Test Netzteile mit 80Plus Gold im Test: Preisbrecher von Xilence und Corsair mit 550 W im Vergleich

Zunächst wieder ein vollständiger und interessanter Test. Allerdings würde ich die verfehlten Stützzeiten zumindest als Negativpunkt nennen. Ich persönlich würde ein Kabelmanagement gegenüber einem etwas höheren Wirkungsgrad vorziehen und lege sehr viel Wert auf Lautstärke. Daher würde es für mich eher wieder ein Pure Power CM werden, wenn mein jetziges seinen Geist aufgibt. Bisher habe ich mit be Quiet jedenfalls nur gute Erfahrungen gemacht, was aber nicht heißen soll, dass andere Hersteller nicht gleich gute oder vielleicht sogar bessere Netzteile bauen.
 
Lieber Hibble,

Leistungsfaktor ist Wirk durch Scheinleistung.
Wird bei gleicher Scheinleistung der Leistungsfaktor schlechter, bedeutet das weniger Wirkleistung und damit weniger Kosten an den Versorger.
Das was dann nach quadratischer Subtraktion oder dem Sinus des Leistungsfaktors übrig bleibt ist die Blindleistung, die kein Normalverbraucher bezahlt.

Ergo, deine Aussage ist leider nicht korrekt.
 
Die Wirkleistung muss aber wohl immer die gleiche bleiben. Die Wirkleistung ist hier nicht was sich verändert. Ist der Leistungsfaktor nun geringer, ist die Scheinleistung größer.

Wie gewohnt ein guter Test, beide Geräte finde ich prinzipiell nicht schlecht, wobei ich bei den Kondensatoren bei den Xilence etwas skeptisch bin. Die steile Lüfterkurve macht allerdings für mich das Corsair uninteressant.
 
WommU schrieb:
ist das LC6460GP4 V2.4. Bekommt man manchmal für knapp unter 50€ und hat auch 230V EU 80 PLUS Gold, deutlich besser als die BeQuiets L10, die nur 110V vernünftig können.

Richtig, das LC (eher ein 400W- als ein "460W-"Netzteil) ist in der Bestückung und insbesondere in der Lüfterqualität Einstiegsklasse. Schlechter als das hiesige Xilence. Solche Dinge kosten. Ein paar wenige Prozentpunkte Effizienz ist der Kram nicht wert. Insbesondere, wenn man zB mit dem pure power den deutlich runderen Kompromiss bekommt. ;) Hat man statt den 50 Euro auch 70 Euro übrig, gehts mit dem SP10 400W mit noch einer Qualitätsstufe weiter höher.

Aus meiner Sicht ist Kabelmanagement einigermaßen sinnlos, wenn man sowieso alle Kabel benötigt. Bleibt was übrig, nimmt man Kabelbinder und fertig. Dass man in der 600- bis 800W-Klasse KM nutzt finde ich nachvollziehbar, da würde wirklich viel lose rumhängen, aber in der Klasse ist das ein Feature, das für den Aufpreis einen überschaubaren realen Gegenwert liefert.

3radSimulator schrieb:
(...), wobei ich bei den Kondensatoren bei den Xilence etwas skeptisch bin.
Die WE-Serie ist nach den Specs gar nicht so übel: http://www.12kj.com/docc/product.htm Trotzdem, hat durchaus was von einer Wundertüte, weil der Hersteller sonst nur wenig präsent ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
WommU schrieb:
Sieht nicht schlecht aus, das Xilence.
Müsste nur noch eine Nummer kleiner geben mit weniger als 500W. Und Kabelmanagement sollte es auch haben.
Besser als die Bequiets der gleichen Preisklasse.

Technisch hast du Recht, aber bei den beQuiet zahlt man halt auch für einen vernünftigen Support.

Unterschied zwischen Premium- und Günstigmarke der gleichen Firma halt.

Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
3radSimulator schrieb:
Die Wirkleistung muss aber wohl immer die gleiche bleiben. Die Wirkleistung ist hier nicht was sich verändert. Ist der Leistungsfaktor nun geringer, ist die Scheinleistung größer.

