Flex: Amazon setzt auf private Fahrer in den USA

Daniel Kurbjuhn
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Flex: Amazon setzt auf private Fahrer in den USA
Bild: Amazon

Gerade für den Dienst Prime Now sucht Amazon zuverlässige Liefermethoden, mit denen die bestellten Artikel innerhalb der versprochenen ein bis zwei Stunden zu den Kunden gebracht werden. In den USA startet das Unternehmen daher nun mit Flex die Auslieferung über private Fahrer, die via App über ihre Aufgaben informiert werden.

Um als Zusteller bei Amazon Flex zu arbeiten, muss sich der interessierte Fahrer lediglich registrieren. Voraussetzungen sind ein Alter von mindestens 21 Jahren, ein Führerschein sowie ein eigener PKW. Außerdem müssen die potentiellen Fahrer einen „Background Check“ überstehen, der in den USA vom Drogentest über das polizeiliche Führungszeugnis bis hin zur Überprüfung der sozialen Netzwerke gehen kann. Darüber hinaus wird auch ein Android-Smartphone benötigt, denn alle Informationen zum jeweiligen Lieferauftrag erhält der Zusteller über eine spezielle Android-App.

Als Gegenleistung für die Fahrdienste erhalten die Zusteller zwischen 18 und 25 US-Dollar pro Stunde und eine hohe Flexibilität. So können die Fahrer angeben, wann sie im Dienste von Amazon unterwegs sein wollen, zur Verfügung stehen hier Schichten von zwei, vier, acht oder zwölf Stunden. Auch den Zustellradius können sich die Fahrer aussuchen.

Das Projekt startet zunächst in Seattle, wo die Fahrer ab sofort unterwegs sind. Der Ausbau der Liefermethode ist aber auch bereits für die Städte Austin, Atlanta, Baltimore, Chicago, Dallas, Indianapolis, Miami, New York und Portland geplant. Wer nicht in den entsprechenden Regionen lebt, kann sich dennoch registrieren, so das Amazon bei einem Ausbau auf die Interessenten zurückgreifen kann.

Die Lieferung erfolgt zunächst nur für den Dienst Prime Now, doch Amazon gibt an, dass die Fahrer in Zukunft auch für weitere Lieferaufträge eingesetzt werden können. Zudem prüft das Unternehmen den Ausbau durch Zusteller, die via Fahrrad oder gar per pedes unterwegs sind. Konkrete Pläne zu diesen Optionen gibt es aber noch nicht.

Amazon testet immer wieder unorthodoxe Liefermethoden, um die Zustellung der Pakete zu optimieren oder um Dienste wie beispielsweise die schnelle Lieferung von Prime Now zu realisieren. So arbeitet der Konzern bereits seit geraumer Zeit an der Zustellung mit Drohnen oder hat mit Audi die Lieferung in den Kofferraum getestet. In New York greift Amazon für die Zustellung im Rahmen von Prime Now auf Fahrradkuriere und die U-Bahn zurück.

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