Sony und TSMC: Japan zahlt die Hälfte der 7-Mrd.-USD-Chipfabrik

Volker Rißka
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Sony und TSMC: Japan zahlt die Hälfte der 7-Mrd.-USD-Chipfabrik
Bild: TSMC

Seit Monaten ein Thema, jetzt soll es losgehen: Für über 7 Milliarden US-Dollar bauen TSMC und Sony gemeinsam ein neues Halbleiterwerk. Möglich macht dies auch das Dauerbrenner-Thema Subventionen, der Staat Japan wird rund die Hälfte des Geldes zusteuern, heißt es in Medienberichten.

Japan war ins Hintertreffen geraten

Alle Staaten und Staatenverbünde sehen die Halbleiterherstellung als kritisch für die Zukunft an. So natürlich auch Japan, das in dieser Branche seit Jahrzehnten ein gehöriges Wörtchen mitredet, zuletzt gegenüber den reinen Foundrys aber ins Hintertreffen geraten war.

Damit das in Zukunft zumindest auf dem Niveau von heute verbleibt, wurden umfangreiche Subventionen beschlossen, respektive sind auf dem Weg dahin und sollen in Kürze abgesegnet werden.

Investitionen in Höhe von 7,2 Milliarden US-Dollar

Dadurch wird es erst möglich, dass TSMC sein Werk in Japan errichten kann. Sony wird dafür eigene Ländereien bereitstellen und einen Teil des Managements übernehmen, letztlich aber nur kleiner Anteilseigner sein. Da die Fabrik unter anderem Bildsensoren für Kameras herstellen soll, sieht es Sony als elementar wichtig an, hier eine sichere Versorgung für die Zukunft in der Nähe zu haben. Auch der große Automobilzulieferer Denso, Teil der Toyota-Familie, wird als möglicher Partner für die Fabrik genannt, denn Chips für die Automobilindustrie sind ebenfalls ein gefragtes Gut und sollen in der Fabrik gefertigt werden. Genau das will letztlich auch die japanische Regierung, weshalb sie das Projekt mit umfangreichen Subventionen unterstützt. Auf knapp 7,2 Milliarden US-Dollar wird die Investitionssumme aktuell geschätzt, im Jahr 2024 könnten erste Serienprodukte ausgeliefert werden.

Kein Geld ohne entsprechende Gegenleistung

Aber Japan wird laut Medienberichten das Geld nicht ohne Gegenleistung hergeben. Die Versorgung für den heimischen Markt soll dann auch Vorrang haben, heißt es. Dafür sollen die beteiligten Firmen eine Verpflichtung unterzeichnen. Solche Vertragsklausen sind bei anderen Neubauten von Halbleiterfabriken weltweit bisher kaum bekannt, Globalfoundries neue Fabrik in den USA wird jedoch auch mit Steuergeldern bewerkstelligt und hierbei wohl auch vom Pentagon finanziert, sodass eine ähnliche Klausel vermutlich auch dort greifen wird.