Planänderung: Ryzen Threadripper 3000 aus AMD-Roadmap gestrichen

Michael Günsch
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Planänderung: Ryzen Threadripper 3000 aus AMD-Roadmap gestrichen

Im März hatte AMD eine Roadmap mit den für 2019 geplanten Client-CPUs gezeigt, auf der auch von der dritten Generation Ryzen Threadripper die Rede war. Offenbar haben sich die Pläne geändert, denn auf der zuletzt gezeigten Roadmap fehlen die Ryzen Threadripper 3000 alias Castle Peak komplett.

Neue Roadmap ohne Threadripper

Die besagte Roadmap aus dem März hatte den Marktstart der High-End-Desktop-Prozessoren für den Sockel TR4 für das (späte) zweite Halbjahr 2019 erwarten lassen. In der chronologisch sortierten Liste der Neuvorstellungen folgten sie auf die für Mitte des Jahres geplanten Ryzen 3000 (Matisse) für die Mainstream-Plattform Sockel AM4.

AMD Client Roadmap im Mai 2019: 3. Generation Threadripper (Castle Peak) fehlt
AMD Client Roadmap im Mai 2019: 3. Generation Threadripper (Castle Peak) fehlt (Bild: AMD)
AMD Client Roadmap im März 2019: 3. Generation Threadripper (Castle Peak) im zweiten Halbjahr
AMD Client Roadmap im März 2019: 3. Generation Threadripper (Castle Peak) im zweiten Halbjahr (Bild: AMD)

Doch im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen Anfang Mai hat AMD eine andere Roadmap gezeigt. In gleicher Aufmachung und mit dem gleichen Titel „2019 AMD Client Lineup“ fehlt der Eintrag zur 3rd Gen Ryzen Threadripper völlig. Die Client-Roadmap nennt also keine neuen Produkte nach der Vorstellung von Matisse zur Jahresmitte. Die neuen Threadripper-CPUs könnten somit erst im nächsten Jahr erscheinen.

Andere Plattformen haben Vorrang

Die kommentarlose Änderung der Roadmap lässt aber nur darüber spekulieren, inwiefern sich die Pläne für Castle Peak geändert haben und was der Grund dafür ist. Eine naheliegende Vermutung wird auch auf Reddit diskutiert: Sowohl aufgrund noch nicht optimaler Chip-Ausbeute (Yields) als auch hoher Nachfrage könnten die Zen-2-Dies anfangs knapp werden. Denn diese sollen im Sommer nicht nur bei den Mainstream-Desktop-Modellen, sondern vor allem auch den neuen Server-Prozessoren der zweiten Epyc-Generation (Rome) eingesetzt und im zweiten Halbjahr in hoher Stückzahl ausgeliefert werden. Um den lukrativen Server-Markt ausreichend bedienen zu können, könnte die HEDT-Plattform Ryzen Threadripper als wesentlich kleinerer Geschäftsbereich verschoben werden, bis mehr Chips zur Verfügung stehen.