GDDR6: SK Hynix zeigt Grafikspeicher für Nvidias Volta-GPU

Volker Rißka
36 Kommentare
GDDR6: SK Hynix zeigt Grafikspeicher für Nvidias Volta-GPU
Bild: Golem

SK Hynix hat erste Prototypen des neuen Speicherstandards GDDR6 gezeigt. Offiziell als Nachfolger für GDDR5 im Gespräch – und dabei GDDR5X unterschlagend – soll der neue Speicherstandard ab 2018 auf neuen Grafikkarten zu finden sein. Als eines der ersten Produkte wird Nvidias Volta-GPU gehandelt.

GDDR6 löst GDDR5 ab – aber auch GDDR5X

SK Hynix bewirbt den neuen Speicherstandard als legitimen Nachfolger von GDDR5. Das Schaubild zeigt dementsprechend große Unterschiede: Fast verdoppelte Taktraten von bis zu 16 Gbps bei gleichzeitig gesenkter Spannung. Und dazu höhere Speicherkapazitäten, da nun statt maximal 8-Gbit-Chips auch 16-Gbit-Dies möglich werden.

GDDR6 von SK Hynix im Vergleich zu GDDR5
GDDR6 von SK Hynix im Vergleich zu GDDR5 (Bild: heise online)

Dabei unterschlägt SK Hynix aber GDDR5X: Dort gibt es schon jetzt Varianten mit etwas über 11 Gbps, die auf den schnellsten Nvidia-Grafikkarten (GeForce GTX 1080 Ti, Titan Xp und GeForce GTX 1080 11 Gbps) verbaut werden. 12-Gbps-Chips sollen in Kürze noch folgen. Ob dies das Ende der Fahnenstange ist, steht zudem nicht fest. Für GDDR5X waren sogar mal bis zu 14 Gbps geplant.

Das Problem für SK Hynix ist jedoch, dass dieser Speicher exklusiv von Micron entwickelt und vertrieben wird. Zwischenzeitlich hat es Micron auch erlaubt, dass andere Hersteller GDDR5X bauen können und die Spezifikationen an die JEDEC übermittelt. Diese sehen bereits 14 Gbps bei ebenfalls 1,35 Volt vor – genau dort soll GDDR6 ansetzen, berichten Golem, Hardwareluxx und heise online. Samsung erklärte bereits im letzten Sommer gegenüber ComputerBase, dass GDDR6 mit 14 bis 16 Gbps ab 2018 ausgeliefert wird.

Alles eine Frage des Preises

Als dann einziger echter Vorteil von GDDR6 gegenüber GDDR5X würde die Nutzung von Dies mit einer größeren Speicherkapazität bleiben. Tendenziell kommen diese Lösungen aber später, zudem ist es auch für Micron noch möglich, GDDR5X auf eine größere Kapazität umzustellen. Ob die Partner jedoch bereit sind, solche Speicherchips als Alternative zu HBM2 zu kaufen, wird wie immer auch vom Preis abhängen. Dort hatte GDDR bisher immer den größten Vorteil, der die höhere Bandbreite, dafür aber geringere Speicherkapazität von HBM mehr als aufwog. Da Nvidias zukünftige Volta-Grafikkarten mit neuer Architektur preislich in der Oberklasse rangieren, ist GDDR6 im kommenden Jahr bei den neuen Grafiklösungen als Alternative zu HBM2 natürlich ein Thema. Am heutigen, dritten Tag der Hausmesse GTC von Nvidia, wird der CEO in seiner 120-minütigen Ansprache eventuell dazu einige Worte verlieren.