AMD stellt ATi Radeon HD 5770 und 5750 vor

Volker Rißka
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Am 13. Oktober stellt AMD offiziell die neue Mittelklasse aus eigenem Hause vor. Die beiden Karten hören auf die Bezeichnungen ATi Radeon HD 5770 und Radeon HD 5750 und bringen erstmals die Unterstützung von DirectX 11 in das Marktsegment, in dem Karten 150 Euro oder weniger kosten.

Während wir uns in unserem Artikel auf die Radeon HD 5770 und deren Performance als einzelne Grafikkarte sowie auch im CrossFire-Verbund mit zwei dieser Modelle beschäftigen, wollen wir parallel noch einen Blick auf das kleinere Modell werfen. Denn wie so oft steht das vermeintlich kleinere Modell im Schatten des größeren Probanden, obwohl dies kaum gerechtfertigt ist. Erst einmal wollen wie die Radeon HD 5750 im Vergleich zum schnelleren Modell gegenüberstellen:

Radeon HD 5750 Radeon HD 5770
Chip RV840/Juniper RV840/Juniper
Transistoren ca. 1,04 Mrd. ca. 1,04 Mrd.
Fertigung 40 nm 40 nm
Chiptakt 700 MHz 850 MHz
Shadertakt 700 MHz 850 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
144 (5D) 160 (5D)
FLOPs (MADD/ADD) 1.008 GFLOPS 1.360 GFLOPS
ROPs 16 16
Pixelfüllrate 11200 MPix/s 13600 MPix/s
TMUs 36 40
TAUs 36 40
Texelfüllrate 25200 Mtex/s 34000 Mtex/s
Shader-Model SM 5 SM 5
Speichermenge 512 MB GDDR5
1.024 MB GDDR5
1.024 MB GDDR5
Speichertakt 2.300 MHz 2.400 MHz
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 73660 MB/s 76800 MB/s

Die Radeon-HD-5700-Serie basiert auf der RV840-GPU, die intern den Codenamen „Juniper“ trägt. Diese wird im 40-nm-Prozess bei TSMC hergestellt und setzt sich aus etwa 1,04 Milliarden Transistoren zusammen, womit der Rechenkern ziemlich genau halb so komplex wie der größere Bruder RV870 ist. Allerdings gibt es auf dem RV840 nur noch zehn anstatt 20 SIMD-Einheiten, womit die Anzahl der Shadereinheiten auf 160 5D-ALUs reduziert worden sind. Dementsprechend existieren nur noch 40 vollwertige Textureinheiten, da es pro SIMD-Einheit einen Textur-Cluster mit je vier TMUs gibt. Die 10 SIMDs sind übrigens nur auf der Radeon HD 5770 aktiviert, während die Radeon HD 5750 mit derer neun auskommen muss. Das hat 144 5D-Shadereinheiten und 36 TMUs zur Folge.

Das Speicherinterface ist auf beiden Radeon-HD-5700-Modellen identisch und setzt sich aus zwei 64-Bit-Controllern zusammen. Das Interface ist also 128 Bit breit und stellt darüber hinaus 16 ROPs zur Verfügung. Die Radeon HD 5750 soll es sowohl mit einem 512 MB als auch mit einem 1.024 MB großen GDDR5-Speicher geben, während die Radeon HD 5770 immer (oder zumindest meistens) mit 1.024 MB VRAM daher kommen soll. ATi taktet den Rechenkern auf der Radeon HD 5770 mit 850 MHz, während der GDDR5-Speicher mit 2.400 MHz arbeitet. Der RV840 auf der Radeon HD 5750 wird mit 700 MHz angesteuert, der Speicher mit 2.300 MHz.

HD 5750 Referenz
HD 5750 Referenz
ATi Radeon HD 5750
ATi Radeon HD 5750
ATi Radeon HD 5750
ATi Radeon HD 5750

Preislich sind die Abstände zwischen beiden Modellen ähnlich gering wie die technischen Unterschiede. Während das Modell der Radeon HD 5750 mit 512 MByte Speicher ab 109 US-Dollar verfügbar werden soll, lautet die offizielle Preisgestaltung der Variante mit 1.024 MByte GDDR5 129 US-Dollar. Egal was dies in ausländischer Währung erst einmal bedeutet, die Grafikkarten auf Basis dieses Chips dürften sehr bald unter 100 Euro verfügbar sein. Die Radeon HD 5770 hat mit etwa 140 Euro in den ersten Tagen einen ungleich schwereren Stand. Dies hat auch AMD bereits angemerkt, ist man mit dem niedrigen Startpreis der HD 5770 doch nicht wirklich zufrieden. Da man jedoch zuvor den Markt mit der Radeon HD 4870 auf solch ein niedriges Preisniveau gesenkt hat, muss man diesen Preis für die HD 5770 jetzt hinnehmen. Aktuell spricht es deshalb nicht für das Nachfolgemodell, da die Radeon HD 4870 ab 95 Euro gelistet, jederzeit verfügbar und im Test auch noch schneller als eine Radeon HD 5770 ist. Es bleibt die Wahl des Kunden, ob er in den ersten Tagen etwa 40 Euro mehr für DirectX11, eine geringe Leistungsaufnahme und Eyefinity ausgeben will, oder ob er doch für nicht einmal 100 Euro die günstigere und gleichzeitig schnellere HD 4870 nimmt. Abwarten dürfte die dritte, oft gar nicht so unclevere Methode in den ersten Tagen nach einer Produktvorstellung sein.