AMD Threadripper 3000: Erste CPU mit 16 Kernen in Benchmark aufgetaucht

Volker Rißka
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AMD Threadripper 3000: Erste CPU mit 16 Kernen in Benchmark aufgetaucht

Auf Ryzen folgt einige Monate später Ryzen Threadripper – was 2017 und 2018 der Fall war, dürfte sich auch 2019 fortsetzen. Eine erste CPU mit 16 Kernen und 32 Threads bei noch moderaten Taktraten ist in einer Benchmarkdatenbank aufgetaucht. Da der Sockel TR4 weiter genutzt wird, sind wesentliche Ausstattungsmerkmale identisch.

Die erste Generation Threadripper startete noch mit acht Kernen, bei der zweiten Generation waren zwölf Kerne beim kleinsten Modell zugegen. Die Aufstockung der Mittelklasse-CPUs (Ryzen 3000) auf jetzt zwölf und später sogar 16 Kerne wird auch Auswirkungen auf Threadripper haben: Ein Zwölf-Kern-Modell in diesem Bereich dürfte nicht mehr relevant sein. Passend dazu gibt es die ersten Einträge über einen 16-Kern-Threadripper-3000. Mit 3,6 GHz Basistakt und 4,05 GHz für den „durchschnittlichen Turbo“ arbeitet das Sample mit der schon finalen neuen Typen-Nummerierung minimal über dem aktuellen 16-Kerner Threadripper 2950X. Dies überrascht nicht, die Ryzen 3000 liegen beim Takt auf dem Papier im Durchschnitt auch nur leicht über dem Vorgänger.

AMD Threadripper 3000
AMD Threadripper 3000 (Bild: Userbenchmark)

Der Sockel TR4 lebt weiter

Die Benchmarkdatenbank spricht beim Neuling klar von der Nutzung des Sockels TR4, auch SP3r2 genannt. Dieser wurde 2017 mit der ersten Generation eingeführt und bestimmt die wesentlichen Parameter, allen voran das Quad-Channel-Speicherinterface. Durch das neue Chiplet-Design wird ein Threadripper 3000 aber einen anderen I/O-Die erhalten als Ryzen 3000, der in dem Fall nur mit einem Zwei-Kanal-Interface ausgestattet ist.

Dass es mehrere Lösungen für die großen SP3-Prozessoren geben wird, war aber von vornherein klar (und auch bereits sichtbar), schließlich brauchen die Server-Prozessoren Epyc einen viel größeren I/O-Chip mit einem Acht-Kanal-Speicherinterface. Die Frage ist heute nur, ob es für Threadripper und Epyc zwei verschiedene gibt. Die Tendenz liegt eher bei der Nutzung eines einzigen Chips, schließlich verwendet AMD den I/O-Die der Ryzen auch gleichzeitig als X570-Chipsatz und deaktiviert dort nur das Speicherinterface. Ein einzelnes Design spart Kosten, die Fertigung übernimmt auch in dem Fall Globalfoundries, allerdings mit 14 nm statt 12 nm bei der CPU.

AMD-CEO Lisa Su mit Rome
AMD-CEO Lisa Su mit Rome

24, 32 und auch 48 bis 64 Kerne?

Acht Kerne pro Chiplet, dazu die bekannten Parameter der Vorgänger lassen erkennen, in welche Richtung Threadripper gehen wird. Logisch dürften die bekannten Absteckungen bei 24 und allen voran 32 Kernen sein. Da es die Server-Prozessoren Epyc auch mit 48 und 64 Kernen als Flaggschiff geben wird, liegt der Schluss nahe, dies auch bei Threadripper einzuführen. Die letzte Generation mit dem 32-Kern-Modell vermarktete AMD bereits offensiv als Lösung für das Arbeitsumfeld, dies wird mit CPUs mit noch mehr Kernen entsprechend auch noch ausgeprägter ausfallen müssen.

Zeitgleich würden die neuen Modelle damit in vielen Epyc-Segmenten wildern, Gerüchte sprechen deshalb bereits davon, dass AMD mit Epyc 2 die speziellen Single-Sockel-Modelle der ersten Generation zurückfahren wird und nur noch Dual-Sockel-CPUs anbietet – die sich natürlich trotzdem auch für Single-Sockel-Systeme nutzen lassen. Threadripper 3000 würde dann die Aufgabe der Single-Sockel-Systeme aus der anderen Richtung zufallen. Erst spät im Herbst oder gar Winter ist mit einer Vorstellung zu rechnen, im August ist zunächst Epyc 2 an der Reihe.

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