Wie oft habt ihr es im Beruf mit unzuverlässigen Mitarbeitern zu tun

Peter_2498

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Ich selbst habe noch nie gearbeitet und studiere noch(etwas in Richtung IT). Kennt ihr diese Leute von damals aus der Schule mit denen man eine Präsentation machen musste und diese Präsentation fast komplett selbst gemacht hat, weil das Gegenüber zu inkompetent bzw. zu unzuverlässig war?

Klassiker:
  • Tag vor der Abgabe: "Ej, ich konnte XY leider nicht machen, weil ich es nicht verstanden habe..." (meldet sich am letzten Tag)
  • Tag vor der Präsentation: "Ej, soll ich noch bei irgendwas helfen?"

Habt ihr solche Menschen auf der Arbeit?

Das ist mir in den Sinn gekommen, weil mir gerade im Studium (mal wieder) jemand als Übungspartner zugelost wurde, der unzuverlässig ist und ich mal wieder alle Übungen selber machen muss. Einfach Leute denen man nichts zutrauen kann und bei denen man sich fragt, wie sie überhaupt bis hierhin gekommen sind. Man selbst weiß ja auch nicht immer alles, aber diese Unzuverlässigkeit die oftmals mit so einer "Scheiss-Egal-Haltung" einhergeht, sowas regt mich immer so hart auf, weil das für mich einfach so eine Sache von Respekt ist.



Werde ich sowas auch im Beruf wiederfinden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Peter_2498 schrieb:
(...)Werde ich sowas auch im Beruf wiederfinden?
Ganz sicher.

Grob:

10 % Leistungsträger
70 % Mittelmaß
20 % Lowperformer

Hängt natürlich immer auch vom jeweiligen Unternehmen ab, da kann es schon Unterschiede geben.
 
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Peter_2498 schrieb:
[...]
Das ist mir in den Sinn gekommen, weil mir gerade im Studium (mal wieder) jemand als Übungspartner zugelost wurde, der unzuverlässig ist und ich mal wieder alle Übungen selber machen muss.[...]

Zum Glück bist du zum Prof gegangen, damit der Person mal so richtig die Hammelbeine langgezogen werden?

Ja, klar kenne ich so Leute von der Arbeit. Ich lasse sie auflaufen und verpetze sie bei meinem Chef. Der im Vorstand sitzt. Und das ihrem Chefchefchefchefchefchef sagt.

Deshalb habe ich so Probleme pro Person maximal einmal.
 
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:rolleyes:

Da wird dir der Prof durchaus berechtigt was erzählen. Den Kindergarten solltet ihr allein klären. So Leute gibt es leider immer wieder. Die lässt man dann halt gegen die Wand fahren weil sie es nicht anders verdient haben. Auch im Beruf hat man teils so Leute. Die entfernen sich oft selbst. Leider mogeln sich manche aber doch dauerhaft durch aber das ist irgendwie dann ja auch ne Leistung...
 
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Gerade in tarifgebundenen Unternehmen (insb. IGM und IGBCE) wirst du massenweise solcher Leute begegnen, da sehr viele rein durch Vit B reingekommen sind und von der eigentlichen Materie keine Ahnung haben. Gerade in der IT ist die höchste EG i.d.R. ein Selbstläufer und es gibt dann auch keine Anreize mehr die Hände weiter zu strecken als unbedingt notwendig. Dies verschlimmert dann die Sache leider nur noch.

Aber ja, solche Leute wie von dir beschrieben sind mir auch noch zu gut aus Schule und Studium bekannt :(
 
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Fragen ob man die Übung alleine machen darf. Hab ich am Ende dann immer gemacht, potentiell mehr Aufwand, aber dafür Ruhe und freie Zeiteinteilung.

Erst nach meiner Zeit habens die Gruppengrößen an die Punkte angepasst - sprich wenns einer alleine macht, bekommt er 150% der Punkte für jeden Teilbereich.
 
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Ja.

Hatte ich früher in der Ausbildung genug. Und ich war immer die dumme.
Hat jetzt langfristig dazu geführt, dass ich Sachen lieber alleine mache. Man will es ja vernünftig haben.
 
