Verhaltener Ausblick: TSMC sieht Abkühlung bei PCs, TVs und Smartphones

Volker Rißka
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Verhaltener Ausblick: TSMC sieht Abkühlung bei PCs, TVs und Smartphones
Bild: TSMC

Der größte Auftragshersteller, TSMC, sieht eine Abkühlung am PC-, Fernseh- und Smartphone-Markt. Doch das heißt nicht, dass die Preise fallen. Im Gegenteil, denn die Kosten für bestimmte Komponenten und Materialien steigen zurzeit rapide. Sie sollen die Produktionskosten insgesamt erhöhen und das werden auch Kunden spüren.

Wenn Dr. Mark Liu diese Worte wählt, findet er Gehör. Er ist schließlich der Chairman des weltgrößten Auftragsfertigers TSMC, der in den letzten beiden Jahren deutlicher ins Rampenlicht gerückt ist als jemals zuvor. Kannten die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. bis dahin nur Personen mit Interesse für die Halbleiterbranche, sieht das inzwischen anders aus: Die Chip-Knappheit ist allgegenwärtig und stets fällt auch der Name des größten Chip-Produzenten weltweit. Damit gilt TSMC als Barometer für das, was kommen könnte.

Abkühlung vor allem in China

Vor allem in China, dem größten Markt für Consumer-Produkte weltweit, stelle sich laut Liu eine Abkühlung in den Bereichen PCs, Fernsehgeräte und auch Smartphones ein. Passend dazu kamen zu Wochenbeginn Berichte auf, Apple reduziere seine Bestellungen für das günstige iPhone SE der 3. Generation um bis zu drei Millionen Einheiten, das wäre laut Hochrechnungen ein Rückgang um 20 Prozent allein im kommenden zweiten Quartal.

Kopfschmerzen bereitet Liu wie vielen IT-Firmen die angespannte Lage im Zulieferbereich, die bei kleinsten Bauteilen und Materialien beginnt, damit ebenfalls die Produktion beeinflusst und am Ende die Preise steigen lassen. Diese könnten zum Teil an die Kunden weitergegeben werden, erklärte TSMCs Chairman am Rande einer Konferenz der Taiwan Semiconductor Industry Association.

Nachfrage übersteigt Angebot trotzdem

Doch für den Auftragsfertiger wird sich auf globaler Ebene in diesem Jahr trotzdem kaum etwas ändern. Die Wachstumsprognose von 25 Prozent für den Konzern behält der Konzern genau so bei wie die Ausbaupläne für die kommenden Jahre. Denn noch immer laufe das Angebot der Nachfrage hinterher, TSMC muss nach wie vor in der Produktion priorisieren. Vor allem das Automotive-Geschäft, aber auch das High-Performance-Segment der PC-Industrie sowie IoT-Gerätschaften lassen noch keinen Abschwung erkennen.