Android: Google möchte Ausnahme für Huawei-Zusammenarbeit

Frank Hüber
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Android: Google möchte Ausnahme für Huawei-Zusammenarbeit

Einem Bericht der Financial Times zufolge bemüht sich Google um eine Sondergenehmigung bei der US-Regierung, um trotz des Verbots weiterhin mit Huawei zusammenarbeiten zu dürfen. Dabei gehe es insbesondere um das mobile Betriebssystem Android und Updates für dieses, um bestehende Kunden auch weiterhin schützen zu können.

Google begründet den Wunsch nach einer Fortführung der Geschäfte gegenüber der US-Regierung mit nationalen Sicherheitsbelangen für US-Bürger, die bei einem Verbot ebenfalls keine Sicherheitsupdates mehr für Android auf Huawei-Smartphones erhalten würden und so in Zukunft einem größeren Risiko ausgesetzt seien. Stattdessen müsste Huawei Android selbst ohne vorinstallierte Google-Dienste weiterentwickeln oder auf ein völlig eigenes Betriebssystem setzen, was, so Google, höchstwahrscheinlich leichter für Hacker angreifbar sei, auch aus China, was auch zum Leidwesen US-amerikanischer Nutzer wäre.

Ausnahmen der Sperre möglich

Theoretisch erlaubt die von der US-Regierung verhängte Sperre zur Kooperation mit Huawei aufgrund des ausgerufenen Nationalen Notstands in der Telekommunikation Ausnahmen, die jedoch von der US-Regierung einzeln geprüft und genehmigt werden müssen. Bislang ist nicht bekannt geworden, dass ein US-amerikanisches Unternehmen eine solche kostenpflichtige Lizenz offiziell beantragt hat. Abseits der nationalen Sicherheit in den USA sprechen für Google auch wirtschaftliche Interessen für eine weitere Zusammenarbeit mit Huawei, die derzeit hinter Samsung der weltweit zweitgrößte Smartphone-Hersteller sind und ursprünglich im nächsten Jahr zum weltweit größten Smartphone-Hersteller aufsteigen wollten.

Bis Mitte August Updates für Android gesichert

Noch kann Huawei bis Mitte August für bereits veröffentlichte Smartphones Softwareupdates und Sicherheitspatches für Android von Google beziehen und ausliefern. Die gewährte Übergangsfrist soll einen reibungslosen und sicheren Wechsel ermöglichen, ohne dass Infrastruktur und Systeme, auch in den USA, zusammenbrechen.

Facebook verbietet Huawei Installation von Instagram, Facebook und WhatsApp

Gleichzeitig hat Facebook trotz der bis zum 19. August geltenden Lockerung Huawei inzwischen verboten, die Apps des Unternehmens auf den Smartphones vorzuinstallieren. Apps wie Instagram, Facebook und WhatsApp dürfen somit nicht mehr bei Auslieferung auf den Smartphones installiert sein, sie können von den Nutzern derzeit aber noch über den Play Store oder die apk-Datei selbst installiert werden. Das Verbot von Facebook bezieht sich dabei nicht nur auf gänzlich neue Modelle, sondern auf sämtliche Huawei-Smartphones, die schon veröffentlicht, aber noch nicht ausgeliefert wurden.

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