Bericht Kühlertest-Methodik: Nur auf den ersten Blick ist Kühlertesten einfach

Thomas B.

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tl;dr: Kühler für CPUs oder GPUs zu testen klingt einfach. Der Kühler wird montiert, Last wird angelegt und die Temperatur notiert. Turbotakt, automatische Drehzahlkurven und instabile Raumtemperaturen stören aber. ComputerBase erklärt die Fallstricke beim Kühlertesten und wie man dennoch zu reproduzierbaren Daten kommt.

Zum Bericht: Kühlertest-Methodik: Nur auf den ersten Blick ist Kühlertesten einfach
 
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[Pardon] Sau stark! Da wird einem erst einmal klar, wie schwer es ist an valide und reproduzierbare Daten respektive Temperaturen zu kommen! Super Bericht @Thomas B.

Liebe Grüße
Sven
 
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Sehr schöner Einblick!
Wegen solcher Transparenz und z.b. auch dem wunderbaren Diagram für Kühler schätze ich CB-Tests :)
 
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Interessant, danke für den Bericht.
Ich schaue in die Kühlertests immer gern rein, wobei ich sagen muss, dass sich mein NH-D14 seit dem i7 980X bewährt hat.

Und für AM4 bekam ich gratis ein Montagekit vom Hersteller, ergo werd ich noch lange Spass mit dem Teil haben :-)
 
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Ich halte nicht viel von Tests, die einerseits Praxisnähe behaupten, weil sie "echte" CPUs statt definierter Heizlasten verwenden, andererseits diese aber abseits jeder tatsächlichen Praxisverwendung konfigurieren. (aber das Thema haben wir hier schon seit Jahren, ich erinnere mich an angebliche GPU-Tests man manuell und willkürlich hingefummelten Taktraten)

Persönlich favorisiere ich der Vergleichbarkeit halber eine statische Last, aber durch die Vielzahl verschiedener Die-Größen und Konfigurationen würde ich auch einem echten Praxistest nicht die Validität absprechen.
 
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Also Unterdruck oder Überdruck im Gehäuse - salopp ausgedrückt und Wärmekoeffizienz fällt mir spontan dazu ein, dass Kühlung eine Wissenschaft für sich ist.

schöner transparenter Artikel.
 
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SV3N schrieb:
[Pardon] Sau stark! Da wird einem erst einmal klar, wie schwer es ist an valide und reproduzierbare Daten respektive Temperaturen zu kommen! Super Bericht @Thomas B.

Liebe Grüße
Sven

Absolut..Kühlertesten ist einfach zeitaufwendig...noch Reflüfter dabei und schnell sind 10 Stunden weg. Wenn dann noch was unschlüssig ist und man machts nochmal... :)
Und am Ende hat man doch wieder nur eine Momentaufnahme eines Systems und die Leute hauen sich die Köpfe ein weil jeder die Daten anders interpretiert, vergleicht und nicht nachvollziehen kann . Dazu kommt dann die AiO vs. Lukü, die DHT vs Bodenplatte und die Noctua vs. alle Diskussion :D Achja und die Pyhsiker, die alles nochmal mit Formeln nachrechnen
 
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Sowohl AMD als auch Intel nutzen für ihre Prozessoren diverse Boost-Varianten, um last- und temperaturabhängig die Taktfrequenz der CPU zu steigern. Was im Alltag mehr Leistung bedeutet, sorgt im Test für Probleme: Da der Boost temperaturabhängig arbeitet, wird bei einem stärkeren Kühler tendenziell ein höherer Takt anliegen, was für eine höhere Abwärme sorgt. In einem Test würde ein Kühler also dafür „bestraft“ werden, dass er gut kühlt.
ich musste auch mal herzhaft lachen, als jemand einen Mini kühler ohne Heatpipes als völlig ausreichend für einen Ryzen empfohlen hatte ohne auch nur einen Blick auf den Takt zu werfen. Letztlich regeln die aktuellen Ryzen auf eine Temperatur und man hat mit einem besseren Kühler mehr Takt, statt niedriger Temperatur. Das hat den Vorteil dass bei schlechter Kühlung/Belüftung nichts überhitzt, allerdingsden Nachteil, dass nicht immer dieselbe Leistung rauskommt.

ich finde es schade dass bei CPU Tests das noch nicht berücksichtigt wird. Denn oft wird auf offenen Benchtables mit starker Kühlung getestet und nicht mit Realbedingungen im geschlossenen Gehäuse mit Budget Kühler.
Das heißt, dass die getestete Leistung wenig mit der Realität zu tun hat.[/Quote]
 
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Zur Messung der Raumtemperatur verwendet ComputerBase einen Foliensensor der Lüftersteuerung Aqua Computer Aquaero 6 LT (Test).
Fragt doch mal bei Aqua Computer nach, ob sie euch nicht ein paar Cali Temp Sensoren, die nicht mit einem G1/4 Anschluss verklebt wurden, zuschicken können. Dann könntet ihr eurer bisheriges Testsetup 1:1 beibehalten und hättet eine deutlich belastbarere Messung der Raumtemperatur.
Wie die Kurven zeigen, folgen die Daten im Liniendiagramm grundsätzlich dem Verlauf einer Hyperbel.
Habt ihr das mal exemplarisch überprüft, indem ihr mehr als nur eine Handvoll Datenpunkte pro Kühler aufgezeichnet habt?
 
Finde ich absolut toll, dass Transparenz hier so groß geschrieben wird. Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel! Die feinere Auflösung der Temperaturdifferenz-Schalldruckpegel-Diagramme find ich einen echten Fortschritt. Vorsicht allerdings bei der Interpolation, zu wenige Stützstellen führen schnell zu unakkuraten Resultaten.
 
