Amazon One: Bezahlen und Authentifizieren mit der Handfläche

Frank Hüber
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Amazon One: Bezahlen und Authentifizieren mit der Handfläche
Bild: Amazon

Amazon hat in den USA den Bezahldienst Amazon One vorgestellt, der ein Bezahlen in Geschäften über die Handfläche ermöglicht. Zunächst testet das Unternehmen die Technik in den eigenen Geschäften Amazon Go in Seattle. Amazon One ist Teil der Bemühungen des Unternehmens, das Einkaufen für Kunden einfacher und bequemer zu machen.

Auch für Eintrittskarten und Arbeitszeiterfassung

Das kontaktlose Bezahlen mit der Handfläche erfordert ein einmaliges Registrieren einer oder beider Hände in einem Amazon Store und soll nicht nur auf diese Funktion beschränkt bleiben, sondern beispielsweise auch für Mitgliedskarten, Bonuskarten, Eintrittskarten oder die Einlasskontrolle und Arbeitszeiterfassung bei der Arbeit genutzt werden können. An vielen Stellen ließe sich so auch eine Zeitersparnis realisieren, um lange Schlangen zu vermeiden. Amazon verspricht dabei, dass der Dienst äußert sicher ist und über eigene Algorithmen und die Hardware eine einzigartige, verschlüsselte Signatur der Handfläche erstellt werde.

Hand statt Gesicht für mehr Sicherheit und Kontrolle

Man habe sich dabei bewusst für die Hand entschieden, da sie von Nutzern als weniger privat angesehen wird als beispielsweise ein Gesichtsscan, weil sich anhand der Handfläche eine Person nicht ohne Weiteres erkennen lasse. Zudem erfordere das System, dass die Hand bewusst über den Sensor gehalten werde, so dass der Nutzer immer die Kontrolle darüber habe, wann die biometrische Identifikation genutzt werde, was bei Kameras für ihn nicht zu gewährleisten sei.

Amazon One (Bild: Amazon)

Kein Amazon-Konto notwendig

Die Registrierung im Geschäft an einem Amazon-One-Gerät soll weniger als eine Minute dauern und erfordert im ersten Schritt das Verknüpfen einer Kreditkarte, die in das Lesegerät gesteckt wird, mit der Handfläche. Amazon One erfordert keinen Amazon-Account, da es direkt mit einem Zahlungsmittel verknüpft wird. Optional kann dieser aber verknüpft werden, um beispielsweise eine Historie über die Nutzung einzusehen.

Wann und wo der Dienst in Zukunft noch eingesetzt werden soll, dazu machte Amazon noch keine Angaben, man plane jedoch, ihn auch Partnern zur Verfügung zu stellen. Über eine eigene Website des Dienstes können sich Interessenten mit Amazon in Verbindung setzen.

Ladengeschäfte ohne Kassen in Seattle

Mit Amazon Go betreibt Amazon in Seattle bereits Geschäfte ohne Kassen, bei denen die entnommene Ware anhand zahlreicher Sensoren erfasst und beim Verlassen des Ladengeschäfts automatisch dem Amazon-Konto in Rechnung gestellt wird. Amazon One steht in einigen dieser Ladengeschäfte nun als zusätzliche Authentifizierungsoption beim Betreten des Ladens zur Verfügung.