Nvidia: Geringe Umsätze und hohe Verluste

Volker Rißka
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Nachdem die Umsatzwarnung vor wenigen Wochen bereits nichts Gutes erahnen ließ, hat Nvidia jetzt die Quartalszahlen für deren abgelaufenes zweites Quartal des Geschäftsjahres 2011 bekannt gegeben. Diese weisen einen Umsatz von nur noch 811,2 Millionen US-Dollar aus, der Verlust lag bei 141 Millionen US-Dollar.

Dies ist zwar auf dem Papier ein leichter Anstieg gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, als der Umsatz bei 777,2 Millionen US-Dollar lag, angesichts der deutlich besseren Wirtschaftslage aber nur ein bedingter Vergleich. Der Blick zum ersten Quartal dieses Geschäftsjahres von Nvidia offenbart dort schon mehr: Ein Umsatz von 1,0018 Milliarden US-Dollar und ein Gewinn von 137,8 Millionen US-Dollar stand dort auf dem Papier. Die Marge rutschte im gleichen Zeitraum von 45,6 auf nur noch 16,6 Prozent ab.

Hauptschuldige für die Misere sind laut Nvidia die GeForce-Produkte im Desktop- und Notebook-Markt, die sich nicht mehr verkaufen wie früher. Der Kunde, vor allem in Europa und China, greift eher zu günstigen Lösungen, die Nvidia mit dem aktuellen Portfolio noch nicht bedienen kann. Hier erwartet der Hersteller aber Besserungen im kommenden Quartal. Im professionellen Segment rund um Quadro, Tesla und auch den Tegra-Chips laufe es laut Angaben von Nvidia hingegen sehr gut. Für das kommende Quartal ist man mit einer Umsatzsteigerung von maximal fünf Prozent zum gerade angelaufenen Drei-Monats-Zeitraum dennoch nur wenig optimistisch.

Den hohen Verlust von 141 Millionen US-Dollar erklärt Nvidia aber auch über Sonderausgaben, die im Zusammenhang mit den Hitzeproblemen bei mobilen Chips vor zwei Jahren aufgetreten waren. Hier musste man in dem abgelaufenen Quartal nochmals 193,9 Millionen US-Dollar berappen. Ohne diese Ausgaben und durch Herausrechnung der Steuer wäre am Ende sonst ein Gewinn von 20 Millionen US-Dollar übrig geblieben. Deshalb stieg die Aktie von Nvidia nachbörslich leicht an.

Nvidia: Umsätze und Erlöse seit Q1/2006
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