Leserartikel nVidia Geforce G210 unleash the Beast :)

BlastFromPast

Lieutenant
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Ein kurzes Vorwort.

Heiße Sommertage jenseits der 35 Grad, sowie explodierende Energiekosten waren Grund genug
sich Gedanken über ein neues RetroSystem zu machen, welches den neuen Anforderungen gerecht werden muss.

Der heimische Retro Rechner mit seinem Pentium 4 und einer Geforce 7900GS war auf einmal Fehl am Platz.
Und wie wir Retro Hardware Sammler alle wissen, ist "Platz" ein sehr beengender Begriff.

Kurzerhand landete das Asrock G-Pro HT, samt CPU und Grafikkarte in die Abstellkammer.
Als Ersatz musste etwas sparsames her. Etwas, das sich passiv kühlen lässt.
Ein Blick in die Bucht machte mich auf ein ITX Board von Point of View für schlappe 17€ aufmerksam.
Darauf befindet sich ein Intel Atom 330, Dual Channel Speicherbänke, eine Geforce 9400 iGP mit allen Annehmlichkeiten.
SATA, HDMI, SPDIF etc.

ionatom.jpg

Das POV ION bietet mit seinem dual Core Atom und nVidia iGP alles was Man(n) braucht.
Bild: Guru3D.com

Das Board bekam seinen Platz in einem schicken Jonsbo U3 Miditower und dazu eine neue flotte Toshiba P300 1Tb Sata Platte,
IDE gibt´s hier nicht.
Viele mögen über den Intel Atom lächeln oder haben noch nie etwas über die CPU gehört,
aber jetzt nach einigen Wochen ist mir der "Kleine" an Herz gewachsen und lässt mich nicht den Hitzköpfigen Pentium 4 missen. Okay vielleicht ein wenig...

Kommen wir zur Spieleleistung!
Die Geforce 9400 ist Dank DDR2 800 Dual Channel recht flott, aber wie soll es anders sein, es reicht nicht ganz.
Doch in der Grabbelkiste lag da noch so ein kleines Kärtchen.
Eine Karte die man nicht beachtet, die ein Dasein in ollen Bürorechner fristet oder bei der Oma im Aldi Rechner.
Ihr werdet es erraten.
Eine Geforce 210!

Geforce_G210_PCGH_5.jpg


Die Pegatron Geforce G210 in voller Pracht.
Bild: PC Games Hardware

Genau genommen eine Pegatron Geforce G210. Die vermeintlich schlechteste Grafikkarte, die nVidia auf den Markt geworfen hat.
Dabei bietet das Kärtchen so einiges.
HDMI ohne Adapter, nVidia HD Sound, ein leisen Kühler und 3 Leistungsstufen die beim Stromsparen helfen. (2D, Idle, 3D)

Also gut!
Der Intel Atom ist kein Rechenmonster und wenn die Geforce schonmal da ist, können wir sie auch ausprobieren.
Zuerst kam der Schock. Der minimalistische Lüfter schrie mich dermaßen an, dass ich das Projekt vorzeitig beenden wollte.
Aber wir haben hier keine GTX1080 zur Hand, sondern eine alte Geforce aus der 200er Serie.
Nach erfolgreicher Treiberinstallation war dann endlich Ruhe. (zum Glück, meine Nerven!)

g210daten.jpg

Die Leistungsdaten lassen nichts Gutes erahnen!
Eine niedrige Füllrate passt gut zur geringen Speicherbandbreite.
Verflucht seist du elender 64Bit Bus! Die Zeiten von TNT2 M64 und FX5200 sind doch lange vorbei!

g210std.jpg

Das Ergebnis im alten 3Dmark03 ist ernüchternd.
Obwohl! Wir sind auf dem Punkteniveau einer Radeon 9800 und sicherlich werden wir vom CPU Bottleneck geplagt.
Für 720P oder 1080P reicht es dennoch nicht, auch nicht für Halflife2.

Es nützt nichts, wir müssen das Dingen übertakten und zwar richtig!