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vaju schrieb:
Gerade in tarifgebundenen Unternehmen (insb. IGM und IGBCE) wirst du massenweise solcher Leute begegnen, da sehr viele rein durch Vit B reingekommen sind und von der eigentlichen Materie keine Ahnung haben.
Kann ich leider so bestätigen.
Das schlimme ist oft, dass viele von denen garnicht wissen, wie gut sie es eigentlich haben. Viele haben schon ihre Ausbildung dort gemacht und sind übernommen worden. Die haben keinen Streich außerhalb von IGM gearbeitet. Da wird sich dann mal beschwert, dass man mit nur 2800€ ins Berufsleben einsteigt….
Das sicher viele Leute nicht mal 2000€ Brutto direkt nach der Lehre bekommen, wird da schnell mal vergessen. Und dann noch der Unterschied 35 zu 40h….
Ich bin von der Vitamin V (Verwandt) garkein Freund. Und im Gegensatz zur Meinung mancher sehe ich so, dass der eigene Vater im Betrieb nicht dazu führt, dass man sich mehr anstrengt oder einsetzt sondern im Gegenteil eher in die Hängematte legt und entspannt.

Gibt bei uns im Unternehmen nicht wenige, wo Bruder, Vater, Schwager und Sohn eines Angestellten auch an Bord sind.
 
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@Peter_2498 Arbeite mal beim Staat oder parastaatlichen Organisationen. Was da so an Inkompetenz aufläuft und die Karriereleiter alleine durch bloßes Aufkreuzen hochfällt... Quasi nicht kündbar, fettes Gehalt, keine Leistungsmessung, keine Profitorientierung. Wer nicht arbeiten will, kann nur schwer dazu gezwungen werden und wer tatsächlich arbeiten will, läuft Gefahr nach einer Weile durchzudrehen.
 
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Peter_2498 schrieb:
Werde ich sowas auch im Beruf wiederfinden?
Du hast ja jetzt sicher eine Erfahrungen im leben gemacht. daher kannst Du diese Frage sicher auch selber beantworten. Aber Ich helfe Dir da gerne weiter. Ja man wird im leben immer auf unzuverlässige, inkompetente, faule, ignorante Menschen treffen. Und das natürlich auch im Berufsleben.

MfG
 
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Auf solche Leute wirst du immer wieder treffen. Im Studium war ich selbst einer dieser Lappen, die ihren Kopp im Arsch hatten und eine Belastung für die Teams waren, denen sie zugeteilt wurden. Inzwischen kenne ich vor allem deine Perspektive.
 
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Khaotik schrieb:
Das schlimme ist oft, dass viele von denen garnicht wissen, wie gut sie es eigentlich haben.

Ist leider ein generelles Thema im Berufsleben. Die Wenigsten denken darüber nach, wie privilegiert sie teilweise sind. Mein bester Freund ist Ingenieur beim schwäbischen Sportwagenbauer und selbst dort erlauben sich manche den ein oder anderen dummen Spruch, wenn die Prämie von rd. 8-9k mal ein paar hundert Euro geringer ist als im Vorjahr.

Ganz gerne hab ich auch die Leute in einfachen Dienstleistungsberufen (Bankschalter usw.), die sich wegen jeder Kleinigkeit wochenlang krankschreiben lassen weil eh jemand anderes ihren Scheiß macht und dadurch nichts liegen bleibt. Ist auch auf eine Art ein Privileg.
 
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Erlebe ich täglich. Manchmal wäre ich da gerne Chef und würde diese Penner am liebsten hochkant rausschmeißen. Leider werden solche kollegenschweine oft auch noch geduldet, solange die Arbeit erledigt ist
 
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Es ist auch schlichtweg extrem schwierig Leute mit deutschem Arbeitsvertrag rauszuwerfen.
 
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Bin ebenfalls in der IT unterwegs. Hauptsächlich Softwareentwicklung, etwas Projektleitung. Und ja, ich finde das im Beruf noch weitaus schlimmer, vor allem sind das dort die Leute mit denen du im Zweifel arbeiten musst, ob in der Firma oder von anderen Gewerken oder Kunden.

