Studie: Leben ohne Social Media für jeden Dritten unvorstellbar

Nicolas La Rocco
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Studie: Leben ohne Social Media für jeden Dritten unvorstellbar

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage unter deutschsprachigen Internetnutzern ab 14 Jahren die Nutzung von Social Media und Social Messaging untersucht. Ein Leben ohne Social Media können sich viele nicht mehr vorstellen.

An der heute veröffentlichten, repräsentativen Online-Umfrage haben im Zeitraum vom 3. bis 12. Januar dieses Jahres deutschsprachige Internetnutzer ab 14 Jahren teilgenommen, darunter 1.011 Social-Media-Nutzer und 1.074 Social-Messaging-Nutzer. Die erste Erkenntnis der Studie ist, dass 87 Prozent der Befragten in sozialen Netzwerken angemeldet sind. Von den 14- bis 29-Jährigen nutzen 98 Prozent Social Media, in der Gruppe der 65 Jahre alten oder älteren Personen sind es immerhin noch 65 Prozent. Im Durchschnitt ist jeder Nutzer bei drei sozialen Netzwerken angemeldet, wobei es bei den 14- bis 29-Jährigen im Schnitt fünf Netzwerke sind.

Facebook bleibt der Platzhirsch

Die Vormachtstellung hält nach wie vor Facebook, das von 66 Prozent der Anwender in den letzten drei Monaten genutzt wurde. Der Bitkom zählt auch YouTube als soziales Netzwerk, das mit 51 Prozent auf dem zweiten Platz landet. Auf Platz drei folgt Instagram, weiter hinten landen Pinterest, Twitter und Snapchat. Das in den USA sehr beliebte Reddit schafft es unter den deutschsprachigen Internetnutzern nur auf 3 Prozent.

Wo auf soziale Netzwerke zugegriffen wird, hat der Bitkom ebenfalls untersucht. 60 Prozent der Befragten nutzen Social Media beim Fernsehen oder Streaming, womit dieser Zeitpunkt am beliebtesten ist; gefolgt vom Bett mit 57 Prozent. Erst auf dem dritten Platz landen die öffentlichen Verkehrsmittel, in denen 52 Prozent der Befragten Social Media nutzen. Dicht beieinander liegen Arbeit, Schule oder Uni mit 38 Prozent auf dem vierten Platz sowie die Nutzung der Toilette mit 37 Prozent auf dem fünften Platz. Der Zugriff auf die Netzwerke erfolgt über alle Altersgruppen hinweg primär mit dem Smartphone.

Ein Leben ohne Social Media ist unvorstellbar

38 Prozent der Befragten sagten, sie können sich ein Leben ohne soziale Netzwerke nicht mehr vorstellen – das ist mehr als jeder Dritte. Bei den 14- bis 29-Jährigen trifft diese Aussage mit 49 Prozent auf fast jeden Zweiten zu. Ältere Personen ab 65 Jahren sehen dies mit 22 Prozent eher gelassen. Tendenziell ist für mehr Frauen (42 Prozent) als Männer (32 Prozent) ein Leben ohne Social Media nicht mehr vorstellbar.

Leben ohne Social Media
Leben ohne Social Media (Bild: Bitkom)
Art der Nutzung
Art der Nutzung (Bild: Bitkom)

Warum Social Media für viele Anwender so wichtig ist, lässt sich anhand der Nutzung im Detail erklären. Im Privatleben werden die Dienste zu 68 Prozent dafür genutzt, um Kontakte zu pflegen, zu 38 Prozent für die Organisation des Privatlebens, zu 18 Prozent für die Suche nach einem Job und zu 11 Prozent, um einen Lebenspartner oder einen Flirt zu suchen und zu finden. 38 Prozent der Befragten gaben zudem an, Angebote für Produkte oder Dienstleistungen zu suchen. Für den Erhalt von Nachrichten des Tagesgeschehens nutzen 57 Prozent der Befragten soziale Netzwerke.

Influencer-Werbung schwer als solche erkennbar

Auch mit dem Thema der sogenannten Influencer hat sich der Bitkom beschäftigt. Von Influencern gehört haben 49 Prozent der Befragten, und als mittlerweile normaler Beruf wird dies von 56 Prozent angesehen. 43 Prozent der Befragten gaben an, manchmal neidisch zu sein, weil Influencer aus ihrer Sicht so viel geschenkt bekommen würden. 35 Prozent wären gerne selbst erfolgreiche Influencer. Vor allem die Bereiche Fitness und Sport, Mode sowie Ernährung und Gesundheit sind laut Bitkom-Studie beliebt bei Influencern. Knapp jeder zweite Social-Media-Nutzer kann Werbung jedoch nur schwer von Inhalt unterscheiden, unter den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 56 Prozent.

WhatsApp und Facebook Messenger sind am beliebtesten

Unter den Kurznachrichten-Diensten und Messenger-Apps sind WhatsApp (98 Prozent) und der Facebook Messenger (94 Prozent), die beide zum Mutterkonzern Facebook gehören, noch vor Telegram (90 Prozent) und Apple iMessage (87 Prozent) am beliebtesten. Der Bitkom hatte gefragt, welche Dienste in den letzten drei Monaten genutzt wurden. Skype und Snapchat folgen mit 82 und 70 Prozent auf den Plätzen fünf und sechs, Threema kommt im Vergleich hingegen auf gerade einmal 4 Prozent.

Beliebte Messenger
Beliebte Messenger (Bild: Bitkom)

Das Thema Datenschutz ist der Mehrheit der Nutzer aber durchaus wichtig. So gaben 89 Prozent der Befragten an, sich in der Regel mit den Privatsphäre-Einstellungen auseinander zu setzen. Die sichere Verarbeitung von persönlichen Daten sowie der datenschutzgerechte Umgang des Anbieters mit diesen ist für 92 Prozent der Anwender wichtig. Usability ist den Nutzern laut Studie aber wichtiger als Datenschutz.

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