Amazon: Alexa wird emotionaler und weniger anspruchsvoll

Frank Hüber
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Amazon: Alexa wird emotionaler und weniger anspruchsvoll
Bild: RyanMcGuire | CC0 1.0

Amazon testet für Alexa in den USA derzeit eine neue Funktion, die den digitalen Sprachassistenten emotionaler werden lässt. Je nach Anfrage des Nutzers kann Alexa so enttäuscht oder voller Freude antworten, was die Interaktion persönlicher werden lassen soll.

Weiß Amazon etwa um die Lieblingsmannschaft des Nutzers beim Fußball und fragt dieser die Fußballergebnisse ab, kann Alexa bei einem Sieg freudig und bei einer Niederlage enttäuscht antworten. Derzeit testet Amazon diese neue Emotionalität mit drei Intensitätsstufen von Niedrig, Mittel bis Hoch. Nutzer sollen, so Amazon nach einer Auswertung erster Ergebnisse des Tests, mit Alexa zufriedener sein, wenn diese emotional antworte. Bislang gibt es die emotionale Reaktion von Alexa nur für die englische Sprachausgabe und steht noch nicht in Deutschland zur Verfügung. Wann diese flächendeckend und auch in anderen Regionen eingeführt wird, ist derzeit noch offen.

Zudem startet Amazon in den USA und Australien mit neuen Sprachstilen, News und Musik (nur USA). Die Sprachstile passen die Stimme von Alexa den Nachrichteninhalten an, die sie vorliest. So werden je nach Inhalt bestimmte Wörter betont, die Intonation angepasst und Pausen eingebaut.

Geringere Anforderungen halbieren Kosten

Wie TechCrunch berichtet, wird Alexa künftig zudem weniger anspruchsvoll, was die Hardware angeht, auf der sie betrieben wird. Waren bisher mindestens 100 MB Arbeitsspeicher und ein Cortex-A-Prozessor notwendig, so sollen künftig schon 1 MB Arbeitsspeicher und ein Cortex-M-Prozessor ausreichen, um Alexa betreiben zu können. Dies reduziere die Kosten für Hardware-Hersteller um die Hälfte. Erzielt wird die Einsparung durch eine stärkere Auslagerung der Operationen in die Amazon-Cloud, womit das Unternehmen genau den gegensätzlichen Weg von Google geht, die durch eine stärkere Verarbeitung direkt auf dem Gerät, den Google Assistant deutlich beschleunigen wollen. Bei Alexa müssen die Geräte künftig allerdings nur noch in der Lage sein, das Aufweckwort „Alexa“ zu verstehen und die Anfragen an die Cloud weiterzuleiten.

Die Vision der Allgegenwärtigkeit von Alexa

Was für viele Leser ein Horrorszenario darstellt, ist die Vision des Amazon-Managers Dirk Didascalou, der durch eine günstigere Unterstützung von immer mehr Geräten eine allgegenwärtige Sprachassistentin im Sinn hat, was zu einer „Umgebungsintelligenz“ und einem „Umgebungsrechenraum“ führt, bei der der Nutzer zu jeder Zeit mit seiner Umwelt sprechen kann und diese auf ihn reagiert.