In der Schule war das kein Problem. Hatte alles im zweiten Bildungsweg nachgemacht und da entsprechend ernst genommen. Bin da relativ schnell auf den Trichter gekommen, dass ich alles Solo mache und den Leuten ein Zettelchen fertig gemacht habe. Wer will kriegt die 1 umsonst, wer nicht, der macht im Idealfall krank. Kamen schon lustige Sachen zu Stande, wenn dann echt alle 5 anderen in der Gruppe "krank" waren aber was solls.

Wenn du allerdings mit jemanden zusammenarbeiten musst, der so tickt ist das natürlich blöder. Habe hier Leute die schieben alles ab. Leute die sich zu unsicher sind und immer wen brauchen der Händchen hält, Leute die immer krank werden, wenn sie an einen schweren Problem hocken und das nicht fertig kriegen, so dass das am Ende jemand anders übernehmen muss.

Beim Kunden und anderen Gewerken ähnliche Geschichte. Die Leute investieren mehr Energie sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe zu schieben, als an Lösungen zu arbeiten. Die Leute machen die Sachen falsch, die man extra erwähnt hat, fett markiert hat, unterstrichen hat usw. Mal davon ab, dass im Berufsleben eh viel gepfuscht wird. Da sind eben Deadlines, Budgets usw.

Bin mittlerweile 10 Jahre im Beruf, bei den meisten Projekten ist der Kunde an Bord, sowie 3-4 Schnittstellenpartnern mit denen wir eng zusammenarbeiten. In Summe waren das also hunderte Leute, mit denen man zutun hatte. Spontan fallen mir da 2-3 Leute ein, wo ich sagen würde, da ziehe ich meinen Hut, mit denen zu arbeiten hat Spaß gemacht, war lösungsorientiert, die hatten was auf den Kasten.

Im eigenen Unternehmen keine Ahnung, ich sag mal würde ich eine Firma leiten und könnte mir daraus Mitarbeiter rauspicken, dann wäre das von den 10-15 MA hier exakt einer. Der vor allem auch raussticht, weil er lernen will und sich verbessern will. Wenn ich dem bei einen Problem helfe, dann stellt der Fragen, möchte verstehen was los war, bringt Ideen ein etc. Der Rest schiebt Probleme eher ab, schafft neue oder hat eine scheißegal Haltung.

Ich mein wir haben einen neuen Kollegen seit knapp 6 Monaten. FIAE, drei Jahre Erfahrung. Hatte wo nen Bug drin und sollte das beheben und einspielen, Aufwand geschätzt 15-30 Minuten. Der Kunde kann nicht arbeiten. Er dran. Zwei Stunden später ruft der Kunde an was los ist. Man fragt ihn, ähm ach das, das konnte ich nicht einspielen, ich krieg eine Fehlermeldung, wenn ich das via FTP übertragen will.

Kein Wort gesagt oder nach Hilfe gefragt. Fragt man ihn, du hast vorher schon was übertragen, fertiges Profil oder haste die Verbindungsdaten neu eingeben, ggf. Typo etc. Er hat keine Ahnung. Schon mal auf dem Server probiert ob der FTP Server dort lokal ansprechbar ist? Schonmal nmap oder ähnliches genutzt und geguckt ob du an den Port kommst von uns? netstat dort? FTP dort mal neugestartet? Welche Fehlermeldung überhaupt? Bekommst du eine Passwordabfrage wenn du die Adresse in den Explorer packst?

Ich mein wer ein paar Tage im Beruf tätig ist, den fallen da hunderte Möglichkeiten ein sich dem Problem zu nähren. Aber nix machen und beim Kunden haben 10-20 Leute die Hände in den Hosentaschen und das Problem ignorieren?

Gleicher Kollege, muss was anderes fixen, ebenfalls Mund nicht aufgekriegt. Auf Nachfrage, er kann die Quellcode Datei nicht öffnen in der IDE und kriegt ein Fehler aufgrund der Konvertierung. Öffnen in anderen Tools geht. Er hat es angeblich im Git drin, bei einem anderen Kollegen funktionierte es.

Prüfung zeigt im Git ist ein alter Stand, ja natürlich funktioniert der. Diff der aktuellen Datei zeigt 20 Zeilen die er geändert hat, in einer ein komischer kaputter Umlaut. Ersetzen und geht aber er hat erstmal Stunden lang wer weiß was gemacht.

