Grafikkarten von Nvidia im Test: GeForce GTX 460, 560, 660, 760, 960 & 1060 im Vergleich

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Wolfgang Andermahr
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Mehr Leistung, gesunkene Leistungsaufnahme

Bei AMD wurde das Mehr an Leistung in der Mittelklasse über Jahre auch mit einem deutlich gestiegenen Stromverbrauch erkauft. Bei Nvidia ist das nicht der Fall gewesen. Das Testsystem benötigt zwar auch in diesem Fall mit der alten GeForce GTX 460 am wenigsten elektrische Leistung und kommt auf 181 Watt. Zur höchsten Leistungsaufnahme mit der GeForce GTX 760 sind es aber nicht einmal 30 Watt Unterschied. Bei AMD beträgt die Spanne fast 150 Watt.

Leistungsaufnahme Gesamtsystem – RotTR
    • Nvidia GeForce GTX 460
      181
    • Nvidia GeForce GTX 660
      187
    • Nvidia GeForce GTX 960
      190
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      198
    • Nvidia GeForce GTX 560
      202
    • Nvidia GeForce GTX 760
      210
Einheit: Watt (W)

Die aktuelle Architektur Pascal ist dabei nicht die erste, bei der die Leistungsaufnahme absolut gegenüber dem Vorgänger gefallen ist – bei AMD ist das mit Polaris der Fall. Auch Kepler und Maxwell konnten den Verbrauch senken. Die GeForce GTX 1060 liegt aktuell nur 17 Watt über der GeForce GTX 460 aus dem Jahr 2010 – bei im Schnitt fast fünf Mal so hoher Leistung.

Fermi hat viel Energie verbraucht

Einen Dämpfer erhält diese positive Einschätzung der Entwicklung über sechs Jahre auf den zweiten Blick: Die mit GeForce GTX 460 und GTX 560 genutzte Architektur Fermi benötigte viel elektrische Leistung, der Ausgangspunkt bei Nvidia ist also höher als bei AMD. Nichtsdestoweniger verbraucht die GeForce GTX 1060 weniger als die Radeon RX 480 – knapp 50 Watt beträgt der Unterschied.

Wie ineffizient Fermi war, zeigt sich auch im Leerlauf unter Windows: Dort zieht die GeForce GTX 460 mit dem Testsystem noch 67 Watt aus der Steckdose. Bei dem Nachfolgemodell sind es dann noch 63 Watt und die GeForce GTX 660 erreicht erstmals die 60-Watt-Marke. Die GeForce GTX 960 verringert den Energiehunger nochmal um ein gutes Stück, sodass das System nur noch 52 Watt benötigt und die GeForce GTX 1060 setzt mit 47 Watt nochmal einen drauf. Bei AMD lagen hingegen schon im Jahr 2009 nur noch 58 Watt im Leerlauf an.

Leistungsaufnahme Gesamtsystem – Windows-Desktop
    • Nvidia GeForce GTX 1060
      47
    • Nvidia GeForce GTX 960
      52
    • Nvidia GeForce GTX 760
      57
    • Nvidia GeForce GTX 660
      60
    • Nvidia GeForce GTX 560
      63
    • Nvidia GeForce GTX 460
      67
Einheit: Watt (W)

Fazit: 450 Prozent mehr Leistung in sechs Jahren

Kommen Prozessoren bei der Performance in Spielen seit Jahren nur langsam voran, sind die Sprünge bei Grafikkarten weiterhin groß: In Summe über sechs Generationen stehen im Schnitt 450 Prozent mehr Leistung in der Mittelklasse von Nvidia auf dem Papier. Der Speicher ist dabei nur ein kleiner Einfluss, denn alle Benchmarks wurden so gewählt, dass auch 2 GB noch ausreichend sind. Wer aktuelle Spiele mit hohen Texturdetails spielt, wird den Geschwindigkeitszuwachs noch ganz anders erleben – denn 4 GB Speicher Grafikspeicher sind heute oft schon in Full HD Pflicht.

Kepler mit Speicher-Limit ist alt geworden

Auffallend ist, dass die Kepler-Architektur vor allem auf der GeForce GTX 660 nicht gut gealtert ist. Das liegt zum einen an dem ungünstigen Speicherinterface, mit dem die Grafikkarte nur 1.536 MB anstatt der physikalisch vorhandenen 2.048 MB schnell nutzen kann. Auf der anderen Seite fehlen der eingesetzten Kepler-Architektur ein großes Update (Maxwell) und die mit Pascal eingeführten, massiv höheren Taktraten. In Summe hat vor allem die GeForce GTX 660 in modernen Spielen des Öfteren Schwierigkeiten.

GeForce GTX 1060 (2016, oben) und GTX 460 (2010, unten)
GeForce GTX 1060 (2016, oben) und GTX 460 (2010, unten)

Nvidia hat den Stromverbrauch mehrfach gesenkt

Neben der Geschwindigkeit gab es bei Nvidia auch bei der Energieeffizienz eine deutliche Entwicklung, wobei das Bild von der hohen Leistungsaufnahme der Fermi-Architektur beeinflusst wird. Nichtsdestoweniger hat Nvidia bereits mehrfach die Leistungsaufnahme in der Mittelklasse auch absolut senken können.

Das Gegenstück zu diesem Artikel mit sieben Jahren Grafikkarten der Mittelklasse von AMD ist bereits auf ComputerBase erschienen:

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