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Danke für die Background-Informationen zu Kühlertests. Schön, auch mal etwas über die andere Seite - nämlich die Durchführung - lesen zu können. :)

Genau wegen den geschilderten Problemen würde ich aber gar nicht erst mit modernen CPUs testen (und wenn, dann nur unterstützend, als "Praxistest" um einen Bezug zur Realität beim Leser herzustellen).

Lieber eine elektronische Last (wie einen Hochleistungs-MOSFET) nutzen, welche sich sehr genau regeln lässt. Damit lassen sich problemlos mehr als 200 W bei ähnlicher Wärmeabgabefläche wie bei einem Prozessor erreichen. Vermutlich ließe sich mit mehreren kleineren MOSFET auch ein Wärmeverteilungsverhalten wie bei einem MCM erreichen.
Vorteil: mit entsprechendem Gerät ließen sich vollautomatisch Lastsimulationen fahren, welche CPUs und "Regelverhalten" des getesteten Kühlers genau überprüfen können. Zudem ist die Reproduzierbarkeit extrem hoch, und nicht von etwaigen UEFI-Versionen und Prozessorparametern abhängig.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typo)
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Ein schöner Einblick in ein Thema, dessen Komplexität wohl von vielen stark unterschätzt wird.

Zum Aspekt TDP-Angaben der verschiedenen CPU- und Kühler-Hersteller, und warum die wenig miteinander zu tun haben, gibt es einen sehr interessanten, ausführlichen Artikel + Video von Gamers Nexus (am Beispiel von AMD Ryzen 3000):
https://www.gamersnexus.net/guides/...lained-deep-dive-cooler-manufacturer-opinions

Dass bei den TDP-Angaben "kreativ" getrickst wird, war mir schon lange bewusst, aber das GN-Video hat mir doch nochmal die Augen geöffnet, wie komplex, verwirrend und teilweise auch realitätsfremd diese Zahlen ermittelt bzw. definiert werden und wie wenig sie am Ende aussagen.
 
Schöner Bericht. :)

Wenn ich mir den 30 minütigen Temperaturverlauf angucke, fällt jedoch auf, dass da eigentlich noch länger gemessen werden müsste....der Verlauf zeigt ja noch eine detulich steigende Tendenz.

Und das ist ja nur ein Luftkühler.....wenn ich mit meiner Wasserkühlung die Temperatur protokolliere, dann steigt die auch nach 60min noch etwas weiter.

Mir ist klar, dass es irgendwo Grenzen bei der Durchführbarkeit gibt....wenn ihr 60 statt 30min pro Test wartet, dauert ein Kühlertest einen ganzen Tag.
Auf der anderen Seite macht ihr ja auch nicht sonderlich viele Kühlertests....und gerade bei AiO Lösungen werden eure 30min relativ geschönte Ergebnisse bringen.
 
30min reicht bei mir auch nicht. Zwischen 30-45minuten tut sich nochmal was, danach aber selbst nach 2 Stunden nicht (lukü und aio)
 
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@Baal Netbeck Anhand der Erwärmungskurve kann ziemlich gut die Endtemperatur berechnet werden. Ich hoffe, das wird auch so gemacht :D
 
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Von aktuellen Produkte brauche ich "weniger" ein Test, sondern lieber jedes Jahr ein Rund um Schlag der Tipps/Gehimtipps für verschiedene Kategorien. Top 5 AiO, Low Profile, Topblower, Tower,... so das man einfach jedes Jahr einen Überblick über die guten Produkte hat.
 
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Taron schrieb:
Lieber eine elektronische Last (wie einen Hochleistungs-MOSFET nutzen, welche sich sehr genau regeln lässt.
Sehe ich nicht so....wie der Artikel ja schon beschreibt, ist es wichtig wie die Kühler mit dem Aufbau einer CPU klar kommen.

Da wäre aus meiner Sicht eine Zen2 CPU interessant, da die ja die kritisch zu kühlenden Stellen nicht in der Mitte sondern an den Ecken hat.

Igor hat da bei den Wasserkühlern expeimentiert und demnach war es nicht kritisch aber durchaus vorteilhaft, wenn die Bodenplatte auch Kühlfinnen über der gesamten Chipfläche hat.

Problem bei Zen2 ist ja, dass man nicht wirklich einen realen Temperaturwert ausgegeben bekommt.
Man bekommt nur irgendwas, was aus vielen Temperatursensoren errechnet wird.

Aber würde man z.B. mit AMD zusammenarbeiten, dann könnten die eventuell ein Bios zur Verfügung stellen, dass die echten Sensordaten ausgibt und nicht diesen errechneten Wert.
 
@Baal Netbeck
Nee, ne AIO ist nach 30 Minuten Blend ziemlich sicher aufgewärmt. Mein Loop wird nach 20 Minuten nicht mehr wärmer, ist allerdings auch relativ klein mit einem ollen Radi.

@CB
Schöner Artikel, ihr solltet öfters Kühler testen. Der Freezer 34 eSports Duo fehlt aktuell schmerzlich.
Auch ein neuer Wasserblock Roundup wär mal wieder interessant. Der Letzte ist lange her.
 
Baal Netbeck schrieb:
wenn ich mit meiner Wasserkühlung die Temperatur protokolliere, dann steigt die auch nach 60min noch etwas weiter.
Der Raum, oder zumindest ein Teil des Raums wo der Rechner steht, heizt sich ja mit der Zeit auch ein wenig auf.
 
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