ATI Crossfire: Multi-GPU Rendering enthüllt

Carsten Spille
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ATI Crossfire: Multi-GPU Rendering enthüllt

Die Plattform

„Divide et Impera“ – Teile und herrsche, so soll Julius Cäsar einst gesprochen haben. ATi macht daraus „Multiply & Conquer“ – eine etwas angepasste Version, geht es doch darum, durch die Vervielfältigung der für Renderingaufgaben zur Verfügung stehenden GPUs die Leistung dramatisch zu erhöhen und damit den bisher von nVidias SLi-Konfigurationen beherrschten Markt für Ultra-High-End Gaming zu erobern.

ATi sieht CrossFire nicht nur als Technologie, sondern als Plattform, bestehend aus einem Chipsatz, der zwei PEG-Ports bereitstellen kann, einer normalen X800- oder X850-Karte beliebiger Bauart und einer speziellen Master-Karte, die direkt auf Rechnung ATis hergestellt und verkauft, aber auch von den Boardpartnern vertrieben werden können. Vorzugsweise sollte dabei natürlich ein „Radeon XPRESS 200 CrossFire Edition“ entweder in der AMD- oder in der Intel-Version zum Einsatz kommen. Zugleich ist dieser Chipsatz auch der einzige, der zum Launch von CrossFire validiert ist. Intel und nVidia-Chipsätze, die genügend PCI-Express Lanes zur Verfügung stellen können, werden derzeit evaluiert, heißt es.

Der einzig wirkliche nennenswerte Unterschied zwischen den beiden Chipsätzen ist, daß man bei der RD480-Northbridge, die in der AMD-Variante zum Einsatz kommt, auf die integrierte Grafik, die der Intel-Part nach wie vor bietet, verzichten muss. Allerdings dürfte das für den CrossFire-Interessierten Hardcore-Gamer kein gravierender Nachteil sein, während ein Simulationsfreak seine Surround-Gaming-Plattform auf AMD-Basis nur mit vier anstelle von fünf Monitoren befeuern kann.

Ein Vorteil von CrossFire, der allerdings nicht so groß ausfällt, wie im Vorfeld spekuliert, ist die flexiblere Unterstützung von Grafikkarten im direkten Vergleich zu SLi, wo mindestens GPU und Taktrate, meist auch Board- und BIOS-Revision identisch sein müssen. CrossFire bietet hier die Möglichkeit, innerhalb einer Chipfamilie beliebig die Karten zu mischen. „Chipfamilie“ ist allerdings schon im engeren Sinne zu sehen, da offiziell nur X850- und X800-Karten zusammen unterstützt werden. Ob und wieweit der CrossFire-Support noch auf andere Chipfamilien ausgeweitet und ob irgendwann auch eine Mischung untereinander möglich sein wird, ist noch nicht endgültig entschieden, die Chancen stehen vermutlich jedoch eher schlecht. Weiterhin ist eine nicht unbedeutende Einschränkung, dass Karten mit nur zwölf Rendering-Pipelines quasi Vorrang haben; will heißen, dass eine Mischung aus einer 12- und einer 16-Pipe-Karte zwar technisch möglich ist, hier allerdings beide Karte nur noch mit zwölf Pipelines arbeiten (solange CrossFire aktiv ist). Der letzte bekannte Nachteil ist, dass der als Fallback und großer Vorteil in Sachen Spielekompatibilität gegenüber SLi geplante SuperTiling-Modus ebenfalls nicht mit 12-Pipe-Karten funktioniert.

Ansonsten jedoch lassen sich verschiedene Kartenhersteller, verschiedene BIOS-Revisionen, verschiedene Videospeichergrößen und sogar verschiedene Taktraten problemlos miteinander kombinieren, wenn auch letzteres nicht die optimale Lösung sein dürfte.

CrossFire-Plattform - bestehend aus drei Teilen
CrossFire-Plattform - bestehend aus drei Teilen
AMD-Chipsatz - ohne integrierte Grafik
AMD-Chipsatz - ohne integrierte Grafik
Intel-Chipsatz - mit integrierter Grafik
Intel-Chipsatz - mit integrierter Grafik
Die Optimale Plattform
Die Optimale Plattform
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