G210oc1.jpg

Afterburner ist ein nützliches Tool zum ausloten der maximalen Taktfrequenz.
Ups! Wir sind am Ende der Skala. Hier hilft das bearbeiten des Bios.

biosba.jpg

Mit GPU-Z speichern wir das Bios mit dem Namen GT218.rom
Mit NiBi Tor 6.06 bearbeiten wir das Bios und ändern die Taktfrequenzen für den 3D Modus.

biosfl.jpg

NVflash ist ein nützlichen Tool zum flashen des Bios.
Wichtig! Der Befehl "Nvflash --Check" lässt das Tool nach den im System vebauten GPU´s suchen.
In meinem Fall die ION iGPU und die G210.
Ein Flashvorgang mit dem falschen Bios auf den falschen Chip würde nur unnötig Arbeit bedeuten.

1659302150443.png

Nachdem die Spannung um 0,05V angehoben wurde, konnte der GPU Takt auf stattliche 750MHz gesteigert werden.
Auch der Speichertakt von 633MHz sollte helfen, höhere Auflösungen mit brauchbaren Bildraten ausführen zu können.

1659302222372.jpeg

Garnicht so schlecht?
Das Punkteniveau einer Geforce 6800 ist erreicht!

Aber Punkte sind Relativ, lasst uns zwei Spiele ansehen.

Deus EX Human Revolution (1080P)
dx210.jpg

Spielbar? Naja nicht für jeden, aber der prozentuale Zuwachs ist enorm!

Half-Life Black Mesa (1080P)
g210final.jpg

Und jetzt? Aufjedenfall spielbar!
Der kleine Atom hat seine Mühe stabile Bildraten zu liefern, aber ein Blick in die Tabelle zeigt,
dass im Grunde nur ein Kern aktiv ist.

Kommen wir zum Schluss.

Was kann ich zum Abschluss sagen? Ist oder besser war die Geforce G210 eine gute Budget Karte?
Ich denke nicht.
Aber wenn Geld eine Rolle spielt, konnte man doch etwas mit dieser Karte anfangen.

In Anbetracht für ein sparsames WinXP oder Vista Retrosystem ist die Karte vielleicht garnicht so übel!
Frühe DX9 Games laufen super, auch in hohen Auflösungen und das Gefummel mit dem SPDIF Kabel bei HDMI Nutzung entfällt.
Etwas das eine GTX280 einfach nicht kann.

Meinerseits bleibt die Karte erstmal in meinem Retrosystem, denn die Geforce macht wirklich Spaß.
Würde da nicht noch die GT640 in der Ecke liegen...
 
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nett, aber nimm doch gleich ne kleine Ryzen APU oder n Notebook alá Y580 mit ner GTX6xx? :)
 
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Ryzen mag kein WindowsXP 🙃
Ergänzung ()

Und es muss ein Retrosystem sein. 🙂
 
als embeded System vllt net schlecht aber der atom war selbst zur Geburtstunde leider unterirdisch (schlecht) 😅. Eine a8 apu von amd hätte mehr Spaß gemacht als Retro System . Inkl der Grafikpower
 
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Ich musste schmunzeln, nettes OC :)

Ich habe auch ein paar ältere Karten noch rumliegen, u.A. die MSI N450GTS Cyclone 1GD5/OC weil ich den Kühler (optisch) so geil finde
Falls ich mal kurz eine GPU brauche um ein System zu booten oder testen ist die HP NVIDIA Quadro K620 allerdings besser geeignet und von der Performance her nahezu identisch.

BlastFromPast schrieb:
... wer?
 
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Aus Spaß hatte ich eine GTX1080Ti probiert, da ging schon was. 🤣

Das System soll im Grunde Spiele bis 2004 können, die G210 steckt drin, weil sie zeitlich passt und das Board kein SPDIF Out via Kabel hat. Somit habe ich mit ner GTX285, 8800GTX und co. kein Ton. Und ein optisches Kabel wollte ich nicht noch extra zum TV legen.
 