Falsch, Scheinleistung ist konstant, Wirk- und Blindleistung dagegen nicht. Letztere beiden sind abhängig vom Leistungsfaktor der Elektronik, und wenn der nicht so prickelnd ist steigt die Blindleistung und in Relation dazu sinkt die Wirkleistung.
 
rumpel01 schrieb:
Aus meiner Sicht ist Kabelmanagement einigermaßen sinnlos, wenn man sowieso alle Kabel benötigt. Bleibt was übrig, nimmt man Kabelbinder und fertig.

Ich benötige selbst nur einen Bruchteil der vorhandenen Kabel. Aber auch wenn man alle Kabel benötigt, kann es praktischer sein, die Komponenten anzuschließen, die Kabel hinter dem Mainboard herzuführen und am Ende das Netzteil reinzuschieben und dabei die Kabel anzuschließen. Das soll nicht heißen, dass Kabelmanagement ein "Muss" ist, aber ich finde es praktisch und möchte ungern darauf verzichten.
 
Kabelmanagement hat Vorteile, wenn man z.B. keinen Grafikkartenanschluss und nur wenige Platten intern hat. Da fällt schon einiges weg, was stören kann.
Hab es, wie gesagt gerade durch. So aufgeräumt war noch keiner meiner Rechner.

Und wer jetzt fragt, warum dann ein 460W-NT?
Niemand weiss was in Zukunft da noch reinkommt. Dazu braucht auch ein übertakteter Ryzen einiges an Leistung.
Und wenn man ein (Einstiegs-)Netzteil für knapp unter 50€ mit 230V EU 80 Plus Gold bekommt, warum sollte man dann ein schlechteres 350W-NT für 'nen Zehner weniger kaufen.
Kommt auf den Bedarf und das Budget an. Dann holt man sich das "Beste" was gerade dementsprechend verfügbar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man z.B. keinen Grafikkartenanschluss und nur wenige Platten intern hat. Da fällt schon einiges weg, was stören kann.

Richtig, zwei Kabel. Die bekommt man natürlich nicht unter. Für unter 50,- gibts mit Reserven das PP10 400W, das technisch besser als das LC ist. Man kann natürlich auch immer ein größeres Netzteil als benötigt kaufen, klar. Sinnvoll muss das aber nicht sein.

Macht Euch doch mal den Spaß und seht Euch den Kabelbaum vom Xilence X 550W an ... wie viele Stränge benötigt man wirklich nicht, wenn man eine GPU mit Stromsteckern und zwei Laufwerke benutzt? ;)

https://pics.computerbase.de/7/9/8/4/4/12-1080.1716096059.jpg
 
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Topflappen schrieb:
Falsch, Scheinleistung ist konstant, Wirk- und Blindleistung dagegen nicht. Letztere beiden sind abhängig vom Leistungsfaktor der Elektronik, und wenn der nicht so prickelnd ist steigt die Blindleistung und in Relation dazu sinkt die Wirkleistung.

Also bitte, das ist doch Unsinn. Wenn das Netzteil die Wirkleistung x abgibt, nimmt es auch die Wirkleistung x auf, bzw. x + die Verluste vom Netzteil. Energieerhaltungsgesetz! Blindleistung ist das, was zwischen Netz und Netzteil hin- und hergeschaufelt wird, ideal gesehen keine Verluste macht und nur Bauteile zusätzlich belastet.
Und für bestimmte Verbraucher in der Industrie wie zum Beispiel große Motoren müssen Netzbetreiber extra Blindleistung bereitstellen, damit das Netz stabil bleibt. Deshalb zahlen Netzkunden mit solchen Geräten auch nach Blind- und Wirkleistung.
Das kannst du alles auf Wikipedia und Co. nachlesen.
 
Blindleistung kann man bei solchen Geräte, wie PC Netzteilen, vernachlässigen. In der Industrie wird Blindleistung freilich bezahlt (bei Privaten nicht) und bei großen E-Motore üblicherweise eine Kondensatorbatterie parallel geschaltet.
 
