Star Wars: Squadrons im Test: 4K mit 60 FPS und voller Grafik auch ohne High-End-GPU

Wolfgang Andermahr (+1)
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Star Wars: Squadrons im Test: 4K mit 60 FPS und voller Grafik auch ohne High-End-GPU

tl;dr: Star Wars: Squadrons schickt den Spieler in den Weltraum für den Kampf zwischen Neuer Republik und Imperium. Die Technik der PC-Version zeigt sich dabei mit einer sehr guten Performance, 60 FPS sind auch in Ultra HD mit einer Grafikkarte der Mittelklasse möglich.

Nicht ganz ein Jahr nach Star Wars Jedi: Fallen Order schickt EA mit Star Wars: Squadrons das nächste Spiel des beliebten Kino-Universums ins Rennen. Und das erste Mal nach einer schieren Ewigkeit geht es im Stil eines Star Wars: TIE Fighter und eines Star Wars: X-Wing Alliance wieder ins Weltall. Im Technik-Test zeigte sich Star Wars: Squadrons in der PC-Version dabei von seiner richtig guten Seite – bis das Spiel dann plötzlich nicht mehr starten wollte.

Auf 2 Windows-Installationen war plötzlich Schluss – ohne Aktivierungsprobleme

Damit steht der Elefant derart mittig im Raum, dass dies erstmal aufgeklärt werden muss. Star Wars: Squadrons verrichtete bei neun Grafikkarten problemlos seinen Dienst. Ab dem Einbau der zehnten wollte das Spiel dann plötzlich nicht mehr starten. Die zwei Ladebalken vom EA-Launcher Origin erschienen normal und liefen auch durch. Der letzte gönnt sich dann einige Sekunden, bevor das Fenster verschwindet. Normalerweise sollte dann das Spiel starten, doch stattdessen wurde bloß Origin selbst in den Fokus gerückt.

Und das war es dann. Kommentarlos und reproduzierbar. Auch mit anderen Grafikkarten. Selbst auf einer separaten Windows-Installation wollte das Spiel zunächst nicht mehr starten. Das Aktivierungslimit von Origin ist dabei nicht die Ursache gewesen. Im EA-eigenen Forum gibt es einige wenige Einträge, die von einem ähnlichen Verhalten sprechen, allzu oft trifft man auf das Problem aber nicht. Beim x-ten verzweifelten Versuch einen Tag später startete der Titel dann auf der zweiten Windows-Installation plötzlich doch noch, sodass die Redaktion einige weitere Grafikkarten dem Test hinzufügen konnte. Auf der ersten Windows-Installation verweigert das Spiel dagegen weiterhin den Start.

Und auch davon abgesehen scheint die Technik noch nicht ganz ausgereift zu sein. So gibt es Berichte im Internet, dass der Titel Probleme mit Monitoren bei mehr als 60 Hz habe. So soll das Spielgefühl dann oft deutlich schlechter ausfallen, als es eigentlich sein sollte. Ebenso kann es zu Problemen kommen, wenn HDR aktiviert ist, obwohl kein HDR-Monitor genutzt wird. Warum sich die Option dann überhaupt aktivieren lässt, ist unklar. HDR war auch in der Redaktion standardmäßig aktiv, ohne dass ein entsprechendes Display eingesetzt wurde.

Die Grafik ist schick, aber unspektakulär

Star Wars: Squadrons nutzt wenig verwunderlich die hauseigene Grafik-Engine Frostbite, die unter anderem auch in der Battlefield-Serie eingesetzt wird. Das Spiel sieht dabei mit all den Partikeleffekten, Explosionen, großen Raumkreuzern sowie bunten Weltraumszenarien schick aus, einen wirklichen Wow-Effekt erlebt man aber nicht. Dafür gibt es allerdings nichts zu kritisieren. Die Grafik flimmert nicht und auch sonst sind keine optischen Aussetzer zu vermelden.

