PlayStation 3: Europa-Modelle beschnitten

Jirko Alex
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Sonys PlayStation 3 wird ab Ende März auch in Europa in den Handel gelangen, im Vergleich zu den Konsolen, die bisher in Japan und den USA zum Verkauf angeboten wurden, kürzte man jedoch kurzerhand die für die Abwärtskompatibilität zuständige Hardware, um sie durch eine Software-Lösung zu ersetzen.

Konkret handelt es sich bei den Einsparungen um die so genannte Emotion-Engine-Hardware der PS2, die vollständig in die PlayStation-Konsole der neuesten Generation integriert wurde. Es handelte sich hierbei um den Prozessor der zweiten Konsolenversion sowie den Grafikchip der Slim-Version der PlayStation 2. Beide Komponenten zeichneten sich für die Darstellung älterer Spiele verantwortlich. Der Verzicht auf diese Hardware führt zu einer anfänglich geringeren Abwärtskompatibilität, da nunmehr eine Software-Emulation für die Kompatibilität mit älteren Spielen zuständig ist – wie es übrigens auch bei Microsofts Xbox 360 der Fall ist. Wie groß diese Einbußen genau ausfallen, ist bisher nicht bekannt; eine Liste aller unterstützten PS1- und PS2-Spiele soll zeitgleich mit dem Verkauf der PlayStation 3 im Internet veröffentlicht werden. Zudem veröffentlicht Sony ebenfalls zum Verkaufsstart der Konsole ein Firmware-Upgrade auf die Version 1.5, das die Kompatibilität zu weiteren Spielen hinzufügen soll.

PlayStation 3

Dies scheint auch bitter nötig zu sein, stellt die Playstation 3 doch per se schon eine umfangreiche Investition dar, die mit den über 60 Euro teuren Spielen zusammen den Geldbeutel interessierter Kunden deutlich belasten dürfte. Die Funktion möglichst vieler älterer Spiele ist also zumindest in der Anfangsphase der Konsole dringend notwendig, um ein gewisses Mindestmaß an spielbaren Titeln für die Konsole verfügbar machen zu können – selbst wenn es sich dabei um ältere Spiele der Vorgängerkonsole handelt. Sony selbst kommentierte die bewusste Verringerung der Abwärtskompatibilität mit Kosteneinsparungen bei der Produktion, die nötig seien, subventioniere man doch bisher jede verkaufte PlayStation 3. Es ist folglich auch nicht damit zu rechnen, dass der Preis des Sony-Sprößlings in naher Zukunft fallen wird. Zudem konzentriere man sich auf die Spiele, die für die Konsole der nächsten Generation programmiert würden und nicht auf jene, die für die Vorgängergeneration erschienen sind. Was diese Aussage konkret für die Bereitstellung von Updates für den Emulator für PS1- und PS2-Spiele bedeuten wird, muss abgewartet werden.

Die seit Ende 2006 in den USA und Japan ausgelieferten Konsolen sind von der Reduktion der Hardware-Komponenten noch nicht betroffen, es ist jedoch zu erwarten, dass Sony auch dort den Rotstift ansetzen wird. In Australien, Neuseeland, Indien und Russland werden von Beginn an ebenfalls die neuen, in der Hardware beschnittenen Versionen der PlayStation 3 ausgeliefert.

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