M.2.SSD mit 7.240 MB/s: Adata am Limit von PCIe 4.0 x4 mit Innogrit-Controller
Auf der CES 2020 zeigt Adata SSD-Prototypen mit PCIe 4.0, die nicht den weit verbreiteten E16-Controller von Phison nutzen. Im Fokus steht das Modell XPG Sage mit Innogrit-Controller, das die Marke von 7.000 MB/s knackt und damit am Limit von PCIe 4.0 x4 arbeitet.
Adata XPG Sage mit über 7 GB/s am Limit von PCIe 4.0 x4
Satte 7.240 MB/s beim sequenziellen Lesen zeigt ein Screenshot aus dem CrystalDiskMark mit dem Prototypen der Adata XPG Sage im M.2-Formfaktor. Das ist ziemlich genau das doppelte von dem, was SSDs mit PCIe 3.0 x4 maximal erreichen: Die Samsung 970 Evo Plus kam im ComputerBase-Test zum Beispiel auf knapp 3.580 MB/s und bewegt sich am praktischen Limit der Schnittstelle. Brutto schafft PCIe 3.0 x4 zwar 3.938 MB/s und PCIe 4.0 x4 mit 7.877 MB/s das doppelte, doch ist davon noch der Overhead abzuziehen. Mit fast 5.400 MB/s beim sequenziellen Schreiben und angeblich bis zu einer Million IOPS ist das Vorserienmodell der XPG Sage auch in anderen Disziplinen sehr zügig unterwegs.
Während PCIe-4-SSDs mit dem Phison E16 nur etwa 5.000 MB/s erreichen, nutzt Adata für diese Leistung den Acht-Kanal-Controller IG5636 vom jungen Unternehmen Innogrit. Für Verwirrung sorgt die Schreibweise „IG5236“ auf dem Typenschild von Adata, denn bei Innogrit heißt der Chip mit dem Codenamen „Rainier“ eigentlich IG5636.
Tacoma (IG5668) | Rainier (IG5636) | Shasta+ (IG5216) | Shasta (IG5208) | |
---|---|---|---|---|
Schnittstelle | PCIe 4.0 x4 | PCIe 3.0 x4 | PCIe 3.0 x2 | |
Protokoll | NVMe 1.4 | NVMe 1.3 | ||
Fertigung | 16/12 nm FinFET | 28 nm | ||
CPU-Kerne | k. A. | |||
NAND-Channel | 16 | 8 | 4 | |
SSD-Kapazität (max.) | 32 TB | 16 TB | 2 TB | |
Durchsatz/Channel | 1.200 MT/s | k. A. | ||
DRAM | (LP)DDR3/4, 72 Bit | (LP)DDR3/4, 32/16 Bit | keiner (HMB-Support) | |
ECC | „proprietary“ | LDPC | ||
Seq. Read | bis 7.000 MB/s | 7.000 MB/s | 3.200 MB/s | 1.750 MB/s |
Seq. Write* | bis 6.100 MB/s | 6.100 MB/s | 2.500 MB/s | 1.500 MB/s |
4K Random Read | bis 1.500.000 IOPS | 1.000.000 IOPS | 500.000 IOPS | 250.000 IOPS |
4K Random Write* | bis 1.000.000 IOPS | 800.000 IOPS | 350.000 IOPS | 200.000 IOPS |
*im SLC-Cache? alle Angaben laut Innogrit und AnandTech |
Wie Tom's Hardware erfuhr, erwartet Adata bis zum Marktstart der XPG Sage im Verlauf dieses Jahres die Schreibleistung noch auf „über 6.000 MB/s“ durch Anpassungen an der Firmware zu steigern. Die Speicherkapazität soll bis zu 4 TB betragen.
Überdies hat Adata auch einen Prototyp mit dem kommenden SM2264-Controller von Silicon Motion gezeigt: Für die M.2-SSD XPG Indigo mit ebenfalls bis zu 4 TB nennt Adata bis zu 7.000 MB/s lesend und 6.000 MB/s schreibend sowie 700.000 IOPS, berichtet Techpowerup. Die XPG Pearl sei wiederum mit dem SM2267 bestückt, mit dem sie rund 4.000 MB/s lesend und 3.000 MB/s schreibend sowie 400.000 IOPS erreiche. Angesichts der neuen Flaggschiffe bedeutet die Leistung nur noch die Mittelklasse.
In einer Pressemitteilung spricht Adata davon, die in Las Vegas gezeigten PCIe-4-SSDs „bis zu 2. Jahreshälfte 2020“ auf den Markt zu bringen. Nach wie vor bietet nur AMD Desktop-Plattformen mit PCIe-4.0-Unterstützung.
Die Website The SSD Review liefert weiteres Bildmaterial von der CES. Der Prototyp der Adata XPG Sage ist deutlicher zu erkennen und der Controller, wenn auch schwer zu entziffern, ist in der Tat mit Innogrit IG5236FAA beschriftet. Demnach ist die Bezeichnung IG5236 doch die richtige für „Rainier“. Denkbar wäre, dass auf der Homepage von Innogrit mit dem IG5636 „Rainier“ eine weitere Variante des Chips gemeint ist oder es sich um einen Fehler handelt.
-
Adata-Prototyp XPG Sage mit Innogrit-Controller (Bild: The SSD Review)
Ein weiteres Foto zeigt zudem tragbare SSDs mit RGB-Beleuchtung. Sowohl die Adata SE770G als auch die Adata 900G sollen dabei USB 3.2 Gen 2 mit Steckertyp C nutzen und mit Kapazitäten von 512 GB, 1 TB und 2 TB auf den Markt kommen.