde. Aber ich werde denen wie ein Stein im Magen liegen, das schwöre ich!
Ich bin seit einigen Wochen in verschiedenen Foren aktiv und wundere mich, wie viele 1und1-Mitarbeiter damit beschäftigt sind, dort aktiv die Propaganda der Geschäftsleitung zu verbreiten. Und ebenfalls wundere ich mich, dass sichbisher nur wenige User einen kompetenten rechtlichen Rat eingeholt haben. Bisher habe ich im Internet hierzu nur eine Aussage eines Rechtsanwaltes gelesen, die Ihr sicher alle kennt:
http://www.frag-einen-anwalt.de/11-...d-gewährt-keine-Sonderkündigung-__f83228.html
Dabei ist es denkbar einfach, den Spieß herumzudrehen: 1und1 behauptet, Freenet bestehe weiterhin. Das sah auch meine Rechtschutzversicherung so, dass der Vertrag so lange weiterbesteht, wie die Freenet Breitband GmbH als eigenständige Rechtsperson existiert. Das bedeutet andereseits aber auch, dass Freenet und nicht 1und1 die vertraglich vereinbarten Leistungen erbringen muss und dazu gehören sowohl die Hotlines und Service-E-Mail-Adressen als auch die Rechnungsstellung. Die Einzugsermächtigung kann z.B. nicht einfach von 1und1 übernommen werden. Ich habe 1und1 deswegen abgemahnt und bei der Polizei angezeigt, weil sie ohne Einzugsermächtigung Abbuchungen von meinem Girokonto vorgenommen haben. Auch zum Transfer von Kundendaten zu 1und1 ist Freenet nicht berechtigt, solange der Kunde keine Zustimmung gibt. Auf meine Abmahnung hin hat 1und1 auch sofort kleinlaut beigegeben und schickt mir seitdem Rechnungen, die ich nicht bezahlen werde, denn schließlich hat sich an der Einzugsermächtigung für Freenet nichts geändert. Die dürfen weiterhin abbuchen, solange sie als Rechtsperson existent sind, sollen sie nur. Kommt es zum Mahnverfahren durch 1und1 werde ich Einspruch einlegen. Dann muss 1und1 gegen mich klagen, und das wird sie kosten. Und außerdem noch erfolglos sein, denn nach BGB ist eine Vertragsübertragung nur mit ausdrücklicher Zustimmung aller beteiligten Vertragspartner möglich. Durch die "Verschmelzung" (rechtlich nicht genau definierter Begriff!) von Freenet mit 1und1 kommt es entweder zu einer Vertragsübertragung, wenn 1und1 die Leistungen und Forderungen übernimmt (->entgegen der Auskunft von Hr. Maurer ist hierfür sehr wohl die Zustimmung des Kunden notwendig) oder Freenet bleibt als Tochtergesellschaft bestehen und nimmt die Abrechnung selbst vor (in diesem Fall bleiben die Verträge tatsächlich weiterhin gültig, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein, denn auf den Rechnungen steht schließlich neuerdings 1und1 und der Freenet-Kundenservice ist ebenfalls nicht mehr erreichbar).
Aus dem zuletzt genannten Grund (Kundenservice nicht erreichbar) und wegen der verschlechterten VOIP-Qualität habe ich Freenet schriftlich per Einschreiben in Lieferverzug gesetzt und eine Frist von 14 Tagen eingeräumt, die vereinbarten Leistungen unverzüglich wieder selbst aufzunehmen. Erfolgt keine schriftliche Reaktion durch Freenet, folgt nach Ablauf der Frist dann die fristlose Kündigung aufgrund von Lieferverzug.
Zusätzlich folgen (bzw. sind bereits erfolgt) Strafanzeigen gegen Freenet und 1und1 wegen unerlaubter Datenweitergabe, bewusster Falschinformation und unerlaubten Abbuchungen von meinem Konto.
Ich kann nur jedem von Euch raten, sich einen Rechtsbeistand zu nehmen. der weiß sofort was zu tun ist um 1und1 auflaufen zu lassen und unnötige Prozesskosten zu vermeiden. Selbst wenn 1und1 so blöd sein sollte, einen Prozess anzufangen, laufen die Kosten erstmal nur bei 1und1 auf und nicht bei mir - dank RSV. Anscheinend lernen die Herren Maurer & Co. nur durch Schaden.
Nachtrag: Keine 8 Stunden nach meinem Forumseintrag hier, bei Netzwelt.de und im dsl-forum.de sind DSL-Leitung und Telefon plötzlich tot. An ein technisches Problem glaube ich nicht, da ein Kollege, der ein paar Blocks weiter wohnt und 1und1-Kunde ist keinerlei Probleme mit der Leitung hat. Ist doch merkwürdig oder? Im dsl-forum trieben sich auch auffällig viele 1und1-Sympathisanten herum. Seltsam ist auch, dass heute Samstag ist und gestern Feiertag war, also kein Geschäftstag, zu dem eine Mahnfrist oder ähnliches hätte ablaufen können. Zumal mir aktuell noch keine rechtskräftige Mahnung per Einschreiben zugegangen ist.
Immerhin kann ich so glaubhaft nachweisen, dass Freenet seine vertraglichen Pflichten grob verletzt. Mal sehen, wann sich der Freenet Kundenservice bei mir meldet, um die "Störung" zu beheben. Wenn nicht, sollen sie ruhig weiter so machen, dann ich bin meinem Ziel einer fristlosen Kündigung wieder ein Stückchen näher gekommen.