Die in die Engine mittlerweile integrierte Low-Level-API DirectX 12 bleibt dabei außen vor, mehr als DirectX 11 wird derzeit nicht unterstützt. Dasselbe gilt für von AMD oder Nvidia entwickelte Grafik-Effekte: Raytracing und Co. sind in Star Wars: Squadrons kein Thema.

Das Grafikmenü nervt ein wenig

Das Grafikmenü von Star Wars: Squadrons bietet mit „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“ und „Ultra“ vier verschiedene Grafik-Presets an und entsprechend gibt es auch eine ausreichende Anzahl manueller Optionen, um die Optik dem eigenen PC anzupassen. Darüber hinaus findet sich eine Einstellung für spieleigenes Up- oder Downsampling wieder. Das war es dann auch, weiterer Komfort wie ein FPS-Limiter oder Beispiel-Screenshots für die einzelnen Optionen fehlen.

Die Bedienung des Grafikmenüs ist dabei nervig bis ungewöhnlich. Die Auflösungseinstellung wird zum Beispiel, warum auch immer, unter dem separaten Unterpunkt „Bildschirmeinstellungen“ versteckt, während alle anderen und weit weniger wichtigen Optionen sofort sichtbar sind. Der einzige Vorteil davon ist, dass viele Spieler vielleicht gar nicht merken, dass die Funktion offenbar etwas fehlerhaft ist. Denn mal wollen Auflösungsänderungen mit der Leertaste bestätigt werden, mal nicht. Und manchmal wird die umgestellte Auflösung gar nicht erst übernommen. Dann hilft das Wechseln auf eine beliebige andere Auflösung und dann der Schritt zurück zur Wunschauflösung. Dass das Spiel beim Wechseln der Auflösung gelegentlich sich selbst minimiert, macht es auch nicht besser.

Auffällig ist zudem, dass die Schrift in sämtlichen Menüs unabhängig von der Auflösung nie richtig scharf ist. Es wirkt fast so, als würde diese durchweg zum Beispiel in Full HD gerendert, während der Bildschirm eigentlich in Ultra HD läuft. Die eigentliche Spielgrafik zeigt das Verhalten zum Glück nicht.

Das Testsystem und die Benchmark-Szene

Alle nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 3900XT (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wird. Als Mainboard wurde das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 0802) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten können entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-38, optimierte Sekundär-Timings) standen dem Prozessor zur Verfügung. Ein frisch aufgespieltes Windows 10 2004 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert, dasselbe galt für AMDs aktuellen Chipsatztreiber.

Als Treiber wurden der Adrenalin 20.9.2 beziehungsweise der GeForce 456.55 genutzt, die beide offiziell für Star Wars: Squadrons optimiert sind.

Testsequenz und Einstellungen

Die 25 Sekunden lange Testszene findet im Spielmodus „Flottenkämpfe gegen die KI“ auf der Karte „Galitan“ auf den Seiten der neuen Republik und ohne anderen Mitspieler statt. Die Testsequenz beginnt kurz nach dem Start der Runde und zeigt den Anflug auf das eigentliche Kampfgebiet. Da auch mehrere eigene und gegnerische KI-Piloten im Blick sind, die sich zudem beschießen, ist die Szene sehr dynamisch. Die Benchmark-Ergebnisse sind aber dennoch mit einer Ungenauigkeit von etwa 1 Prozent reproduzierbar. Der Benchmark gehört zu den anspruchsvollsten Szenen in Star Wars: Squadrons.

Für die Auflösungen Full HD, WQHD sowie Ultra HD wird das Ultra-Preset genutzt und zusätzlich die Umgebungsverdeckung auf die höchste Stufe „Ultra“ gesetzt.

Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Ultra-Preset + Umgebungsverdeckung „Ultra“
2.560 × 1.440 Ultra-Preset + Umgebungsverdeckung „Ultra“
3.840 × 2.160 Ultra-Preset + Umgebungsverdeckung „Ultra“
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