Auf einem Netbook mit Ion2 (GT218, quasi eine G210), hatte ich meine ersten Erfahrungen mit Videobeschleunigung unter Linux. Filme in 1080p, 60Fps und h.264 liefen da auf dem schwachen System besser als auf meinem großen Rechner, hat mich damals echt von den Socken gehauen. Erinnere mich bis heute an diesen Tag, das Netbook hab ich bis heute.
asus_eeepc1201pn_1.jpg
 
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Rickmer schrieb:
Ich musste schmunzeln, nettes OC :)

Ich habe auch ein paar ältere Karten noch rumliegen, u.A. die MSI N450GTS Cyclone 1GD5/OC weil ich den Kühler (optisch) so geil finde
Falls ich mal kurz eine GPU brauche um ein System zu booten oder testen ist die HP NVIDIA Quadro K620 allerdings besser geeignet und von der Performance her nahezu identisch.


... wer?
Ne GT640 GDDR5 habe ich noch da, die drückt den 3Dmark03 Score auf 16K mit dem kleinen Atom.
 
BlastFromPast schrieb:
Das System soll im Grunde Spiele bis 2004 können, die G210 steckt drin, weil sie zeitlich passt
Naja, von 2009 isse
 
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@ghecko Ja als Netbook fetzt das! Ich habe das Samsung N510 mit IONLE und das macht richtig Laune.
 
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Addendum zum letzten Post - 2004 (oder 2005?) hatte der neue Familien-PC eine passiv gekühlte Geforce 6600 drin, das war glaube ich irgendein Medion von Aldi

Die Karte könnte die von Gigabyte gewesen sein wenn ich das so google

Auf der wurde viel Star Wars und C&C gezockt, wenn ich mich richtig erinnere - SWKotoR (II), Republic Commando, Jedi Outcast, Red Alert 2...
 
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BlastFromPast schrieb:
Ryzen mag kein WindowsXP 🙃
Ergänzung ()

Und es muss ein Retrosystem sein. 🙂
mit ner gemoddeten acpi.sys (v5) klappts auch mit dem Ryzen unter XP. leider fehlen aber die GPU Treiber
 
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Ich hatte das Mal mit nem Athlon3000G probiert und habe dann die Lust verloren.

Der Atom war zum Release schon langsam, das ist richtig.
Er liegt im Single Thread auf dem Niveau eines Pentium 4 mit 1.3-1.6Ghz.
Multithread sogar Richtung 3Ghz.

Das System habe ich für GOG.com Games gebaut für Spiele wie FarCry, HL2 und älter.
Dafür reicht der Atom.
Mir geht's hier um die niedrige TDP und die Hardware war billig. 🙂
 
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Ich erinnere mich, geiles Teil! 😁
 
Die größte Schwachstelle dürfte der Atom sein, ist schließlich auch noch eine in-order-CPU. Das Ding war zwar "nicht schlecht", aber eben nur für bestimmte Anwendungen. Er eignet sich zum Beispiel hervorragend als vorgeschaltete Firewall. Oder für's Audio-Streaming. Als Office- oder Multimedia-Rechner jedoch ist das Ding dank in-order recht untauglich, da gibt es sinnvollere Alternativen, die man auf eine ähnliche Leistungsaufnahme drosseln kann und trotzdem besser mit arbeiten kann. Diese Schwachstelle wurde erst, iirc, mit Avoton/Silvermont behoben.
 
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Habe es gerade zerlegt, da ich SPDIF Pin am Mainboard nachrüsten/ löten möchte. 😁
 

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muss mal schauen, ob ich nicht doch einfach die 4200Ti reinschrauben sollte... es ist doch ganz schön eng in dem Teil. oder die Voodoo2 raus.. aber will deinen Thread gar nicht missbrauchen, wollt nur wegen dem Gehäuse meinen Senf dazu geben, denn bei Retrorechnern ist microATX doch etwas knapp.
 

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Das ist nicht schlimm. Habe auch noch ein zweiten U3 samt Core i7 und den Alpfenfön Groß Clockner. Das passt. 🤣

Aber da werde ich nen Core 2100 verpflanzen, den kann ich mit dem Gehäuselüfter auch passiv kühlen.
 
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