Zu teuer: Google stampft eigene Stadia Games ein

Michael Günsch
208 Kommentare
Zu teuer: Google stampft eigene Stadia Games ein

Um sich, so wörtlich, auf „die Zukunft von Stadia als Plattform“ zu konzentrieren, beendet Google die Entwicklung eigener Spiele für den Game-Streaming-Dienst. Das Entwicklerteam wird aufgelöst, die eigens für die Leitung engagierte Jade Raymond verlässt das Unternehmen.

Stadia Games and Entertainment ist Geschichte

Google wollte mit der Sparte Stadia Games and Entertainment (SG & E) sowohl eigene Spiele für Stadia schaffen, als auch Spiele anderer vertreiben und als Publisher auftreten. Dafür wurde im März 2019 mit Jade Raymond eine renommierte Videospielproduzentin als Leiterin engagiert, die jetzt mit dem Ende der Sparte Google verlässt, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Der Rest des Teams, zu dem etwa auch God-of-War-Veteranin Shannon Studstill zählt, soll in den kommenden Monaten zum größten Teil „neue Rollen übernehmen“, zumindest Unterstützung auf der Suche nach neuer Beschäftigung hat Phil Harrison, der Vizepräsident von Google Stadia in der öffentlichen Bekanntmachung zugesichert. Wie Kotaku berichtet, sollen insgesamt rund 150 Entwickler betroffen sein, die in den beiden nun schließenden Studios in Los Angeles und Montreal angestellt waren.

Enge Partnerschaften statt teure Eigenentwicklung

In dem Schreiben verweist Harrison auf den hohen Zeit- und Kostenaufwand für die Entwicklung: „Das Erstellen von erstklassigen Spielen von Grund auf erfordert viele Jahre und erhebliche Investitionen, und die Kosten steigen exponentiell“, erklärte Harrison. Ein Aufwand, der Google offensichtlich inzwischen zu groß erscheint.

Stattdessen soll nun der Fokus auf der eigenen Technik sowie den Partnerschaften mit Spielefirmen liegen, die Titel extern (auch) für Stadia entwickeln und vermarkten. Als positives Beispiel wird der laut Google erfolgreiche Start des Blockbusters Cyberpunk 2077 angeführt, der sich via Stadia auf diversen Geräten spielen lässt.

Auch wenn dies einen herben Rückschlag für Googles eigene Spieleambitionen bedeutet, will das Unternehmen am Cloud-Gaming-Dienst festhalten. Für Kunden von Stadia und Stadia Pro sollen alle bisherigen Spiele weiter zur Verfügung stehen und neue Titel von Dritten auf der Plattform erscheinen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.