Danke für den Test.

@CB: In der Grafik "Effizienz bei 115 Volt Eingangsspannung" fehlt das Xilence.

EDIT:
rumpel01 schrieb:
Richtig, weil es nur im 230V-Netz verwendbar ist.

Danke, das habe ich überlesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die vorgeschriebene ATX-Stützzeit-Norm von 16ms wird von beiden Netzteilen nicht erreicht.

Warum wird dies nicht negativ bei beiden Netzteilen im Fazit deutlicher erwähnt ?
 
Ein PC, der ein Netzteil mit mehr als 500 Watt braucht, ist sicher kein billiger und da habe ich Bauchschmerzen, wenn ausgerechnet beim Netzteil gespart wird. Das Xilence würde ich ja noch durchgehen lassen, wenn es nicht so eine blöde Garantiebedingung hätte.
Das Netzteil ist mit Registrierung praktisch unverkäuflich. Ich lehne es ab, mich registrieren zu müssen, um etwas zu bekommen, was selbstverständlich sein sollte. Dann wird die Marke nicht gekauft - Ende.
 
Die Netzteiltests hier sind immer hervorragend und lassen für mich keine Wünsche übrig. Danke schon mal dafür.

Wenn es das Xilence schon vor einem halben Jahr gegeben hätte, wäre es wohl in die Engere Wahl gekommen. Sieht schon ziemlich gut aus das NT
 
@Hibble

Gelten die ATX-Spezifikationen für Netzteile und sind sie Basis der Tests für Netzteile ?

Auf anderen Netzseiten wird dies i.d.R. als eindeutiger Mangel, sofern die Spezifikationen nicht eingehalten werden, klar gekennzeichnet.
 
Hibble schrieb:
Also bitte, das ist doch Unsinn. Wenn das Netzteil die Wirkleistung x abgibt, nimmt es auch die Wirkleistung x auf, bzw. x + die Verluste vom Netzteil. Energieerhaltungsgesetz!

Soso, hinten Wirkleistung raus und vorn Wirkleistung plus Verluste rein.
Zuerst ein mal, das Teil um das es geht nennt sich im Fach Jargon Schaltnetzteil und leider nicht Transformator..
Im Schaltnetzteil wird der Strom vorne zerhackt um an der anderen Seite relativ glatt weiter geglättet werden zu können. Wenn Strom zerhackt wird, lassen sich prima mit einer Fouriertransformation die dabei auftretenden Strome und deren Phasenlage ausrechnen. Dabei entstehen sehr viele verschiedene Strome mit sehr verschiedenen Oberwellen. Jeder Strom einer Oberwelle ungleich der 50hz Netzequenz ist multipliziet mit der Eingangsspannung Blindleistung. Die musst du nicht bezahlen, richtig erkannt. Aber je schlechter die pfc funktioniet, je weniger Wirkleistung wird aus dem Netz aufgenommen, und je mehr Blindleistung entsteht.
Oder anders gesagt, der Wirk-Strom der hinten raus kommt hat mit dem der rein geht nicht unbedingt was zu tun. Das verhält sich mit der der Wirkleistung gleich. Je besser die pfc, desto mehr Wirkleistung wird korrekt in der absoluten Höhe von Wechsel- auf Gleichspannung "übersetzt".
Das Energieerhaltungsgesetz in dem Fall sagt nur, dass die Wirkleistung hinten gleich der Scheinleistung vorne ist, ohne Verluste rein ideal betrachtet.
Als tipp, bitte nicht wahllos die wiki absuchen sondern zielgerichtet nachschlagen wie ein Schaltnetzteil arbeitet und dann informieren was eine pfc im Detail macht. Dabei unbedingt mal den Eingangsstrom im Oszilloskop ansehen, und nachdenken warum zum Teufel der nicht in Phase mit der Netzspannung ist, und was das bezogen auf meinen Einwand bedeutet.
 
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