Anderer Kollege der Rufbereitschaft hat ruft mich an. Kunde hat gesagt, er möchte dass ich ihn zurückrufe, mit ihm möchte er nicht mehr sprechen und hat dann aufgelegt. Keine Ahnung, komme mir häufig vor wie im Zoo.
 
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Binalog schrieb:
10 % Leistungsträger
70 % Mittelmaß
20 % Lowperformer

Hängt natürlich immer auch vom jeweiligen Unternehmen ab, da kann es schon Unterschiede geben.
Ich würde sagen, im öffentlichen Dienst sieht die Sache anders aus:
10% Leistungsträger
40% teilweise motiviert
50% Minderleister

Ist ein systemimmanentes Problem; Leistung wird nicht belohnt, alle beziehen über den TVöD dasselbe Einkommen. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es kaum und dafür spielen Vitamin B und - je höher man in der Hierarchie schaut - auch das Parteibuch eine Rolle.
Das übliche Muster sind häufige Krankmeldungen (sehr beliebt sind Karenztage vor oder nach dem Wochenende), Abwesenheit vom Arbeitsplatz ohne Angaben, wo sich der Kollege aufhält, extrem lange Bearbeitungszeiten, sich schwer erreichbar zu machen (Telefon trotz Anwesenheit auf AB gestellt). In meiner Tätigkeit wird nach Bezirksaufteilung gearbeitet. Somit bin ich glücklicherweise kaum abhängig von der Arbeitsleistung anderer.
 
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@Exar_Kun wie verhält sich das dann mit der Arbeitsbelastung? Ich höre immer, dass TVöD ruhige Kugel schieben ist. In der freien Wirtschaft bedeutet das häufig für die Leistungsträger, dass die dauerhaft nahe am Burnout operieren und die Kohlen aus dem Feuer holen, im Zweifel mit Hilfe von Überstunden jenseits vom ArbZG. Ich habe aber noch nie von einem TVöD Menschen gehört der sagt, hier ich gehöre zu den 10% und mir steht das Wasser bis zum Hals.

Da hat man dann die Ruhe weg und wenn später fertig wird ist halt so? Es gibt keine harten Deadlines oder die Puffer sind so weltfremd groß, dass nie eine Gefahr besteht oder wie läuft das?
 
Hmm... also als ich klein war, habe ich wirklich tief und fest daran geglaubt, dass es sowas im Job nicht mehr gibt😅.

@apachy Als ich deinen Beitrag gelesen habe, sind sehr viele Erinnerungen an solche Gruppenarbeiten bei mir hochgekommen.

Wie sieht eurer Erfahrung nach charakterlich der typische Minderleister aus?
 
Die Arbeitsbelastung würde ich unterteilen in objektive und subjektive. Ich arbeite in einem Bereich, der u.a. für die Sicherheit der Bürger zuständig ist und ordnungsrechtliche Befugnisse hat, um an Verfahren zur Gefahrenabwehr mitzuwirken. Da haben wir den Rückhalt der Politik und eine entsprechend gute Personalausstattung, weshalb die Arbeit gut zu schaffen ist und man sich für Einzelfälle auch mehr Zeit als üblich nehmen kann. Das hat sicherlich auch was damit zu tun, dass mein Arbeitsbereich einer gewissen medialen Aufsicht unterliegt.
Dennoch kenne ich das Jammern, dass die Arbeit im ÖD nicht zu schaffen sein soll, sehr gut. Meiner Meinung hat das viel mit der eigenen Arbeitsorganisation zu tun, wie man die Belastung subjektiv empfindet. Ich habe mir angewöhnt, so weit wie möglich alles sofort oder zumindest zeitnah zu erledigen: Mails beantworten, Leute zurückrufen, Einladungen verschicken, Gutachten erstellen, Dokumentation, usw. Andere schieben das vor sich her und haben dann gefühlt einen Berg Arbeit vor sich, der scheinbar nicht bewältigt werden kann, weil man permanent im Verzug ist, und das geht eben das Gejammere los.
 
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