Campus-Netze: Morgen erfolgt Startschuss für lokale 5G-Netze

Andreas Frischholz
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Campus-Netze: Morgen erfolgt Startschuss für lokale 5G-Netze

Startschuss für die 5G-Campus-Netze: Ab morgen können Firmen und weitere Institutionen die lokalen 5G-Frequenzen im Bereich von 3,7 GHz bis 3,8 GHz beantragen. Nachdem die Bundesnetzagentur bereits die Gebühren festgelegt hat, wurde die Verordnung heute im Bundesgesetzblatt verkündet.

Das war formal der finale Schritt, den der alternative Provider-Verband Breko begrüßt. „Wir sind uns sicher, dass viele mittelständische Unternehmen auf Basis der lokalen Frequenzen eigene 5G-Campus-Netze realisieren werden, um für die digitale Zukunft gerüstet zu sein“, sagt Breko-Geschäftsführer Stephan Albers.

Bei der 5G-Auktion wurde der Frequenzbereich zwischen 3,7 GHz und 3,8 GHz ausgespart, der steht nun Unternehmen, Kommunen oder Institutionen wie Universitäten zur Verfügung. Die Preise, die die Bundesnetzagentur veranschlagt, gelten als moderat. Berechnet werden die Gebühren anhand des benötigten Frequenzspektrums, der Fläche sowie der Laufzeit. Im Vergleich zu den privaten Netzbetreibern müssen interessierte Unternehmen auch nicht für die Frequenzen bieten, sondern können diese einfach bei der Bundesnetzagentur beantragen.

Raum für lokale 5G-Anwendungen

Dass Frequenzbereiche für lokale 5G-Netze reserviert wurden, ärgert vor allem die privaten Netzbetreiber. Die Rede ist von einer künstlichen Verknappung des verfügbaren Frequenzspektrums. In der Wirtschaft wird die Maßnahme allerdings begrüßt. Unternehmen können so unabhängig von den Netzbetreibern eigene 5G-Netze aufbauen, um lokale 5G-Anwendungen zu lancieren.

Interessant ist das für Fertigungsanalgen, unter das Stichwort Industrie 4.0 fallen etwa Fabrikroboter und weitere Maschinen-zu-Maschinen-Anwendungen. Ebenso profitieren soll die Landwirtschaft mit der oftmals zitierten „Milchkanne“, die ebenfalls vernetzt sein soll. Denkbar ist der Einsatz zudem noch in Kommunen, Schulen und Universitäten oder auch in Fußball-Stadien – mittels Drohnen lässt sich das Spiel filmen, die Aufnahmen könnten dann in hoher Qualität und in Echtzeit bereitgestellt werden.

Verbände wie der Breko begrüßen diese Entscheidung. Mit dem Eintritt von lokalen Anbietern in das 5G-Geschäft steige die Chance auf eine größere Vielfalt bei den Produkten und Anwendungen.

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