Forza Horizon 5 im Test: Benchmarks in FHD, WQHD & UHD, Frametimes und VRAM

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Update Wolfgang Andermahr (+1)
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Das Testsystem und die Benchmark-Szene

Alle nachfolgenden Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 5950X (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 1801) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten konnten entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-32, optimierte Sekundär-Timings für die GPU-Benchmarks, Hersteller-Empfehlung für die CPU-Benchmarks) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 10 21H1 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.

Als Treiber kam der Adrenalin 21.11.1 bzw. der GeForce 496.49 zum Einsatz. Beide sind offiziell für Forza Horizon 5 optimiert.

Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet in der Nähe vom „Cascade Pfad“ statt. Die Fahrt durch das Dschungel-Biom mit viel Vegetation, einigen Wassereffekten und einer hohen Sichtweite ist sehr fordernd für die Hardware, denn das Rennspiel läuft für gewöhnlich etwas schneller. 50 FPS in der Testszene reichen eigentlich aus, um die meiste Zeit auf 60 Bilder pro Sekunde zu kommen.

Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 werden die maximalen Grafikdetails genutzt.

Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Extrem-Preset, 4-faches MSAA, die restlichen Optionen auf Maximum
2.560 × 1.440 Extrem-Preset, 4-faches MSAA, die restlichen Optionen auf Maximum
3.840 × 2.160 Extrem-Preset, 4-faches MSAA, die restlichen Optionen auf Maximum

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD

60 FPS sind in Forza Horizon 5 bei maximalen Grafikdetails kein Selbstläufer. Das ist aufgrund der sehr guten Frametimes und der hohen Anforderungen der Testsequenz aber ein kleineres Problem als in anderen Spielen. Werden in der Szene 50 FPS erreicht, läuft der Titel schon durchaus ordentlich, wenn auch nicht optimal. 50 FPS werden in 1.920 × 1.080 ab einer GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 Super, GeForce RTX 3060, Radeon RX 5700 oder Radeon RX 6700 XT erreicht. In 2.560 × 1.440 muss es dann schon eine GeForce RTX 2070 Super, GeForce RTX 3060 Ti oder Radeon RX 6700 XT sein und in 3.840 × 2.160 mindestens eine GeForce RTX 3080 oder Radeon RX 6800.

Die Benchmarks von Forza Horizon 5 zeigen gleich mehrere Merkwürdigkeiten. Doch zuerst zum allgemeinen Eindruck.

Radeon-Grafikkarten fühlen sich pudelwohl in dem Rennspiel, wobei das bei maximalen Grafikdetails eigentlich nur für die besseren RDNA-2-Beschleuniger gilt, die dann aber Nvidias Ampere-Ableger gut im Griff haben. Vor allem in niedrigen Auflösungen liegen die AMD-GPUs klar vorne. So liefert die Radeon RX 6800 XT 17 Prozent mehr Durchschnitts-FPS und 27 Prozent bessere Perzentil-FPS als die GeForce RTX 3080, in AAA-Spielen beträgt das Plus eigentlich nur 5 und 7 Prozent. In höheren Auflösungen wird der Vorsprung deutlich kleiner, bleibt aber bis hin zu 3.840 × 2.160 bestehen. In Ultra HD liefert die Radeon noch 4 und 8 Prozent mehr Performance.

Forza Horizon 5
Forza Horizon 5 – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      136,1
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      125,9
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      110,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      107,5
    • AMD Radeon RX 6800
      105,1
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      95,2
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      84,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      79,7
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      72,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      61,2
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      61,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      52,8
    • AMD Radeon RX 6600 XT
      49,6
    • AMD Radeon RX Vega 64
      47,8
    • AMD Radeon RX 6600
      44,9
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      43,9
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      43,4
    • AMD Radeon RX 580
      33,8
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      27,8
  • FPS, 1% Perzentil:
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      116,1
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      107,0
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      84,8
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      84,4
    • AMD Radeon RX 6800
      83,8
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      74,1
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      67,3
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      61,8
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      55,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      52,1
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      51,3
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      44,2
    • AMD Radeon RX Vega 64
      40,2
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      37,3
    • AMD Radeon RX 6600 XT
      29,3
    • AMD Radeon RX 6600
      29,0
    • AMD Radeon RX 580
      28,5
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      28,2
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      24,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Läuft alles normal, sind Radeon-Grafikkarten in hohen Auflösungen also etwas schneller als ihre GeForce-Pendants, in niedrigen Auflösungen ist der Vorsprung aber massiv größer. Das liegt daran, dass die Nvidia-Produkte ziemlich früh in ein CPU-Limit laufen, das es auf einer Radeon gar nicht erst zu geben scheint – beziehungsweise erst sehr viel später eintritt. Selbst die Radeon RX 6900 XT bringt gegenüber der Radeon RX 6800 XT noch die gewohnte Mehrleistung, während die GeForce RTX 3080 Ti schlicht gleich schnell wie die GeForce RTX 3080 ist – und bereits diese hat Schwierigkeiten, sich von der GeForce RTX 3070 abzusetzen.

Doch auch im Hause Radeon gibt es Probleme, die sogar deutlich schwerwiegender sind. Sie betreffen sämtliche AMD-Grafikkarten bis hin zur Radeon RX 6600 XT, erst ab der Radeon RX 6700 XT können die Radeons frei aufspielen. Die Probleme betreffen dabei den Speicher, denn 8 GB sind auf den Grafikkarten einfach nicht genug für die schönsten Texturen – selbst in Full HD schon nicht mehr. Bei den GeForce-Grafikkarten reichen 8 GB erst für Ultra HD nicht mehr aus. Mehr Details zur Speicherproblematik in Forza Horizon 5 gibt es in einem gesonderten VRAM-Abschnitt.

Beispiellos gute Frametimes

Forza Horizon 5 benötigt ein paar Sekunden, bis es sich eingeruckelt hat, doch danach läuft das Spiel butterweich. Dabei ist es egal, ob es sich um eine AMD- oder eine Nvidia-Grafikkarte handelt: In 3.840 × 2.160 zeigen die GeForce RTX 3080 und die Radeon RX 6800 XT fast schon perfekte Frametimes. Und so fühlt sich der Titel dann auch an. Bei ausreichend hoher Framerate läuft Forza Horizon 5 so gleichmäßig wie kaum ein anderes Spiel und sogar bei geringen Framerate bleiben die Autos immer noch steuerbar.

Forza Horizon 5 – Frametimes, 3.840 × 2.160
12,014,416,819,221,624,0Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Das ehemals gern im Microsoft-Store auftretende Problem, dass bei Frameraten, die höher als die Bildwiederholfrequenz liegen, Bilder verworfen werden, was zu störenden Haker geführt hat, gehört der Vergangenheit an. Sowohl mit an- als auch mit abgeschaltetem VSync verhält sich Forza Horizon 5 im Microsoft-Store genauso wie jedes andere Spiel auf Steam und Co.

Hübsche Texturen brauchen mehr als 8 GB VRAM

Forza Horizon 5 hat richtig hübsche Texturen, doch benötigen sie auch ein gutes Stück Speicher. 8 GB sind nicht genug dafür, wobei hier zwischen AMD- und Nvidia-Grafikkarten aus zweierlei Gründen unterschieden werden muss. Denn in dem Spiel zeigt sich erneut, dass eine GeForce das bessere Speichermanagement hat als eine Radeon, wenn es mal knapp wird.

Das Ergebnis ist, dass GeForce-Grafikkarten mit 8 GB in Full HD und WQHD keine Probleme haben und den 3D-Beschleunigern erst in Ultra HD die Puste ausgeht. Auf einer Radeon gibt es dagegen bereits in Full HD Einschränkungen. Ist es so weit, blendet das Spiel einen Warnhinweis ein, der ziemlich zuverlässig erkennt, wenn es problematisch wird. Die gute Nachricht dabei ist, dass schlicht die Framerate geringer wird. Forza Horizon 5 läuft bei den schönsten Texturen bis WQHD noch gut, wenn eben auch langsamer.

PCIe 4.0 mit 16 Lanes ist bei Speichermangel ein Vorteil

Auf einer mit 8 GB bestückten Radeon werden bereits in 1.920 × 1.080 Texturen ausgelagert und die Kommunikation dafür geht natürlich über den PCIe-Bus. Auf der Radeon RX 5700 XT gelingt dies über die 16 PCIe-4.0-Lanes noch halbwegs ordentlich, auf der Radeon RX 6600 (XT) dann aber nicht mehr. Die Grafikkarte hat zwar ebenso 8 GB und PCIe 4.0, aber nur noch deren 8 Lanes anstatt der doppelten 16. Ohne VRAM-Mangel ist dies kein Flaschenhals – müssen Texturen ausgelagert werden, aber schon. Mit dem Ergebnis, dass die Radeon RX 6600 XT in Forza Horizon 5 deutlich schlechter läuft als die Radeon RX 5700 XT, obwohl erstere eigentlich schneller ist. Vor allem die Frametimes sind auf der Navi-23-Grafikkarte dann problematisch. Doch auch die Radeon RX 5700 XT ist zu langsam unterwegs, nur ist der Abstand zum Normalen geringer als bei dem neuen Modell.

Ab 12 GB gibt es unabhängig von der Auflösung keinerlei Probleme mit den maximalen Texturen. Mit 10 GB lief zwar Ultra HD im Test fehlerfrei, doch tauchte im Spiel immer mal wieder eine VRAM-Warnung auf. Es ist gut möglich, dass mit mehr Spielzeit 10 GB nicht mehr ausreichend sind.

Ultra-Texturen zeigen sichtbar weniger Details als Extrem

Werden die Texturen von „Extrem“ auf „Ultra“ zurückgedreht, benötigt Forza Horizon 5 deutlich weniger Speicher. Mit einer 8-GB-Grafikkarte gibt es im Hause AMD dann bis inklusive WQHD keine Probleme mehr, bei Nvidia bis inklusive Ultra HD. Aber das geht dann auf Kosten der Bildqualität. Denn während bei vielen Spielen die höchsten Texturdetails kaum besser aussehen als die zweithöchsten, ist das bei Forza Horizon 5 nicht der Fall.

Die Extrem-Texturen sind in vielerlei Hinsicht deutlich hübscher als die Ultra-Texturen, was sich auf diverse Oberflächen bezieht. Das gilt vor allem bei Objekten in großer Entfernung, die mit „Ultra“ teils völlig flach aussehen und erst mit den Extrem-Texturen Details zeigen. Doch auch bei Objekten in kurzer Entfernung, angefangen von Steinen direkt neben dem Fahrzeug über Häuser am Streckenrand und der Vegetation bis hin zum Auto selbst, das mit den Extrem-Texturen einfach mehr und hübschere Spiegelungen bietet.